Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel
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Herbst im Kiez

Livestream der aktuellen Stadtverordnetenversammlung.

Am vorigen Sonntag, dem 10. November, fand bereits der 5. KUNSTspaziergang durch den Kiez statt. Das Foto hier wurde beim KUNSTspaziergang am 22. Oktober 2023 aufgenommen. Kunst im Kiez

Galerie Fenster und KUNSTspaziergang

Die Galerie Fenster zeigt bis in das neue Jahr hinein in den oberen Räumen in der Prignitzer Straße Arbeiten auf Papier von Ursula Strozynski und in unserem Kabinett im Erdgeschoß Objekte aus Bronze, Terrakotta und Holz von Anne Ochmann.

Die Galerie hat jeweils am Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Wer, aus welchen Gründen auch immer, in diesen Tagen keine Zeit findet, die Galerie Fenster zu besuchen, soll wissen, daß generell auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten, Termine für einen Ausstellungsbesuch mit uns vereinbart werden können. Am Besten per eMail via post@mescal.de anfragen.

Am 10. November waren beim 5. KUNSTspaziergang, wiederum unter der fachkundigen Führung der Eberswalder Künstlerin Gudrun Sailer, die 2022 und 2023 realisierten Arbeiten von Ina Abuschenko-Matwejewa, DAG, Gudrun Sailer und Henning Wagenbreth, aber auch Arbeiten aus der Entstehungszeit des Viertels, welches von 1977 bis 1989 gebaut wurde und bis 1993 »Reimannviertel« hieß.

Für das Brandenburgische Viertel von Eberswalde entstehen aktuell unter den Händen der Künstlerin Anne Ochmann insgesamt elf Mosaikplastiken, die im Oderbruch Quartier dauerhaft Aufstellung finden werden. Beim Rundgang gab Gudrun Sailer an Ort und Stelle zum Projekt Auskunft. Die Installation der Arbeiten wird allerdings erst in den nächsten Wochen erfolgen.

In unserem Galerie Buchlädchen haben wir ständig Neueingänge zu verzeichnen, stöbern lohnt. So sind im Zusammenhang mit den aktuellen Ausstellungen jetzt auch Kataloge von Ursula Strozynski und Anne Ochmann erhältlich, wir haben aber auch teilweise längst vergriffene Bücher wie »Die Heimkehr des Paul Wunderlich« wieder neu aufgetrieben. Dazu sind bereits die Verkaufsexemplare für eine bei Guten-Morgen-Eberswalde bevorstehende Lesung eingetroffen. Christoph Dieckmann liest am 23. November 2024 aus seinem neuen Buch »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«.

Udo Muszynski – 11. November 2024


Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen · Prignitzer Straße 48 · 16227 Eberswalde
eMail: · www.mescal.de

Galerie Fenster: 28. Ausstellung (27. Oktober - 26. Januar 2025): Ursula Strozynski: Arbeiten auf Papier
29. Ausstellung (27. Oktober - 26. Januar 2025): Anne Ochmann: Objekte aus Bronze, Terrakotta und Holz




Specht, Heidewald und Kleiner Stern:
»Nur Schall und Rauch«

maxe. Erneut müsse man zur Kenntnis nehmen das die Versprechen, die Marco Bauer, der im Auftrag der Eigentümer von »Specht« und »Heidewald« deren Entwicklung begleitet, »nur Schall und Rauch sind«, kritisiert der Stadtverordnete Carsten Zinn aus dem Brandenburgischen Viertel in Eberswalde. Er sei gespannt, wie lange die Einwohnerschaft und die potentielle Kundschaft des Nahversorgungs- und Dienstleistungszentrums »Heidewald« weiter »ohne verbindliche Aussagen und nachvollziehbaren Aktivitäten hingehalten werden sollen«.

Zinn sei diesbezüglich »fast jeden zweiten Tag in Erklärungsnot, wenn besorgte Einwohnerinnen und Einwohner zur Gesamtcausa ‚Heidewald und Specht‘ sehr besorgt, frustriert sowie temporär sehr verängstigt hinterfragen«. Im Sommer 2024 habe Bauer per Telefon versprochen, »im Frühherbst öffentlich zu informieren«. Dies sei »scheinbar Bestandteil einer abgestimmten und andauernden Verzögerungs- und Hinhaltetaktik der beauftragten Eigentümergesellschaft«, so Zinn. Er vermutet, daß so die betroffene und verängstigte Kundschaft bei »Laune« gehalten werden solle.

»Bereits an dieser Stelle« merkt der Stadtverordnete an, »daß die Einwohnschaft und Kundschaft solch ein intransparentes und unehrliches Agieren der Eigentümergesellschaft und der beauftragten Projektentwicklergesellschaft auf Dauer nicht mehr tolerieren und auch nicht mehr hinehmen werden«. Zinn vermutet, daß Eigentümer und Projektentwickler »sich scheinbar auf Kosten der Mieter« in den Nahversorungs- und Dienstleistungszentren »Heidewald« im Brandenburgischen Viertel und »Kleiner Stern« im Ortsteil Finow »betriebswirtschaftlich einen schlanken Fuß machen«.

Kritik übt Zinn u.a. daran, daß der beauftragte Hausmeisterservice jeweils nur 2,5 Stunden pro Woche zur Verfügung habe. In dieser Zeit seien die nötigen Arbeiten im Innen- und Außenbereich beider Objekte in der gebotenen Qualität nicht zu realisieren. »Gleiches gilt für die stark reduzierten Dienstleistungen der Wach- und Sicherheitsbranche«, dies insbesondere im Innenbereich und Außenbereich des Nahversorgungszentrum »Heidewald«.

Abschließend fordert Zinn den Beauftragten Bauer »nochmals sehr eindringlich auf«, zeitnah die Einwohner und Kunden insbesondere über beabsichtigte unternehmerische Aktivitäten »in geeigneter Form transparent und insbesondere ehrlich zu informieren«.

4. November 2024
(zuerst veröffentlicht in Barnimer Bürgerpost 10/2024)

Siehe auch: www.barnimer-buergerpost.de




»Der Graben« von Kurt Tucholsky wurde von Hanns Eisler vertont und von Gisela May gesungen. Der Graben

Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen?
Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält?
Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen,
und du hast ihm leise was erzählt?
Bis sie ihn dir weggenommen haben.
Für den Graben, Mutter, für den Graben.

Junge, kannst du noch an Vater denken?
Vater nahm dich oft auf seinen Arm.
Und er wollt dir einen Groschen schenken,
und er spielte mit dir Räuber und Gendarm.
Bis sie ihn dir weggenommen haben.
Für den Graben, Junge, für den Graben.

Drüben die französischen Genossen
lagen dicht bei Englands Arbeitsmann.
Alle haben sie ihr Blut vergossen,
und zerschossen ruht heut Mann bei Mann.
Alte Leute, Männer, mancher Knabe
in dem einen großen Massengrabe.

Seid nicht stolz auf Orden und Geklunker!
Seid nicht stolz auf Narben und die Zeit!
In die Gräben schickten euch die Junker,
Staatswahn und der Fabrikantenneid.
Ihr wart gut genug zum Fraß für Raben,
für das Grab, Kameraden, für den Graben!

Werft die Fahnen fort! Die Militärkapellen
spielen auf zu euerm Todestanz.
Seid ihr hin: ein Kranz von Immortellen -
das ist dann der Dank des Vaterlands.

Denkt an Todesröcheln und Gestöhne.
Drüben stehen Väter, Mütter, Söhne,
schuften schwer, wie ihr, ums bißchen Leben.
Wollt ihr denen nicht die Hände geben?
Reicht die Bruderhand als schönste aller Gaben
übern Graben, Leute, übern Graben -!

Kurt Tucholsky – 1926




Das Pflegeheim »Wolfswinkel« in der Frankfurter Allee 24 wird von der SPD-nahen Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Barnim e.V. betrieben.

22. August, 17 Uhr, AWO-Pflegeheim »Wolfswinkel«:
Arbeitsminister im Kiez

maxe. »Gute Arbeit und eine stabile Rente« verspricht der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke, der am 22. August mit dem Sozialminister Hubertus Heil (SPD) ins Brandenburgische Viertel kommt. Die Bundespolitiker wollen über eine »Politik für die arbeitende Mitte von heute und morgen« mit den Menschen aus dem Barnim ins Gespräch kommen.

Menschen, die heute arbeiten und unser Land am Laufen halten, wie Pflegekräfte, Beschäftigte im Verkauf, Handwerkerinnen und Handwerker und viele andere, seien auf eine stabile gesetzliche Rente angewiesen. Der Handlungsbedarf werde durch »den Fachkräftemangel« sowie den Renteneintritt der sogenannten »Babyboomer« verschärft. »Als SPD-Bundestagsfraktion sind wir überzeugt«, so Zierke, »daß wir eine auskömmliche, flexible und krisenfeste Rente brauchen, damit jede Rentnerin und jeder Rentner von heute und von morgen den hart verdienten Respekt im Alter bekommt«.

Der Bundestagsabgeordnete verweist auf das »Rentenpaket II«, das »die erste Säule für eine sichere Rente« gewährleiste. Damit setze die SPD ihre Wahlversprechen um: »Wir halten das Rentenniveau langfristig bei mindestens 48 Prozent und sorgen dafür, daß die Renten auch weiterhin mit den Löhnen steigen. Junge Menschen und Beschäftigte, die mitten im Leben stehen, sollen sich auf eine gute Rente im Alter verlasen können. Gleichzeitig entlasten wir aktuelle Rentnerinnen und Rentner durch z.B. niedrigere Steuern und die Abschaffung von Hinzuverdienstgrenzen.«

»Sie sind herzlich eingeladen, die Veranstaltung zu begleiten«, heißt es in Zierkes Mitteilung. Die Diskussionsveranstaltung findet in den Räumlichkeiten des AWO-Pflegeheims »Wolfswinkel« in der Frankfurter Allee 24 statt.
Beginn ist um 17 Uhr, geplantes Ende um 18.30 Uhr. Stefan Zierke bittet um Anmeldung bis Donnerstag, den 22. August, 10 Uhr unter oder 030 227 73904.

(19. August 2024)




Mitbestimmung im Brandenburgischen Viertel:
Neuwahl des Sprecherrates

maxe. Die aktuellen Grundlagen für den Sprecherrat legten die Eberswalder Stadtverordneten mit dem »Integrierten Entwicklungskonzept 2019 für das Brandenburgische Viertel« (IEK). Damit wurde die 1999 im Rahmen des Programms »Soziale Stadt« begonnene Förderung fortgesetzt. Die in dem Programm geforderte Partizipation soll insbesondere durch die Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der im Gebiet agierenden Vereine, Initiativen, Unternehmen, Einrichtungen, Schulen, Kitas etc. in die Entwicklung des Brandenburgischen Viertels durch regelmäßige Informationen, dem Einräumen von Mitspracherechten und der Möglichkeit der aktiven Beteiligung umgesetzt werden.

Der Sprecherrat wurde erstmals im Jahr 2003 gewählt. Die Wahlperiode beträgt in der Regel 2 Jahre. Der Sprecherrat hat sich eine Geschäftsordnung gegeben. Sie enthält das Verfahren zur Wahl und die Zusammensetzung des Sprecherrates, seine Struktur, Aufgaben und Befugnisse sowie Regelungen zu den Sitzungen des Sprecherrates. In der konstituierenden Sitzung des neuen Sprecherrats wird die Geschäftsordnung gegebenenfalls überarbeitet und vom Sprecherrat neu beschlossen.

Nach der geltenden Geschäftsordnung besteht der Sprecherrat aus 7 bis 21 Mitgliedern. Eine Mitgliedschaft im Sprecherrat ist ab 16 Jahre möglich. Derzeit tagt der Sprecherrat viermal im Jahr, jeweils an einem Donnerstag (von 17.30 bis 19 Uhr). Aktuell gibt es Überlegungen, daß der Sprecherrat wieder häufiger tagt. In der Vergangenheit gab es monatliche Sitzungen mit einer Sitzungspause im Sommer.

Eine wichtige Aufgabe des Sprecherrates besteht in der Prüfung und der Abstimmung über Anträge zum Aktionsfonds, zu Fondsprojekten sowie von nicht investiven Maßnahmen des Förderprogramms Sozialer Zusammenhalt (SZH), dem Nachfolgeprogramm der »Sozialen Stadt«. Der Sprecherrat nimmt die Berichte und Informationen von Projektträgern entgegen, tauscht sich über aktuelle Projektstände und Stand der Gesamtmaßnahme im Rahmen der Förderkulisse aus. Es erfolgen die Abstimmung und Koordinierung der verschiedenen Maßnahmen durch Prüfung von möglichen Kopplungseffekten beziehungsweise Synergien aus Projektverknüpfungen und Ergänzungen, die Präzisierung weiterer Handlungserfordernisse und Lösungsansätze sowie letztlich die Erfolgskontrolle.

Im Rahmen der Förderprogramme »Soziale Stadt« und »Sozialer Zusammenhalt« steht für die organisatorische Arbeit ein professionelles Quartiersmanagement zur Verfügung, das aber nur zeitlich begrenzt gedacht ist. Ziel ist, daß der Sprecherrat als Gremium der Mitbestimmung die Aufgaben des Quartiersmanagements übernehmen kann. Dies könnte beispielsweise geschehen, indem sich der Sprecherrat zu einem Stadtteilverein entwickelt.

Aktuell steht eine Neuwahl des Sprecherrates auf der Tagesordnung. Jede und jeder, die oder der mindestens 16 Jahre alt ist und im Brandenburgischen Viertel wohnt bzw. beruflich oder ehrenamtlich tätig ist, kann sich bis zum 30. September bewerben. Die Neuaufstellung des Sprecherrates findet am 7. November im Bürgerzentrum in der Schorfheidestraße 13 statt.

Wer sich bewerben will oder dazu noch Fragen hat, wendet sich bitte an das Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel im Stadtteilbüro in der Schorfheidestraße 13 oder per eMail an , Bewerbungen sind außerdem beim Stadtteilfest »Fête de la Viertel« am 14. September und zur Aktion »Sauberswalde« am 21. September möglich.

Der Sprecherrat hat 7 bis 21 Mitglieder. Sofern mehr als 21 Bewerber zur Verfügung stehen, soll es auf dem Kiezweihnachtsmarkt am 15. Dezember eine öffentliche Wahl (selbstverständlich mit geheimer Stimmabgabe) geben.

(15. August 2024)


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail: , , , · internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de




Flash Gonzalez aus Chile bot am 14. den Besuchern der 69. Hellen Stunde mit Kultur auf dem Potsdamer Platz eine Straßenshow mit seltsamen Abenteuern und magischen Momenten. Der Künstler bringt seit vielen Jahren sein Publikum überall auf der Welt zum Lachen, so u.a. auf zahlreichen Straßenkulturfestivals in Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz, Spanien, Belgien, Chile und Südkorea. Nach 2016 war er nun endlich auch einmal wieder in Eberswalde zu Gast.

Noch sechs Mal in der vierten Saison:
Helle Stunde mit Kultur

Hier kommt das August und September Programm für die »Helle Stunde mit Kultur«, der kleinen Schwester von Guten-Morgen-Eberswalde. In der vierten Saison ist von Mai bis September immer mittwochs um 11 Uhr der Potsdamer Platz im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde der Treffpunkt der Wahl. Die Reihe wird unterstützt durch die WHG Wohnungsbau- und Hausverwaltungs- GmbH Eberswalde, die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893, den AWO Stadtverband Eberswalde Haus- und Grundstücksverwaltungs GmbH, die TAG Wohnen und Service GmbH, die Sparkasse Barnim, die Stadt Eberswalde, das Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel, sowie die Deutsche Marktgilde eG.

Bis Ende September können sich die Besucher mit den Ausgaben 70 bis 75 auf ein sehr besonderes Programm freuen. Nach dem Singer & Songwriter Cosmo Krause, der am 7. August auf dem Potsdamer Platz gastierte, und Flash Gonzales aus Chile mit seiner poetischen Straßenshow (14.8.), folgt das Mueckenheimer Trio mit Bossa Nova, Cha-Cha, Paso Doble, Walzer & Swing (21.8.), Steven Luca und sein »Straßenkehrer Schrott« (28.8.), das Festival der leisen Gesten mit »Tanztee« (4.9.), das Duo Rosen & Maass mit Blues Ragtime & Barrel House Musik (11.9.), Franxi Natra und jede Menge Hula-Hoop-Reifen (18.9.), sowie zum Finale das Rico Lee Trio mit Blues Rock zwischen Avantgarde und Pop (25.9.).

Udo Muszynski – 15. August 2024

Siehe auch: »Helle Stunde 2024«


Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen · Prignitzer Straße 48 · 16227 Eberswalde
eMail: · www.mescal.de

Galerie Fenster: 26. Ausstellung (1. August - 6. Oktober 2024): Ingar Krauss »Im Osten - Portraits« (Fotografie)
27. Ausstellung (1. August - 6. Oktober 2024): Kathrin Wylezol: »Out of Brandenburg« (Siebdrucke)




Pawel Schreiber

62. Helle Stunde mit Kultur:
Pawels Stand-Up-Pantomine

maxe. Die Besucher der 62. Hellen Stunde mit Kultur können sich am Mittwoch, dem 26. Juni, auf Pawels große 11 Uhr Show freuen. Stand-Up-Pantomine mit Tim Scheiber aus Dresden.

Pawel verwöhnt das Publikum mit einer fein abgeschmeckten Mischung aus Hoch- und Flachkultur. Er bringt den angesagtesten DJ der Stadt, ausgefeiltes Servicepersonal und Liebesanimateure ganz allein auf die Bühne. Stets bemüht er sich um Zusammengefummeltes aus dem Kanon der klassischen Literatur und vermittelt wahre bildende Kunst ganz ohne Worte. Los geht’s um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz.

Udo Muszynski – 17. Juni 2024


Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen · Prignitzer Straße 48 · 16227 Eberswalde
eMail: · www.mescal.de

Galerie Fenster: 24. Ausstellung (30. Mai - 4. Juli 2024):
»Barfuß über alle Berge«. Der Kinder- und Jugendillustrationspreis BERNHARD wird alle zwei Jahre vom Landkreis Barnim ausgelobt und von der Sparkasse Barnim unterstützt.
25. Ausstellung (30. Mai - 4. Juli 2024):
Jana Debrodt: »Kellersession - dirty Track« (Soundinstallation)




Die symbolische Förderurkunde wird überreicht (v.l.n.r): Martin Fischer (Projektmitarbeiter Büro Blau), Ingrid Lankenau (Projektleiterin Büro Blau), Klara Geywitz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) und Sarah Schmidt (Leiterin des Amtes für Generationen, Sport und Integration der Stadt Eberswalde).

Projekt »Gemeinsam wachsen!«:
Neuer Treffpunkt

Das gemeinsame Bauen im Quartier ist ein zentraler Teil des Projektes »Gemeinsam wachsen!«, welches durch die Stadt Eberswalde in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner BÜRO BLAU gGmbH ins Leben gerufen wurde.

Das Quartiersmanagement des Brandenburgischen Viertels hat den Wunsch nach einem neuen Treffpunkt und den Bedarf der Menschen aufgegriffen. Seit Februar 2024 wurden gemeinsam mit den Projektteilnehmenden Ideen gesammelt. Umgesetzt werden ein Pavillon, Sitzgelegenheiten, Hochbeete und vieles mehr für den Park im Viertel. Unter fachlicher Anleitung können die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten auf der Baustelle einbringen und dazu beitragen, daß der Barnim Park zu einem blühenden Treffpunkt für die Gemeinschaft wird. Am Freiwilligentag (4. Mai) wurden die Randeinfassung des Platzes gemeinsam bemalt und die Eröffnung der Baustelle gefeiert.

Das Projekt »Gemeinsam wachsen!« ist Teil der BIWAQ-Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Das im Rahmen des BIWAQ-Programms durch das Bundesministerium und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) geförderte Projekt unterstützt Menschen aus dem Viertel beim (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie bei der beruflichen Orientierung.

Pressestelle der Stadt Eberswalde – 11. Juni 2024

Siehe auch:
»Wachsen bedeutet Veränderung«




Das Gebäude der Papierfabrik Wolfswinkel steht noch. Das dort befindliche Papiermuseum konnte 2011 noch besucht werden. Doch das war einmal.

Unvorstellbar:
Eberswalde ohne Backsteinfabriken?

Im Rahmen der Eberswalder Familienwochen laden wir herzlich ein zum 2. Generationendialog »Industriekultur Eberswalde – Arbeitsgeschichten früher und heute« – Zwischen Kranbau und Platte mit Kaffee, Kuchen und Spazieren, Teilnahme und Eintritt in den Familiengarten kostenlos, jedes Alter willkommen!

Mittwoch Nachmittag, 29. Mai, 15.30 -17.30 Uhr

Im Familiengarten Eberswalde, Am alten Walzwerk 1

Anmeldung erbeten beim Amt für Soziale Teilhabe, Familie und Integration, Tabea Westphal-Radisch, Tel. 03334/64222, eMail: , dann reicht der Kuchen. Aber spontan geht auch :)

Mehr zu dieser Reihe gibt’s hier und zum Programm der Familienwochen 2024 hier.
Noch eine schöne Familienwoche wünschen

Sarah und Ingo vom Generationendialog
(27. Mai 2024)


Sarah Holzgreve · Moderation und Coaching cLab-eberswalde.de Thinkfarm Eberswalde · Eisenbahnstr 92/93 · 16225 Eberswalde Mobil-Telefon: 01 76 / 53 28 65 16



24. Mai 2024:
Tag der Nachbarn

Auch in diesem Jahr wurde im Rahmen des Tags der Nachbarn eine bunte und tolle Nachbarschaft im Brandenburgischen Viertel gefeiert. Die Besucherinnen und Besucher brachten am 24. Mai im Barnim Park etwas aus der eigenen kulinarischen Küche mit, so daß ein großes Picknick entstehen konnte.

Bei gutem Essen, Spiel und Spaß entwickelte sich ein reger Austausch. Vor allem das Bedrucken von T-Shirts und Beuteln mit bunten Farben und die Tombola sorgte für viel Freude bei den jungen Teilnehmenden. Ein weiteres Highlight war der Ballonmodellierer, der für Staunen und Lachen sorgte.

Mit dabei waren der Kontakt e.V., die Seniorenbegegnungsstätte Silberwald, die AWO, der Berufsbildungsverein Eberswalde sowie die Selbsthilfegruppe MADS und das Team des BIWAQ Projekts. Das QM freut sich bereits auf das nächste Jahr!

Katharina Brunnert – 27. Mai 2024


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel
Kontaktbüro »Sozialer Zusammenhalt« im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Sprechzeiten: Dienstag, 14 – 16 Uhr; Donnerstag, 10 – 12 Uhr
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail: , ,
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internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de




Illustration zum Thema »Barfuß über alle Berge«

Galerie Fenster auf der WERFT:
»Barfuß über alle Berge«

Am 30. Mai werden um 14.30 Uhr zwei neue Ausstellungen in der Galerie Fenster in der Prignitzer Straße 50 eröffnet. Dazu gibt es Live-Musik mit Luas Fröhlich (tp, electronics). Wir zeigen in unseren oberen Räumen ausgewählte Arbeiten des vom Landkreis Barnim alle zwei Jahre ausgelobten Wettbewerbs zum Kinder- und Jugendillustrationspreis »Bernhard«.

»Barfuß über alle Berge« war das Motto der Kinder- und Jugendliteraturwettbewerbe »Eberhard« und »Bernadette« im vergangenen Jahr. Über 300 Schüler folgten nun dem Aufruf, die ausgezeichneten Texte der Schülerin Fenja Wegner »Ich geh‘ barfuß durch die Stadt«, sowie der Autorin Maike Suter »Und dann macht er sich einfach davon« zu illustrieren. Eine unabhängige Jury aus Künstlerinnen und Kunsterzieherinnen ermittelte die besten Arbeiten, die nun bei uns zu sehen sein werden.

Parallel freuen wir uns auf die Installation »Kellersession - dirty Track« von Jana Debrodt, die am 30. Mai zugegen sein wird. Die 1975 geborene Künstlerin forscht an Methoden der Übertragung in Klang. In der »Kellersession« spielt das Orchester der banalen Dinge - eine sich selbst aufführende und klangerzeugende elektroakustische Installation. Jana Debrodt studierte Freie Kunst und Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, sowie Kommunikationswissenschaften und elektroakustische Komposition an der TU Berlin und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Öffnungszeiten donnerstags 17 - 20 Uhr, zu den Veranstaltungen und darüber hinaus zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten nach Vereinbarung.

Udo Muszynski – 26. Mai 2024


Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail: · www.mescal.de · www.1893-wohnen.de

24. Ausstellung (30. Mai - 4. Juli 2024):
»Barfuß über alle Berge«. Der Kinder- und Jugendillustrationspreis BERNHARD wird alle zwei Jahre vom Landkreis Barnim ausgelobt und von der Sparkasse Barnim unterstützt.
25. Ausstellung (30. Mai - 4. Juli 2024):
Jana Debrodt: »Kellersession - dirty Track« (Soundinstallation)

 



Einkaufszentrum »Heidewald«:
Zahlungsunwillig oder pleite?

maxe. Wie der Stadtverordnete Carsten Zinn erfahren hat, verfügen die Einkaufszentren »Heidewald« im Brandenburgischen Viertel und »Kleiner Stern« in Finow ab dem 1. Juni 2024 über keinen Hausmeister mehr. Beide Zentren gehören inzwischen verschiedenen Eigentümern. Wie Zinn zu berichten weiß, habe der seit fast zwei Jahrzehnten für die Comer-Gruppe und zuletzt auch für den neuen »Heidewald«-Eigentümer Sahid Sanli tätige Objektbetreuer »einfach nur noch die ´Schnauze´ voll und scheinbar auch keinen Bock mehr, als ständiger Blitzableiter für die Eigentümergesellschaften herhalten zu müssen«.

Im übrigen habe das Entsorgungsunternehmen die Müllcontainer eingezogen, weil der »Heidewald«-Eigentümer seit längerem seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Dienstleister nicht mehr nachgekommen war.

Das Zahlungsverhalten der Sanli-Firmen hat sich mittlerweile offenbar herumgesprochen. Laut Zinn würden Unternehmen und Gewerbetreibende, »wenn überhaupt, nur gegen Vorkasse tätig«. Dies sei offenbar auch der Grund, weshalb die Personenaufzüge nicht funktionieren.

»Abschließend sei persönlich angemerkt«, so Zinn, »daß weder Luke Comer noch die Eigentümergesellschaft um Sahin Sanli entscheidungsfreundliche und zukunftsorientierte Investoren sind. Für mich sind beide Eigentümergesellschaften gnadenlose Immobilienspekulanten und betriebswirtschaftliche Abzocker. Denen geht das Schicksal der betroffenen Bevölkerung speziell in beiden stark betroffenen Ortsteilzentren Brandenburgisches Viertel und Finow eiskalt am ´verlängerten Rücken´ vorbei.« Dies gelte auch für die Patienten der dort ansässigen Ärzte und Zahnärzte. Zinn verweist dabei auch auf die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen für die medizinischen Versorger, die für ihre mobilitätseingeschränkten Patienten nicht mehr erreichbar sind.

Inzwischen, so Zinn, soll auch das von Sanli beauftragte Sicherheitsunternehmen elko Sicherheit GmBH die vertraglich gebundenen Dienstleistungen mit sofortiger Wirkung eingestellt haben. Maßgeblicher Grund soll auch in diesem Fall sein, daß Sanlis Eigentümergesellschaft keine Rechnungen mehr bezahle.

Den Spekulationen über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Sanli-Imperiums sind somit Tür und Tor geöffnet.

Carsten Zinn weist auf eine weitere »Baustelle« hin: So sollte das Brandschutzkonzept für den »Heidewald« bereits bis Ende April 2024 den neuen Erfordernissen angepaßt worden sein. daß dies tatsächlich geschehen ist, sei bis dato nicht bekannt. Zinn befürchtet, daß über kurz oder lang das Brandschutz- und das Bauordnungsamt »die ordnungsbehördliche Reißleine ziehen müssen«, mit der Konsequenz, daß das Nahversorgungszentrum über einen längeren Zeitraum schließen müßte.

(25. Mai 2024)

Siehe auch:
Ende einer »Endless-Story«?
»Feuer am Heidewald«
»Müll am Heidewald«




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Die jüngste Arbeit von Hannelore Teutsch zeigt das Heizkraftwerk an der Neuruppiner Straße (2024 Acryl auf Leinwand, 44 x 61cm). Galerie Fenster im April

Am Monatsanfang, am Donnerstag, dem 4. April 2024, steht um 19 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin Hannelore Teutsch, von der aktuell Malerei, Linolschnitte und Stickarbeiten in der Galerie zu sehen sind. Ihre jüngste Arbeit zeigt das Heizkraftwerk an der Neuruppiner Straße (2024 Acryl auf Leinwand, 44 x 61cm).

Hannelore Teutsch wurde 1942 in Berlin geboren. Nach einer Gebrauchswerberlehre studierte sie Gebrauchsgrafik an der Fachschule für Angewandte Kunst in Berlin-Schöneweide. Seit 1977 arbeitet sie als freiberufliche Malerin und Grafikerin und lebt seit 1998 in Zepernick. 2008 erhielt sie den Brandenburgischen Kunstpreis für Malerei.

Der Kunstkritiker Christoph Tannert schreibt zu Hannelore Teutsch, hier zitiert nach einem Text im Vorjahr, entnommen dem Katalog »Hidden Layers«: »Es passiert eine Menge, ohne daß sich alles bis ins letzte Detail analysieren ließe. Ob Laie oder Experte, man kann diese Bilder einfach in sich aufnehmen, kann in sie eintauchen und wird berührt.«

Wenige Tage darauf, am Sonntag dem 7. April 2024, laden wir unter der Führung der Künstlerin Gudrun Sailer zum mittlerweile 4. KUNSTspaziergang ins Brandenburgische Viertel.

Vier Künstler haben sich der Herausforderung gestellt, neu geschaffene Eingangsbereiche in komplett sanierten Neubaublöcken künstlerisch zu gestalten. Beim Rundgang durch das Brandenburgische Viertel von Eberswalde sind die 2022 und 2023 realisierten Arbeiten von Ina Abuschenko-Matwejewa, DAG, Gudrun Sailer und Henning Wagenbreth zu sehen.

Das Brandenburgische Viertel wurde in vier Bauabschnitten von 1977 bis 1989 gebaut und hieß bis 1993 »Reimannviertel«. Der KUNSTspaziergang führt nicht nur zu den neuen Arbeiten in der Cottbuser Straße und in der Spreewaldstraße, sondern auch zu Arbeiten aus der Entstehungszeit des Viertels. Zudem besteht am Ende der Führung die Möglichkeit, die aktuellen Ausstellungen in der Galerie Fenster zu besichtigen.

Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Galerie Fenster - Prignitzer Straße 50.

In der Galerie Fenster zeigen wir noch bis zum 5. Mai 2024 Malerei, Linolschnitte und Stickarbeiten von Hannelore Teutsch und Zeichnungen von Johannes Regin. Aus Anlaß ihrer aktuellen Ausstellungen haben wir im April sowohl Hannelore Teutsch, als auch Johannes Regin zum Künstlergespräch zu Gast.

Am Donnerstag, den 18. April, ebenfalls 19 Uhr wird dann Johannes Regin zum Galeriegespräch zu Gast sein.

Am letzten April-Donnerstag, den 25. April, findet dann um 19 Uhr ein weiteres SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt statt.

Die Galerie in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde öffnet am Donnerstag bereits ab 17 Uhr. Der Besuch der Galerie ist aber auch unabhängig von den donnerstäglichen Öffnungszeiten und den Veranstaltungsfenstern möglich. Kontaktieren Sie uns für Terminabsprachen am besten per eMail: .

Udo Muszynski – 31. März 2024

Siehe auch:
»Galerie-Rückblick«


Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail: · www.mescal.de · www.1893-wohnen.de

22. Ausstellung (10. März - 5. Mai 2024):
Hannelore Teutsch: Malerei, Linolschnitte und Stickarbeiten
23. Ausstellung (10. März - 5. Mai 2024):
Johannes Regin: Zeichnungen




Die »Entwicklung« des EKZ Heidewald sei im Gange, informierte Ende Februar die Eberswalder Baudezernentin Anne Fellner. Die Unterschrift eines Lebensmittel-Ankermieters stehe nach Aussagen des Eigentümers, »unmittelbar bevor«. Einien Monat später gibt es dazu keine neueren Informationen. »Ostermärchen«?

Baudezernentin informierte über EKZ Heidewald

Zur Eberswalder Stadtverordnetenversammlung am 29. Februar informierte die Baudezernentin und Erste Beigeordnete Anne Fellner, die aus ihrer Privat-Bibliothek zugeschaltet war, über die Problematik Einkaufszentrum (EKZ) Heidewald im Brandenburgischen Viertel.

Die Müllverschmutzung sei beräumt worden und der Eigentümer würde, da der Hausmeister krank sei, Aufträge zum Unterhalt der Einrichtung erteilen.

Die »Entwicklung« des zukünftigen EKZ sei im Gange und die Unterschrift eines Lebensmittel-Ankermieters stehe, so der Eigentümer, »unmittelbar bevor«, jedenfalls bis Anfang April, so Anne Fellner.

Der Bauantrag soll Ende des III. Quartals eingereicht sein. Es müßte die Finanzierung durch die Banken geregelt, der Abgleich mit dem Bebauungsplan vorgenommen und weitere Ladenmieter akquiriert werden. Wenn alles glatt ginge, könne das neue Einkaufszentrum im nächsten Jahr, das wäre 2025, an den Start gehen, versprach die Baudezernentin.

Der aktive Stadtverordnete und Lokalmatador aus dem Kiez Carsten Zinn äußerte leichte Zweifel an diesem vorgetragenen »Ostermärchen« der Stadtverwaltung. Und in der Tat ist der Sachstand der »bevorstehenden Unterzeichnung« eines großen Mietvertrages immer noch derselbe wie im September 2023. Bisher hat sich da noch nichts getan. Auch zu dem laufenden Gerichtsverfahren zwischen dem jetzigen Mieter NETTO und dem Eigentümer Sanli gibt es keinen neuen Sachstand zu vermelden.

Stadtverordneter Kraushaar, ebenfalls online zugeschaltet, fragte an, ob es denn keine Einschränkungen in der Versorgung während der Bauarbeiten geben würde. Doch, die würde es geben, antwortete Frau Fellner. Zu dem damals vom Eigentümer gegebenen Angebot einer Notversorgung im Haus könne man nichts sagen, aber man habe ja vor, mit Unterstützung der AWO einen kleinen Lebensmittelladen an der Frankfurter Allee einzurichten, in dem mobilitätseingeschränkte Bürger/innen das Nötigste einkaufen könnten.

Dazu bräuchte man aber, so Herr Kraushaar, zufällig Angesteller der AWO, einen gewissen Vorlauf zur Vorbereitung. Aber, wie gesagt, es ist ja noch alles in der Schwebe...

J.G. – 23. März 2024

Siehe auch:
Eberswalder Ansichten
»Silberstreif oder Fata Morgana?«




Ecke Potsdamer Allee/Finsterwalder Straße am 17.02.2024. Ecke Potsdamer Allee/Finsterwalder Straße am 12.03.2024. Fassadenbegrünung

Die Fraktion Die PARTEI Alternative für Umwelt und Natur in der Stadtverordnetenversammlung Eberswalde bereitet derzeit eine Beschlußvorlage vor mit dem Ziel, die Begrünung von Fassaden und Dächern in der Stadt Eberswalde zu fördern.

In ihrer Vorabrecherche hat Peggy Siegemund, die von der Fraktion als sachkundige Einwohnerin in den Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt (ASWU) entsandt wurde und zu den Kommunalwahlen am 9. Juni für Die PARTEI im städtischen Wahlkreis 2 kandidieren wird, mehrere positive Beispiele gesammelt, wo bereits vorbildhafte Fassadenbegrünungen existieren.

Ein solches Beispiel fand sie an einem Wohnblock der städtischen WHG – Wohnungsbau- und Hausverwaltungs-GmbH an der Ecke Potsdamer Allee/Finsterwalder Straße (Foto 1).

Leider mußte Peggy Siegemund schon wenige Tage später feststellen, daß das Fassadengrün zurückgeschnitten und der üppige Bewuchs am Haus entfernt worden war (Foto 2).

Hintergrund ist die sogenannte Baufeldfreimachung als Vorbereitung für die geplante Fassadensanierung des betreffenden Hauses in der Finsterwalder Straße. Es ist leider üblicher Standard, daß als erstes immer großflächig der Bewuchs entfernt wird, ohne Prüfung, ob gegebenenfalls Teile davon erhalten bleiben könnten.

Im Zuge der Baumaßnahmen wird voraussichtlich auch der verbliebene Rest des Fassadengrüns entfernt werden. Ob nach Fertigstellung der neuen Fassade diese erneut eine Begrünung erhält, ist nach bisherigen Erfahrungen unwahrscheinlich. Oft befürchten die Bauherren, daß die angebrachte Wärmedämmung durch die rankenden Pflanzen beschädigt wird. Durch geeignete Maßnahmen, insbesondere der Auswahl geeigneter Pflanzen, könnte das vermieden werden.

Anna Fröhlich – 23. März 2024




Im Jahr 2021 gab es 13 Ausgaben der »Hellen Stunde mit Kultur« auf dem Potsdamer Platz. Es folgten 2022 dann 22 Ausgaben und im Vorjahr 21 Ausgaben. Auf dem Foto ist die 2022er Zugabe zu sehen. »The Booty Jive« brachte am 5. Oktober 2022 galaktische Musik auf den Potsdamer Platz.
Alle Beteiligten wünschen sich, daß dieses Kulturangebot im Kiez weitergeführt wird. Da es sich um ein offenes und nicht kommerzialisierbares Angebot handelt, ist die Finanzanzierung über öffentliche Mittel und Sponsoren notwendig und für die Durchführung entscheidend. Der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel sah das ebenso und votierte für die diesjährige Förderung. Im Jahr 2025 soll es dann eine sogenannte konstitutionelle Förderung geben, weil das vom Quartiersmanagement und dem Sprecherrat verwaltete Förderprogramm zum Ausprobieren neuer Formate und somit lediglich für die Anschubfinanzierung gedacht ist.

Zwanzig mal am Mittwoch um Elf:
Helle Stunde 2024

maxe. Die »Helle Stunde mit Kultur« soll auch im Jahr 2024 stattfinden. Der Veranstalter Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen mit Sitz im Freizeitschiff der Wohnungsgenossenschaft in der Priegnitzer Straße 48 hat sich deshalb an den Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel gewandt, um eine Förderung aus dem Programm »Sozialer Zusammenhalt – Investitionen im Quartier« zu erhalten.

Die »Helle Stunde mit Kultur« belebt seit 2021 das kulturelle und soziale Leben im Kiez. Inzwischen hat das Format drei erfolgreichen Saisons hinter sich und sich somit etabliert. Es sollte unbedingt fortgeführt werden, so der Veranstalter. Für die Besucher des Marktes ist die »Helle Stunde« inzwischen zu einem festen Treffpunkt und sozialen Ankerpunkt geworden.

Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Viertels und darüber hinaus soll dieses »besondere Format im Stadtraum« auch künftig kostenlos bleiben. Bereits in den Vorjahren waren verschiedene Akteure im Viertel mit ihrer ideellen und finanziellen Unterstützung dabei. Dazu gehören die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893, die WHG Wohnungsbau- und Hausverwaltungsgesellschaft, die Haus- und Grundstücksverwaltungsgesellschaft der AWO Eberswalde und die TAG Wohnen und Service GmbH sowie die Sparkasse Barnim und weitere Förderer und Sponsoren. Einige haben ihre Unterstützung bereits fest zugesagt, andere haben ihre entsprechende Absicht erklärt. Allerdings bleibt bei Gesamtkosten von 21.150 Euro für die 20 Veranstaltungen eine Lücke im Budget in Höhe von 5.000 Euro. Über den entsprechenden Förderantrag haben die Mitglieder des Sprecherrates auf ihrer Sitzung am 14. März entschieden.

Die »Helle Stunde mit Kultur« soll ab dem 29. Mai bis zum 9. Oktober jeden Mittwoch auf dem Wochenmarkt auf dem Potsdamer Platz stattfinden, jeweils von 11 bis 12 Uhr. Dabei handelt es sich um kulturelle Interventionen, die auf Kommunikation setzt, eine frontale Beschallung schließt der Veranstalter aus. Der Schwerpunkt liegt auf musikalischen und theatralen Aufführungen. Die 2024 geplaqnten 20 Veranstaltungen sind akustisch oder nur mit leichter Verstärkung angelegt und es wird bewußt auf eine gesonderte Bühnenstruktur verzichtet.

Die »Helle Stunde« soll zur Belebung des Wochenmarktes und des Potsdamer Platzes beitragen, das kulturelle Angebot im Viertel erweitern und identitätsstiftend für alle Bewohnerinnen und Bewohner wirken. »Als kostenfreies Angebot«, so Udo Muszynski, »kann es von allen Menschen angenommen werden.

Inzwischen warten die Gäste schon auf die ankommenden Künstlerinnen und Künstler, kommen mit ihnen ins Gespräch und nehmen rege an den Aufführungen teil. In den vergangenen Jahren haben auch einige Gruppen das kulturelle Angebot für einen Ausflug genutzt, zum Beispiel Menschen aus verschiedenen Senioreneinrichtungen und der Förderschule mit ihren jeweiligen Betreuerinnen und Betreuern. Diese Gruppen wollen wir auch mit dem diesjährigen Angebot wieder ansprechen.«

(14. März 2024)




In der Grundschule Schwärzesee spiegeln sich die sozialen Verhältnisse im Brandenburgischen Viertel wider. Der Hort »Kinderinsel« konnte im Februar 2023 in sein nagelneues Domizil auf dem Gelände der alten Grundschule und der einstigen Albert-Einstein-Oberschule umziehen. Die beiden Schulgebäude waren zeitnah nach der Schulschließung der Oberschule bzw. des Umzugs der Grundschule in das Gebäude des ehemaligen Oberstufenzentrums II abgerissen worden. Die zuvor als Hort der Grundschule genutzte Kita »Spatzennest« wurde per Stadtverordnetenbeschluß im Jahr 2006 geschlossen als zugleich auch die Entscheidung gegen den Erhalt der Albert-Einstein-Oberschule fiel.

»Ein Tag mit mehr Personal« an der Grundschule Schwärzesee. Marcel Zimack (Mitte) ist Sozialarbeiter im Wohnverbund Brandenburgisches Viertel.

Ein Aktionstag mit mehr Personal:
»Wir verändern das System«

Am 29. Februar organisierten die Grundschule Schwärzesee im Brandenburgischen Viertel, die »Arbeitsgemeinschaft Bildung« im Ortsteil sowie viele Helferinnen und Helfer aus Vereinen, der Stadtverwaltung und (sozial-)pädagogischen Einrichtungen einen besonderen Aktionstag. Unter dem Motto: »Ein Tag mit mehr Personal – an einem Tag mehr im Schaltjahr« standen die Aktionen ganz im Zeichen der Schülerinnen und Schüler.

Schaltjahre sind bekanntlich besondere Jahre. Der 29. Februar stand in der Grundschule Schwärzesee dafür, mit pädagogischen Zusatzleistungen etwas Neues auszuprobieren. Allen Beteiligten sei von der ersten Planungsminute an klar gewesen, daß eine Schule im Brandenburgischen Viertel auch alle etwas angehen würde, wie Katharina Brunnert vom involvierten Quartiersmanagement das übergreifende Engagement beschreibt. Ein veränderter Schulalltag sollte zeigen, was möglich ist, wenn die Klassen kleiner oder Aktivitäten in der Pausenzeit vielfältiger sind. Ein zusätzlicher Schultag, der nur unter Mithilfe von Freiwilligen möglich war, dafür aber mehr Zeit für die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler bot.

Herkunft, Sprache und sozialer Kontext bedingen zum Teil starke Unterschiede im Lernniveau der Klassen. Als Zeichen, daß ein Umdenken in den schulischen Strukturen stattfinden muß und gleichzeitig als Pilotprojekt, wurde am Aktionstag das System verändert. Jeder Schulklasse wurden bis zu vier zusätzliche Personen zur Seite gestellt. »Wir wollten die Kinder auch überraschen, sie in sinnvolle Pausenaktivitäten und kleinere Lerngruppen einbinden und so den Schulalltag mit gut geplanten Aktionen etwas aufbrechen«, wie Anke Billing, Leiterin der Schule, die Aktivitäten einordnet. Sie unterstrich zudem, daß man gewillt sei, die Ergebnisse des Tages in die Planung für das neue Schuljahr zu übernehmen.

Dem Unterricht stand die Pausengestaltung gegenüber. Torwandschießen, Tanzen und Seilspringen waren nur einige der eingesetzten Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler in ihrer sozialen Kompetenz zu schulen, sie für Sport und Bewegung zu begeistern und zeitgleich fit zu machen für die nächste Unterrichtsstunde. Bernd Schlüter, Dezernent für Soziales, Ordnung und Kultur ist »begeistert davon, was die Schule und die beteiligten Akteurinnen und Akteure hier gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Dieser Tag hat gezeigt, was möglich ist, wenn eine Schule Ressourcen hat, um sich noch besser auf den tatsächlichen Bedarf der Kinder einzustellen. Darauf sollte unbedingt aufgebaut werden.«

Markus Mirschel, Pressestelle der Stadt Eberswalde – 14. März 2024


Stadt Eberswalde · Rathaus · Breite Straße 41-44 · 16225 Eberswalde Tel. 03334 / 64512 · Fax 03334 / 64519 · eMail: · internet: www.eberswalde.de


Grundschule Schwärzesee, Kyritzer Straße 29, 16227 Eberswalde
Telefon: 03334 32025 · Telefax: 03334 356415
eMail:
Internet: www.grundschule-schwaerzesee.de



Im Brandenburgischen Viertel leben nach aktueller Einwohnerstatistik (Stand 29.02.2024) 6.888 Menschen mit Hauptwohnsitz, das sind 11 mehr als Ende Januar. Davon haben 1.791 eine ausländische Staatsbürgerschaft, 28 mehr als einen Monat vorher.
Der Anteil der ausländischen Staatsbürger im Kiez beträgt somit 26,0 Prozent nach 25,6 Prozent im Januar. Ein Teil dieser ausländischen Staatsbürger haben in der BRD Asyl beantragt. Bei vielen läuft das Asylverfahren inzwischen schon viele Jahre und einem nicht geringen Teil dieser Asylbewerber droht die Abschiebung.
Diese werden – auch ohne »Geheimkonferenzen« – schon jetzt mit immer größerer Brutalität durchgesetzt. Dabei trifft der im nebenstehenden Beitrag geschilderte Staatsterror nicht einmal jene, die abgeschoben werden sollen, sondern zunehmend Unbeteiligte, darunter kleine Kinder und schwerverletzte Menschen.
In allen drei Fällen waren Menschen betroffen, die im Brandenburgischen Viertel leben.
Für Dienstag, den 12. März, ist eine Demonstration vom Bahnhof zur Ausländerbehörde in Eberswalde geplant.

Staatsterror im Kiez:
Brutale Abschiebeversuche

Ohne Rücksicht auf unbeteiligte kleine Kinder und einen Schwerverletzten sowie mit falschen Zusicherungen versucht die Zentrale Ausländerbehörde Brandenburg, um jeden Preis Abschiebungen durchzuführen. Drei besonders unmenschliche Versuche, das teilte die Initiative »Barnim Solidarisch« am 8. März mit, gab es in den vergangenen zwei Wochen in Eberswalde:

Freitag, 8. März 2024

Festnahme in der Ausländerbehörde Barnim mit Täuschung

»Bezugnehmend auf Ihr Fax vom 06.03.2024 teile ich Ihnen mit, daß durch die Ausländerbehörde des Landkreises Barnim keine aufenthaltsbeendenden Maßnahmen gegen o.g. Betroffenen durchgeführt werden. Des Weiteren bitte ich abermals um eine Rückmeldung Ihrerseits, ob der morgige Termin für Ihren Mandanten bestehen bleibt.«

Diese Nachricht hatte der Anwalt des Betroffenen zuvor schriftlich erhalten. Der Mann aus Pakistan, der seit acht Jahren in der BRD lebt, hatte einen Antrag auf Beschäftigungsduldung gestellt, weil er seit Jahren arbeitet. Trotzdem wurde er in der Ausländerbehörde festgenommen und sollte in Abschiebehaft kommen.

»Die Festnahme ist nicht nur rechtswidrig, sondern auch besonders perfide mit der vorherigen Zusicherung, daß keine Abschiebung beabsichtigt sei. Wenn eine Behörde in dieser Form bewußt täuscht, untergräbt sie jedes Vertrauen in den Rechtsstaat. Nicht nur für den Betroffenen, sondern für alle anderen, die dort vorsprechen müssen«, kommentiert Rechtsanwalt Eibelshäuser. Aufgrund der Haftprüfung wurde der Betroffene am Nachmittag gegen Meldeauflagen doch wieder freigelassen.

Montag, 4. März 2024

Angriff auf einen unbeteiligten Schwerverletzten

Bewaffnete Polizisten dringen in eine Wohnung ein, die sie als Versteck verdächtigen. Der einzige Bewohner: Ein schwerverletzter Mann. Er war im September 2023 bei einem Abschiebeversuch, der ebenfalls nicht ihm galt, aus dem Fenster im 5. Stock gestürzt und hatte sich mehrere Knochen gebrochen, u.a. die Wirbelsäule (siehe: »Wieder ein Sprung vom Balkon«).

Nach vielen Wochen Krankenhaus war er wieder in einer eigenen Wohnung, mit schweren körperlichen Einschränkungen und völliger Abhängigkeit von Hilfe. Sein Körper: voller Metallplatten und Schrauben. Mit einem Besucher sitzt er auf dem Balkon in der Sonne. Plötzlich kommen Polizisten in Zivil mit gezogenen Waffen über den Balkon in die Wohnung, verdrehen dem schwerverletzten Mann die Arme und drücken ihn mit Gewalt auf den Boden.

Der Besucher, der ebenfalls fixiert wird, erklärt den Gesundheitszustand, aber die Polizisten lassen ihn erst nach einigen Minuten los. Er verbringt danach sechs Stunden in der Rettungsstelle und benötigt einige Nachuntersuchungen. Nach dem Fenstersturz ist der Betroffene nun schwer retraumatisiert, seine neue, barrierefreie Wohnung fühlt sich für ihn nicht mehr sicher an. Gegen die Polizei wurde eine Strafanzeige beim LKA gestellt.

Montag, 26. Februar 2024

Einbruch in Wohnung mit kleinen Kindern

Die Wohnung einer Familie, die 2014 aus Tschetschenien kam, mit vier Kindern im Alter von 8 Monaten bis 6 Jahren, alle in der BRD geboren. Um 6 Uhr morgens hören sie komische Geräuche an der Tür. Ohne Ankündigung brechen mehrere bewaffnete Polizisten die Tür auf. Der 18jährige Onkel der Kinder, der zu Besuch ist, wird von der aufbrechenden Tür verletzt. Die bewaffneten Polizisten drücken ihn und die Mutter der Kinder auf den Boden und legen ihnen Handschellen an.

Sie suchen Oma und Opa der Kinder, die sie zuvor in deren Wohnung nicht angetroffen haben. »Wo sind deine Eltern??«, fragen sie die auf den Boden gedrückte junge Frau immer wieder. Die Kinder schauen bei allem zu und halten sich noch Tage später die Ohren zu und wollen sich am liebsten verstecken.

Im Durchsuchungsbeschluß des Verwaltungsgerichts Frankfurt(Oder) wurde bewußt in Kauf genommen, die kleinen Kinder dieser traumatischen Situation auszusetzen, weil deren Vater die Abschiebung der Großeltern bei einem früheren Versuch 2021 behindert haben soll.

»Der Zentralen Ausländerbehörde scheint jedes Mittel recht«

Stephan Müller von Barnim Solidarisch zeigt sich schockiert über die Abschiebungen: »Hier ist der Zentralen Ausländerbehörde, dem Verwaltungsgericht und der Landespolizei anscheinend jedes Mittel recht, um Menschen in unzumutbare Bedingungen abzuschieben. Wir finden jede Abschiebung unmenschlich. Aber in die Wohnungen von Unbeteiligten einzudringen, und Besonders Schutzbedürftige wie Schwerverletzte und kleine Kinder zu traumatisieren, ist extrem. Falsche Zusicherungen zu machen schürt noch mehr Angst unter allen, die keinen deutschen Paß haben. Während die AfD von Remigration fantasiert, und Menschen dagegen zu tausenden auf die Straßen gehen, setzen sich angeblich demokratische Behörden mit aller Gewalt über Menschenrechte hinweg.«

Für Dienstag, den 12. März, ist eine Demo vom Bahnhof zur Ausländerbehörde in Eberswalde geplant.

Barnim Solidarisch – 9. März 2024

Siehe auch:
»Abschiebeversuch nach Rußland«
»Wieder ein Sprung vom Balkon«
»Stopp Polizeigewalt! Stopp Abschiebungen!!«
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde: »Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«


Barnim Solidarisch · eMail:
Spendenkonto für die Arbeit gegen Abschiebungen:
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22, Sparkasse Barnim




Dieses Foto zeigt den bisherigen Zustand mit üppigen wildwuchernden Büschen und vielen Bäumen, die sich meist infolge natürlicher Sukzession angesiedelt haben und somit als standortgerecht und -angepaßt angesehen werden können. Bereits am 26. Februar war ein großer Teil des Grünstreifens »beräumt«. Die Südseite des sanierten Wohnblocks ist der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, ohne ausgleichende Wirkung des Grüns auf das Mikroklima in diesem Bereich. Der Rest des Grünstreifens bleibt zunächst erhalten, weil diese Flächen zum Heidewald-Grundstück gehören Dieser Restgrünstreifen wird »beräumt«, sofern es tatsächlich zu den geplanten Umbauarbeiten am Einkaufszentrum Heidewald kommen sollte.

Privateigentum, Naturzerstörung und Gemeinnutz:
Die doppelte Kiez-Promenade

maxe. In der letzten Februarwoche fanden nördlich des Heidewald-Parkplatzes »Fäll- und Rodungsarbeiten für die Neugestaltung der Promenade zwischen der Spechthausener Straße und der Schwedter Straße im Brandenburgischen Viertel« statt, wie die Pressestelle der Stadt Eberswalde informierte. Die eigentlichen Bauleistungen zur Herstellung eines neuen Weges werden in den Monaten April und Mai ausgeführt.

In der Mitteilung heißt es zu den Gründen: »Da die Strecke im Bereich des Heidewaldparkplatzes über einen privaten Weg abgedeckt wird, dieser jedoch vom Eigentümer einer veränderten Nutzung zugeführt werden soll, muß die durchgehende Wegeverbindung auf ein städtisches Flurstück verlegt werden. Der Verlauf der Promenade wird demnach angepaßt.«

Das genannte städtische Flurstück verläuft als 4,50 Meter breiter Streifen zwischen den Grundstücken des südlich gelegenen Heidewald-Parkplatzes und des Oderbruch-Quartiers der Wohnungsgenossenschaft 1893 eG nördlich davon an der Prenzlauer Straße. Bisher war dieser Streifen mit Bäumen und Büschen bewachsen.

Kiezbewohner, die von diesen Plänen erfuhren, schüttelten verständnislos mit dem Kopf. Wieder werde ein Stück Natur im Viertel zerstört, das zudem einen wichtigen Grünkorridor für den Wildwechsel kleinerer Säugetiere durch das Wohngebiet darstellt. Es sei bedrückend, immer wieder zu erfahren, wie Privateigentümer gegen öffentliche Interessen schalten und walten können und seitens der Stadtverwaltung keinerlei Versuche zu erkennen sind, sich hier für diese öffentlichen Interessen einzusetzen.

Statt sich im Sinne der Einwohner mit dem Privateigentümer auseinanderzusetzen, beispielsweise im Rahmen der Gestaltung des für das Areal geltenden Bebauungsplanes, über den letztlich die Stadtverordneten entscheiden, werden mittels Verwaltungsentscheidung auf die Schnelle Tatsachen geschaffen und Fördergelder verbraucht, die auch gut für andere Vorhaben zu nutzen gewesen wären.

Nach Aussage der Stadtverwaltung soll die Genossenschaft auf ihrem Grundstück – also unmittelbar unter den Balkons der Prenzlauer Straße 36 bis 52 – selber einen Parallelweg zur bestehenden Promenade geplant haben. Stattdessen gebe es nun eine »Zusammenarbeit im Viertel«, die darin besteht, daß sich die Genossenschaft an den Kosten des Neubaus der Promenade etwa zur Hälfte beteiligt.

Die Kosten »des ganzen Unsinns samt Umweltzerstörung«, so ein dort wohnender Genossenschaftler, werden also zum Teil auf die Genossenschaftsmitglieder umgewälzt, die das letztlich über die Nutzungsentgelte für ihre Wohnungen bezahlen müssen.

Die Baum- und Strauchrodungen erfolgten auf einer Länge von 120 Metern und einer Breite von etwa viereinhalb Metern. Nach Fertigstellung der Promenadenführung sollen voraussichtlich im Herbst 2024 einheimische Baumarten als Ersatz wegbegleitend neu gepflanzt werden. Mit dem ökologischen Wert des bisherigen naturnahen Wildwuchses wird das nicht vergleichbar sein, auch wenn inzwischen die Anregung zur Wiederanpflanzung von Büschen »aufgenommen« wurde. Der Weg selbst soll rund 140 Meter lang werden, zweieinhalb Meter breit und mit Betonpflastersteinen befestigt sein sowie eine Beleuchtung erhalten.

(7. März 2024)

Siehe auch:
Die Kiez-Promenade




Projekt »Gemeinsam wachsen!«
Wachsen bedeutet Veränderung

Individuelle Wege und ein lebendiges Miteinander fördern

maxe. Im Brandenburgischen Viertel gibt es ein neues Angebot. In dem Projekt »Gemeinsam wachsen!« geht es darum, Menschen aus dem Kiez beim Einstieg oder Wiedereinstieg in den 1. oder 2. Arbeitsmarkt sowie bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen.

Mit individuellen Beratungen, Betriebsbesuchen, Workshops zur Planung eines Treffpunktes im Barnimpark, einem Digital-Labor zu Fragen rund ums Internet und Computeranwendungen, Gesprächsrunden und weiteren Angeboten, wollen die beiden Pädagogen das Projekt berufliche Perspektiven schaffen.

Erklärtes Ziel ist, »nicht nur persönliche Lebenswege zu verändern, sondern auch die Lebensqualität im Viertel zu erhöhen«. Dafür plant das Projektteam gemeinsam mit Menschen aus dem Kiez einen Treffpunkt im Barnimpark (südlich des Potsdamer Platzes zwischen Potsdamer Allee und Rathenower Straße). Damit soll »Gemeinsam wachsen!« zu einem Projekt werden, »das nicht nur einzelne Persönlichkeiten über sich hinauswachsen läßt, sondern das gesamte Viertel zum Aufblühen bringt«.

Initiiert wurde das Projekt »Gemeinsam wachsen!« vom Amt für Generationen, Sport und Integration der Stadt Eberswalde in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner BÜRO BLAU gGmbH. Dieses Büro stellt auch die beiden pädagogischen Mitarbeiter Charlotte Coosemans und Martin Fischer (Telefon: 0178/5296835, eMail: ). Seitens der Stadtverwaltung steht Tabea Westphal-Radisch (Telefon: 03334/64222, eMail: ). Das Projektbüro befindet sich im Vereinshaus der Wohnungsgenossenschaft in der Havellandstraße 15 (2. OG links).

Dort bietet das Projektteam individuelle Beratungen an, in denen die Teilnehmenden ihre berufliche Zukunft planen. Gemeinsam werden neue Arbeitsplätze und passende Qualifizierungen ausgewählt. Auch für die Erstellung von Bewerbungen wird Unterstützung angeboten. Teilnehmende haben zudem die Möglichkeit, in kleinen Gruppen Betriebe und Qualifizierungsangebote in der Umgebung zu besuchen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und ihre persönlichen Potentiale zu entdecken. Diese »Einzelocoachings« finden jeweils montags und mittwochs nach Terminvereinbarung statt.

Im Sinne des Programms arbeitet das Team eng mit den Partnern vor Ort, wie dem Quartiersmanagement, zusammen. Dieses hat durch seine zahlreichen Kontakte mit der Nachbarschaft festgestellt, daß sich die Menschen im Viertel einen Treffpunkt im Barnimpark wünschen.

Diese Wünsche greift das Projekt auf: In Workshops, zu denen Interessierte jeweils am Dienstag von 10 bis 12 Uhr herzlich eingeladen sind, werden gemeinsam Ideen gesammelt und der Treffpunkt geplant. Die Bauarbeiten mit den Projektteilnehmenden sollen im Frühjahr 2024 beginnen. Unter Begleitung einer fachlichen Anleitung können alle ihre Fähigkeiten einbringen.

Ein weiteres Highlight sind donnerstags von 10 bis 12 Uhr regelmäßige Treffen im Café »Laß Quatschen!« – ein Ort des Entdeckens der eigenen Stärken, des Austauschs und der Gemeinschaft. Zusätzlich bietet das Projekt am Donnerstagnachmittag ein Digital-Labor, in dem sowohl Anfängerinnen und Anfänger als auch Fortgeschrittene die digitale Welt entdecken können.
Im weiteren Verlauf des Projektes sollen schließlich auch Streitschlichter für das Viertel ausgebildet werden, die im öffentlichen Raum für Toleranz und ein friedliches Miteinander sorgen können.

Im Zeichen des Wachsens knüpft das Projekt an die bereits bestehenden und gut ausgebauten Angebote im Brandenburgischen Viertel an. Das Team arbeitet eng mit verschiedenen Trägern und Initiativen für Bildung und Soziales zusammen. Ein erstes Netzwerktreffen der Kooperationspartner fand am 30. Januar im Bürgerzentrum statt. Dort stellt Linda Tietz vom Grundbildungszentrum Barnim (Spreewaldstraße 20/22) fest: »Es gibt verschiedene individuelle Einstiege ins Projekt - und am Ende ist für alle Teilnehmenden der persönliche Weg geklärt.«

Interessierte können das Team jederzeit kontaktieren oder direkt zu den Sprechzeiten am Montag von 10 bis 12 Uhr und Dienstag von 16 bis 18 Uhr im Projektbüro in der Havellandstraße 15 oder den Workshopangeboten im Bürgerzentrum vorbeikommen. »Seien Sie Teil dieser gedeihenden Gemeinschaft und gestalten Sie aktiv Ihr Brandenburgisches Viertel!«, heißt es in der Mitteilung abschließend.

(21. Februar 2022)


Projekt »Gemeinsam wachsen!« · Projektbüro: Havellandstraße 15 (2.OG links) · 16227 Eberswalde · Charlotte Coosemans & Martin Fischer (BÜRO BLAU gGmbH) · Telefon: 0178 5296 835 · eMail:
Wochenplan:
Montag, 10-12 Uhr: Offene Sprechzeit; ganztags: Einzelcoaching mit Terminvereinbarung
Dienstag, 10-12 Uhr: Baustelle Barnimpark (Workshop); 16-18 Uhr: Offene Sprechzeit
Mittwoch, ganztags: Einzelcoaching mit Terminvereinbarung
Donnerstag (Workshops), 10-12 Uhr: Café »Laß quatschen!«; 14-16 Uhr: Digital-Labor
Die Workshops finden im Bürgerzentrum in der Schorfheidestraße 14 statt.




BücherboXX wird erneuert

maxe. Im November war die BücherboXX im Einkaufszentrum »Heidewald« abgebaut worden. Sie zog nach Berlin um dort am Gleisdreieck aufgestellt zu werden. Anfang des Jahres hatte der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel noch einmal einer Verlängerung des Mietvertrages mit dem Berliner »Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur« (INBAK) zugestimmt. Diese Verlängerung sollte ausdrücklich dem Ziel dienen, zu prüfen, ob diese oder eine andere BücherboXX auf Dauer überlassen werden kann.

Die BücherboXX wurde in der gewohnten Weise von der Kümmerergruppe betreut und weiterhin von vielen Einwohnern des Viertels gut angenommen. Zudem gab es an der BücherboXX im »Heidewald« mehrere Lesungen mit Andrea Blümel.

In der Zwischenzeit hatte die Prüfung ergeben, daß die vorhandene BücherboXX vom INBAK nicht dauerhaft in Eberswalde bleiben kann. Daher genehmigte der Sprecherrat die entsprechenden Mittel zum Erwerb einer anderen Telefonzelle und für deren Umgestaltung in eine neue Bücherboxx.

Aufgestellt werden soll die neue Bücherboxx vor dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Sie wird mit einem Fundament versehen und abschließbar sein. Außerdem erhält die neue BücherboXX am neuen Standort eine Energieversorgung mittels einer kleinen Solaranlage und somit Licht, was die Nutzung in der dunklen Jahreszeit erleichtert.

Sobald es nach dem Winter die Witterung erlaubt, werden die Arbeiten zur Aufstellung der BücherboXX beginnen.

(11. Februar 2024)

Siehe auch:
»Die auferstandene BücherboXX«


Dietrich-Bonhoeffer-Haus · Potsdamer Allee 35 · 16227 Eberswalde
Tel: 03334 383930 · Fax: 03334 383931
eMail: gemeindezentrum-bbv@t-online.de




Begegnungsstätte »Silberwald«:
Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht

maxe. Zur Erweiterung des Ehrenamts-Teams der Begegnungsstätte »Silberwald« sucht der Verein Kontakt Eberswalde e.V. neue ehrenamtlich tätige Mitarbeiter.

Darüber informierte Nicole Vormum vom »Silberwald« im Nachbarschaftsportal nebenan.de.

Interessenten können sich direkt in der Begegnungsstätte »Silberwald« in der Spreewaldstraße 1 im Brandenburgischen Viertel melden. Per Telefon ist die Begegnungstätte unter 03334/3876980 zu erreichen und per eMail unter .

(16. Januar 2024)


Begegnungsstätte »Silberwald« · Spreewaldstraße 1 · 16227 Eberswalde
Träger: Kontakt Eberswalde e.V. · Projektleiterin: Nicole Vormum
Tel. 03334/3876980 · Fax: 03334/3879754 · eMail:

Wir verstehen uns als ein Ort der Begegnungen und wir sind Ansprechpartner für Senioren, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Demenz und selbstverständlich deren Angehörige. Wir wollen helfen, unterstützen, Wissen vermitteln. In unseren Räumlichkeiten finden täglich wechselnde Angebote zur Aktivierung, Beschäftigung und Betreuung statt. Zusätzlich können wir im Alltag unterstützen (Begleitungen zu Ärzten, Hilfe im Haushalt, etc.).




Bauernproteste in Eberswalde am 8. Januar 2024.

Stadtverwaltung warnt vor Verkehrsbeeinträchtigungen
Großdemonstration am 8. Januar

Auftakt zu einer bundesweiten Aktionswoche

maxe. Unter der Überschrift »Beeinträchtigung der Verkehrslage im Stadtgebiet« hat die Pressestelle der Eberswalder Stadtverwaltung davor gewarnt, daß es aufgrund einer angekündigten Großdemonstration am Montag, dem 8. Januar 2024, zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen in Eberswalde kommen kann.

Insbesondere werden die Bundesstraßen 167 und 168 (B 167/B 168) sowie der Innenstadtbereich stark beeinträchtigt sein. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist ab 12 Uhr mit einer zwei- bis dreistündigen Versammlung auf dem Marktplatz in Eberswalde zu rechnen. Im angrenzenden Parkraum entlang der B 167 werden Parkverbotszonen eingerichtet. Im öffentlichen Personennahverkehr wird es gleichsam zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen.

Im Zuge des Demonstrationsgeschehens wird ein Fahrzeugkorso auf dem Weg durch den Landkreis Barnim unterwegs sein, der das Eberswalder Stadtgebiet passiert. Die Stadt Eberswalde bildet demnach nur einen von mehreren Anlaufpunkten der Demonstrierenden. Aus Richtung Finowfurt stadteinwärts kommend, soll der Demonstrationszug das Stadtgebiet in Richtung Tiefensee durchlaufen. Der 8. Januar 2024 bildet hierbei den Auftakt einer bundesweiten Aktionswoche im Zusammenhang mit der Agrarpolitik.

Die Stadt Eberswalde befindet sich im engen Austausch mit den Verantwortlichen. Bürgermeister Götz Herrmann verweist auf das »Versammlungs- und Demonstrationsrecht als einen Grundpfeiler unserer Demokratie«, gleichzeitig wird auf die möglichen Schwierigkeiten verwiesen, die die Eberswalderinnen und Eberswalder beim Weg von oder zur Arbeit, in die Schulen und Kitas sowie generell beim Durchführen der täglichen Abläufe mit einzuplanen hätten.

Alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden gebeten, heißt es in der städtischen Pressemitteilung abschließend, die Verkehrseinschränkung, die daraus resultierende Behinderung für den Fahrverkehr sowie die entsprechende Beschilderung zu beachten. Der Führungsdienst der Polizeiinspektion Barnim stehe bei Rückfragen zur Verfügung.

(4. Januar 2024)




Die Begegnungsstätte »Silberwald« in der Spreewaldstraße 1 gehört zu den jüngeren Aktivitäten, die unter dem Dach des Kontakt e.V. organisisert sind. Bundesorden für Kontakt e.V.

maxe. Die Vorsitzende des im Brandenburgische Viertel ansässige Kontakt e.V. hat das »Verdientstkreuz am Bande« erhalten. Irina Holzmann erhielt den Verdienstorden am 5. Dezember von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Irina Holzmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Kontakt e.V. und sie ist Mitglied im Landesintegrationsbeirat. Der Kontakt e.V. hatte sich einst als Selbsthilfeorganisation von und für die sogenannten Spätaussiedler aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion gegründet.

Inzwischen hat sich das Tätigkeitsfeld des Vereins deutlich erweitert. So erhalten hier nicht nur einstige »Rußlanddeutsche« und deren Angehörige Hilfe und Betreuung, sondern auch andere ausländische und deutsche Einwohnerinnen und Einwohner, nicht zuletzt ältere Menschen.

Irina Holzmann selbst »hat zahlreiche Projekte zur Beratung und Unterstützung von Migrantinnen und Migranten in allen Lebenslagen auf den Weg gebracht und damit vielen beim Ankommen in unserem Land und bei der Integration zur Seite gestanden«, wie der Brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke anläßlich der Ehrung bemerkte. »Besonderes Augenmerk legt sie auf den Abbau der Sprachhemmnisse bei Neuankömmlingen – derzeit betrifft das vor allem Ukrainerinnen und Ukrainer. Dafür gilt ihr mein herzlicher Dank.«

Der Kontakt-Verein hat mittlerweile ein großes lokales Netzwerk aus Sportvereinen, verschiedenen Bildungsträgern sowie Ämtern aufgebaut, um Zuwanderern und Geflüchteten zur Seite zu stehen. Seine ehrenamtlichen Mitarbeiter helfen bei Behördengängen, bringen Kindern und Jugendlichen die deutsche Sprache bei und unterstützen bei der Stellensuche. Seit 2015 bietet der Verein auf der Grundlage von Projekten des Landes und des Bundes zunehmend geschulte Migrationsberatung im Rahmen des Migrationsfachdienstes des Landkreises Barnim, der Migrationsberatung für Erwachsene sowie des Jugendmigrationsdienstes des Landkreises Uckermark. Die hier tätigen Beraterinnen sind teilweise selbst ehemalige Zugewanderte – diese Arbeitsweise hilft den Betroffenen und entlastet zugleich die beteiligten Dienststellen und Institutionen.

Das »Verdienstkreuz am Bande« für Irina Holzmann verstehen die Mitglieder, Mitarbeiter und Unterstützer des Kontakt e.V, insofern als eine Auszeichnung für sie alle.

(23. Dezember 2023)

Siehe auch: Internetseite des Kontakt e.V.




Keine Demokratie wagen

Ortsbeirat von Stadtverordnetenmehrheit abgelehnt

Die Stadtverordnetenversammlung hat den Vorschlag der Fraktion Die PARTEI Alternative für Umwelt und Natur, auch in den vier städtischen Ortsteilen Finow, Brandenburgisches Viertel sowie Eberswalde 1 und 2 wieder Ortsteilvertretungen in Form von Ortsbeiräten einzurichten mit großer Mehrheit abgelehnt. Dafür stimmten lediglich die beiden Mitglieder der Einreicherfraktion. Zudem gab es sechs Enthaltungen (4 x SPD|BFE, 2 x AfD). Alle anderen Stadtverordneten stimmten dagegen, daß in allen Ortsteilen die Menschen ihre Interessen mittels Ortsteilvertretungen einbringen dürfen.

Mirko Wolfgramm, Vorsitzender der Einreicherfraktion, verwies auf den sehr positiven Bericht des Bürgermeisters von der ersten Einwohnerversammlung im neuen Ortsteil Clara-Zetkin-Siedlung. Die gleichen positiven Wirkungen seien zu erwarten, wenn auch in den anderen Ortsteilen wieder Ortsteilvertretungen eingerichtet werden. Ortsbeiräte seien dafür besser geeignet als die früheren Ortsvorsteher, so Wolfgramm. Die letzten Ortsvorsteherwahlen im Jahr 2014 haben gezeigt, daß letztlich das große Interesse, das jeweils zu mehr als zwei Bewerbern führte, einen zweiten Wahlgang in der Direktwahl der Ortsvorsteher notwendig machte. Zum zweiten Wahlgang, bei dem die Ortsvorsteherwahl ohne begleitende Kommunal- und Europawahl stattfand, ging dann erwartungsgemäß kaum noch jemand hin. Daher sollten künftig Ortsbeiräte der Standard sein. Dadurch entfallen die restriktiven Vorschriften hinsichtlich des Quorums. Mehrfach bezog er sich auf den Willy-Brandt-Spruch »Demokratie wagen«. Gerade das wollten die anderen Fraktionen hingegen nicht, wie sich später herausstellte.

Sein Fraktionskollege Oskar Dietterle erinnerte an die Diskussionen zum Ausbau der Max-Lull-Straße, als es zu den vorgesehenen Aufpflasterungen erhebliche Einwände von betroffenen Einwohnern gab. Dies sei ein Beispiel, wie wichtig es sei, rechtzeitig die Einwohner in die Debatten hereinzuholen. »Wir brauchen unsere Mitbürger, wir müssen ihren Sachverstand nutzen«, so der Stadtverordnete. »Das geht am besten durch Ortsbeiräte.« Frank Banaskiewicz (FDP|Bürgerfraktion Barnim), auf dessen Engagement gegen die Aufpflasterungen in der Max-Lull-Straße sich Oskar Dietterle zuvor lobend bezogen hatte, verwies indes auf einen irgendwann in früherer Zeit gefaßten ablehnenden Beschluß zu Ortsvertretungen in den städtischen Ortsteilen, weil dort direkt das Rathaus als Ort der Ansprache für die Einwohner fungieren könne.

Karen Oehler (Bündnis 90/Grüne), bis 2014 selber Ortsvorsteherin in Eberswalde 1, gab zur Kenntnis, daß sie jüngst eine Bürgerin angesprochen habe, daß sie sich als Ortsvorsteherin doch bitte um ein bestimmtes Problem kümmern solle. Dabei ist sie doch seit 2014 nicht mehr Ortsvorsteherin. Den offensichtlichen Bedarf an Ansprechpartnern im Ortsteil interpretierte die bündnisgrüne Stadtverordnete gegenteilig. Die Einwohner hätten zwar Interesse an einem Ansprechpartner für ihre alltäglichen Sorgen, beteiligen sich aber nicht an den dafür notwendigen Wahlen. Außerdem könne sie als Stadtverordnete genau soviel für die Bürger tun, wie als Ortsvorsteherin. Im übrigen, so Karen Oehler, gehe es in dem Antrag doch vor allem um die Ortsteilbudgets. Gerade die städtischen Ortsteile hätten hier doch viele andere Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Irgendwelche Belege führte die Stadtverordnete für ihre Vermutung nicht an.In der Beschlußvorlage und auch in der Begründung wird das nicht erwähnt.

Für die Linken erklärte Volker Passoke, daß seine Fraktion nicht glücklich mit dieser Beschlußvorlage sei. Die meisten Stadtverordneten würden in den städtischen Ortsteilen wohnen. In den ländlichen Ortsteilen sei dies anders. Dort gebe es nicht so viele Stadtverordnete, weswegen hier Ortsteilvertretungen angebracht seien. Das Zuckerhütchen in der Diskussion steuerte mal wieder Carsten Zinn bei – einst selber Ortsvorsteher im Brandenburgischen Viertel. Er teile das Anliegen der Beschlußvorlage, sagte er. Im Jahre 2018 habe er selber mit seiner damaligen Fraktion gemeinsam mit der damaligen DIE SPD-Fraktion eine solche Vorlage initiiert. »Das war damals eine Heidenarbeit«. Damals ebenfalls ohne Erfolg. Auf die ersten Initiativen in diese Richtung schon vor der Kommunalwahl von 2014 und kurz danach ging Zinn nicht ein. Auch nicht darauf, daß die Initiative nicht auf seinem Mist aufwuchs und schon gar nicht auf seinen persönlichen Anteil am damaligen Scheitern. Obwohl er laut eigener Aussage das Anliegen, in den vier städtischen Ortsteilen Ortsbeiräte einzurichten, unterstütze, bezeichnet er die Beschlußvorlage, mit der genau dies erreicht werden soll, als »alibihaften Aktionismus«. Auf Begründungen oder Erläuterungen für diese Einschätzung warteten die Zuhörer freilich vergebens.

Man erfuhr aber, daß Zinn Mitleid mit der städtischen Kämmerei hat, die den gesamten Haushaltsplan umarbeiten müßte, wenn es zu den neuen Ortsbeiräten kommen würde. Das sind nachvollziehbare Gründe. Zinn schlug schließlich vor, daß sich die neue Stadtverordnetenversammlung nach der Kommunalwahl im Juni 2024 »ernsthaft« mit dem Thema beschäftigen solle. Insofern also eine Vertagung des Problems auf das Jahr 2029 oder wohl eher auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Mit der Ablehnung der Beschlußvorlage der Fraktion Die PARTEI Alternative für Umwelt und Natur hat sich das Thema für die Kommunalwahl 2024 erledigt. Eine Beschlußfassung im Dezember mit anschließender Hauptsatzungsänderung im Januar wäre die letzte Möglichkeit gewesen, die Fristen nach Kommunalwahlrecht einhalten zu können.

Gerd Markmann – 16. Dezember 2023

Siehe auch:
»Ein Ortsbeirat für den Kiez«




Vor und nach der Sanierung in der Spreewaldstraße.

BRAND.VIER im Brandenburgischen Viertel:
Lob und Kritik

maxe. Unter dem Begriff BRAND.VIER – eine an den Namen der vom Genossenschaftsvorstand Volker Klich gern gelesenen Monatszeitschrift »brand eins« angelehnte Abkürzung für das Brandenburgischen Viertel – saniert und modernisiert die Eberswalder Wohnungsgenossenschaft seit 2020 einen beträchtlichen Teil ihrer Wohngebäude im Kiez, nachdem bis vor kurzem der Wohnungsabriß im Vordergrund stand. Unter dem Titel »1893-Geflüster« bejubelt die Geschäftsführung der Genossenschaft regelmäßig den Baufortschritt ihres »Mega-Projekts«.

Dank umfangreicher Wohnbauförderung in Form von zinsbegünstigten Darlehen konnte und kann die Genossenschaft insgesamt 57 Millionen Euro in die »Wohngebäudesanierung einschließlich Aufzugsanbau und Mietergemeinschaftsraum« investieren, bei einem Eigenmittelanteil von nur 5 Millionen Euro.

Die Sanierung des Wohnblocks in der Havellandstraße hatte die Genossenschaft noch ohne Wohnbauförderung realisiert. Inzwischen sind die BRAND.VIER-Aktionsräume »Cottbus« und »Oderbruch« zum großen Teil fertiggestellt.

Viele der sanierten und modernisierten Wohnungen sind inzwischen bezogen. Von den Wohnungsnutzern, seien es neue Genossenschaftsmitglieder oder alte Bewohner, die zwischenzeitlich in Ersatzwohnungen untergebracht waren und nun zurückgezogen sind, hört man viel positive Resonanz. Daß im erwähnten Genossenschafts-»Geflüster« fast ausschließlich im Boulevardblattstil gehaltene Panegyriken zu lesen sind, beruht also durchaus auf den Erfahrungen der Bewohner.

MAXE hat sich umgehört und kann das bestätigen. Als »sehr vorteilhaft« bewertete beispielsweise ein Genossenschaftsmitglied die im »Aktionsraum Cottbus« nach außen verlagerten Fahrradunterstände. Dies werte die Wohnblocks vom Schwedter Typ auf. Allerdings verschaffe die Zusammenlegung der Hauseingänge den Wohnungsnutzern keinen größeren Keller. Der winzige Kellerverschlag war schon zu DDR-Zeiten ein häufig geäußerter Kritikpunkt.

Die vorherigen Fahrrad- und Kinderwagenräume fielen im wesentlichen den nunmehr großzügig gestalteten Hausfluren im Erdgeschoß zum Opfer. Aus den Gewerberäumen und behindertengerechten Wohnungen im Erdgeschoß entstanden Gemeinschaftsräume, die verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bereithalten.

Diese »Zwangskollektivierung nach chinesischem Vorbild« sehen nicht alle neuen Bewohner positiv. Dabei spielt wohl weniger die »Zwangskollektivierung« an sich, sondern vielmehr die Befürchtung eine Rolle, daß die Betriebskosten für diese Räume gemeinschaftlich – darin sehen manche den Sinn der Wortwahl »Gemeinschaftsraum« – auf die im Haus Wohnenden umgelegt werden.

Ein gleich von mehreren Betroffenen geäußerter Kritikpunkt bezieht sich auf die unzureichende Mitsprachemöglichkeiten über Umfang und Form dieser verbesserten »Wohnqualitäten«. Der Vorstand sei an »keiner Diskussion interessiert« gewesen, äußerte beispielsweise ein Genossenschaftsmitglied aus dem »Aktionsraum Oderbruch«. Er sagte gegenüber dem Kiezmagazin: »Nicht die kleinsten Details hat man den Mietern zu den Planungen mitgeteilt. Es gab nur Presse-Propaganda. Konsens einholen hätte ja bedeutet, eventuell Planungen zu ändern. Demokratie vorleben? Hier Fehlanzeige!«

Eine derart radikale Kritik mag eine Einzelmeinung sein. Gleichwohl müssen die Wohnungsnutzer zumindest einen Teil der Modernisierungskosten per Modernisierungsumlage tragen. Hierbei dürfte die gesetzlich zulässige Höchstgrenze von 2 Euro je Quadratmeter bei allen Altnutzern ausgeschöpft werden. Die Mehrkosten gehen dann zu Lasten der Genossenschaft, die das natürlich irgendwie refinanzieren muß. Globale Anhebungen der Mieten bzw. Nutzungsgebühren im Bestand sind somit zu erwarten, was im besagten Mitgliedermagazin kein Thema ist. Für neue Nutzungsverträge gilt die Obergrenze ohnehin nicht.

Der »Aktionsraum Oderbruch« besteht aus Wohnhäusern des sogenannten Hallenser Typs. Hier hatten die DDR-Architekten die Bewohner mit Wasch-und Trockenräumen im Kellerbereich sowie Trockenplätzen an freier Luft bedacht. »Das gibt es jetzt nicht mehr!«, kritisiert ein Betroffener und fragt: »Was nun? Wäschetrockner anschaffen? Trocknen in der Wohnung! Du sollt Lüften, Heizen, dem Schimmel entgegenwirken, neue Kostenfaktoren, diktatorisches Wohnen halt«.

Gleich von mehreren Wohnungsnutzern in der Oderbruchstraße gab es ärgerliche Kommentare zu den neu eingebauten Küchenfenstern mit waagerechtem Querrahmen, wobei man den unteren Teil nicht einmal öffnen könne. Auch die kleinteilige Segmentierung der anderen Fenster stößt eher auf wenig Zuspruch. Zu der braunen Fassadengestaltung an den Aufzügen und Laubengängen waren gleich mehrere eher abfällige Bemerkungen zu hören.

In einer Wortmeldung wurde kritisiert, daß »sämtliche Grünanlagen zerstört, die meisten vorhandenen Bäume herausgerissen (wurden) sowie sämtliche Sträucher, damit das Schlachtfeld komplett frei ist für Bauschutt jeder Art«. Daß im Umfeld der sanierten Häuser diverser Bauschutt dann einfach mit neuem Boden aufgeschüttet wurde, auf dem schließlich Rasen angesät wurde, hatten mehrere der Befragten mit einigem Stirnrunzeln registriert.

Kritische Äußerungen gab es zudem wegen falsch angebauter Heizkörper oder gar fehlender Waschmaschinenanschlüsse. Derartiger Pfusch am Bau kann bei einem so großen Bauprojekt sicherlich nie gänzlich vermieden werden. Lästig für die Betroffenen ist das aber allemal.

Solch ein Großprojekt bedeutet zweifellos für alle Beteiligten eine riesige Herausforderung. Das in den Werbeschriften der Genossenschaft gern und viel verwendete Wort »stolz« ist keinesfalls unberechtigt. Es haben aber auch die betroffenen Genossenschaftsmitglieder, die im Falle der Weiternutzung ihrer Wohnung zwei Umzüge aushalten mußten, Respekt verdient.

»Das Vor- und Nachbereiten eines Umzugs«, so einer der von zwei Umzügen Betroffenen, »nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Lebenszeit, die mit viel Entbehrungen einher geht. Eine pauschale Abfindungssumme für die Ummeldeprozeduren ersetzt nicht die aufgewendete Zeit.« Hinzu kommen, vor allem, wenn sich der Grundriß ihrer Wohnung änderte, »auch recht große Summen« weil beispielsweise passende Möbel und anderer Hausrat neu angeschafft werden mußten, weil das Vorhandene nicht mehr paßte. Manche würden sich über ein schlichtes Dankeswort des Genossenschaftsvorstandes für die durchgemachten Beschwernisse sehr freuen.

Weil großer Nachholebedarf hinsichtlich der Elektrik und der Wasser- und Heizungsstränge bestand, zeigen die meisten Doppelumzieher ohnehin großes Verständnis, denn gerade diese notwendigen Sanierungen machen »das Leben anschließend sicherer und verläßlicher«. Ob und wie sie nun »energetische und akustische Verbesserungen erleben«, können die Bewohner der sanierten Wohnungen sicherlich erst nach einiger Zeit bewerten.

Die Wohnungen im letzten Block des »Aktionsraums Oderbruch«, der konkret die Prenzlauer Straße als Adresse hat, sollen zu Beginn des kommenden Jahres fertig und dann nach und nach bezogen werden.

Im Juni 2024 soll dann im letzten Aktionsraum »Barnim« mit der Sanierung der beiden Wohnhäuser in der Barnimer Straße begonnen werden. Zumindest das Haus Barnimer Straße 2 bis 8 soll wie gewohnt komplett leer gezogen werden. Ein Teil der Genossenschaftsmitglieder wird sicherlich in der Prenzlauer Straße im Oderbruch-Quartier unterkommen und so vielleicht auf einen zweiten Umzug verzichten können.

Nach der ursprünglichen Planung waren für die beiden Wohnblocks im »Aktionsraum Barnim« mit zusammen 79 Wohneinheiten Investitionen in Höhe von etwa 9,3 Millionen Euro vorgesehen. Aufgrund der enorm gestiegenen Baupreise wird das bewilligte und eingeplante Geld dafür nicht ausreichen. Eigenkapitalreserven für die Mehrkosten stehen der Genossenschaft nur sehr begrenzt zur Verfügung. Die Modernisierung wird sich daher vermutlich auf das Haus in der Barnimer Straße 2 bis 8, dessen Balkonseite auf die Oderbruchstraße zeigt, konzentrieren. In der Barnimer Straße 1 bis 7 dürften sich die Arbeiten auf notwendige Sanierungen (Elektro/Heizung/Sanitär) beschränken, wobei zugleich die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Wärmedämmung etc. zu erfüllen sind. Kein einfaches Unterfangen.

(6. Dezember 2023)




Maren Gumlich von der Stiftung SPI (5.v.l., vorn) ist neue Vorsitzende des Sprecherrates. Die Neuwahl war notwendig geworden, weil die bisherige Vorsitzende Tabea Westphal (3.v.r.) eine Tätigkeit in der Stadtverwaltung aufgenommen hat. Vor drei Jahren ist das Eltern-Kind-Zentrum (EKiZ) im Brandenburgischen Viertel von der Kita »Arche Noah« in das Dietrich-Bonhoeffer-Haus umgezogen. Der damalige Bürgermeister Friedhelm Boginski war bei der offiziellen Eröffnung dabei. Neben ihm ist auf dem Bild die ehemalige EKiZ-Koordinatorin Tabea Westphal zu sehen, die nun eine Tätigkeit in der Stadtverwaltung aufgenommen hat. Ihre Nachfolgerin ist Jane Hirt, die bisher das Eltern-Kind-Zentrum in der Eberswalder Innenstadt geleitet hat.

Nach Personalwechsel im Eltern-Kind-Zentrum:
Sprecherrat mit neuer Vorsitzenden

maxe. Das Eltern-Kind-Zentrum (EKiZ) im Dietrich-Bonhoeffer-Haus hat eine neue Leiterin. Im November stellte sich Jane Hirt im Sprecherrat des Brandenburgischen Viertels vor. Zuvor hatte sie die gleichen Aufgaben im Eltern-Kind-Zentrum am Karl-Marx-Platz in Eberswalde-Stadtmitte wahrgenommen.

Zugleich verabschiedete sich die bisherige EKiZ-Leiterin Tabea Westphal-Radisch aus dem Sprecherrat, wo sie bislang als Vorsitzende aktiv war. Seit einigen Wochen ist sie im städtischen Amt 42 (Amt für Generation, Sport und Integration) tätig. Als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung kann sie nicht mehr im Sprecherrat tätig sein.

Die scheidende Vorsitzende bedankte sich bei allen Sprecherratsmitgliedern und den Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Sie betonte, daß sie dem Sprecherrat als Ansprechpartnerin im Bereich soziale Teilhabe und Familie auch künftig erhalten bleibe.

Anschließend widmete sich der Sprecherrat der Neubesetzung des Vorsitzes für die verbleibende Amtsdauer bis zur Neuwahl des Sprecherrates im Juli 2024. Nach längerer Diskussion erklärte sich Maren Gumlich von der Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut) für die Kandidatur bereit. Sie ist bereits seit vielen Jahren im Kiez tätig und gehört genauso lange schon dem Sprecherrat an. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit im Viertel bildet die sogenannte »aufsuchende Jugendsozial- und Beratungsarbeit«. Die neue Vorsitzende wurde schließlich mit den Stimmen aller neun anwesenden Sprecherratsmitglieder gewählt.

(4. Dezember 2023)

Siehe auch:
Sprecherrat neu konstituiert


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Grundsteinlegung für das neue Eberswalder Wohngebiet »Max Reimann« am 19. Juli 1977.

Zum 125. Geburtstag von Max Reimann:
Namensgeber für den Kiez

Max Reimann, einst Namensgeber des heute als »Brandenburgisches Viertel« bezeichneten Neubaugebiets in Eberswalde, wurde am 31. Oktober 1898 geboren. Aus diesem Anlaß erinnern wir an ihn mit dem nachfolgenden Artikel, der erstmals am 3.11.2023 in der DKP-Wochenzeitung »Unsere Zeit« erschienen ist:

Von den 65 Abgeordneten, die von den Westalliierten auserkoren waren, das Grundgesetz der späteren Bundesrepublik auszuarbeiten, waren zwei unbequeme Zeitgenossen. Es waren die Kommunisten Max Reimann und Hugo Paul, Letzterer später vertreten von Heinz Renner, die von der KPD in das Gremium entsandt wurden. Nur drei Jahre nach der Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus durch die Anti-Hitler-Koalition orientieren die imperialistischen Staaten auf die Spaltung Deutschlands. Im Westen sollte ein Separatstaat gegen den Sozialismus etabliert werden. Dazu rehabilitierten vor allem die USA das deutsche Monopolkapital und griffen auf zahlreiche Funktionsträger des deutschen Faschismus zurück. Das stellte die KPD vor eine schwierige Aufgabe. Es ging darum, sowohl für die Einheit Deutschlands zu kämpfen als auch jede Chance zu nutzen, um die Schuldigen an Faschismus und Spaltung zu entlarven und ein Höchstmaß an demokratischen Grundrechten für die arbeitenden Menschen zu erreichen.

Reimann schrieb über diese Zeit:

»Zu dieser Zeit trat Adenauer als Vollstrecker der Spaltung in Aktion. Am 1. April 1948 erklärte er auf einer Vorstandssitzung der CDU, daß die deutsche Einheit vom Westen her wieder aufgebaut werden müsse (…) Das entscheidende politische Geschehen spiele sich in den Westzonen ab.´ Sein Plan bestand darin, den Westen Deutschlands abzuspalten, die Herrschaft der deutschen Imperialisten wiederzuerrichten, Westdeutschland wieder aufzurüsten, um im Bündnis mit den USA dann den Osten Deutschlands wiederzuerobern und Osteuropa ,neu zu ordnen‘.

Ich erinnere mich noch, wie am 7. April 1948 der konservative britische Militärgouverneur Robertson jene Abgeordneten, unter denen sich auch Dr. Adenauer befand, die zur Spaltung bereit waren, mit den Worten ermunterte: ,Wir bieten Ihnen … unsere Zusammenarbeit an. Lassen Sie sich von Unruhestiftern, die Kollaborateur schreien, nicht einschüchtern.´ Ich wurde damals, weil ich diese nationalen Verräter als »alliiertes Hilfspersonal« bezeichnet hatte, von einem britischen Militärgericht verurteilt. Das war zu der Zeit, als der sogenannte Parlamentarische Rat, dessen Vorsitzender Dr. Adenauer war, das Grundgesetz beriet, mit dem Deutschland politisch gespalten wurde.«

Dennoch kämpften Reimann und seine Genossen für eine Erweiterung der Rechte des Volkes. Sie traten ein für die konsequente Umsetzung der bürgerlichen Rechte der Menschen. Sie forderten die Gleichstellung von Mann und Frau, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, die Mitbestimmung der Gewerkschaften, ein garantiertes Streikrecht für Arbeiter als Verfassungsgrundsatz, die Gleichstellung der Jugend, das Wahlrecht ab 18 Jahren, ein unverfälschtes Verhältniswahlrecht und nicht zuletzt die Ächtung des Krieges. Am 8. Mai 1949 wurde das Grundgesetz mit 53 Ja-Stimmen und 12 Nein-Stimmen beschlossen. Die Gegenstimmen setzten sich zusammen aus den Vertretern der KPD und den Abgesandten der CSU unter Führung von Franz Josef Strauß. Letztere begründeten ihre Ablehnung damit, daß im Grundgesetz zu viel Demokratie enthalten sei.

Reimann und Renner verweigerten ihre Unterschrift unter das Grundgesetz mit folgenden Worten: »Sie, meine Damen und Herren haben diesem Grundgesetz, mit dem die Spaltung Deutschlands festgelegt ist, zugestimmt. Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben.«

Am 18. und 21. Mai 1949 ratifizierten die westdeutschen Landtage durch Zweidrittelmehrheit das Grundgesetz. Eine geplante Volksabstimmung zur westdeutschen Verfassung wurde nie realisiert.

Mit der Spaltung Deutschlands verschärfte sich der Antikommunismus sowohl gegen die Sowjetmacht als auch gegen die KPD. Im Mittelpunkt des Wirkens von Max Reimann als Vorsitzender der KPD stand deshalb die friedliche und demokratische Wiedervereinigung Deutschlands. Das war in den Augen der KPD gleichzeitig der entscheidende Schritt zur Sicherung des Friedens in Europa. Damit eng verbunden war der Kampf gegen die Aktivitäten der Regierung und der bürgerlichen Parteien zur Wiederaufrüstung Westdeutschlands.

Dazu sagte Reimann im September 1951 im Bundestag: »Es gibt für Westdeutschland nur zwei Wege. Der eine Weg führt mit dem Washingtoner Abkommen, der Wiederaufrüstung Westdeutschlands und seiner Einbeziehung in den Atlantik-Pakt zum Angriffskrieg, der damit zugleich ein Bruderkrieg gegen die Deutschen in der Deutschen Demokratischen Republik wird. Der andere Weg ist der Weg der gesamtdeutschen Verständigung, der Weg der freien, gleichen, direkten und geheimen Wahlen in ganz Deutschland zur Nationalversammlung, der Abschluss des Friedensvertrages mit dem Abzug aller Besatzungstruppen.«

Mit der Zuspitzung der Kriegsgefahr durch den Imperialismus wurde die Situation in Westdeutschland schwieriger. 1951 wurde die FDJ wegen ihres Kampfes gegen die Wiederbewaffnung verboten. Im gleichen Jahr wurde das erneute Verbot der Kommunistischen Partei im restaurierten deutschen Imperialismus beantragt. Schon 1954 wurde Reimann per Haftbefehl gesucht und mußte in die DDR fliehen. Von hier aus leitete er die Partei auch in der Illegalität weiter und kämpfte für die Aufhebung des KPD-Verbots.

1968 kehrte er in die BRD zurück und war bis zu seinem Tod 1977 Ehrenvorsitzender der DKP.

Björn Blach – 18. November 2023

Siehe auch: Artikel in der UZ




»Die Kopfwäsche« von Peter Fritzsche.

Kunst im Kiez:
Nasse Angelegenheit

»Die Kopfwäsche« - eine Bronzeskulptur von Peter Fritzsche, geboren 1938 in Freital (Sachsen), die in Eberswalde seit 1983 an der Ecke Frankfurter Alle / Spreewaldstraße steht, ist nur eines von vielen Werken dieses spezifischen DDR-Künstlers, die im öffentlichen Raum zu bewundern sind.

Die gleiche Skulptur steht übrigens auch in Freital, seiner Heimatstadt, in die Peter Fritzsche 1972 zurückkehrte. Dort wird sie »Kopfwaschbrunnen« genannt, natürlich mit fließendem Wasser. Auch in Chemnitz befindet sich ein Abguß. Leicht erotisch soll er an die kleinen Freuden des Alltags erinnern.

In Eberswalde befinden sich noch weitere Kunstwerke des Bildhauers, der im VEB Elbe-Naturstein Dresden Steinmetz gelernt und von 1959-1964 an der Hochschule für Bildene Künste Dresden studiert hat, nämlich »Die Wildsau« im Familiengarten (Kopien in Strausberg und Schwerin), die »Kranichgruppe« von 1968, die vor dem futuristischen Tierparkgebäude steht (Kopien in Schwedt und Frankfurt/Oder) und »Der Löwe und die Maus« von 1975, die im Park am Weidendamm aufgestellt ist und von der sich Kopien in der Nationalgalerie Berlin, in der Städtischen Galerie Dresden sowie in Eisenhüttenstadt und Erfurt befinden.

Insgesamt verschönern 26 Fritzsche-Skulpturen aus Bronze oder Sandstein die Stadtlandschaften Ostdeutschlands. Der talentierte Künstler ist am 7. November 2022, also vor knapp einem Jahr in seiner Heimatstadt verstorben.

Jürgen Gramzow – 16. Oktober 2023




Beim Rundgang durch den Kiez in der Kyritzer Straße. Im Hintergrund das Vereinshaus der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG.

Beteiligungsprojekt im Brandenburgischen Viertel:
»Allgerechte« Mobilität

maxe. Wie die Pressestelle der Stadtverwaltung Eberswalde mitteilte, kamen am Vormittag des 25. September Vertreterinnen und Vertreter des Seniorenbeirats, des Behindertenverbands, des Stadtentwicklungsamtes, des Tiefbauamtes, des Amtes für Generationen, Sport und Integration sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eberswalde zusammen, um die Barrierefreiheit in zwei Gebieten des Brandenburgischen Viertels unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungen zu diskutieren.

Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden von Antonia Gergs und Katharina Brunnert vom Quartiersmanagement begrüßt. Die Anwesenden tauschten Gedanken und Ideen aus, wie das Viertel noch zugänglicher, bewegungsfreundlicher und »allgerechter« gestaltet werden kann. Dazu zählen beispielsweise Bordsteinabsenkungen an Straßenquerungen, Rampen für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, taktile Leitsysteme sowie ein kontrastreicher Straßenraum.

Im Rahmen eines Rundgangs besichtigten die Teilnehmenden exemplarisch Teile der Kyritzer Straße sowie der Rathenower Straße. Dabei fand ein lebhafter und konstruktiver Austausch über sichtbare Barrieren und mögliche Lösungsansätze statt. Die gesammelten Ideen sollen in einem gemeinsamen Maßnahmenkatalog aufgenommen und hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit im Rahmen der ohnehin geplanten Modernisierungsmaßnahmen im Viertel geprüft werden.

»Die Veranstaltung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren und barrierefreien Gemeinschaft«, heißt es in der Pressemitteilung. »Die Teilnehmenden sind optimistisch, daß ihre Bemühungen dazu beitragen werden, das Brandenburgische Viertel für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Gäste des Quartiers attraktiver zu machen.«

(15. Oktober 2023)


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
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Blick auf die Wohngebäude in der Flämingstraße.

Abschiebungen gefährden Leben!
Abschiebeversuch nach Rußland

In der Nacht von Mittwoch (20.9.) zu Donnerstag (21.9.) stand die Polizei vor der Tür einer tschetschenischen Familie in der Flämingstraße im Brandenburgischen Viertel. Die Familie lebt bereits seit 2014 in der BRD.

Die Polizisten wollten den Mann und die Frau der Familie abholen, um sie nach Rußland abzuschieben. Der bereits volljährige Sohn wäre allein zurückgeblieben. Die Familie war von der Aktion völlig überrascht, schien eine Abschiebung nach Rußland doch wegen des Krieges in der Ukraine zur Zeit als ausgeschlossen. Der Mann war in der Situation so verzweifelt, daß er mit seinem Selbstmord drohte, daraufhin brach die Polizei die Aktion ab.

Bereits vor ein paar Tagen endete in Eberswalde ein Abschiebeversuch, nachdem ein Mann aus Angst vor der Polizei aus dem fünften Stock sprang und sich dabei lebensgefährlich verletzte.

»Die Abschiebeversuche versetzen die Geflüchteten die in Eberswalde leben in Angst und Schrecken. Das muß sofort ein Ende haben!« so Thomas Janoschka von der Initiative Barnim solidarisch. »Stattdessen brauchen die Menschen Sicherheit und klare Bleibeperspektiven.«

»Vollkommen unverständlich ist es auch, warum die Behörden jetzt wieder beginnen Menschen nach Rußland abzuschieben. Männer müssen in Rußland immer damit rechnen zwangsweise in den Krieg in der Ukraine geschickt zu werden«, so Thomas Janoschka. »Wir fordern die Bundesregierung und die Brandenburger Landesregierung auf, sofort einen Abschiebestopp nach Rußland auszusprechen.«

Initiative »Barnim solidarisch« (refugees-welcome@so36.net) –
24. September 2023

Siehe auch:
»Wieder ein Sprung vom Balkon«
»Stopp Polizeigewalt! Stopp Abschiebungen!!«
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde: »Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«




»Wir alle sind Salah« - unter diesem Motto stand die Demo und Kundgebung am Antirassismustag 2021. Zehn Tage zuvor, am 11. März 2021, hatte sich Salah Tayyar aus dem Tschad aus Angst vor drohender Abschiebung in den Tod gestürzt.

Abschiebungen gefährden Leben!
Wieder ein Sprung vom Balkon

maxe. Schon wieder hat sich in Eberswalde ein von Abschiebung bedrohter Mensch vom Balkon gestürzt.

Am Morgen des 5. September klingelte die Polizei in Eberswalde an der Tür seiner Wohnung in der Schwärzeseestraße. Ihm war unklar, ob er oder sein Mitbewohner nach Pakistan abgeschoben werden sollte. In einer Panikreaktion springt der junge Mann vom Balkon im 5. Stock. Lebensgefährlich verletzt kommt er ins Krankenhaus.

Das Bündnis Barnimer Bürgerasyl sowie Freundinnen und Freunde des Betroffenen riefen daraufhin für den folgenden Freitag, den 8. September zu einer Demonstration vom Hauptbahnhof Eberswalde zum Markt auf. »Wir kritisieren das agressive und unmenschliche Vorgehen der Polizei und daß zum wiederholten Mal bei Abschiebeversuchen im Barnim Menschen in Lebensgefahr gebracht wurden«, so die Aufrufer. »Wir fordern ein sofortiges Ende aller Abschiebungen! Rassismus tötet!!«

Vor zweieinhalb Jahren, am 11. März 2021, war Salah Tayyar aus dem Tschad vom Balkon seiner ebenfalls im 5. Stock gelegenen Wohnung in der Senftenberger Straße aus Angst vor einer Abschiebung in den Tschad in den Tod gesprungen. An der Praxis der Barnimer Abschiebungsbehörde änderte das nichts. Immer wieder werden Menschen, die seit vielen Jahren in der BRD leben, teilweise unter Einsatz heftiger Polizeigewalt
abgeholt und oft ohne Gepäck und Geld in ihre Heimatländer geschafft.

(24. September 2023)

Siehe auch:
»Stopp Polizeigewalt! Stopp Abschiebungen!!«
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde: »Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«




Das Brandenburgische Viertel. »Sozialraumkonferenz« im Kiez

Angebote bündeln und Zusammenarbeit entwickeln

maxe. Anfang Juli fand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Potsdamer Allee ein vierstündiger Dialog der Stadtverwaltung mit den Akteuren verschiedener Vereine, Einrichtungen und Institutionen im Brandenburgischen Viertel statt. Zu dieser »Sozialraumkonferenz« hatte das Eberswalder Amt für Generationen, Sport und Integration eingeladen. Organisiert wurde dies vom Berliner »BÜRO BLAU – räume. bildung. dialoge. gemeinnützige GmbH«, das dafür von der Stadtverwaltung beauftragt worden war.

Bernd Schlüter, Dezernent für Soziales, Bildung und Kultur, begrüßte die Teilnehmenden und wies auf die im Jahr 2022 erarbeitete Sozialstudie hin. Darin seien »die Problemlagen im Brandenburgischen Viertel« definiert und das Zusammenspiel zwischen den Angeboten und Einrichtungen sozialer Infrastruktur dem Bedarf der Wohnbevölkerung gegenübergestellt worden. »Darauf aufbauend«, so der Dezernent, »hat die Sozialraumkonferenz das Ziel, unterschiedliche Angebote zu bündeln, Überschneidungen sowie Lücken festzustellen und Ideen zur künftigen Zusammenarbeit zu entwickeln«.

Sandra Schneider vom BÜRO BLAU gab dann zunächst einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Sozialstudie, die 2022 von der Landesweiten Planungsgesellschaft mbH (LPG) zum Brandenburgischen Viertel erstellt wurde. Infolge der Aufnahme von Flüchtlingen und durch Investitionen von Wohnungsunternehmen wuchs die Bevölkerung im Kiez. Die Studie gibt mit 2,8 Prozent bis 2030 auch für die Zukunft eine positive Bevölkerungsprognose ab. Dadurch und durch den Abriß weiterer Wohnblöcke verringerte sich der Wohnungsleerstand auf 13 Prozent (2021). Die Mehrheit der Einwohner sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden und plant keinen Umzug.

Gegenüber den anderen Stadtteilen weist der Kiez einen höheren Anteil jüngerer Menschen auf und zugleich einen deutlich höheren Anteil an ausländischen Staatsbürgern. Viele Menschen sind arbeitslos und ein hoher Anteil lebt in sogenannten Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II – »Bürgergeld«, ehem. »Hartz IV«). Die Hälfte aller Kinder im Kiez lebt in solchen »Bedarfsgemeinschaften« – Ausdruck für eine verbreitete Kinderarmut im Kiez.

Sandra Schneider wies darauf hin, daß die Studie überwiegend mit den sozialen, sportlichen und kulturellen Angeboten im Kiez zufrieden sind. Fehlende Angebote wurden vor allem im Bereich Kunst und Kultur, Kino und Theater, Sport und Freizeit sowie altersspezifische Angebote für Jugendliche gesehen. Aber auch Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter 14 Jahren wurden bemängelt. Insbesondere besteht ein großer Bedarf an Angeboten für die von Armut betroffenen Kinder im Kiez. Schließlich fehle es auch an sozialen Treffpunkten, Begegnungsstätten für die verschiedenen Altersgruppen. Dazu gehören auch Cafés, Bars oder Kneipen sowie Fitneßangebote, die für die Menschen hier auch bezahlbar sind.

In der anschließenden Diskussionsrunde aktualisierten die Teilnehmer die sozialen Angebote und tauschten sich darüber aus, welche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit bestehen. Danach ordneten sie die bestehenden Angebote fünf Zielgruppen zu (Familien und Kinder, Jugendliche, Senioren, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie schwer erreichbare Gruppen wie Obdachlose und Suchterkrankte) und identifizierten Überschneidungen und Lücken. Die so entstandene Übersicht bildete die Grundlage für die anschließende Diskussion in fünf moderierten Kleingruppen.

In diesen Gruppen wurden jeweils an einem separaten Tisch nacheinander drei Fragestellungen diskutiert:

  1. Welche Konsequenzen ergeben sich aus Überschneidungen und Lücken bei den Angeboten?
  2. Wie kann eine stärkere Zusammenarbeit oder die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erreicht werden?
  3. Wie kann die Sichtbarkeit der Angebote verbessert werden?

Am Tisch 1 zum Thema »Familien und Kinder« übernahm Frank Baumann, Geschäftsführer von BÜRO BLAU, die Moderation.

Mit der Jugend beschäftigte man sich am zweiten Tisch, den Maike Herbst vom BÜRO BLAU moderierte.

Am Tisch 3 ging es um die älteren Menschen. Hier fungierte Sandra Schneider, ebenfalls vom BÜRO BLAU, als Moderatorin.

Den Tisch 4 »Menschen mit Migrationsgeschichte« moderierte die Amtsleiterin für Generationen, Sport und Integration Sarah Schmidt.

Die Quartiersmanagerin Katharina Brunnert übernahm die Maderation am fünften Tisch für die »schwer erreichbare Gruppen (Obdachlose, Suchterkrankte)«.

Mehr zu den Diskussionen an den Tischen in einem weiteren Beitrag.

(23. September 2023)

Siehe auch: »Alles wird besser«


Dietrich-Bonhoeffer-Haus · Potsdamer Allee 35 · 16227 Eberswalde
Tel: 03334 383930 · Fax: 03334 383931
eMail: gemeindezentrum-bbv@t-online.de




Weltfriedenstag 2023

maxe. Der im Kiez ansässige Chor IWUSCHKA ließ es sich nicht nehmen, am 1. September, dem Weltfriedenstag, seinen Beitrag zur traditionellen Friedenskundgebung auf dem Eberswalder Marktplatz zu leisten. Mit dem Überfall des faschistischen Deutschland auf Polen am 1. September 1939 begann der 2 Weltkrieg, der mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter allein 27 Millionen Einwohner der Sowjetunion. Das heutige Rußland sieht sich in der Tradition des opferreichen Kampfes gegen den deutschen Faschismus. Im blutigen Krieg in der Ukraine beziehen sich die ukrainischen Machthaber hingegen auf die Traditionen der Bandera-Nationalisten, die offen mit den deutschen Faschisten kollaborierten und u.a. viele Tausende Juden und Polen ermordeten.

An der diesjährigen Veranstaltung zum Weltfriedenstag nahmen etwa fünfzig bis hundert Menschen teil, die meisten hielten allerdings, warum auch immer, einen gewissen Abstand ein und saßen auf den Bänken unter den Platanen oder am Springbrunnen (»Pißrinne«) und trauten sich nur sporadisch ins »Zentrum des Geschehens«.

Zeitgleich feierte sich das regionale Establishment im wunderlichen Kreishaus selbst. Wie zu erfahren war, ging es wohl um »30 Jahre Landkreis Barnim«. Eingelassen wurden nur geladene Gäste. Unter anderen wurde der Eberswalder Bürgermeister Götz Herrmann gesehen, der daher keine Zeit fand, mal bei der Weltfriedenstags-Kundgebung vorbeizuschauen. Durch die Glaswände des wunderlichen Eingangsbereiches waren weißgedeckte Tafeln zu sehen, an denen u.a. für die eingelassenen Gäste Sekt ausgeschenkt wurde...

(1. September 2023)




Altkleider zu Müll (3)

maxe. Die Serie »Altkleider zu Müll« findet leider seine Fortsetzung. Diesmal traf es Altkleidercontainer auf dem »Heidewald«-Parkplatz. Hier findet sich eine Übersicht über die Standorte der Altkleidercontainer im Kiez.

(31. August 2023)

Siehe auch:
»Altkleidercontainer im Kiez«
»Altkleider zu Müll (2)«
»Altkleider zu Müll«




Das Einkaufszentrum »Heidewald«.

Bürgermeister spricht mit Investor – ohne NETTO:
Nahversorgung im Kiez gesichert

Am 28. August 2023 trafen sich auf Einladung von Bürgermeister Götz Herrmann Herr Sahin Sanli (Eigentümerseite) sowie Herr Marco Bauer (Vertreter des Projektentwicklers Bechtolsheim Real Estate) mit dem Stadtoberhaupt und der Ersten Beigeordneten Anne Fellner im Rathaus. Ziel des Gesprächs war nichts weniger als die durchgängige Sicherung der Nahversorgung im Brandenburgischen Viertel.

»Wir als Verwaltung – vor allem aber die Bewohnerinnen und Bewohner des Brandenburgischen Viertels – brauchen eine klare Perspektive für die Entwicklung des Einkaufszentrums ‚Heidewald‘ als Versorgungszentrum des Ortsteils. Wir verstehen, daß es kein hinnehmbarer Zustand sein kann, für ein Stückchen Butter oder Brot erst längere Fahrwege mit Bus oder Auto in Kauf nehmen zu müssen«, so eröffnete und formulierte Bürgermeister Götz Herrmann die Erwartungen und die Zielsetzung der Stadt.

Sahin Sanli und seine Partner haben mit dem in die Jahre gekommenen Objekt Großes vor: Sie planen die dringend erforderliche Sanierung des Komplexes. Dabei soll ein moderner, zeitgemäßer Lebensmittler entstehen, welcher – ergänzt um weitere Geschäfte – auch Imbißangebote sowie einen Drogeriemarkt beherbergen soll. Verhandlungen mit den jeweiligen Ketten laufen bereits auf Hochtouren. Durch die umfassenden Umbauarbeiten am Haus will man nicht nur heutigen Einkaufsgewohnheiten entsprechen, sondern auch modernen baulichen Anforderungen genügen. Erstmalig soll es auch eine direkte Anbindung vom Parkplatz an die Einkaufsmall geben.

Dabei verspricht Sahin Sanli: »Auch in der Übergangszeit wird es einen kleinen Nahversorger im Heidewald geben. Dafür können Flächen genutzt werden, die nicht von den großen Umbaumaßnahmen betroffen sind.«

Einziger sprichwörtlicher Wermutstropfen: Aktuell ist es leider nicht möglich, einen genauen Zeitplan für die Entwicklungen aufzustellen, da damit zu rechnen ist, daß der bisherige Filialist unter Umständen gegen das am 18. August 2023 verkündete, bisher noch nicht rechtskräftige Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) in Berufung gehen wird. Darin wurde das Unternehmen zur Räumung und Herausgabe der Flächen sowie zur Zahlung von Nutzungsentschädigung verurteilt. Die Klärung dieser juristischen Auseinandersetzung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Dieser Zeitraum wird aber nicht ungenutzt verstreichen. Er soll zur Arbeit an einem neuen Bauantrag, der Abstimmung über die Zwischennutzung für den Nahversorger und gegebenenfalls für die Anpassung des Bebauungsplans genutzt werden. Letztere ist außerdem mit der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung abzustimmen.

»Ich bin zufrieden, daß es die offene und konstruktive Aussprache über den Fahrplan zur Erneuerung des Heidewaldes mit dem Eigentümer gegeben hat. Wir werden den Prozeß als Stadt eng begleiten und können optimistisch sein, daß es trotz der unvermeidlichen Einschränkungen während der Bauzeit immer eine Lösung für die Nahversorgung im Brandenburgischen Viertel geben wird«, so der Bürgermeister nach dem Termin.

Pressestelle der Stadt Eberswalde – 29. August 2028

Siehe auch:
»Wie schnell wird es gehen?«
»Nun soll´s schnell gehen«
»Entscheidung vor Gericht«
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik




Über den »Schwarzen Weg« verläuft bereits jetzt eine viel befahrene Südroute vom Brandenburgischen Viertel in Richtung der Eberswalder Innenstadt. Eine kurze und sichere Verbindung zum Bahnhof müßte die Wege entlang der Drehnitzwiese und durch die Wohngebiete Westends erschließen.

Neue Radfahr-Route im Süden Eberswaldes:
Online-Beteiligung für »Südroute«

maxe. »Die Stadt Eberswalde hat sich zum Ziel gesetzt«, schreibt das Berliner Planungsbüro Gertz Gutsche Rümenapp GbR, »den Umweltverbund und damit auch den Radverkehr zu stärken«. In diesem Sinne werde »die Umsetzung einer Südroute für den Radverkehr geplant, die die Stadtteile Finow, Brandenburgisches Viertel und Westend mit dem Zentrum bzw. den Hauptbahnhof von Eberswalde verbinden soll, um so auch im Süden eine Alternative zur B167 zu schaffen. Nördlich der B167 gibt es bereits mit dem Treidelweg eine attraktive Verbindung, die auch bestehen bleiben soll.«

Die neue Südroute soll »eine weitere attraktive Radverbindung« schaffen und zudem den Tierpark und das Krankenhaus besser an das Radverkehrsnetz anschließen. Mit einer entsprechenden Machbarkeitsstudie hat die Eberswalder Stadtverwaltung nun das genannte Planungsbüro beauftragt.

Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie gibt es eine sogenannte »Online-Beteiligung«, die seit Juli freigeschaltet ist. Noch bis zum 3. September können dort Vorschläge gemacht, Ideen eingebracht oder Hinweise gegeben werden.

Das Planungsbüro bittet zudem darum, sich an der »Umfrage« zu beteiligen. »Hier möchten wir zum Beispiel erfahren«, heißt es auf der Internetseite, »wie häufig Sie das Fahrrad nutzen und auf welchen Wegen Sie am liebsten fahren«.

Seitens der Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde«, deren Klage gegen die Ablehnung ihres Bürgerbegehren seit vier Jahren in einer Schublde des Frankfurter Verwaltungsgerichtes vor sich hin schmort, begrüßt die Suche nach einer vernünftigen Südroute. Die Stadtverwaltung folge damit den Vorschlägen der Bürgerinitiative, die sie 2017/18 im Rahmen ihrer Aktionen gegen die chaotische und gefährliche Radstreifen-Regelung in der Heegermühler Straße gemacht hatte.

Anna Fröhlich – 9. August 2023

Siehe auch:
Bürgerbegehren »Heegermühler Straße« ist zulässig,
Große Resonanz beim Bürgerbegehren Heegermühler Straße,
Bürgerbegehren auf dem Weg und
Internetseite der BI »Radwege in Eberswalde«




Die Quartiersmanagerinnen im Brandenburgischen Viertel Julia Klemm, Antonia Gergs (beide S.T.E.R.N. GmbH) und Katharina Brunnert (Stadt Eberswalde). Personalwechsel im Stadtteilbüro

maxe. Seit dem 1. Juni gehört ein neues Gesicht zum Kollektiv des Quartiersmanagements (QM) im Brandenburgischen Viertel. Antonia Gergs nahm die Stelle von Julia Hantke ein, die sich nach drei Jahren bei der S.T.E.R.N. GmbH und fast zweieinhalb Jahren im Brandenburgischen Viertel künftig neuen beruflichen Herausforderungen widmet.

Antonia Gergs war bisher als Werksstudentin bei der S.T.E.R.N. GmbH tätig und sammelte als solche unter anderem im Quartiersmanagement Strausberg erste Erfahrungen. Im Sommer schließt sie ihren Master in Stadt- und Regionalplanung ab. Bereits seit dem 1. Juni widmet sie sich als Projektmitarbeiterin voll und ganz dem Brandenburgischen Viertel und ist neben Katharina Brunnert und Julia Klemm nunmehr die dritte Ansprechpartnerin des QM im Kiez.

Das Eberswalder Quartiersmanagement ist dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr im Bürgerzentrum in der Schorfheidestraße 13 zu erreichen. Außerhalb der Sprechzeiten stehen die Quartiersmanagerinnen telefonisch und via eMail zur Verfügung.

(30. Juli 2023)


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail: , , , , · internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de




Das Brandenburgische Viertel von oben. Baujahr 2023 im Kiez

Es gibt im sozialen Kiez von Eberswalde von vielfältigen Aktivitäten zu berichten, bei denen in Beton-, Holz- oder Metall-Bauwerke investiert wurde, um die Infrastruktur umfassend zu ertüchtigen. Zum einen hat 50-Hertz die Stromtrasse erneuert, mit leistungsstärkeren Masten, die allerdings in der Einflugschneise des Finower Flughafens nicht so hoch ausfielen.

Die neuen Leitungen der 380-kV-Hochspannungstrasse werden derzeit genutzt, um den Strom der alten 220-kV-Trasse durch das Eberswalder Stadtgebiet zu leiten, denn hier wurden die Masten der alten Strom-Trasse bereits abgebaut. Derzeit arbeitet der Netzbetreiber 50-Hertz eifrig daran, die 380-kV-Trasse im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin fertig zu bauen.

Das neue Betongold ist in der Cottbuser- und Spreewaldstraße zu finden, wo im vergangenen Jahr neue Wohnungsnutzer einzogen oder die alten wieder zurückkamen, nachdem die vier Wohnblöcke generalüberholt wurden. Dort sind inzwischen auch die Außenanlagen so gut wie fertig, nur am »Spreewaldpark« im Hof wird noch gewerkelt. Dort entsteht ein Spielplatz mit neuen Klettertürmen und Hügellandschaften.

Gleich gegenüber befindet sich auch eine nagelneue Goldgrube, ein halboffenes zweistöckiges Parkdeck, dessen Stellplätze angemietet werden können. Kontrolliert wird per Kamera, die die Kfz-Kennzeichen erfaßt. Wenn das nicht schon KI ist!?

Weiteres Betongold entsteht gerade im »Quartier Oderbruch«, wo fünf Blöcke der Genossenschaft umfassend saniert werden, nachdem sämtliche Mieter in alle Winde verstreut wurden. Voraussichtlich im September ziehen hier in einigen Wohnungen die ersten (oder alten) Mieter wieder ein, teilweise mit Außengang am Haus und Fahrstuhl. Bis die Außenanlagen wieder grün sind, kann es noch ein Weilchen dauern, bestimmt bis 2024, wenn der Ukrainekrieg vorbei ist.

Ganz fix ging es allerdings mit dem sogenannten Schorfheideplatz. In nur wenigen Wochen wurden die alten Betonplatten der Beeskower Straße entfernt, die Abdeckung des Kollektors erneuert, die Straßenkreuzung grundhaft ausgebaut und asphaltiert, die vorgesehenen Wege plaziert, Mulden für die Wasserversickerung angelegt und neue Bäume gepflanzt. Respekt!

Ob es auch so schnell mit der Sanierung der Cottbuser Straße geht, wird sich zeigen. Dort müssen auch Betonplatten entfernt werden, die noch DDR-Standard waren und im 1. Bauabschnitt ist man noch nicht einmal bei der Asphaltierung. Es entstehen wieder Parkbuchten, allerdings mit viel weniger Stellplätzen als früher. Dafür gibt es ja jetzt das Parkhaus (siehe oben).

Im Bereich des III. Bauabschnittes gibt es auch Bewegung. Die Märkische Schule bekommt einen großen Anbau, damit der erweiterte Betreuungsbedarf der dortigen Kinder auch Platz findet. Wenn Sie sich fragen: Wo ist nur diese Schule? – Sie stoßen direkt mit der Nase auf sie, wenn sie in der Potsdamer Allee Nord durch den gestalteten Durchgang nach Westen gehen und so zur Rheinsberger Straße gelangen.

Weiter südlich, einen Katzensprung weiter, direkt angrenzend an den Hof der Grundschule, haben wir jetzt unser neues Holzhaus: einen nagelneuen Kinderhort, der auch baulich den Schwerpunkt auf körperliche Bewegung der Jüngsten setzt, die sich dort in vielfältigster Hinsicht austoben können. Platz ist für 150 Kinder und zwölf Erzieher. Die Baumaßnahme dauerte 33 Monate und kostete rund acht Millionen Euro. Nun hat die Stadt Eberswalde kein Geld mehr.

Jürgen Gramzow – 30. Juni 2023




Die Gestaltung des großzügigen Außenbereichs stellte den letzten verbliebenen Bauabschnitt des Neubauprojekts dar. Am 25. Mai 2023 konnte auch dieser feierlich eröffnet werden. Bürgermeister Götz Herrmann gab hierzu den sprichwörtlichen Startschuß, bevor das neue Außengelände durch die Kinder des Hortes in Beschlag genommen wurde. Einen brandneuen Easy Rider-Roller hatte das Stadtoberhaupt dafür ebenfalls im Gepäck. »Kinderinsel« mit Außenanlage

maxe. Seit Ende Mai sind nun auch die Außenanlagen des neuen Hortes »Kinderinsel« fertig. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, dauerte der Bau insgesamt, einschließlich der halbjährigen Planungsphase und dem Gestaltungswettbewerb nur 33 Monate. Nach der offiziellen Eröffnung im Februar kamen noch vier Monate hinzu, in denen die 4.660 Quadratmeter große Außenanlage hergestellt wurden.

»Dieser neue Hort in Holzbauweise«, so die städtische Pressestelle, »bietet Platz für 150 Hortkinder plus zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die modernen und hellen Innenräume haben den Kindern verschiedene Möglichkeiten der Beschäftigung zu bieten. So gibt es unter anderem eine Kinderküche, einen Sport- und Bewegungsraum, einen Forscherraum sowie einen Entspannungsraum. Die Einrichtung zeichnet sich durch ein bewegungsorientiertes Profil aus.«

Dies können die Kinder seit Ende Mai nun auch im Freien, um nach Herzenslust zu spielen, zu toben und ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen. »Bewegung ist gesund und Kinder brauchen sie ganz besonders, um sich adäquat entwickeln zu können, sagte Bürgermeister Götz Herrmann zur Übergabe der Außenanlage am 25. Mai. Neben genügend Raum zum »auspowern« finden sie auf dem Gelände auch Rückzugs- und Ruheorte an der frischen Luft. »Ich bin begeistert und stolz, daß wir dieses Bauvorhaben so erfolgreich und zufriedenstellend abschließen konnten. Allen Beteiligten möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen«, so der Bürgermeister.

Bei der Planung und Gestaltung des Außenbereichs wurden die Wünsche der Kinder erfragt und weitestgehend berücksichtigt. So finden sich dort nun eine Kletterinsel, ein Wasserspielplatz, eine Rollerstrecke, eine Spielwiese, ein »Strand« mit Spielsand, Hängematte und Holzdeck sowie geschützte Pergolagärten.

»Die Anmutung der neuen Außenanlagen lädt nicht nur zur Bewegung ein, sie beflügelt auch die kindliche Fantasie«, meint die Baudezernentin und Erste Beigeordnete Anne Fellner. »Durch ihre suggestive Beschaffenheit liefert die Anlage spannende Motive und ein inspirierendes Umfeld für die Spiele der Kinder. So besticht der Hort 'Kinderinsel' nicht nur durch seine generell nachhaltige Bauweise sowie die Stärkung der sozialen Infrastruktur im Viertel, auch für die geistige Entwicklung der Kinder wird buchstäblich spielerisch ein Beitrag geleistet.«

Durch die unmittelbare Nähe zur Grundschule Schwärzesee bilden Hort und Schule eine räumliche und funktionale Einheit. Das finanzielle Auftragsvolumen der Außenanlagen liegt bei rund 735.000 Euro. Auftragnehmer war die Firma Brodmann Garten- und Landschaftsbau aus Biesenthal. Die Fachplanung oblag der Kubus Freiraumplanung GmbH & Co. KG Berlin.

(16. Juni 2023)

Siehe auch:
»Kinderinsel« eingeweiht,




Bevölkerung6.720
Bevölkerungswachstum seit 2012420 (6,7 %)
Bevölkerung unter 16 Jahre alt1.236 (18,4 %)
Bevölkerung ab 65 Jahre1.371 (20,4 %)
nicht-deutsche Bevölkerung1.435 (21,4 %)
Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 641.897 (49,6 %)
Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64637 (16,7 %)
Anteil der Transferleistungsbeziehenden nach SGB II1.791 (26,7 %)
Wohnungsbestand4.029
Leerstand522 (13,0 %)

Quelle: Stadt Eberswalde, Abfrage der Daten zu Demografie und Wohnen 2012–2021

Stand: 31.12.2021.

Inzwischen liegen längst neuere Daten vor. Mit Stand vom 30.04.2023 lebten 6.826 Menschen mit Hauptwohnsitz im Brandenburgischen Viertel, weitere 78 mit Nebenwohnsitz – insgesamt also 6.904.
Davon sind 1.691 (24,8 %) ausländische Staatsbürger (im Unterschied zur obigen Tabelle wurden hier Einwohner mit doppelter Staatsbürgerschaft mitgezählt). 1.272 (18,6 %) sind unter 16 Jahre und 1.394 (20,4 %) über 65 Jahre alt.

Alles wird besser

Neue Sozialstudie zum Brandenburgischen Viertel

Nach den Jahren 1999 und 2012 wurde im Jahr 2022 erneut eine Sozialstudie vom Büro LPG – Landesweite Planungsgesellschaft mbH aus Berlin für das Brandenburgische Viertel erstellt. In der aktuellen Studie werden die Entwicklungen der Wohnbevölkerung, die Identität und das Image des Quartiers sowie die Ausstattung und Nachfrage nach sozialer Infrastruktur den vorherigen Studien vergleichend gegenübergestellt. Schwerpunktmäßig soll dabei die Ermittlung von Problemlagen im Brandenburgischen Viertel gelingen. Insbesondere wird dabei das Zusammenspiel von Angeboten und Einrichtungen sozialer Infrastruktur mit den Bedarfen der Wohnbevölkerung analysiert, um Optimierungspotentiale abzuleiten.

In den letzten Jahren wurde im Brandenburgischen Viertel eine positive Entwicklung angestoßen, die auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren im Rahmen einer Befragung in Zusammenhang mit der Studie wahrgenommen wird.

Etwa 52 Millionen Euro aus der Wohnraumförderung stellt das Land Brandenburg bis 2024 für die Sanierung von Wohnungen der Genossenschaft 1893 eG bereit. Für den gleichen Zeitraum (2020 bis 2024) erhält die Stadt Eberswalde etwa 7,5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung für die soziale Entwicklung im Viertel. Diese wurden unter anderem für den Neubau des Hortes »Kinderinsel« in der Kyritzer Straße sowie die Arbeit des Quartiersmanagements aufgewendet.

Durch solche Maßnahmen wird das Brandenburgische Viertel zunehmend als Wohnstandort für neue Bevölkerungsgruppen interessant. Dennoch bestehen große Herausforderungen für das Viertel fort. Aus gutachterlicher Sicht ergeben sich auf Grundlage der Sozialstudie insbesondere folgende Handlungserfordernisse, die prioritär bearbeitet werden sollten:

  1. Die Versorgungssituation im Brandenburgischen Viertel muß verbessert werden. Der Ausbau der Nahversorgung wäre ein wesentlicher Schritt zu mehr Zufriedenheit und würde die Attraktivität des Viertels maßgeblich steigern.
  2. Der öffentliche Raum im Brandenburgischen Viertel muß entwickelt werden, sodaß er seine Funktion als sozialer Begegnungsort besser erfüllen kann. Aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner ist insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung und die Ausstattung mit Sitzbänken und anderem Stadtmobiliar sowie attraktiver Bepflanzung Optimierungsbedarf gegeben.
  3. Das Brandenburgische Viertel weist eine Vielzahl von Einrichtungen und Angeboten, insbesondere im sozialen Bereich auf. Ohne das Engagement ehrenamtlich tätiger Personen wäre ein Großteil dieser Angebote in der jetzigen Form nicht zu betreiben. Die Sichtbarkeit der verschiedenen Akteurinnen und Akteure muß als zentrale Aufgabe verbessert werden.
  4. Anders als für Kinder gibt es im Brandenburgischen Viertel kaum altersspezifische Angebote für Jugendliche. Das ergibt sich sowohl aus der Haushaltsbefragung als auch aus den Erkenntnissen aus den Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort. Die Gruppe der Unter-16-Jährigen bildet derzeit rund 18 % der Gebietsbevölkerung im Vergleich zu rund 14 % im Jahr 2012.
  5. Aus der vielfältigen Bevölkerungsstruktur im Brandenburgischen Viertel ergeben sich auch besondere Herausforderungen, insbesondere für die Integrationsarbeit. Es ist besonders wichtig, daß sich Neuankömmlinge gut und schnell eingliedern können, um ihre Teilhabe-Chancen zu erhöhen und um das Zusammenleben im Viertel zu fördern. Sprach- und Integrationskurse sind dafür essentiell, aber auch niedrigschwellige Beratungsangebote vor Ort und die ehrenamtlichen Netzwerke.
  6. Auch hier wäre ein Großteil der bestehenden Angebote ohne das Engagement ehrenamtlich tätiger Personen in der jetzigen Form nicht zu betreiben. Die Erhaltung, Stärkung sowie finanzielle Absicherung bestehender Strukturen sind somit wesentlich für ein attraktives Brandenburgisches Viertel.

Seitens der Verwaltung haben Sarah Schmidt, die kommissarische Amtsleiterin des Amtes für Generationen, Sport und Integration und Katharina Brunnert, die Quartiersmanagerin im Brandenburgischen Viertel, die Erarbeitung der Studie begleitet.

»Noch vor den Sommerferien wird es eine Sozialraumkonferenz mit Akteurinnen und Akteuren im Viertel geben, um insbesondere die Punkte Sichtbarkeit der Angebote, Ausbau der Angebote für Jugendliche und Integrationsarbeit aufzugreifen und gemeinsam Optimierungen und positive Entwicklungen voran zu treiben«, berichtet Sarah Schmidt.

Katharina Brunnert ergänzt dazu: »Noch während der Erarbeitung der Studie wurden bereits von der Stadtverwaltung eine Bank am Eingang Prignitzer Straße und eine öffentliche Toilette im Märkischen Park installiert. Am 13. Mai wurde im Rahmen des Freiwilligentages auf dem sogenannten Jugendplatz im Barnim Park damit begonnen, einen Work-Out-Bereich zu installieren. Damit wird gemeinsam mit Jugendlichen und weiteren Engagierten ein attraktives Angebot zentral im Viertel geschaffen werden«.

Die Sozialstudie finden Sie auf der Homepage der Stadt Eberswalde unter diesem Link.

Pressestelle der Stadtverwaltung Eberswalde – 17. Mai 2023


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
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Im Viertel nach Zwölf

Jahreszeiten kommen und gehen im Brandenburgischen Viertel. Vieles verändert sich im Laufe der Zeit. Aber der Kiez bleibt bei seinem Rhythmus, egal welche Wohltaten oder Plagen über die Bewohner hereinbrechen.

Am Mittwoch gab es wieder »Tote Oma« im Zentralimbiß des Heidewald-Centers. Im Gülüm-Bistro kann man schön gemütlich drinnen sitzen, seinen Kaffee trinken oder ein Pils, oder aus den täglich wechselnden Tagesgerichten auswählen. Wenn man das nötige Kleingeld hat. Ehrlicherweise muß man sagen, die Portionen werden immer kleiner und die Preise immer größer. Das ist aber im angrenzenden Supermarkt genauso, und wenn man von dort seine Waren bezieht, muß man das natürlich einkalkulieren. Einzig die Tasse Kaffee bei Märkisch Edel gleich um die Ecke ist immer noch bei einssiebzig und das ist die große Ausnahme beim sonstigen Angebot.

Mit »Doppelwumms« bekommen jetzt viele schlechtergestellte Leute mehr oder zum ersten Mal Wohngeld und können das Preisdesaster etwas ausgleichen. Was die Nebenkostenabrechnungen bringen werden, wird sich zeigen im Laufe des Jahres. Aber nicht nur zentral bei Ümit kann man zu Mittag speisen, sondern auch beim DRK-Heim gegenüber am Potsdamer Platz oder in der großen AWO-Kantine, die täglich zwei unterschiedliche warme Mahlzeiten für die 80 Bewohner des großen Pflegeheims kocht und eben auch für Gäste, darunter Stammkunden oder gelegentliche. Die Preise sind moderat. Donnerstags gibt es oft Fisch und samstags meist nur einen Eintopf. Man kann schon von Glück sagen, daß man jetzt, nach zwei Jahren Restriktionen, wieder drinnen sitzen und speisen kann und nicht wie ein räudiger Hund vor der Eingangstür abgefertigt wird.

Wenn das Mittagsmahl geschafft ist, erfolgt in vielen Häusern der nächste Gassigang. Die lieben Vierbeiner wollen sich wieder entleeren und schnüffeln und Frauchen oder Herrchen haben ausgiebig Zeit, mit anderen Hundeausführern zu palavern: über den Müll, der herumliegt, über den Krach der Sanierungs-Baustellen, über die Säufer, über die Preise, über die Mieten oder über die explodierenden Tierarztkosten. Alles explodiert zur Zeit. Nicht nur fernab im Osten. Die Flüchtlinge werden immer mehr und finden kaum noch Wohnraum. Einhundertachtzig Wohnungen wurden in den letzten Jahren dem Erdboden gleichgemacht. Nun fehlen sie. Hinzu kommen momentan fünf Blöcke aus denen im letzten Jahr 200 Bewohner vertrieben wurden und die jetzt mit Bauarbeiten belegt sind. Wenn die einmal voll vermietet sind, steigt automatisch das Mietniveau für Plattenbauten der ganzen Gegend.

Die neu sanierten Wohnungen kann sich nicht jede Familie, nicht jeder Arbeitsloser leisten. Noch kamen die Vormieter ein paar Straßen weiter unter, in nur teilsanierten Häusern. Aber irgendwann geht da der Sanierungszirkus weiter und dann die Frage: Wohin? Wir retten das Weltklima aber bleiben sozial auf der Strecke. Mit WBS und Wohnungsförderung kommt man auch auf 500,- warm. Da hilft nur noch, die Heizung auszulassen. Die Wohnung ist ja dann gut gedämmt. Dadurch sinkt auch der internationale Gaspreis und wir brauchen weniger von diesen umweltschädlichen Fracking-Tankern. Soweit die Theorie bei 16 Grad im Frühling.

Die Gassigeher sind behördlich angehalten, immer ein schwarzes Tütchen dabeizuhaben, und mit einem geschickten Griff, der die Finger wärmt, wird das Äußere nach innen gestülpt und das Tütchen in der nächsten Abfallbox entsorgt. Soweit die Theorie. Der Theorie nach sollen die Mieten der neusanierten Wohnungen im »Quartier Oderbruch« nicht über 8 EUR kalt gehen. Man kann jetzt schon wetten: es werden viele Auswärtige herziehen, aus Gegenden, wo die Preise schon jetzt unbezahlbar sind. Große Wohnungen sollen Familien anlocken, oder Mieter mit Luxusanspruch. Aber Luxus hier im Kiez? Das ist irgendwie fehl am Platze und die Fluktuation der nächsten Jahre wird wieder die Spreu vom Weizen trennen.

Man hat große Pläne. Die Genossenschaft mit ihrem BRAND VIER und die städtische Gesellschaft mit der Cottbuser und Finsterwalder. Gleich nebenan befindet sich die größte Flüchtlingsunterkunft des Landkreises, der Wohnverbund an der Potsdamer Allee, für die sogar ein Wachschutz sorgt. Menschenkinder aller Herren Länder hoffen auf eine Zukunft in einem friedlichen Land. Unsere ukrainischen Gäste können sich mittlerweile beim Bäcker gewählter ausdrücken und müssen nicht mehr mit dem Finger zeigen; privat bleiben sie natürlich weiterhin beim Russisch und finden auch Hilfe und Unterstützung bei etlichen Russlanddeutschen, die hier seit Jahrzehnten zu Hause sind. Sprache verbindet. Die gegenwärtige Politik entzweit.

Unsere Brüder und Freunde sollen jetzt Kinderschänder und Vergewaltiger sein? Jedenfalls drängt sich einem dieser Eindruck auf, wenn man Fernsehen schaut oder die Zeitung liest. Aber die Kontakte werden abgeschnitten und untersagt. Man kann sich nicht mehr objektiv informieren. Es gibt nur noch eine Einheitsmeinung, die sagt: unsere Freunde sind jetzt die BÖSEN überhaupt. Viele glauben das. Wissenschaftler glauben, unsere ganze Welt steht nur noch Sekunden vor Zwölf. Bis zum großen Bimbam. Einmal diese unversöhnliche Hetze und Aufrüstung, die zum Atomkrieg führen kann, und zum anderen das Klima. Die Kipp-Punkte sind bald erreicht, so die Auffassung, und die extremen Wetterereignisse werden dramatisch zunehmen. Mit ihnen Dürren, Überschwemmungen, Hungersnöte und Fluchtwellen. Kriege dazu.

Wenn bei uns im Viertel die älteren Jahrgänge die ewigen Jagdgründe aufsuchen, wird wieder Platz für die nächste Generation. Einheimische Kinder werden dann in den Wohnungen spielen oder Familien gründen, oder auch Zugezogene von nah und fern sichern sich hier ihre Existenz. Und um Viertel nach Zwölf holen sich im Viertel wie eh und je die Bauarbeiter ihre Bockwurst im Laden und Herrchen und Frauchen wissen wieder, was sie an ihren treuen Vierbeinern haben: einen gesunden Gang an frischer Luft!

Jürgen Gramzow – 20. März 2023




Wird der Wohnblock in der Rheinsberger Straße demnächst aus dem Dornröschenschlaf geholt?

Ehemaliger Bahn-Wohnblock in der Rheinsberger Straße:
Ende des Dornröschenschlafs?

Seit vielen Jahren besticht der inzwischen einsam in der Flur stehende Wohnblock in der Rheinsberger Straße vor allem durch seinen Leerstand. Einst hatte die Deutsche Bahn das Haus aus den Beständen der DDR-Reichsbahn übernommen – und sich nicht weiter darum gekümmert, nichtmal um um eine Abrißförderung. Irgendwann war dann auch der letzte Mieter ausgezogen.

Schließlich erbarmte sich die Chorona-Immobiliengesellschaft von Steffen Branding und erwarb den Wohnblock, vermutlich zu sehr günstigen Konditionen. Doch bevor hier Pläne zur weiteren Nutzung heranreifen konnten, entschied sich Branding für einen grundsätzlichen Wandel seiner Geschäftspolitik. Bereits seit 2018 gehört Chorona zur Stiftung Preußischer Liegenschaften, die sich 2021 weitgehend aus Eberswalde zurückzog und einen Großteil des Eberswalder Wohnungsbestandes an die Unternehmensgruppe Becker & Kries veräußerte. Ob der leerstehende Wohnblock in der Rheinsberger Straße in diesem Zusammenhang ebenfalls an Becker & Kries ging, wurde nicht kommuniziert.

Inzwischen ist zumindest klar, daß auch hier der Eigentümer wechselte. Dies bestätigte die Eberswalder Baudezernentin Anne Fellner im Februar auf Nachfrage des Stadtverordneten Carsten Zinn. Die Verwaltung habe »bereits mit dem neuen Eigentümer Kontakt aufgenommen«, so Fellner. Dieser plane, »den Wohnblock für Wohnen zu reaktivieren und Mittel für den sozialen Wohnungsbau zu beantragen«. Namen nannte die Dezernentin nicht.

Becker & Kries zeichnen für den Wohnblock in der Rheinsberger Straße nicht verantwortlich, fand Carsten Zinn heraus. Im Internet sei hingegen eine Rheinsberger Straße GmbH & Co. KG mit Sitz in Berlin zu finden.

Anna Fröhlich – 19. März 2023 (bearbeitet am 20.3.23)




Der Weg zwischen dem Kiez und dem Bahnübergang am Tierpark wird wegen der Färbung des feinschluffigen Untergrunds "schwarzer Weg" genannt. Regen und schwarzer Schlamm

maxe. Die Beleuchtungsanlage am »schwarzen Weg« zwischen Brandenburgischem Viertel und Tierpark ist inzwischen wie angekündigt erneuert worden. Der Weg selbst ist noch im alten Zustand.

Der Regen, der der Landschaft gut tut, verwandelt den Schwarzen Weg zuweilen in einen Schwarzen Schlammweg. Der Ausbau zu einem Allwetter-Rad-und-Fußweg würde vieles mehr kosten als das Malen von Markierungen für sogenannte Radschutzstreifen auf vorhandenem Asphalt und ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

(10. Januar 2023)

Siehe auch:
»Mehr Licht im Wald«




Antworten kamen nach einem Vierteljahr:
E-Autos und Balkonkraftwerke

Wie können Alternative Energien im Kiez genutzt werden?

maxe. Der fraktionslose Stadtverordnete aus dem Brandenburgischen Viertel Carsten Zinn hatte zur 1. Sitzung der städtischen informellen Arbeitsgruppe (AG) Wohnen am 23. August mehrere Fragen gestellt. Am 2. Dezember antwortete schließlich die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes Silke Leuschner. Eine »ehere Beantwortung war leider aufgrund von Krankheit nicht möglich«, entschuldigte sich die Amtsleiterin, auf das Verständnis des Stadtverordneten hoffend. MAXE dokumentiert nachfolgend die Fragen und die Antworten:

Wo und wie werden in Zukunft E-Autos im Brandenburgischen Viertel geladen?

Aktuell sind im Brandenburgischen Viertel sechs öffentliche Ladepunkte verfügbar. Die Auslastung dieser ist derzeit als geringfügig einzustufen. Im weiteren Umfeld sind zusätzliche 12 Ladepunkte verfügbar, womit in einem ca. 2 Kilometerradius insgesamt 18 Ladepunkte verfügbar sind. Diese wurden durch die Kreiswerke Barnim in Kooperation mit unterschiedlichen Standortpartnern errichtet. Die aktuellen Standorte sind unter folgendem Link einzusehen: www.ladenetz-barnim.de.

In einem Wohngebiet ist insbesondere das wohnungsnahe Laden von Interesse. Daher werden beim Aufbau von Ladeinfrastruktur in Zukunft auch verstärkt Wohnungsmarktakteure aktiv. Die Kreiswerke Barnim stehen dazu bereits im Austausch mit den Wohnungsunternehmen.

Werden zukünftig Windräder eine stärkere Rolle als bisher für die Energiegewinnung spielen?

Mit dem neuen »Wind-an-Land-Gesetz« ist davon auszugehen, daß der Anteil Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung weiter zunehmen wird. Inwiefern ein Ausbau innerhalb des Eberswalder Stadtgebietes erfolgen wird, ist abhängig von der Umsetzung des neuen Gesetzes und der Ausweisung von entsprechend geeigneten Flächen. Abgesehen davon, ist auch die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen möglich. Diese sind, unter bestimmten Voraussetzungen, auch ohne Baugenehmigung zu errichten.

Dürfen Mieterinnen und Mieter ihren Balkon für kleinteilige Photovoltaik-Anlagen nutzen?

Beim Aufstellen steckerfertiger PV-Anlagen spielen neben den baulichen Gegebenheiten die privatrechtlichen Vertragsverhältnisse des Mieters und Vermieters, das Haftungsrisiko z.B. für unsachgemäße Installation, Netzüberlastung, Leitungsbrand, Abstürzen der Balkon-Module (Verkehrssicherung), die Anmeldung beim Netzbetreiber und letztendlich auch das Stadtbild eine Rolle. Daher ist für jedes Objekt eine Einzelfallentscheidung notwendig und muß mit dem Vermieter abgestimmt werden. Mehr Informationen zur Zulässigkeit von Balkonkraftwerken gibt es hier.

Bleibt die Abhängigkeit der Mieter/Vermieter am Fernwärmenetz bestehen?

Die Wahl der Wärmeversorgung seiner Liegenschaften obliegt dem Eigentümer. Dabei steht es ihm frei andere Wärmeversorgungsoptionen zu wählen, welche aber gesetzeskonform sein müssen (s.a. Gebäudeenergiegesetz). Ein Anschluß- und Benutzungszwang an die Fernwärmeversorgung ist in Eberswalde nicht mehr gegeben.

Wird das einstige Projekt »Fernwärme vom Holzkraftwerk« wieder ins Leben gerufen?

Derzeit ist unklar, in welcher Art und Weise der Betrieb des Holzkraftwerkes nach 2026 fortgesetzt wird, da ab diesem Zeitpunkt die garantierte Einspeisevergütung nach EEG entfällt. Die Stadt Eberswalde hat keinen unmittelbaren Einfluß auf die Betreibung und Nutzung. Dies fällt in die Zuständigkeit des Eigentümers.

Könnten die Stauschleusen des Finowkanals als Energielieferanten umfunktioniert werden?

Das Gesamtpotential aller Staustufen im Eberswalder Stadtgebiet beträgt ca. 326 kW elektrische Leistung. Die zu erwartenden Leistungen reichen hierbei von unter 5 kW (Spechthausen) bis zu 72 kW (Stadtschleuse). Verglichen mit der Leistungsfähigkeit einer einzigen Windkraftanlage (3-6 MW) ist das energetische Potential als relativ gering einzuschätzen.

Bereits in den Jahren 2011/12 gab es Bemühungen an der Stadtschleuse eine Wasserkraftanlage zu installieren. Die bereits sehr konkreten Planungen des Investors scheiterten letztendlich an der fehlenden Wirtschaftlichkeit, welche auch in den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes bzw. der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie begründet war.

Diese geben vor, daß die Nutzung von Wasserkraft nur zugelassen werden darf, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation und für die Durchgängigkeit für aquatische Organismen, z.B. durch geeignete Fischtreppen, ergriffen werden. In diesem Zusammenhang spielen am Finowkanal insbesondere der begrenzt zur Verfügung stehende Platz und die geringe nutzbare Wassermenge eine Rolle. Nach Ansicht des Landesumweltamtes Brandenburg sind neue Anlagen auch nur dann genehmigungsfähig, wenn ausgeschlossen werden kann, daß diese weiteren ökologischen Schäden an den Gewässern verursachen. Die notwendigen Investitionskosten zur Vermeidung bzw. Verminderung ökologischer Schäden liegen bei Kleinwasserkraftanlagen in der Regel so hoch, daß der Betrieb trotz Förderung ökonomisch für den Betreiber keinen Sinn machen würde.

Das für den Finowkanal zuständige Wasser- und Schiffahrtsamt (WSA) hatte somit in den zurückliegenden Jahren keine genehmigungsfähigen Anträge oder Anfragen zur Installation von Anlagen zur Wasserkraftnutzung am Finowkanal vorzuliegen.

Ist bei einem notwendigen Straßenumbau oder einer dringenden notwendigen Straßensanierung vorgesehen, diese mit Rohren zu bestücken, in denen das erwärmte Medium für Warmwassergewinnung durchfließen kann?

Sofern die Fragestellung auf den Ausbau der Fernwärmenetze abzielt, wird darauf hingewiesen, daß die Stadtverwaltung selbst keine Fernwärmenetze betreibt, verbaut und auch vorsorglich keine Leerrohre für Fernwärme beim Straßenbau berücksichtigt. Dies erfolgt nur auf Antrag des jeweiligen Netzbetreibers.

(2. Dezember 2022)




Im Hintergrund ist der U-förmige Baukörper des geplanten Wohngebäudes gut zu erkennen. Der Bereich des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee« umfaßt neben dem eigentlichen »Specht«-Grundstück (Flurstück 226) weitere 400 Quadratmeter, die der Stadt Eberswalde gehören (Teile des Flurstücks 978).

Im Dezember in der Stadtverordnetenversammlung:
Bebauungsplan für den »Specht«

In der Sprecherratssitzung am 17. November war es bereits kurz angedeutet worden. Nun wird es Realität. Es geht voran mit dem »Specht«. In ihrer Sitzung am 13. Dezember entscheiden die Eberswalder Stadtverordneten über die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee«.

Im November 2020 hatte der Berliner Sahid Sanli das nach jahrelangem Leerstand zur Ruine verkommene Mehrzweckgebäude mit der einstigen Wohngebietsgaststätte »Zum Specht« erworben. Ein Jahr später kaufte Sanli auch das Einkaufszentrum »Heidewald«.

Im Spätsommer trat dann mit der Bechtolsheim Real Estate ein neuer Projektträger in Erscheinung, der künftig auch als neuer Eigentümer fungieren sollte. Letzteres ist jedoch, wie sich inzwischen herausstellte, noch in der Schwebe. Aktuell gehören sowohl der »Specht« als auch das EKZ »Heidewald« weiterhin der Sanli-Firmengruppe und Becholtsheim agiert lediglich im Auftrag.

Dennoch soll zumindest in Sachen »Specht« nun erstmal alles sehr schnell gehen. Zwischen Bekanntmachung und Beschlußfassung liegen keine drei Wochen. Eine Woche vor der Entscheidung der Stadtverordneten gibt zunächst noch am 6. Dezember eine Vorberatung im städtischen Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt.

Auch die Aufstellung des Bebauungsplanes selbst soll »im beschleunigten Verfahren« erfolgen. Insbesondere soll auf die Durchführung einer Umweltprüfung gemäß Paragraph 2 Absatz 4 Baugesetzbuch ebenso verzichtet werden, wie auf die Durchführung einer »frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit« und »der Behörden und Träger öffentlicher Belange« (§§ 3, 4 und 13 BauGB).

Das Plangebiet umfaßt das ehemalige Mehrzweckgebäude mit Wohngebietsgaststätte einschließlich der Außenanlagen sowie die unmittelbar angrenzenden Flächen. Es hat eine Größe von 0,48 Hektar. Darin eingeschlossen sind auch 400 Quadratmeter städtischer Fläche, die zur »Arrondierung des Grundstückszuschnittes und zur Erfüllung baurodnungsrechtlicher Vorschriften (Abstandsflächen)« nötig sind.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes soll hier »eine geordnete städtebauliche Entwicklung abgesichert werden«, heißt es im Beschlußtext. Ziel sei die »Neuerrichtung einer mehrgeschossigen Wohnbebauung.

Nach dem Rückbau aller baulichen Anlagen soll eine kompakte Wohnbebauung bis sieben Vollgeschosse errichtet werden. Für den ruhenden Verkehr ist eine Tiefgarage vorgesehen. Entsprechend den bereits veröffentlichten Vorstellungen bildet die geplante dreiseitige Bebauung einen U-förmigen Baukörper mit einer Öffnung nach Westen zur Abendsonne. Zur Wahrung der Privatsphäre der Bewohner soll das Erdgeschoß als Hochparterre ausgebildet werden. Insgesamt sind etwa 130 Wohnungen vorgesehen, gemischt für Alleinstehende und Familien.

Seitens der Stadtverwaltung werden diese Entwicklungsabsichten begrüßt. »Die zusätzlichen Wohnungen werden den Wohnstandort Brandenburgisches Viertel stabilisieren und zur Aufwertung und Attraktivierung des Viertels beitragen. Neben den Aktivitäten der anderen ansässigen Wohnungsbauunternehmen und der Stadt selber im Viertel ergänzen diese Entwicklungsabsichten« nach Auffassung der Verwaltung, »das Bestreben, das Brandenburgische Viertel als guten Wohnort zu qualifizieren«.

Maßnahmen zur Berücksichtigung von Klimaschutzbelangen werden im weiteren Planverfahren geprüft und festgelegt. Erläuterungen dazu werden dann erst im Begründungsteil zum Bebauungsplanentwurf erfolgen. Sie können dann als Festsetzungen im Bebauungsplan selbst oder im zugehörigen städtebaulichen Vertrag gesichert werden. Hierzu gehören beispielsweise Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung, zur Bauweise, zur Gebäudeausrichtung, zur Vegetation und zur Begrünung von Dachflächen, zur Nutzung erneuerbarer Energien, zum Regenwasserrückhalt oder zu klimafreundlicher Mobilität.

Anna Fröhlich – 23. November 2022

Siehe auch:
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik




Die »Promenade Brandenburgisches Viertel« verläuft von der Spechthausener Straße zwischen den AWO-Würfelhäusern und der Specht-Ruine bis zum EKZ »Heidewald« und weiter über den Potsdamer Platz an Schule, Hort und 1893-Vereinshaus vorbei bis zur Straße Zum Schwärzesee. Die Kiez-Promenade

Die wenigsten Bewohner des Brandenburgischen Viertels wissen, daß ihr Kiez über eine offiziell so benannte Promenade verfügt. Im Brandenburg-Viewer ist die Promenade zu finden, wenn man auf das Brandenburgische Viertel in Eberswalde zoomt und in der Auswahl »Liegenschaftskataster« die Ansicht »Flurstücke + Gebäude« aktiviert.

Dort ist zu sehen, daß sich die Kiez-Promenade von der Spechthausener Straße nördlich der »Specht«-Ruine und des neuen Sanitätshauses, dann südlich des AWO-Altersheims und weiter nördlich der »Heidewald«-Sporthalle und des Parkplatzes des Einkaufszentrums »Heidewald« bis zum Hintereingang des EKZ in der Schwedter Straße erstreckt.

Diese zentrale Wegachse des östlichen Wohngebiets setzt sich westlich des EKZ »Heidewald« über den Potsdamer Platz auf den Wegen südlich des Schul-/Hortkomplexes in der Kyritzer Straße fort und wird weitergeführt mit dem Weg nördlich des Vereinshauses der Wohnungsgenossenschaft an der Havellandstraße und weiter bis zur Schwärzeseestraße.

Westlich des Potsdamer Platzes trägt die Promenade im Brandenburgischen Viertel allerdings laut Brandenburgviewer nicht mehr diesen Namen. Das hat sicherlich damit zu tun, daß die städtischen Planungsbehörden irgendwann zur Jahrtausendwende die gesamtheitliche Gestaltung des Viertels aus dem Auge verloren hatten. Fast zwei Jahrzehnte lang stand der Abriß von Wohngebäuden im Kiez im Vordergrund des planerischen Interesses. Etwa ein Drittel der einstigen Wohngebäude im Viertel fielen der Abrißbirne zum Opfer.

Inzwischen ist die ganzheitliche Planung des Viertels wieder mehr oder weniger aktuell. Daher sollte an die alten Planungen erinnert werden, aus denen sicherlich die eine oder andere Anregung geschöpft werden kann.

Anna Fröhlich – 6. November 2022

Siehe auch:
Der »Schorfheideplatz«
Den Kiezeingang West gestalten




Wie die Überprüfung im Juni ergab, halten sich 13 Prozent der Verkehrsteilnehmer in der Potsdamer Allee nicht an die dort vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Verkehrssicherheit im Kiez

87 Prozent der Verkehrsteilnehmer haben die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Potsdamer Allee eingehalten. Wie die Leiterin des Eberswalder Tiefbauamtes Heike Köhler Anfang Oktober den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnung und Umwelt (ASWU) berichtete, stand das stadteigene Dialogdisplay vom 1. bis 29. Juni in der Potsdamer Allee in Nordrichtung vor der Nummer 54. Die große Mehrheit der Fahrzeugführer hielt sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit im Wohngebiet. Mit welchen Geschwindigkeiten sich die registrierten »Verkehrsrowdies« die Straße entlang bewegten und zu welchen Zeiten, wurde nicht mitgeteilt.

Möglicherweise beschränkt sich die Meßmöglichkeit von Geschwindigkeitsüberschreitungen auch auf den Wert Ja oder Nein. Auf dem Display des Gerätes wird jedenfalls mittels rotem oder grünem »Smily« nicht mehr angezeigt. Geahndet werden Geschwindigkeitsverstöße mittels solch einem Dialog Display nicht.

Das Haus Nummer 54 sucht man in der Potsdamer Allee vergeblich. In diesem Bereich gibt es nur auf der östlichen Seite Häuser, die mit ungeraden Nummern benannt sind. Etwa gegenüber den Nummern 53 und 55 befindet sich der Eingang zum Spielplatz des sogenannten Barnim-Parks. Insofern machte die Wahl des Display-Standorts einigen Sinn.

Hier gibt es von Eltern, deren Kinder diesen Spielplatz nutzen, bereits seit längerem Forderungen nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Nicht zuletzt weil auch die nur 13 Prozent Raser für die dort spielenden Kinder eine Gefahr darstellen und sehr wahrscheinlich auch 30 km/h für so manche Situation zu schnell sein kann.

Laut Informationen, die die MAXE-Redaktion nachträglich erhielt, sollen in einem Fall sogar 100 km/h gemessen worden sein.

Wie die Tiefbauamtsleiterin Heike Köhler informierte, wird es im Bereich des Spielplatzes künftig tatsächlich verkehrsberuhigende Maßnahmen geben. Zwei »Berliner Kissen«, also Schwellen, die auf der Fahrbahn angebracht werden und eine niedrige Geschwindigkeit erzwingen, sind bestellt und »werden unmittelbar nach der Lieferung eingebaut«, so Heike Köhler, »um damit für mehr Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu sorgen«.

Anna Fröhlich – 1. November 2022, letzte Änderung: 10. November 2022

Siehe auch:
»Barrieren gegen Raserei«




Hier soll die künftige Kita entstehen. Das Foto stammt aus dem Jahr 2012, also bevor die Sporthalle ihre kreative Graffiti-Fassadengestaltung erhielt.

Neue AWO-Kita im Kiez:
Der Bau verzögert sich

Vor einem Jahr, am 1. Oktober 2021, hatte sich der Verein für Rehabilitations- und Kindertagesstättensport (REKI e.V.) formal aufgelöst und war als Abteilung in den Stadtverband Eberswalde der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgenommen worden. Zugleich übernahm die AWO auch die Sporthalle in der Schorfheidestraße 30 samt dem umfangreichen Außengelände.

Mit den Grundstücken der beiden Schulen, die einst dort standen, und der übriggebliebenen Sporthalle rundete die AWO ihren Grundstücksbesitz ab. Dieser erstreckt sich nun von den beiden Würfelhäusern an der Spechthausener Straße bis zum Pflegeheim »Wolfswinkel« (früher »Max Reimann«), das ebenfalls von der AWO Eberswalde betrieben wird.

Die AWO verfügt damit über einen beträchtlichen Flächenvorrat. Schon im Zusammenhang mit der Übernahme der REKI-Sporthalle durch die AWO gab es Gerüchte, daß auf der Brachfläche zwischen der Sporthalle und dem Neubau des Sanitätshauses, dort wo einst die Rosa-Luxemburg-Oberschule stand, im Zusammenwirken der AWO Eberswalde mit der AWO Bernau eine Integration-Kita mit etwa 160 Plätzen entstehen soll.

Kurze Zeit später wurde bestätigt, daß dies der eigentliche Anlaß der Fusion war, wenngleich dann nur noch von 100 Plätzen die Rede war. Folgerichtig wurde die neue Kita durch Beschluß des Barnimer Jungendhilfeausschusses auch in den Kitabedarfsplan des Landkreises für 2022 bis 2027 aufgenommen.

Seither wurde wenig an Fortschritten bekannt. An Gerüchten, wonach die Eberswalder Stadtverwaltung »massiv blockieren« würde, ist jedoch nichts dran. Darüber informierte der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn. Von der für Bauordnung zuständigen Amtsleitung habe er erfahren, daß bislang weder eine Bauvoranfrage noch ein Bauantrag dazu vorliege. Selbst der nötige Vorstandsbeschluß soll noch offen sein, war aus AWO-Kreisen zu erfahren.

Ursprünglich sollte der Bau 2023 beginnen. Die Inbetriebnahme war für 2024 angestrebt. Bedarf ist mehr als genug vorhanden. Trotz der bisherigen Erweiterungen an Kitaplätzen fehlen seit längerer Zeit ständig bis zu 200 Plätze in Eberswalde. Im Brandenburgischen Viertel kommt der erhöhter Integrationsbedarf vieler nichtdeutscher Kinder hinzu. In den 1990er Jahren hatte das bei der damals verstärkten Einwanderung von meist russischsprachigen Rußlanddeutschen noch relativ gut funktioniert. Damals gab es allerdings auch noch eine ausreichende Zahl an Kitaplätzen. In unserem Kiez wurden nach 1990 von fünf Kindertagesstätten drei geschlossen, zuletzt 2006 die Kita »Spatzennest«, sowie eine (Kita »Gestiefelter Kater« räumlich halbiert).

Aktuell sind wieder vier Kitas im Brandenburgischen Viertel am Netz. Neben den Kitas »Arche Noah« und »Gestiefelter Kater« gibt es seit mehreren Jahren beim Buckow e.V. die Kita »Kleeblatt«. Das Gebäude in der Spreewaldstraße war zu DDR-Zeiten als Kinderkombination gebaut worden. Und der Schulhort »Kinderinsel« der »Schwärzesee«-Grundschule wird voraussichtlich im November sein neues Gebäude auf dem früheren Schulstandort an der Kyritzer Straße beziehen.

Ronald Schild – 21. Oktober 2022

Siehe auch:
»REKI e.V. hat sich aufgelöst«




Die »Dialogbox« an der Frankfurter Allee. »Dialogbox« eröffnet

Zeitweiliger Beratungscontainer der Wohnungsgenossenschaft

maxe. Seit Anfang Juli steht gegenüber der Einmündung der Spreewaldstraße in die Frankfurter Allee ein Büro-Container. Nun ist auch der Innenausbau abgeschlossen und am 1. August folgte die offizielle Eröffnung des zeitweiligen Werbe- und Beratungsbüros der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG. Die Anlaufstelle für Mitarbeiter und Mieter soll bis Ende 2024 in Betrieb sein.

»Wir wollen da sein, wo unsere Mieter leben«, wird Caroline Breit vom Marketing-Team der Genossenschaft in der lokalen Tageszeitung zitiert. Zumindest, solange das Brandenburgische Viertel die größte Baustelle der Genossenschaft darstellt. Der Container sei die »kleine Schwester des großen Lofts« im Hauptsitz der Genossenschaft in der Ringstraße 183.

Das vom Namen des Kiezes abgeleitete Projekt »Brand Vier« basiert auf einer Kooperaktionsvereinbarung mit dem Land Brandenburg und der Stadt Ebereswalde sieht vor, bis 2024 elf Wohnblocks mit insgesamt 468 Wohnungen saniert werden. 33 Aufgänge sollen barrierefrei gestaltet werden, wodurch 340 Wohnungen stufenlos erreichbar werden. Mindestens 284 Wohnungen sollen als Sozialwohnungen (mit Kaltmieten von 4,90 € oder 6,00 €) ausgewiesen werden.

Mit dem »Aktionsraum Cottbus« steht der erste Bauabschnitt mit drei neu gestalteten Wohnblocks und 168 Wohnungen in der Cottbuser und Spreewaldstraße kurz vor der Fertigstellung. In Bau sind noch die Außenanlagen im Innenhof sowie eine Parkgarage mit rund 80 Stellplätzen auf zwei Etagen, die für 35 bis 40 € pro Monat gemietet werden können. Zugleich werden vorhandene Stellplätze an den Straßen zurückgebaut.

In diesem Jahr soll mit dem »Aktionsraum Oderbruch« der zweite Bauabschnitt begonnen werden. Derzeit ist der Leerzug der zu sanierenden fünf Wohnblocks in der Oderbruchstraße und der Prenzlauer Allee in vollem Gange. Einige Bewohner beziehen sanierte Wohnungen im »Aktionsraum Cottbus«, andere wollen wieder zurück in ihre bisherige Wohnung und beziehen Ausweichwohnungen in den erst teilsanierten Wohnungen in der näheren Umgebung. Wieder andere verlassen den Kiez, bleiben aber meist in der Genossenschaft.

Als dritter Bauabschnitt soll 2024 der »Aktionsraum Barnim« folgen. Angesichts der gestiegenen Baupreise und der Kapazitätsprobleme im Bausektor bleibt allerdings fraglich, ob das Geld und nicht zuletzt auch die eingeplante Zeit ausreichen. Ursprünglich sollten bis 2030 weitere 16 Wohnblocks im Brandenburgischen Viertel eine Grundsanierung erhalten.

Die nun übergebene »Dialogbox« entstand aus drei alten Baucontainern und soll, so heißt es, dem Mietergespräch, der Beratung, für die Unterzeichnung von Verträgen oder für Teambesprechungen dienen. Auch Kooperationen mit Partnern, wie dem Quartiersmanagement, seien angedacht. Feste Öffnungszeiten wird es nicht geben. Vielmehr könnten Genossenschaftsmitglieder bei Gesprächsbedarf Termine vereinbaren.

(3. August 2022)

Siehe auch:
»Der Genossenschaftscontainer« »Baustart mit »Sprechblasen« und "Maskottchen"«
»Der Brausediebstahl«
»Initiative: Denkmalschutz für einen Plattenbau!«
»Abriß abgesegnet«
»Denkmalschutz für Abrißblock«
»Unser Viertel wird weiter zerstört!«
»Großprojekt BRAND.VIER«
»Aktionen gegen Wohnungsabriß und Mietsteigerung«
»Unglaublich! – Wohnungsgenossenschaft auf neuen (Miet)Höhen«




Die sogenannte »Uckermarkleitung« verläuft in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern im Brandenburgischen Viertel und in Finow-Ost. Einige der Masten, die die Häuser deutlich überragen stehen bereits und werden aktuell mit den Stromseilen bespannt. Die Gefährdung der hier wohnenden Menschen spielte in der Entscheidungsfindung schon lange keine Rolle mehr. Nun ging das Gericht auch über den Schutz von Vögeln hinweg. Die Stromleitung darf gebaut werden.

380kV-Freileitung Bertikow – Neuenhagen (»Uckermarkleitung«)
Skandalöse Fehlentscheidung

Bundesverwaltungsgericht Leipzig verkündete sein Urteil

Am 21. Juni 2022 ist über die Klage des NABU-Brandenburg gegen den Beschluß des Landesbergamts im Planergänzungsverfahren für die von 50 Hertz geplante Leitung mündlich verhandelt worden. Am Montag, den 5.7.2022, wurde das Urteil des 4. Senats des Bundesverwaltungsgerichts verkündet.

Das Gericht hat die Klage abgewiesen und auch nicht einen der Beweisanträge, die unser Anwalt gestellt hatte für den Fall daß die Klage abgewiesen würde, befürwortet. Dieses Urteil ist aus unserer Sicht ein glattes Fehlurteil, das weder juristisch noch fachlich gerechtfertigt ist.

Es ist eine skandalöse Fehlentscheidung mit schweren Folgen für unsere Region, nicht nur für die Vogelwelt, sondern für den Natur- und Landschaftsschutz, für die unmittelbaren Trassenanwohner und auch für die ökonomische Entwicklung der Region. Der naturnahe Tourismus wird die Orte, die in Sichtweite der Trasse liegen meiden, die Immobilien in Trassennähe werden einen erheblichen Wertverlust erleiden und der Imageschaden für Anbieter und Verarbeiter von Lebensmitteln in der Region ist nicht abzuschätzen. Die Bürgerinitiative hat von schon zu Beginn des Konflikts auf diese Risiken hingewiesen.

Das Urteil wird für die Vogelwelt im Biosphärenreservat und im Randow-Welse-Bruch verheerende Folgen haben. Beim Herbst- und Frühjahrszug wird man das, wenn die Leitung steht, sehen können. Denn die Freileitung durchschneidet den Nordosten Brandenburgs, das Gebiet mit dem hochwertigsten Vogelaufkommen in Deutschland.

Hier leben auch viele gefährdete Arten, deren Lebensbedingungen durch die 380kV-Freileitung erheblich beeinträchtigt werden.
Es ist nicht nachvollziehbar, wie der 4. Senat dazu kommt, festzustellen, daß eine erhebliche Beeinträchtigung der geschützten Arten im Gebiet des Landiner Haussees und des Felchowsees, zwischen denen die Freileitung verlaufen wird, ausgeschlossen ist. In den verschiedenen Schriftsätzen und in der mündlichen Verhandlung haben unsere Experten, ausgewiesene und anerkannte Ornithologen, dargelegt, weshalb eine erhebliche Gefährdung der geschützten Vogelarten nicht auszuschließen ist, wie der gesetzliche Auftrag lautet.
Mit dem heutigen Urteil werden diese Argumente vom Tisch gewischt.

Auch die Ausführungen zum zweiten Schwerpunkt in der mündlichen Urteilsbegründung sind nicht akzeptabel, denn hier bezieht das Gericht, ohne auf die Details der Problematik einzugehen, einen komfortablen rechtspositivistischen Standpunkt, indem es – ungeachtet der Tatsache, daß in Europa seit gut zehn Jahren 1000 km Erdkabel im Hoch- und Höchstspannungsbereich in Betrieb sind – feststellt, daß der Einsatz von Erdkabeln im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) nur in den im EnLAG genannten Pilotprojekten vorgesehen sei.
Daß die Verfassungskonformität des EnLAG »zweifelhaft« ist (so das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutsche Bundestags) und das EnLAG durch die Begrenzung des Einsatzes von Erdkabeln auf die Pilotprojekte im Falle von Abweichungsprüfungen in europäischen Schutzgebieten möglicherweise mit EU-Recht kollidiert, diese Hinweise werden vom Gericht ignoriert bzw. nicht für relevant erachtet. Eine Vorlage der Klage beim EuGH hat der 4. Senat abgelehnt.

Als Konsequenz der Abweisung der Klage ergibt sich auch, die Kostenentscheidung, die allein zu Lasten des Klägers geht.

Juristisch ist also das letzte Wort gesprochen, ein böses Wort, das das Vertrauen in den Rechtsstaat untergräbt, gerade weil es nicht nachvollziehbar ist, vor allem weil es im Vorfeld der mündlichen Verhandlung eine Reihe von Entscheidungen gab, die zu unseren Gunsten ausgefallen sind. Immerhin hat das Gericht einen teilweisen Baustopp für 2/3 der Trasse verfügt und uns im Eilverfahren Rechtsschutz gewährt. Nachvollziehbar ist allerdings, daß 50 Hertz durch seine Baumaßnahmen »auf eigenes Risiko« (Beschluß des BVerwG) Fakten geschaffen hat, die das Gericht offenkundig nicht unbeeindruckt gelassen haben.

Es gibt keine Möglichkeit, dieses Urteil durch einen andere Instanz überprüfen zu lassen. Das BVerwG ist hier – eine Konsequenz des EnLAG – erste und letzte Instanz. Ich sehe auch keine Möglichkeit, daß wir den Konflikt vor das Bundesverfassungsgericht tragen. Der Rechtsweg ist erschöpft und es ist bitter, festzustellen, daß man nicht Recht bekommen hat.

Wir werden die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann noch einmal ausführlich diese »Rechtsfindung« würdigen.

So bitter das Urteil ist, das heute gesprochen wurde, so bitter es ist, festzustellen, daß die Bürgerinitiative ihr Ziel, den Schutz von Mensch und Natur im Einzugsbereich der Trasse nicht erreicht hat, so ziehe ich dennoch für die Bürgerinitiative eine positive Bilanz.
Wir haben, getragen vom Engagement der Bürger, den Vorhabenträger und die Genehmigungsbehörde gezwungen, ihr Planungen wiederholt zu überarbeiten und damit das Verfahren entschleunigt. Wir haben zwei gerichtliche Baustopps erfochten und den Vorhabenträger zu einer Fülle von Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen veranlaßt. Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß wir durch das in diesem Konflikt erfochtene Urteil aus dem Jahr 2016 den Artenschutz erheblich und nachhaltig prägen und verbessern konnten, denn die Pflicht einer artbezogenen Prüfung, die heute gang und gebe ist, haben wir damals durchgesetzt.

Senftenhütte, 5. Juli 2022

Hartmut Lindner, Sprecher der Bürgerinitiative:
Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!

Siehe auch:
»Masten wachsen gen Himmel«
»50Hertz schafft Tatsachen«
»Licht für alle – und das kostenlos!«
»Beschleunigungszuschläge«
»Eine breite Schneise im Wald...«
Bürgerinitiative »Biosphäre unter Strom – keine Freileitung durchs Reservat!«
Barnimer Bürgerpost: »So banal wie die Realität«




Auf dem Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung sollen neue Gewerbe- und Wohngebäude mit bis zu 80 Wohnungen entstehen. (Karte aus dem Bericht zur Städtebaulichen Machbarkeitsstudie für die Grundstücke Eberswalder Straße Ecke Spechthausener Straße in Eberswalde)

Vor den Toren des Brandenburgischen Viertels:
Ein neues Zentrum für Eberswalde

maxe. Im Dezember haben die Eberswalder Stadtverordneten mehrheitlich beschlossen, den Bebauungsplan Nr. 527 »Finowtal« aufzustellen. Der Bebauungsplan befaßt sich mit dem etwa anderthalb Hektar großen Gelände südlich der Eberswalder Straße zwischen dem Toom-Baumarkt und der Spechthausener Straße einschließlich des ehemaligen Friedhofs Eisenspalterei. Auch das Bethaus neben dem Friedhof ist einbezogen. Nach eigenen Aussagen des Bauträgers konnte er das Grundstück allerdings noch nicht wie beabsichtigt erwerben.

Bei dem Bauträger handelt es sich um die IZ GmbH & Co. KG mit Sitz in der Coppistr. 3 in Eberswalde. Die IZ arbeitet eng mit der Anevix Union GmbH aus der Drehnitzstraße zusammen. Aktuelle Projekte in Eberswalde sind das einstige Bahnhofshotel, ein Doppelhaus am Finowkanal, vier Doppelhäuser in Finow (am Ortsausgang Richtung Finowfurt) und ein Mehrfamilienhaus in der Spechthausener Straße (ehemaliger Lindenhof).

Bereits 2007 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung beschlossen. Damals sollten »weitere städtebaulich unerwünschte Ansiedlungen von Discountern im Kreuzungsbereich ausgeschlossen werden und eine Lenkung dieser in das EKZ Heidewald unterstützt werden«. Nun gilt eine »geänderte Zielsetzung«, die mit der Stadtverwaltung abgestimmt wurde.

Von einer »Lenkung« beabsichtigter Gewerbeansiedlungen in das EKZ Heidewald ist keine Rede mehr. Vielmehr sollen »Wohnen und Arbeiten am Standort Eisenspalterei gestärkt werden. Generelle Ziele der Stadtentwicklung Eberswalde wie die Stärkung der Erwerbsgrundlage, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie eine auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklung wurden in die Standortentwicklung integriert.«

Laut der städtebaulichen Machbarkeitsstudie, die am 1. Dezember im Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt präsentiert wurde, beabsichtigt die IZ GmbH & Co. KG eine Neubebauung für Büro-, Service- und Dienstleistungsnutzungen (Gewerbe), vielleicht auch mit einem Hotel und einer integrierten Kindertagesstätte sowie für Wohnungen.

Der Gewerbeteil soll in zusammenhängender viergeschossigen Blockrandbebauung an der Eberswalder Straße zwischen dem alten Friedhof und der Kreuzung sowie in etwa gleicher Länge von der Kreuzung entlang der Spechthausener Straße entstehen. Dem soll sich, baulich mit dem Gewerbeteil verbunden, ein Mehrfamilienhaus anschließen. Weitere Wohnhäuser sind im hinteren Bereich des Grundstückes vorgesehen. Die Studie schlägt in einer Variante 80 Wohnungen mit Flächen zwischen 41 und 108 Quadratmetern vor. Eine zweite Variante beschränkt den Mietwohnungsbau auf den vorderen Bereich mit insgesamt 32 Wohnungen. Im hinteren Bereich wäre dann Platz für 19 »Townhäuser« (Reihenhäuser) mit Wohnflächen zwischen 181 und 214 Quadratmetern.

Letzteres könnten sich sicherlich nur Menschen mit höherem Einkommen leisten. Für die Linksfraktion ist die Mietpreisentwicklung bei Neuvermietungen in Eberswalde »besorgniserregend«. Daher setzte sie eine Änderung des Aufstellungsbeschlusses durch. Als Ziel wird nun festgeschrieben, daß für 25 Prozent des Gesamtwohnbestandes geförderter sozialer Wohnraum vorzusehen ist. Davon abgesehen begrüßen die Linken »die Entwicklung des Geländes und die grundsätzlichen Planungen«.

Nach diesen »grundsätzlichen Planungen« wird sich die bisherige Ansammlung von Lebensmittel- und Fachmärkten sowie Kfz-Werkstätten in profanen Zweckbauten mit zugehörigen Parkplätzen zu einem neuen Zentrumsbereich in Eberswalde entwickeln.

Wie sich dies auf die bisherigen Zentren (Innenstadt, Finow und Brandenburgisches Viertel) auswirken wird, ist in der Machbarkeitsstudie nicht untersucht worden. Nachteilig dürfte das neue Zentrum vor allem für das Brandenburgische Viertel und hier insbesondere für das Einkaufszentrum »Heidewald« wirken, das dann möglicherweise bald billig zu haben ist.
Im Viertel selbst hat zuletzt der Neubau eines Sanitätshauses mit zwei Arztpraxen zur weiteren Angebotsdezentralisierung innerhalb des Ortsteils beigetragen, was dem seit zwanzig Jahren faktisch verfolgten städtebaulichen Prinzip entspricht.

Die Stadtverwaltung wurde von den Stadtverordneten beauftragt, »die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit« zu gewährleisten. Zu diesem Zweck soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden. Dabei soll auch bekannt gemacht werden, daß der Bebauungsplan »im beschleunigten Verfahrung ohne Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt werden soll«.

(27. Dezember 2020)




Das »Wimmelbild« von Sophia Schrade steht hier zum Herunterladen zur Verfügung.

Zum Ausmalen:
Ein Wimmelbild für den Kiez

maxe. Quartiersmanagerin Julia Klemm informierte am 17. September den Sprecherrat »Soziale Stadt« über die Fertigstellung eines »Wimmelbildes« vom Brandenburgischen Viertel. Das Bild zum Ausmalen kann vervielfältigt werden und wird vom Quartiersmanagment bereitgestellt.

Gezeichnet wurde das »Wimmelbild« von der Eberswalder Grafikerin Sophia Schrade (www.sophiaschrade.com). Sophia Schrade arbeitet derzeit an einem Malbuch über die Fête de la Viertel 2020, in das weitere »identitätsstiftende Bauwerke« im Kiez, wie das Freizeit-Schiff in der Prignitzer Straße.

(30. September 2020)


Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel
Kontaktbüro Soziale Stadt / Bürgerzentrum · Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: (Di) 03334 81 82 45, (Mo, Mi-Fr) 030 44 36 36-85
Mobil: 0176 95 49 82 20
Sprechzeiten: Dienstag, 13 - 16 Uhr, Donnerstag, 10 – 13 Uhr
eMail: quartiersmanagement@eberswalde.de"




Vor 40 Jahren Grundsteinlegung Wohnkomplex "Max Reimann"
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik

maxe. Am 28. Januar 1976 beschloß der Rat des Kreises Eberswalde die Gesellschaftspolitischen und volkwirtschaftlichen Zielstellungen für den Wohnkomplex »Spechthausener Weg«, wie das Neubaugebiet in der Planungsphase genannt wurde.(1) Die Beschäftigten des neu gebauten SVKE benötigten Wohnraum, und so wurde, ganz in der Nähe, auf einem 82 ha großen forstwirtschaftlich genutzten Gebiet südlich der Chemischen Fabrik ein Wohnkomplex von der Größe einer Kleinstadt konzipiert.

Das vom VIII.Parteitag der SED beschlossene Wohnungsbauprogramm bildete das Kernstück des sozialpolitischen Programms der DDR-Regierung. Die Lebensbedingungen der Menschen, gerade auch in der Freizeit, sollten mit komfortablen Wohnungen verbessert werden. So wurde an einem Dienstagnachmittag, am 19. Juli 1977 in der Nähe des Spechthausener Weges der Grundstein für das größte Neubaugebiet von Eberswalde gelegt.


Der Vorsitzende des Rates des Kreises, Genosse Horst Copitzky, schwang symbolisch den Hammer, um eine Kassette mit dem Lageplan des Neubaugebietes sowie mit einem »Neuen Deutschland« und einem »Neuen Tag« einzumauern. Mit folgenden Worten taufte er das neu zu bauende Wohngebiet:

»Dieses Wohngebiet soll den Namen unseres unvergessenen Max Reimann tragen. Max Reimann, Arbeiterführer, Kommunist und Ehrenbürger unserer Kreisstadt, wird damit ein ehrendes Denkmal erhalten. Wir möchten damit all die Antifaschisten ehren, die durch ihre unbeugsame Haltung in der finsteren faschistischen Vergangenheit, durch ihre Tat dem Finowtal den Beinamen »Rotes Finowtal« verliehen.«(2)
Einen Monat früher, am 22. Juni 1977 faßte der Rat des Kreises Eberswalde den Grundsatzbeschluß(5) zu den Investitionsaufwendungen für die Errichtung der Neubauten: die Summe für den 1. Bauabschnitt betrugen 57 Mio Mark und für den 2. Bauabschnitt 49 Mio Mark der DDR. Insgesamt waren 6672 Wohnungen geplant, in denen 18.000 bis 21.000 Menschen leben sollten. Laut einem Politbürobeschluß vom 24. April 1973 kam dabei ein ganz bestimmter Wohnungsschlüssel zur Anwendung, mit dem folgende Wohnraumgrößen gebaut werden sollten:

  665 1-Raum-Wohnungen = 11,1 %
1101 2-Raum-Wohnungen = 18,3 %
3194 3-Raum-Wohnungen = 52,1 %
1036 4-Raum-Wohnungen = 17,2 %
   76 5-Raum-Wohnungen =   1,3 %

Holger Kliche vom Autorenkollektiv des Geschichtswissenschaftlichen Institutes Eberswalde bewertete 2010 die Entscheidung zum Bau des Wohngebietes: »Die günstigen topographischen Verhältnisse und die technisch unklomplizierte Erschließung wegen des geringsten Abrisses und der Verlagerungskosten und der guten Anbindungen zu den nördlich gelegenen Arbeitstätten gaben schließlich den Ausschlag zur Standortwahl.«(3)

Mit den gleichen Worten erläuterte Kreisarchitekt Heinz Maske im Heimatkalender des Kreises Eberswalde für das Jahr 1979 die Standortentscheidung. In dieser Publikation stellte er zurückblickend auch die Bebauungskonzeption für das Max-Reimann-Viertel vor:

»Hierbei wurden eindeutige Straßenräume mit den technisch und stadthygienisch maximalen Raummaßen in Kontrast zu den vorgesehenen intimen Wohninnenhöfen gesetzt, die großräumig ca. 60 x 60 bis 130 x 130 Meter angelegt werden, um eine sinnvolle Nutzung und den zusammenhängenden Baumbestand erhalten zu können. Um eine Monotonie in der Raumgestaltung zu vermeiden, weist jede Wohngruppe ihre eigene und typische Raumproportion auf.«(4)
In der Endausbaustufe, nach Fertigstellung aller Bauabschnitte, seien folgende Einrichtungen geplant gewesen:
  • Mehrzwecksaal, Zirkelräume
  • Wohngebietsgaststätte
  • Fachverkaufseinrichtungen
  • Zweigbibliothek und Volksbuchhandlung
  • Blumenverkaufshalle
  • Dienstleistungsbereiche
  • Sparkasse / Post
  • Poliklinik / Apotheke
  • Jugendklub
  • Hallenbad und Sauna(4)(5)
Heinz Maske, der Architekt legte 1979 weiter dar, daß im Wohngebiet durch Komposition, Zuordnung, Farb- und Materialauswahl eine gestalterische Einheit und Differenziertheit der einzelnen Bereiche erreicht wird, die zu einem höheren Niveau der Stadtgestaltung führt. Erstmals im Bezirk Frankfurt/Oder und darüber hinaus wurde der vorhandene Waldbestand in die Wohngebietskonzeption einbezogen.(4)

Am 1. April 1978 wurden die ersten Wohnungen im 1. Bauabschnitt an 40 Bewohner übergeben.(3) Im Juli 1978 beschloß die 24. Tagung des Rates der Stadt Eberswalde die ersten Straßenbenennungen im Wohngebiet »Max Reimann«. Bis 1979 enstanden dann 1100 Wohnungen für SVKE-Beschäftigte. Am 25. November 1986 meldete der "Neue Tag" die vorfristige Eröffnung der zweiten Kaufhalle (die Öffnungszeiten beschloß der Rat der Stadt), und einen Monat später die Fertigstellung von 586 neuen Wohnungen im Jahr 1986. (1)(6)

Am 8. November 1987, zum 70. Jahrestag der Oktoberrevolution, rollten die ersten Obusse durch den Kiez. Die bisher eingesetzten Kraftomnibusse wurden durch elektrifizierte Busse des Typs IKARUS 280 T ersetzt. Hierbei unterstützten der Kraftverkehr Weimar und Potsdam die Eberswalder mit zwei Bussen. Um 3.50 Uhr fuhr die erste reguläre Fahrt von der Allendestraße bis Nordend. Die Taktung der Obusse war dabei alle 6 min (5-8 Uhr), alle 15 min (8-14.30 Uhr) und am Nachmittag alle 8 min (14.30-17.30 Uhr). Später am Abend dann alle 15 bzw. 20 min. (7)

Zwei Jahre später sollte die Mauer fallen und so kam es nicht mehr zur Fertigstellung des Wohngebietes. Am 2. März 1990 beschloß die Stadtverordnetenversammlung von Eberswalde die Überarbeitung der Bebauungskonzeption für den Stadtteil »Max Reimann«. Mit dem Beschluß der Stadtverordnetenversammlung Nr. 16 - 103/91 vom 13. Juni 1991, unterzeichnet von Dr. Hans Mai (Bürgermeister), vollzog die Stadt Eberswalde einen Schlußtrich unter 40 Jahre Arbeiter- und Bauern-Staat:

Neben der Leninstraße (Eberswalder Str.), dem Platz der Freundschaft, der Ernst-Thälmann-Straße (Heegermühler Str.) und der Umbenennung des gesamten Wohngebietes in »Brandenburgisches Viertel«, wurden sämtliche Straßen des DDR-Neubaugebietes per Dekret umbenannt, aus Kostengründen allerdings erst anderthalb Jahre später umgesetzt.(1)

Aus der Walter-Ulbricht-Straße wurde die Rathenower Straße, aus der Georg-Ewald-Straße die Cottbusser Straße, aus der Dr.-Salvador-Allende-Straße die Potsdamer Allee, aus der Max-Reimann-Straße die Frankfurter Allee, aus der Karl-Maron-Straße die Beeskower Straße, aus der Otto-Winzer-Straße die Nauener Straße - usw. usf.

Mit rotem Klebestreifen wurden die Namen von Antifaschisten und Sozialisten überklebt, solange bis neue Schilder und Ständer installiert waren, die die Stadt Eberswalde mit der neuen harten Währung bezahlen konnte.

Zur weiteren Entwicklung des Viertels ab 1990 verweisen wir auf diesen Artikel.

(jg) - 1. August 2017

Anmerkungen:
(1) Quelle: Kreisarchiv Barnim
(2) Tageszeitung "Neuer Tag" vom 22. Juli 1977 (Kreisarchiv)
(3) "Von der Bodenreform zur Wurstfabrik" - Wege zur industriellen Produktion in der Landwirtschaft im Raum Eberswalde / 1. Auflage Eberswalde 2010 / Autorenkollektiv unter Leitung von H. Kliche
(4) "Ein neues Wohngebiet entsteht" - Städtebauliche Betrachtungen zum Wohnkomplex "Max Reimann" in der Kreisstadt Eberswalde-Finow von Heinz Maske, Architekt BDA/DDR - Kreisarchitekt - / Heimatkalender des Kreises Eberswalde für das Jahr 1979; Herausgeber: Rat des Kreises, Abteilung Kultur
(5) Grundsatzbeschluß des Rates des Kreises Eberswalde vom 22. Juni 1977 zu den Investitionen im 1. und 2. Bauabschnitt des WK "Max Reimann" - Quelle: Kreisarchiv Barnim
(6) Tageszeitung "Neuer Tag" vom 25. Nov. 1986 und vom 2. Dez. 1986 (Kreisarchiv)
(7) Tageszeitung "Neuer Tag" vom (ohne Angabe). November 1987 (Kreisarchiv)

Bildnachweis:
Grundsteinlegung am 19.7.1977 (Autor unbekannt)
Foto aus der Bauphase am 1.10.1979 - Herbert W. Brumm, Gramzow
(Quelle: Kreisarchiv Barnim)




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