Nach dem OLG-Termin am 4. Februar:
Heidewald-Zoff geht weiter
NETTO soll für EDEKA das Feld räumen
maxe.Der Streit der Eigentümergesellschaft mit dem Nahversorger NETTO im Einkaufs- und Dienstleistungszentrum »Heidewald« an der Potsdamer und Frankfurter Allee geht auch nach dem Verhandlungstermin am Brandenburgischen Oberlandesgericht (OLG) am 4. Februar weiter. Der zuständige Senat des OLG hatte beiden Prozeßparteien »Hausaufgaben« aufgegeben, was darauf schließen läßt, daß es noch mindestens einen weiteren Verhandlungstermin geben wird, der wahrscheinlich frühestens in zwei oder drei Monaten stattfinden wird. Zuvor waren bereits zwei angesetzte Termine am 11. Juni und 5. November 2024 aus verschiedenen Gründen abgesagt worden.
Der »Heidewald«-Eigentümer hält nach wie vor an seiner Kündigung fest. Dabei bleibe »bis zum heutigen Tage«, wie der im Brandenburgischen Viertel wohnende Stadtverordnete Carsten Zinn feststellt, »unter anderem eine Generalfrage unbeantwortet: Warum soll der langjährige Nahversorger und Ankermieter NETTO überhaupt das Feld räumen?«
Der Stadtverordnete weiß inzwischen, daß EDEKA als neuer Ankermieter und Nahversorger vorgesehen ist. »Das inhabergeführte Familienunternehmen Melchert aus Joachmisthal soll die beabsichtigte EDEKA-Filiale im Nahversorgungs- und Dienstleistungszentrum Heidewald mit betreuen.« Zinn vermutet, daß sich die Begeisterung für den neuen Betreiber »insbesondere im Bereich der mobilitätseingeschränkten und der generationsübergreifend sozial benachteiligten Personengruppen« sich wegen der gehobenen Preisstruktur von EDEKA »sehr in Grenzen« halten werde. »Diesbezüglich erkläre ich den betroffenen Personen immer wieder und temporär sogar gebetsmühlenartig: 'Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach'«.
Dem Bürgermeister, der Ersten Beigeordneten und Baudezernentin, der »komparsenhaften« Heidewald-Eigentümerschaft sowie der geschäftsführenden AWO-Vorstandsebene in Stadt und Kreis wirft Carsten Zinn unter Bezugnahme auf einen Online-Beitrag der lokalen Tageszeitung eine »inhaltliche und organisatorische Dreistigkeit, Verlogenheit und Realitätsverlust« vor, die »nicht zu toppen« seien.
Nach dem Lokalblatt haben der Bürgermeister und seine Baudezernentin die seit längerem vorliegenden Zusicherungen wiederholt, wonach die Arbeiterwohlfahrt (AWO) angeboten und zugesichert habe, daß sie einen kleinen Laden an der Frankfurter Allee eröffnet, der auch über einen Bestellservice verfügen soll. Und auch der Eigentümer hat versprochen, während der Sanierungsphase einen Lebensmittelverkauf sicherzustellen. Somit sei die Nahversorgung auch während der Bauzeit garantiert. Seitens der AWO und der Eigentümergesellschaft wurden keine neuen Wortmeldungen vermeldet.
Wie Baudezernentin Anne Fellner in den jüngsten Sitzungen des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt und des Hauptausschusses informierte, war der Heidewald-Eigentümer kürzlich in der Stadtverwaltung, um die Bauantragsunterlagen für die geplanten Sanierungsarbeiten abzustimmen. Nach den Aussagen der Dezernentin stehen die Pläne im Einklang mit dem Bebauungsplan (B-Plan). Somit könne der Bauantrag in Kürze gestellt werden. Die Sanierung des EKZ Heidewald sei »alternativlos«, mit einem »Aufhübschen« sei es nicht getan.
(7. Februar 2025)
Siehe auch:
»Nur Schall und Rauch«
»Zahlungsunwillig oder pleite?«
Ende einer »Endless-Story«?
»Feuer am Heidewald«
»Müll am Heidewald«
|