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Dieses Foto zeigt den bisherigen Zustand mit üppigen wildwuchernden Büschen und vielen Bäumen, die sich meist infolge natürlicher Sukzession angesiedelt haben und somit als standortgerecht und -angepaßt angesehen werden können. Bereits am 26. Februar war ein großer Teil des Grünstreifens »beräumt«. Die Südseite des sanierten Wohnblocks ist der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, ohne ausgleichende Wirkung des Grüns auf das Mikroklima in diesem Bereich. Der Rest des Grünstreifens bleibt zunächst erhalten, weil diese Flächen zum Heidewald-Grundstück gehören Dieser Restgrünstreifen wird »beräumt«, sofern es tatsächlich zu den geplanten Umbauarbeiten am Einkaufszentrum Heidewald kommen sollte.

Privateigentum, Naturzerstörung und Gemeinnutz:
Die doppelte Kiez-Promenade

maxe. In der letzten Februarwoche fanden nördlich des Heidewald-Parkplatzes »Fäll- und Rodungsarbeiten für die Neugestaltung der Promenade zwischen der Spechthausener Straße und der Schwedter Straße im Brandenburgischen Viertel« statt, wie die Pressestelle der Stadt Eberswalde informierte. Die eigentlichen Bauleistungen zur Herstellung eines neuen Weges werden in den Monaten April und Mai ausgeführt.

In der Mitteilung heißt es zu den Gründen: »Da die Strecke im Bereich des Heidewaldparkplatzes über einen privaten Weg abgedeckt wird, dieser jedoch vom Eigentümer einer veränderten Nutzung zugeführt werden soll, muß die durchgehende Wegeverbindung auf ein städtisches Flurstück verlegt werden. Der Verlauf der Promenade wird demnach angepaßt.«

Das genannte städtische Flurstück verläuft als 4,50 Meter breiter Streifen zwischen den Grundstücken des südlich gelegenen Heidewald-Parkplatzes und des Oderbruch-Quartiers der Wohnungsgenossenschaft 1893 eG nördlich davon an der Prenzlauer Straße. Bisher war dieser Streifen mit Bäumen und Büschen bewachsen.

Kiezbewohner, die von diesen Plänen erfuhren, schüttelten verständnislos mit dem Kopf. Wieder werde ein Stück Natur im Viertel zerstört, das zudem einen wichtigen Grünkorridor für den Wildwechsel kleinerer Säugetiere durch das Wohngebiet darstellt. Es sei bedrückend, immer wieder zu erfahren, wie Privateigentümer gegen öffentliche Interessen schalten und walten können und seitens der Stadtverwaltung keinerlei Versuche zu erkennen sind, sich hier für diese öffentlichen Interessen einzusetzen.

Statt sich im Sinne der Einwohner mit dem Privateigentümer auseinanderzusetzen, beispielsweise im Rahmen der Gestaltung des für das Areal geltenden Bebauungsplanes, über den letztlich die Stadtverordneten entscheiden, werden mittels Verwaltungsentscheidung auf die Schnelle Tatsachen geschaffen und Fördergelder verbraucht, die auch gut für andere Vorhaben zu nutzen gewesen wären.

Nach Aussage der Stadtverwaltung soll die Genossenschaft auf ihrem Grundstück – also unmittelbar unter den Balkons der Prenzlauer Straße 36 bis 52 – selber einen Parallelweg zur bestehenden Promenade geplant haben. Stattdessen gebe es nun eine »Zusammenarbeit im Viertel«, die darin besteht, daß sich die Genossenschaft an den Kosten des Neubaus der Promenade etwa zur Hälfte beteiligt.

Die Kosten »des ganzen Unsinns samt Umweltzerstörung«, so ein dort wohnender Genossenschaftler, werden also zum Teil auf die Genossenschaftsmitglieder umgewälzt, die das letztlich über die Nutzungsentgelte für ihre Wohnungen bezahlen müssen.

Die Baum- und Strauchrodungen erfolgten auf einer Länge von 120 Metern und einer Breite von etwa viereinhalb Metern. Nach Fertigstellung der Promenadenführung sollen voraussichtlich im Herbst 2024 einheimische Baumarten als Ersatz wegbegleitend neu gepflanzt werden. Mit dem ökologischen Wert des bisherigen naturnahen Wildwuchses wird das nicht vergleichbar sein, auch wenn inzwischen die Anregung zur Wiederanpflanzung von Büschen »aufgenommen« wurde. Der Weg selbst soll rund 140 Meter lang werden, zweieinhalb Meter breit und mit Betonpflastersteinen befestigt sein sowie eine Beleuchtung erhalten.

(7. März 2024)

Siehe auch:
Die Kiez-Promenade




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