Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel
in Eberswalde
Kontakt zur ...

Archive: gedruckte Ausgaben

Online-Artikelarchiv
Notiert

Blick in die Prenzlauer Straße im dritten »BrandVier«-Bauabschnitt, dem sogenannten »Oderbruchquartier«.

Den Monatsplan Juli der Begegnungsstätte »Silberwald«
(Spreewaldstr. 1) gibt es hier (PDF 2,6 Mb)


Livestream der aktuellen Stadtverordnetenversammlung.

Das Viertel auf der Höhe

Wenn man vom Schwärzesee zu Fuß läuft, muß man einen steilen Abhang hinaufgehen, aber auch von den südlich gelegenen Wäldern geht es ins Wohngebiet ordentlich bergauf.

Vom Zoo kommend auf dem letzten Stück des Schwarzen Weges, da steigen die betagteren Radfahrer schon ab um ihren Drahtesel zu schieben, während die Autos mühelos mit PS-Kraft den Anstieg auf der Zoostraße bewältigen. An den Rändern der Drehnitzwiese wie auch des gleichnamigen Fließes geht es ebenso hügelanwärts, was dem ungeübten Wanderer den Atem nimmt.

Die einzige frequentierte Straße bergan ins Reimannviertel (wie es landläufig bezeichnet wird) ist die Spechthausener Straße, die von der Eisenspalterei kommt, einem kleinen Stadtzentrum an einer großen Kreuzung, wo sich mehrere Bus-Linien kreuzen und in dem sich eine Reihe von Märkten sich befinden, wie Baumarkt, Bettenmarkt, Teppichgeschäft, Tierhandel, Auto-Reparatur, Getränkehändler und zwei Lebensmittel-Discounter. Der Familiengarten grenzt ebenso an, wie ein Seniorenheim, weitere Gewerbegebiete und ein städtisches Tagungszentrum.

Von Finow kommend, geht es auch leicht bergauf, um ins Brandenburgische Viertel zu fahren, allerdings ist der kurze Anstieg an der Ringstraße nicht wirklich ernstzunehmen.

Wie man sieht, strebte der ehemalige DDR-Vorzeige-Stadtteil von Eberswalde schon immer nach Höherem.

Aber nicht nur topografisch geht es aufwärts: seit einigen Jahren, nach Jahrzehnten der Rezession, geht es stadtentwicklungsmäßig voran im vor kurzem noch geschmähten Plattenbaugebiet.

Wohnungsunternehmen wie die 1893 oder die WHG investieren Millionen von Euro, teilweise gefördert, in die Sanierung des Bestands; barrierefrei ist das neue Schlagwort, wie auch klimaneutral und familienfreundlich. Beispielsweise wurden von der 1893 e.G. die Quartiere Cottbuser Straße/Spreewaldstraße, das Quartier Oderbruchstraße/Prenzlauer Straße sowie als Abschlußobjekt die Barnimer Straße fertiggestellt – unter nicht einfachen finanzökonomischen Rahmenbedingungen. Das ganze Vorhaben nannte sich BRAND IV (bitte nicht verwechseln mit Hartz IV) und etliche Bundes- und Landesbauminister sind angereist, um sich das Millionenprojekt erläutern zu lassen.

Auch die städtische Wohnungs- und Hausverwaltungs-GmbH sorgte und sorgt mit in Angriff genommenen Sanierungsfällen für eine Aufpolierung des sogenannten Sozialen Brennpunkts, in dem eine Vielzahl von geflüchteten Menschen, mehr oder weniger freiwillig, untergekommen sind. Fertiggestellt sind hier ebenso ein Teilstück der Cottbuser Straße, der Wohnblock in der Finsterwalder Straße und der Block an der Potsdamer Allee Süd ist in Planung.

Nicht nur im Bauabschnitt I und II des größten Plattenbauviertels im Barnim geht es voran, auch in Bauabschnitt III saniert eine private Wohnungsfirma aus Berlin einen einzeln stehenden Block, der bisher von der Abrißorgie der letzten Jahrzehnte verschont geblieben ist. Auch im Abschnitt IV gibt es quasi einen Neubau: den sanierten Block in der Havellandstraße, den die Genossenschaft 1893 e.G. als Testlauf für das viel größere Projekt BRAND VIER konzipierte.

Hunderte von Einwohnern des Stadtteils haben durch die Umbauarbeiten mittlerweile ihre Wohnungen gewechselt. Nur wenige zogen wirklich wieder zurück in ihre alten vier Wände. Die Höfe und das Umfeld wurden umgestaltet, nicht immer nach dem Geschmack der Ureinwohner, aber das ist die neue Zeit, mit neuen Konzepten. Viele Auswärtige fanden eine neue Wohnung und Heimstatt, freuten sich über (noch) konkurrenzlos günstige Mieten und nahmen auch die mangelhafte Einkaufssituation vor Ort in Kauf.

Auch für die zukünftigen Schüler des geplanten Campus an der Eberswalder Straße wird es nach Schulschluß hinaufgehen, nach Hause, in ihre Stadt in der Stadt.

Jürgen Gramzow – 5. Juli 2025




Die zwölf neuesten Artikel im Direktzugriff:

05.07.2025 - Das Viertel auf der Höhe zum Artikel ...
04.07.2025 - Helle Stunde mit Kultur No. 81: »Teatro Pachuco« zum Artikel ...
26.06.2025 - Einwohnerversammlung 2025 zum Artikel ...
26.06.2025 - Unwetterwarnung zum Artikel ...
25.06.2025 - Sporthallen-Graffiti zum Artikel ...
10.06.2025 - Vagabunden auf dem Potsdamer Platz zum Artikel ...
06.06.2025 - Künstlergespräch und Lesekreis zum Artikel ...
05.06.2025 - Saisonauftakt: Helle Stunde mit Kultur No. 76 zum Artikel ...
27.05.2025 - Hochbeete am Picknickplatz zum Artikel ...
04.05.2025 - 20 Jahre Bürgerzentrum zum Artikel ...
29.04.2025 - Teppich FRICK bleibt – vorerst zum Artikel ...
29.04.2025 - Woher – wohin mit kinetischen Skulpturen zum Artikel ...


Archiv der MAXE-Druckausgaben

Alle Druckausgaben von MAXE, dem Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel, die 2012 bis 2014 im Kiez verteilt wurden, sind im Archiv als PDF abrufbar.

Hier geht's zum Archiv: MAXE gedruckt


Eberswalde © 2015-2020 AG MAXE
Impressum

Besucher
(seit 16.1.24):
Besucherzähler