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Wachsende Müllberge hinter dem Einkaufszentrum »Heidewald«. Und Eigentümer Sahid Sanli kümmert sich nicht. Nun, zumindest ein Schild ließ der Eigentümer aufstellen. Müll am Heidewald

maxe. »Ich wende mich heute an Sie, da ich mir erstmal nicht anders zu helfen weiß«, schrieb eine Leserin aus der Prenzlauer Straße an die MAXE-Redaktion. Sie ist erst vor kurzem in das Brandenburgische Viertel gezogen in eine von der Genossenschaft 1893 frisch sanierte Wohnung.

Von ihrem Balkon aus ist nicht nur der Parkplatz des Einkaufszentrum (EKZ) »Heidewald« im Blick, sondern auch die Anlieferzone für den Supermarkt. Dort standen bis vor einiger Zeit noch Container, in denen die Mieter des EKZ den anfallenden Müll entsorgen konnten. Sogar eine Mülltrennung war damals in gewissem Umfang möglich. Doch waren die Container auch nachts frei zugänglich, so daß auch Fremde ihren Müll dort entsorgt haben sollen. Es kam auch vor, daß die Container angezündet wurden.

Der »Heidewald«-Eigentümer Sahid Sanli, der in der Vergangenheit schon desöfteren wegen der Vermüllung und mangelnder Pflege seines Grundstücks in die Kritik geraten war, zog daraus die Konsequenz und veranlaßte, daß die Container abgezogen wurden. Am einstigen Containerstandort wurden ein Schild aufgestellt »Müll und Schutt abladen verboten«, untermauert mit der Drohung, daß der Bereich videoüberwacht werde. Letzteres vermutlich ein Fake.

Seitdem stehen die »Heidewald«-Mieter vor dem Problem, daß sie ihren Müll nicht mehr ordnungsgemäß entsorgen können, obwohl der Vermieter verpflichtet ist, dafür zu sorgen. Der Supermarkt, mit dem Sanli immer noch vor Gericht streitet, organisiert seine Abfallentsorgung mittlerweile eigenständig. Die kleineren Gewerbetreibenden können das nicht. In ihrer Not legen sie den Müll an eben jene Stelle ab, wo bisher die Container standen.

»Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht«, so unsere Leserin. »Dort wo früher Container standen, ist nun einfach ein riesiger Müllberg entstanden. Alles häuft sich da aufeinander, ironischer Weise unter einem Müllabladen-verboten-Schild. Selbst alte und verdorbene Lebensmittel befinden sich darunter, und da hört der Spaß dann auch richtig auf, weil das über kurz oder lang alle Arten von Ungeziefer anziehen wird.

Offensichtlich kümmert sich niemand darum, daß dieser Müll auch entsorgt wird. Ohne entsprechende Bagger oder Radlader ist dies auch gar nicht möglich.

Die Verwahrlosung betrifft nicht nur die Müllentsorgung und die Ordnung und Sauberkeit auf dem Grundstück allgemein. Der ansässige Zahnarzt, der in der oberen Etage des »Heidewald« seine Praxis betreibt, berichtete, daß seit drei Monaten der Fahrstuhl kaputt sei. Patienten mit Mobilitätseinschränkungen können ihn seitdem nicht mehr erreichen. »Und man kann Dutzende eMails oder Briefe an den Herrn Sanli schreiben – keine Reaktion«. Immerhin werde die Miete ordnungsgemäß einkassiert, bestätigte der Zahnarzt auf Nachfrage.

Der Eigentümer steht in der Pflicht. Aber was tun, wenn dieser Eigentümer seine Pflicht vernachlässigt?

In der Stadtverwaltung Eberswalde ist das Problem bekannt. Zuweilen werden Gespräche geführt und Versprechungen des Herrn Sanli angehört. Belastbare Lösungen wurden bisher nicht gefunden. Hier dürfte das städtische Ordnungsamt gefragt sein sowie die Kreisverwaltung Barnim als zuständige Abfallbehörde. Diese Behörden sollten doch über die geeigneten Mittel verfügen, den Eigentümer dazu zu bringen, daß er seine Pflichten erfüllt.

(29. April 2024)




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