Am Mittwoch gab es wieder »Tote Oma« im Zentralimbiß des Heidewald-Centers. Im Gülüm-Bistro kann man schön gemütlich drinnen sitzen, seinen Kaffee trinken oder ein Pils, oder aus den täglich wechselnden Tagesgerichten auswählen. Wenn man das nötige Kleingeld hat. Ehrlicherweise muß man sagen, die Portionen werden immer kleiner und die Preise immer größer. Das ist aber im angrenzenden Supermarkt genauso, und wenn man von dort seine Waren bezieht, muß man das natürlich einkalkulieren. Einzig die Tasse Kaffee bei Märkisch Edel gleich um die Ecke ist immer noch bei einssiebzig und das ist die große Ausnahme beim sonstigen Angebot.
Mit »Doppelwumms« bekommen jetzt viele schlechtergestellte Leute mehr oder zum ersten Mal Wohngeld und können das Preisdesaster etwas ausgleichen. Was die Nebenkostenabrechnungen bringen werden, wird sich zeigen im Laufe des Jahres. Aber nicht nur zentral bei Ümit kann man zu Mittag speisen, sondern auch beim DRK-Heim gegenüber am Potsdamer Platz oder in der großen AWO-Kantine, die täglich zwei unterschiedliche warme Mahlzeiten für die 80 Bewohner des großen Pflegeheims kocht und eben auch für Gäste, darunter Stammkunden oder gelegentliche. Die Preise sind moderat. Donnerstags gibt es oft Fisch und samstags meist nur einen Eintopf. Man kann schon von Glück sagen, daß man jetzt, nach zwei Jahren Restriktionen, wieder drinnen sitzen und speisen kann und nicht wie ein räudiger Hund vor der Eingangstür abgefertigt wird.
Wenn das Mittagsmahl geschafft ist, erfolgt in vielen Häusern der nächste Gassigang. Die lieben Vierbeiner wollen sich wieder entleeren und schnüffeln und Frauchen oder Herrchen haben ausgiebig Zeit, mit anderen Hundeausführern zu palavern: über den Müll, der herumliegt, über den Krach der Sanierungs-Baustellen, über die Säufer, über die Preise, über die Mieten oder über die explodierenden Tierarztkosten. Alles explodiert zur Zeit. Nicht nur fernab im Osten. Die Flüchtlinge werden immer mehr und finden kaum noch Wohnraum. Einhundertachtzig Wohnungen wurden in den letzten Jahren dem Erdboden gleichgemacht. Nun fehlen sie. Hinzu kommen momentan fünf Blöcke aus denen im letzten Jahr 200 Bewohner vertrieben wurden und die jetzt mit Bauarbeiten belegt sind. Wenn die einmal voll vermietet sind, steigt automatisch das Mietniveau für Plattenbauten der ganzen Gegend.
Die neu sanierten Wohnungen kann sich nicht jede Familie, nicht jeder Arbeitsloser leisten. Noch kamen die Vormieter ein paar Straßen weiter unter, in nur teilsanierten Häusern. Aber irgendwann geht da der Sanierungszirkus weiter und dann die Frage: Wohin? Wir retten das Weltklima aber bleiben sozial auf der Strecke. Mit WBS und Wohnungsförderung kommt man auch auf 500,- warm. Da hilft nur noch, die Heizung auszulassen. Die Wohnung ist ja dann gut gedämmt. Dadurch sinkt auch der internationale Gaspreis und wir brauchen weniger von diesen umweltschädlichen Fracking-Tankern. Soweit die Theorie bei 16 Grad im Frühling.
Die Gassigeher sind behördlich angehalten, immer ein schwarzes Tütchen dabeizuhaben, und mit einem geschickten Griff, der die Finger wärmt, wird das Äußere nach innen gestülpt und das Tütchen in der nächsten Abfallbox entsorgt. Soweit die Theorie. Der Theorie nach sollen die Mieten der neusanierten Wohnungen im »Quartier Oderbruch« nicht über 8 EUR kalt gehen. Man kann jetzt schon wetten: es werden viele Auswärtige herziehen, aus Gegenden, wo die Preise schon jetzt unbezahlbar sind. Große Wohnungen sollen Familien anlocken, oder Mieter mit Luxusanspruch. Aber Luxus hier im Kiez? Das ist irgendwie fehl am Platze und die Fluktuation der nächsten Jahre wird wieder die Spreu vom Weizen trennen.
Man hat große Pläne. Die Genossenschaft mit ihrem BRAND VIER und die städtische Gesellschaft mit der Cottbuser und Finsterwalder. Gleich nebenan befindet sich die größte Flüchtlingsunterkunft des Landkreises, der Wohnverbund an der Potsdamer Allee, für die sogar ein Wachschutz sorgt. Menschenkinder aller Herren Länder hoffen auf eine Zukunft in einem friedlichen Land. Unsere ukrainischen Gäste können sich mittlerweile beim Bäcker gewählter ausdrücken und müssen nicht mehr mit dem Finger zeigen; privat bleiben sie natürlich weiterhin beim Russisch und finden auch Hilfe und Unterstützung bei etlichen Russlanddeutschen, die hier seit Jahrzehnten zu Hause sind. Sprache verbindet. Die gegenwärtige Politik entzweit.
Unsere Brüder und Freunde sollen jetzt Kinderschänder und Vergewaltiger sein? Jedenfalls drängt sich einem dieser Eindruck auf, wenn man Fernsehen schaut oder die Zeitung liest. Aber die Kontakte werden abgeschnitten und untersagt. Man kann sich nicht mehr objektiv informieren. Es gibt nur noch eine Einheitsmeinung, die sagt: unsere Freunde sind jetzt die BÖSEN überhaupt. Viele glauben das. Wissenschaftler glauben, unsere ganze Welt steht nur noch Sekunden vor Zwölf. Bis zum großen Bimbam. Einmal diese unversöhnliche Hetze und Aufrüstung, die zum Atomkrieg führen kann, und zum anderen das Klima. Die Kipp-Punkte sind bald erreicht, so die Auffassung, und die extremen Wetterereignisse werden dramatisch zunehmen. Mit ihnen Dürren, Überschwemmungen, Hungersnöte und Fluchtwellen. Kriege dazu.
Wenn bei uns im Viertel die älteren Jahrgänge die ewigen Jagdgründe aufsuchen, wird wieder Platz für die nächste Generation. Einheimische Kinder werden dann in den Wohnungen spielen oder Familien gründen, oder auch Zugezogene von nah und fern sichern sich hier ihre Existenz. Und um Viertel nach Zwölf holen sich im Viertel wie eh und je die Bauarbeiter ihre Bockwurst im Laden und Herrchen und Frauchen wissen wieder, was sie an ihren treuen Vierbeinern haben: einen gesunden Gang an frischer Luft!
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Platte wird weiter »neu aufgelegt«
Ausstellung in der Potsdamer Allee regelmäßig geöffnet
Im Jahr 2021 wurde meine Ausstellung "Die Platte neu auflegen: Die Entwicklung des Brandenburgischen Viertels und die Geschichten seiner Bewohner." von Bewohnern des Viertels regelmäßig geöffnet. Da die Kooperation mit der WHG bestehen bleibt und somit auch die Ausstellung möchte ich nun einem anderen Bewohner des Viertels die Möglichkeit geben die Räumlichkeiten regelmäßig (jeden Montag 10-12 Uhr, jeden letzten Sonntag im Monat 16-18 Uhr) zu öffnen und sich damit einen kleinen Bonus zum Hartz4 dazu zu verdienen.
Das Leben auf Hartz4 und ohne Beschäftigung hat sich im Viertel seit der Wende über Generationen hinweg eingebrannt. Die Menschen scheinen sich damit arrangiert zu haben, es herrscht eine einheitliche Perspektivlosigkeit, Stillstand. Meine Ausstellung hat sich in den letzten Jahren, seit ihrer Eröffnung, nicht nur als Möglichkeit zur Identifikation im neuen Lebensraum für Geflüchtete erwiesen, sondern auch als Zentrum verborgener Erinnerungen. Thomas Otto, alleinerziehender Vater von zwei Söhnen, ist selbst hier im Viertel geboren und aufgewachsen. Keiner könnte diesen Job besser erledigen, als er.
Ungeachtet der Wiederaufnahme der regelmäßigen Öffnungszeiten können weiterhin über facebook, Telefon und eMail individuelle Termine (Mo-Sa 10-20 Uhr, So 12-18 Uhr) mit mir gebucht werden.
Mascha Heß – 26. Dezember 2022
Anmerkung: Der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel stimmte dem Förderantrag von Mascha Heß zu. Das Honorar für Thomas Otto orientiert sich am gesetzlichen Mindestlohn. Die Förderung beginnt im Dezember und ist für 10 Monate, also bis Ende September 2023, geplant. Im Sprecherrat fand sich bei 2 Enthaltungen eine deutliche Mehrheit für die weitere Offenhaltung der Ausstellung »Die Platte neu auflegen«.
Siehe auch:
»Die Platte neu Auflegen«
»Vernissage: Lebensgeschichten-Projekt«
»Lebensgeschichten gesucht«
Maschas Galerie · Potsdamer Allee 61 · 16227 Eberswalde
Öffnungszeiten: jeden Montag 10-12 Uhr, jeden letzten Sonntag im Monat 16-18 Uhr

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Demo »Wir alle sind Salah« am Antirassismustag 2021. Zehn Tage zuvor, am 11. März 2021 hatte sich Salah Tayyar aus dem Tschad aus Angst vor drohender Abschiebung in den Tod gestürzt. Eineinhalb Jahre später erlebte ein Landsmann von ihm eben das, wovor sich Salah gefürchtet hatte: eine brutale Abschiebung.
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22. Dezember 2022, 15 bis 16 Uhr:
Stopp Polizeigewalt!
Stopp Abschiebungen!!
Kundgebung vor der Ausländerbehörde in Eberswalde
maxe. Es war am 11. März 2021, als sich Salah Tayyar aus Angst vor der drohenden Abschiebung in sein Heimatland Tschad vom Balkon seiner Wohnung in der Senftenberger Straße
in den Tod stürzte. Vor mittlerweile neun Jahren war er in die BRD gekommen in der Hoffnung, hier Schutz zu finden vor den Verfolgungen im Tschad.
Der Barnimer Ausländerbehörde ging der Freitod eines ihrer Schützlinge
»am Bürokratenarsch vorbei«, wie es in einem MAXE-Artikel von damals hieß. Kürzlich machte dieser Teil des Barnimer Landratsamtes wiederum deutlich, daß sich dort seither nichts geändert hat.
»In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2022 hat die Polizei einen Geflüchteten aus Eberswalde in den Tschad abgeschoben«, alarmierte die Initiative »Barnim solidarisch« die Öffentlichkeit. Tatort: die Gemeinschaftsunterkunft »Haus der Toleranz« in unserem Nachbarortsteil Finow. Der Betroffene kam wie sein Landsmann Salah Tayyad vor 9 Jahren in die BRD.
Die Abschiebung wurde durch die Polizei mit großer Brutalität umgesetzt. Er wurde mitten in der Nacht von mehr 12 Polizisten überwältigt. Sie haben ihn geschlagen, auf den Boden gedrückt und etwas in den Bauch gespritzt, so daß er sofort bewußtlos wurde. Ohne Gepäck, Geld, Informationen – und ohne Schuhe – haben sie ihn nach der Landung des Abschiebeflugzeugs auf dem Flughafen in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena gehen lassen. Nach so langer Zeit kennt er niemanden mehr im Tschad.
Organisiert wurde die Abschiebung von der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung Barnim. Die Initiative »Barnim für alle« daher ruft zu einer Demonstration vor der Ausländerbehörde in der Goethestraße / Ecke Pfeilstraße gegen die menschenverachtende Abschiebungspraxis auf. In dem Aufruf heißt es:
»Wir fragen uns, ob so etwas einer deutschen Person passieren könnte. Die Polizei ist eine rassistische Behörde, die Geflüchtete verachtet und mißhandelt.
Darum laden wir euch alle zu einer Kundgebung am Donnerstag, den 22.12.2022, von 15 bis 16 Uhr ein. Wir treffen uns vor der Ausländerbehörde in Eberswalde, um zu erklären, daß die Ausländerbehörde mit Hilfe der Polizei ein Verbrechen begangen hat.
Wir werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde laut und kraftvoll zur Verantwortung ziehen. Dieser sehr unmenschliche Skandal bleibt nicht unbeachtet.
Kein Mensch ist illegal.«
(veröffentlicht am 21. Dezember 2022)
Siehe auch:
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde:
»Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«
Barnim für alle
Kleine, große und Dauerspenden (z.B. 10 Euro pro Monat) für die politische Arbeit sind sehr willkommen. Spendenkonto bei der Sparkasse Barnim: Barnim für alle
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Für Spenden zur Hilfe im aktuellen Fall bitte den Betreff: Tschad angeben.
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Den traditionellen Stollenanschnitt zum Auftakt des Kiez-Weihnachtsmarktes vollzog in diesem Jahr erstmals der in diesem Jahr neu gewählte Bürgermeister Götz Herrmann. Tatkräftig untersützt wurde er vom Bäckermeister Björn Wiese von der Privatbäckerei Wiese.
Nachdem der "lange Stollen" aufgegessen war, gab es unter der kundigen Anleitung von Tabea Westphal vom Eltern-Kind-Zentrum des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses selbstgemachten Stockkuchen.
Der Auftritt der Gitarrengruppe, die unter Anleitung von Torsten Schröder seit einem Jahr im Kiez zusammen üben, gehörte zu den musikalischen Höhepunkten des 2022er Kiez-Weihnachtsmarktes.
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Dritter Advent – Weihnachtsmarkt im Kiez:
Gedränge auf dem Potsdamer Platz
maxe. Nach zwei Jahren »Coronapause« fand am diesjährigen Dritten Advent wieder den traditionellen Kiez-Weihnachtsmarkt statt, wie seit der 11. Ausgabe im Jahr 2014 auf dem Potsdamer Platz. Inzwischen langte die Zählung bei der Nummer 17 an.
Das Fest lockte viele Menschen, nicht nur aus dem Kiez, auf den zentralen Platz im Brandenburgischen Viertel. Zum Stollenanschnitt waren es an die 300 Leute, die sich zwischen den zahlreichen Ständen drängten. Und es war ein Kommen und Gehen, so daß im Laufe des Nachmittages mindestens 500 Besucher zu zählen waren, die die vielfältigen und weitgehend ehrenamtlich organisierten kulturellen und kulinarischen Angebote zu genießen.
Wie seit vielen Jahren sponsorte die Privatbäckerei Wiese wieder einen langen Stollen. Neu in diesem Jahr war der neue Bürgermeister. Götz Herrmann, im Frühjahr ins Amt gewählt, ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen, gemeinsam mit Bäcker Björn Wiese den Stollen für die Einwohnerinnen und Einwohnern des Viertels anzuschneiden.
(11. Dezember 2022)
Siehe auch:
Kiezweihnachtsmarkt 2019
Andrang unter der Weihnachtskiefer (2018)
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Symbolbild
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Neues aus dem Nachbar-Ortsteil Finow:
Kaufland am Kleinen Stern zieht um
Ab Oktober '23 im Ex-Real in Finowfurt
maxe. Seit längerer Zeit kocht die Gerüchteküche. Nun ist es offenbar amtlich. Wie die MAXE-Redaktion erfahren hat, soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kaufland-Filiale am Kleinen Stern in Finow am 8. Dezember mitgeteilt worden sein, daß die Filiale am 18. Oktober 2023 nach Finowfurt umzieht. Sämtliche Mitarbeiter würden übernommen, heißt es.
Noch einen Tag vorher, am 7. Dezember, hatte der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn vorläufige Entwarnung gegeben. Er habe eben mit René Hoffmann, Senior Projektleiter Immobilienentwicklung Expansion Region Ost bei der Kaufland Dienstleistungs GmbH & Co. KG gesprochen, der ihm versicherte, daß zum Kauflandstandort in Finow am Kleinen Stern »definitiv weder im Positiven noch im Negativen eine abschließende Entscheidung getroffen worden« sei. Es gebe »durchaus aktuell unternehmensintern strategische Überlegungen, inwieweit ein Dreier- oder nur noch ein Zweier-Modell«, dann mit Standorten nur noch in Finowfurt (ehemals Real) und an der Angermünder Straße in Eberswalde, »betriebswirtschaftlich sinnvoll und zukunftsorientiert ist«.
Nach unbestätigten Informationen soll die Firma EDEKA als Nachfolger für die Verkaufsräume am Kleinen Stern gewonnen worden sein.
(10. Dezember 2022)
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Antworten kamen nach einem Vierteljahr:
E-Autos und Balkonkraftwerke
Wie können Alternative Energien im Kiez genutzt werden?
maxe. Der fraktionslose Stadtverordnete aus dem Brandenburgischen Viertel Carsten Zinn hatte zur 1. Sitzung der städtischen informellen Arbeitsgruppe (AG) Wohnen am 23. August mehrere Fragen gestellt. Am 2. Dezember antwortete schließlich die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes Silke Leuschner. Eine »ehere Beantwortung war leider aufgrund von Krankheit nicht möglich«, entschuldigte sich die Amtsleiterin, auf das Verständnis des Stadtverordneten hoffend. MAXE dokumentiert nachfolgend die Fragen und die Antworten:
Wo und wie werden in Zukunft E-Autos im Brandenburgischen Viertel geladen?
Aktuell sind im Brandenburgischen Viertel sechs öffentliche Ladepunkte verfügbar. Die Auslastung dieser ist derzeit als geringfügig einzustufen. Im weiteren Umfeld sind zusätzliche 12 Ladepunkte verfügbar, womit in einem ca. 2 Kilometerradius insgesamt 18 Ladepunkte verfügbar sind. Diese wurden durch die Kreiswerke Barnim in Kooperation mit unterschiedlichen Standortpartnern errichtet. Die aktuellen Standorte sind unter folgendem Link einzusehen:
www.ladenetz-barnim.de.
In einem Wohngebiet ist insbesondere das wohnungsnahe Laden von Interesse. Daher werden beim Aufbau von Ladeinfrastruktur in Zukunft auch verstärkt Wohnungsmarktakteure aktiv. Die Kreiswerke Barnim stehen dazu bereits im Austausch mit den Wohnungsunternehmen.
Werden zukünftig Windräder eine stärkere Rolle als bisher für die Energiegewinnung spielen?
Mit dem neuen »Wind-an-Land-Gesetz« ist davon auszugehen, daß der Anteil Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung weiter zunehmen wird. Inwiefern ein Ausbau innerhalb des Eberswalder Stadtgebietes erfolgen wird, ist abhängig von der Umsetzung des neuen Gesetzes und der Ausweisung von entsprechend geeigneten Flächen. Abgesehen davon, ist auch die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen möglich. Diese sind, unter bestimmten Voraussetzungen, auch ohne Baugenehmigung zu errichten.
Dürfen Mieterinnen und Mieter ihren Balkon für kleinteilige Photovoltaik-Anlagen nutzen?
Beim Aufstellen steckerfertiger PV-Anlagen spielen neben den baulichen Gegebenheiten die privatrechtlichen Vertragsverhältnisse des Mieters und Vermieters, das Haftungsrisiko z.B. für unsachgemäße Installation, Netzüberlastung, Leitungsbrand, Abstürzen der Balkon-Module (Verkehrssicherung), die Anmeldung beim Netzbetreiber und letztendlich auch das Stadtbild eine Rolle. Daher ist für jedes Objekt eine Einzelfallentscheidung notwendig und muß mit dem Vermieter abgestimmt werden. Mehr Informationen zur Zulässigkeit von Balkonkraftwerken gibt es
hier.
Bleibt die Abhängigkeit der Mieter/Vermieter am Fernwärmenetz bestehen?
Die Wahl der Wärmeversorgung seiner Liegenschaften obliegt dem Eigentümer. Dabei steht es ihm frei andere Wärmeversorgungsoptionen zu wählen, welche aber gesetzeskonform sein müssen (s.a. Gebäudeenergiegesetz). Ein Anschluß- und Benutzungszwang an die Fernwärmeversorgung ist in Eberswalde nicht mehr gegeben.
Wird das einstige Projekt »Fernwärme vom Holzkraftwerk« wieder ins Leben gerufen?
Derzeit ist unklar, in welcher Art und Weise der Betrieb des Holzkraftwerkes nach 2026 fortgesetzt wird, da ab diesem Zeitpunkt die garantierte Einspeisevergütung nach EEG entfällt. Die Stadt Eberswalde hat keinen unmittelbaren Einfluß auf die Betreibung und Nutzung. Dies fällt in die Zuständigkeit des Eigentümers.
Könnten die Stauschleusen des Finowkanals als Energielieferanten umfunktioniert
werden?
Das Gesamtpotential aller Staustufen im Eberswalder Stadtgebiet beträgt ca. 326 kW elektrische Leistung. Die zu erwartenden Leistungen reichen hierbei von unter 5 kW (Spechthausen) bis zu 72 kW (Stadtschleuse). Verglichen mit der Leistungsfähigkeit einer einzigen Windkraftanlage (3-6 MW) ist das energetische Potential als relativ gering einzuschätzen.
Bereits in den Jahren 2011/12 gab es Bemühungen an der Stadtschleuse eine Wasserkraftanlage zu installieren. Die bereits sehr konkreten Planungen des Investors scheiterten letztendlich an der fehlenden Wirtschaftlichkeit, welche auch in den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes bzw. der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie begründet war.
Diese geben vor, daß die Nutzung von Wasserkraft nur zugelassen werden darf, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation und für die Durchgängigkeit für aquatische Organismen, z.B. durch geeignete Fischtreppen, ergriffen werden. In diesem Zusammenhang spielen am Finowkanal insbesondere der begrenzt zur Verfügung stehende Platz und die geringe nutzbare Wassermenge eine Rolle. Nach Ansicht des Landesumweltamtes Brandenburg sind neue Anlagen auch nur dann genehmigungsfähig, wenn ausgeschlossen werden kann, daß diese weiteren ökologischen Schäden an den Gewässern verursachen. Die notwendigen Investitionskosten zur Vermeidung bzw. Verminderung ökologischer Schäden liegen bei Kleinwasserkraftanlagen in der Regel so hoch, daß der Betrieb trotz Förderung ökonomisch für den Betreiber keinen Sinn machen würde.
Das für den Finowkanal zuständige Wasser- und Schiffahrtsamt (WSA) hatte somit in den zurückliegenden Jahren keine genehmigungsfähigen Anträge oder Anfragen zur Installation von Anlagen zur Wasserkraftnutzung am Finowkanal vorzuliegen.
Ist bei einem notwendigen Straßenumbau oder einer dringenden notwendigen Straßensanierung vorgesehen, diese mit Rohren zu bestücken, in denen das erwärmte Medium für Warmwassergewinnung durchfließen kann?
Sofern die Fragestellung auf den Ausbau der Fernwärmenetze abzielt, wird darauf hingewiesen, daß die Stadtverwaltung selbst keine Fernwärmenetze betreibt, verbaut und auch vorsorglich keine Leerrohre für Fernwärme beim Straßenbau berücksichtigt. Dies erfolgt nur auf Antrag des jeweiligen Netzbetreibers.
(2. Dezember 2022)
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Im Hintergrund ist der U-förmige Baukörper des geplanten Wohngebäudes gut zu erkennen.
Der Bereich des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee« umfaßt neben dem eigentlichen »Specht«-Grundstück (Flurstück 226) weitere 400 Quadratmeter, die der Stadt Eberswalde gehören (Teile des Flurstücks 978).
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Im Dezember in der Stadtverordnetenversammlung:
Bebauungsplan für den »Specht«
In der Sprecherratssitzung am 17. November war es bereits kurz angedeutet worden. Nun wird es Realität. Es geht voran mit dem »Specht«. In ihrer Sitzung am 13. Dezember entscheiden die Eberswalder Stadtverordneten über die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee«.
Im November 2020 hatte der Berliner Sahid Sanli das nach jahrelangem Leerstand zur Ruine verkommene Mehrzweckgebäude mit der einstigen Wohngebietsgaststätte »Zum Specht« erworben. Ein Jahr später kaufte Sanli auch das Einkaufszentrum »Heidewald«.
Im Spätsommer trat dann mit der Bechtolsheim Real Estate ein neuer Projektträger in Erscheinung, der künftig auch als neuer Eigentümer fungieren sollte. Letzteres ist jedoch, wie sich inzwischen herausstellte, noch in der Schwebe. Aktuell gehören sowohl der »Specht« als auch das EKZ »Heidewald« weiterhin der Sanli-Firmengruppe und Becholtsheim agiert lediglich im Auftrag.
Dennoch soll zumindest in Sachen »Specht« nun erstmal alles sehr schnell gehen. Zwischen Bekanntmachung und Beschlußfassung liegen keine drei Wochen. Eine Woche vor der Entscheidung der Stadtverordneten gibt zunächst noch am 6. Dezember eine Vorberatung im städtischen Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt.
Auch die Aufstellung des Bebauungsplanes selbst soll »im beschleunigten Verfahren« erfolgen. Insbesondere soll auf die Durchführung einer Umweltprüfung gemäß Paragraph 2 Absatz 4 Baugesetzbuch ebenso verzichtet werden, wie auf die Durchführung einer »frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit« und »der Behörden und Träger öffentlicher Belange« (§§ 3, 4 und 13 BauGB).
Das Plangebiet umfaßt das ehemalige Mehrzweckgebäude mit Wohngebietsgaststätte einschließlich der Außenanlagen sowie die unmittelbar angrenzenden Flächen. Es hat eine Größe von 0,48 Hektar. Darin eingeschlossen sind auch 400 Quadratmeter städtischer Fläche, die zur »Arrondierung des Grundstückszuschnittes und zur Erfüllung baurodnungsrechtlicher Vorschriften (Abstandsflächen)« nötig sind.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes soll hier »eine geordnete städtebauliche Entwicklung abgesichert werden«, heißt es im Beschlußtext. Ziel sei die »Neuerrichtung einer mehrgeschossigen Wohnbebauung.
Nach dem Rückbau aller baulichen Anlagen soll eine kompakte Wohnbebauung bis sieben Vollgeschosse errichtet werden. Für den ruhenden Verkehr ist eine Tiefgarage vorgesehen. Entsprechend den bereits veröffentlichten Vorstellungen bildet die geplante dreiseitige Bebauung einen U-förmigen Baukörper mit einer Öffnung nach Westen zur Abendsonne. Zur Wahrung der Privatsphäre der Bewohner soll das Erdgeschoß als Hochparterre ausgebildet werden. Insgesamt sind etwa 130 Wohnungen vorgesehen, gemischt für Alleinstehende und Familien.
Seitens der Stadtverwaltung werden diese Entwicklungsabsichten begrüßt. »Die zusätzlichen Wohnungen werden den Wohnstandort Brandenburgisches Viertel stabilisieren und zur Aufwertung und Attraktivierung des Viertels beitragen. Neben den Aktivitäten der anderen ansässigen Wohnungsbauunternehmen und der Stadt selber im Viertel ergänzen diese Entwicklungsabsichten« nach Auffassung der Verwaltung, »das Bestreben, das Brandenburgische Viertel als guten Wohnort zu qualifizieren«.
Maßnahmen zur Berücksichtigung von Klimaschutzbelangen werden im weiteren Planverfahren geprüft und festgelegt. Erläuterungen dazu werden dann erst im Begründungsteil zum Bebauungsplanentwurf erfolgen. Sie können dann als Festsetzungen im Bebauungsplan selbst oder im zugehörigen städtebaulichen Vertrag gesichert werden. Hierzu gehören beispielsweise Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung, zur Bauweise, zur Gebäudeausrichtung, zur Vegetation und zur Begrünung von Dachflächen, zur Nutzung erneuerbarer Energien, zum Regenwasserrückhalt oder zu klimafreundlicher Mobilität.
Anna Fröhlich – 23. November 2022
Siehe auch:
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Die Baustelle des Hortneubaus »Kinderinsel« Anfang November.
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Hort-Eröffnung nun im Januar ‘23?
maxe. Vor etwa einem Jahr gab es am 24. November 2021 den »ersten Spatenstich« für den Neubau des Hortes »Kinderinsel« in der Kyritzer Straße 17.
Am Tag davor zeigte sich die Baudezernentin Anne Fellner auf Nachfrage des fraktionslosen Stadtverordenten Carsten Zinn noch optimistisch, daß der ursprüngliche Zeitrahmen mit Eröffnung zum Schuljahresanfang 2022/23 eingehalten werden könne.
Die nur einen Tag später veröffentlichte offizielle Pressemitteilung der Stadtverwaltung
zitierte die Baudezernentin mit der Hoffnung, daß der Bau »im November 2022 hoffentlich fertiggestellt sein« werde.
Bereits zum
Richtfest am 7. Juli 2022
dämpfte Anne Fellner diese Hoffnung. Und inzwischen scheint es amtlich zu sein, daß der Hortneubau in diesem Jahr nicht mehr bezogen werden kann. In der Sitzung des Sprecherrates am 17. November informierte das Quartiersmanagement über die Absicht, den Hortneubau nunmehr im Januar zu eröffnen. Für den Umzug des Horts dürfte sich – sofern nicht erneut Verzögerungen eintreten – die Winterferienwoche von Ende Januar bis Anfang Februar anbieten.
Über den aktuellen Stand der Bauarbeiten können sich die Einwohnerinnen und Einwohner am b>Montag, den 21. November direkt informieren. Um 16 Uhr, eine Stunde vor der in der Aula der Schwärzeseeschule stattfindenden Einwohnerversammlung kann der Hortneubau besichtigt werden.
(19. November 2022)
Siehe auch:
»Richtfest für Hortneubau«,
»Auf dem Holzweg«,
»Bürgermeister auf der Hortbaustelle«,
»Brandenburger Allee voll gesperrt«,
»Amtierende auf Baustellenvisite«
»Das Märchen von Kiefern im Innenhof«
»Kloppe« für die Baudezernentin
»Hortneubau in 30 Monaten«
»Wettbewerb für Hortneubau«
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Schwärzesee-Schule »macht stark«
maxe. Der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn hatte in der Vergangenheit mehrfach kritisiert, daß die Grundschule Schwärzesee nicht am Programm »Schule macht stark« teilnimmt, obwohl die Voraussetzungen und Erfordernisse hier mehr als möglicherweise anderswo gegeben sind.
Die Fördermittelbeantrager und -geber scheinen den Stadtverordneten erhört zu haben. Wie Zinn – noch mit mehreren Fragezeichen versehen – mitteilt, d.h. er fordert die Adressaten seiner eMail auf, mittels
Link zur eigenen Recherche auf – wie dem auch sei, jedenfalls, so das Resultat der Recherche, gehört die Grundschule Schwärzesee inzwischen zu den am Programm »Schule macht stark« teilnehmenden Schulen.
Die Grundschule Schwärzesee, kann der dortigen
Selbstbeschreibung entnommen werden, ist seit dem 1. August 2019 Schule für gemeinsames Lernen. »Derzeit lernen hier in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 443 Schülerinnen und Schüler aus 21 verschiedenen Ländern und arbeiten 26 Lehrkräfte, zwei pädagogische Fachkräfte, vier Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, eine Sekretärin und ein Hausmeister vor Ort. Unser gemeinsames Ziel ist die Wiederherstellung und Verbesserung der (Bildungs-)Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler gegenüber gleichaltrigen Kindern in anderen Stadtgebieten oder Städten.
Viele Elemente aus unserem früheren zehnjährigen Projekt 'Boxenstopp' zur Gewaltpräventation an Schulen sind fest installiert und tragen dazu bei, daß die Kinder und das gesamte Team der Grundschule Schwärzesee gemeinsam an Regeln für die Ordnung, Sicherheit und das Zusammenlernen arbeiten. Dazu gehören zum Beispiel Klassenversammlungen und Hofaufsichten. Mit vielen Projekten gestalten wir unser Schulhaus und das Schulgelände, wie beispielsweise den Schulgarten, die Wandgestaltung mit einer regionalen Künstlerin, den Bolzplatz und die Klettergeräte auf dem Schulhof.
Wir wünschen uns in der Initiative 'Schule macht stark' den Austausch mit Wissenschaft und anderen Schulen mit ähnlichen Problemlagen und erhoffen uns ein Lernen von- und miteinander, um unseren Zielen kurz- und langfristig näher zu kommen. Wir wünschen uns, daß die besonders herausfordernde Arbeit an unserer Schule bildungspolitisch Anerkennung findet und Bedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte angepaßt bzw. verändert werden.«
(17. November 2021)
Grundschule Schwärzesee, Kyritzer Straße 29, 16227 Eberswalde
Telefon: 03334 32025 · Telefax: 03334 356415
eMail:
Internet: www.grundschule-schwaerzesee.de

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Die »Promenade Brandenburgisches Viertel« verläuft von der Spechthausener Straße zwischen den AWO-Würfelhäusern und der Specht-Ruine bis zum EKZ »Heidewald« und weiter über den Potsdamer Platz an Schule, Hort und 1893-Vereinshaus vorbei bis zur Straße Zum Schwärzesee.
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Die Kiez-Promenade
Die wenigsten Bewohner des Brandenburgischen Viertels wissen, daß ihr Kiez über eine offiziell so benannte Promenade verfügt. Im Brandenburg-Viewer ist die Promenade zu finden, wenn man auf das Brandenburgische Viertel in Eberswalde zoomt und in der Auswahl »Liegenschaftskataster« die Ansicht »Flurstücke + Gebäude« aktiviert.
Dort ist zu sehen, daß sich die Kiez-Promenade von der Spechthausener Straße nördlich der »Specht«-Ruine und des neuen Sanitätshauses, dann südlich des AWO-Altersheims und weiter nördlich der »Heidewald«-Sporthalle und des Parkplatzes des Einkaufszentrums »Heidewald« bis zum Hintereingang des EKZ in der Schwedter Straße erstreckt.
Diese zentrale Wegachse des östlichen Wohngebiets setzt sich westlich des EKZ »Heidewald« über den Potsdamer Platz auf den Wegen südlich des Schul-/Hortkomplexes in der Kyritzer Straße fort und wird weitergeführt mit dem Weg nördlich des Vereinshauses der Wohnungsgenossenschaft an der Havellandstraße und weiter bis zur Schwärzeseestraße.
Westlich des Potsdamer Platzes trägt die Promenade im Brandenburgischen Viertel allerdings laut Brandenburgviewer nicht mehr diesen Namen. Das hat sicherlich damit zu tun, daß die städtischen Planungsbehörden irgendwann zur Jahrtausendwende die gesamtheitliche Gestaltung des Viertels aus dem Auge verloren hatten. Fast zwei Jahrzehnte lang stand der Abriß von Wohngebäuden im Kiez im Vordergrund des planerischen Interesses. Etwa ein Drittel der einstigen Wohngebäude im Viertel fielen der Abrißbirne zum Opfer.
Inzwischen ist die ganzheitliche Planung des Viertels wieder mehr oder weniger aktuell. Daher sollte an die alten Planungen erinnert werden, aus denen sicherlich die eine oder andere Anregung geschöpft werden kann.
Anna Fröhlich – 6. November 2022
Siehe auch:
Der »Schorfheideplatz«
Den Kiezeingang West gestalten
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An jedem Mittwoch von 10 bis 12 im HEBEWERK:
Nähstübchen jetzt mit Walkwolle
Liebe Nähfans-, Grünschnäbel und Vollprofis,
jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr ist das Nähstübchen im Raum für Ideen und Makerspace des HEBEWERK im Brandenburgischen Viertel geöffnet. Der ideale Treffpunkt zum selber machen, austauschen und Ideen spinnen. Egal ob Näh-Anfänger oder Vollblut.
Dank der großzügigen Spende einer Berlin-Brandenburger Manufaktur für Kinderbekleidung hat das Nähstübchen jetzt Walkwollreste zum Verbasteln.
Genäht wird aktuell für die kalte Jahreszeit.
Bisher sind kuschelige Decken für's Homeoffice oder den Fernsehabend und auch kleinere Deckchen für Hund Waldi oder Katze Minka entstanden. 3 Decken sind zudem auf dem Weg in die Ukraine.
Nochmal in Kürze: Wann und wo genau? - immer mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Hebewerk (H15), Havellandstraße 15, 16227 Eberswalde (orange-/blaufarbenes Gebäude im 1. Stock).
Schöne Grüße von (Hobby)Schneiderin Friderun
(veröffentlicht am 2. November 2022, via dit-netz-mailing-list)
Hebewerk e.V.
Adresse: Zwischenraum H15/ Hebewerk e.V., Havellandstraße 15, 16227 Eberswalde
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Wie die Überprüfung im Juni ergab, halten sich 13 Prozent der Verkehrsteilnehmer in der Potsdamer Allee nicht an die dort vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
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Verkehrssicherheit im Kiez
87 Prozent der Verkehrsteilnehmer haben die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Potsdamer Allee eingehalten. Wie die Leiterin des Eberswalder Tiefbauamtes Heike Köhler Anfang Oktober den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnung und Umwelt (ASWU) berichtete, stand das stadteigene Dialogdisplay vom 1. bis 29. Juni in der Potsdamer Allee in Nordrichtung vor der Nummer 54. Die große Mehrheit der Fahrzeugführer hielt sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit im Wohngebiet. Mit welchen Geschwindigkeiten sich die registrierten »Verkehrsrowdies« die Straße entlang bewegten und zu welchen Zeiten, wurde nicht mitgeteilt.
Möglicherweise beschränkt sich die Meßmöglichkeit von Geschwindigkeitsüberschreitungen auch auf den Wert Ja oder Nein. Auf dem Display des Gerätes wird jedenfalls mittels rotem oder grünem »Smily« nicht mehr angezeigt. Geahndet werden Geschwindigkeitsverstöße mittels solch einem Dialog Display nicht.
Das Haus Nummer 54 sucht man in der Potsdamer Allee vergeblich. In diesem Bereich gibt es nur auf der östlichen Seite Häuser, die mit ungeraden Nummern benannt sind. Etwa gegenüber den Nummern 53 und 55 befindet sich der Eingang zum Spielplatz des sogenannten Barnim-Parks. Insofern machte die Wahl des Display-Standorts einigen Sinn.
Hier gibt es von Eltern, deren Kinder diesen Spielplatz nutzen, bereits seit längerem Forderungen nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Nicht zuletzt weil auch die nur 13 Prozent Raser für die dort spielenden Kinder eine Gefahr darstellen und sehr wahrscheinlich auch 30 km/h für so manche Situation zu schnell sein kann.
Laut Informationen, die die MAXE-Redaktion nachträglich erhielt, sollen in einem Fall sogar 100 km/h gemessen worden sein.
Wie die Tiefbauamtsleiterin Heike Köhler informierte, wird es im Bereich des Spielplatzes künftig tatsächlich verkehrsberuhigende Maßnahmen geben. Zwei »Berliner Kissen«, also Schwellen, die auf der Fahrbahn angebracht werden und eine niedrige Geschwindigkeit erzwingen, sind bestellt und »werden unmittelbar nach der Lieferung eingebaut«, so Heike Köhler, »um damit für mehr Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu sorgen«.
Anna Fröhlich – 1. November 2022, letzte Änderung: 10. November 2022
Siehe auch:
»Barrieren gegen Raserei«
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Etwa in diesem Bereich sollen am 5. November die neuen Bäume gepflanzt werden.
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Mein Baum für Eberswalde
Pflanztag des Vereins Partner für Gesundheit e.V.
Am Sonnabend, den 5. November, führt der Verein »Partner für Gesundheit e.V.« am Rand des Brandenburgischen Viertels von 10 bis 15 Uhr eine Baumpflanzaktion durch. Die Pflanzfläche an der Straße Zum Schwärzesee südlich der Schönholzer Straße/Brandenburger Allee befindet sich nach der veröffentlichten Skizze unter der neu gebauten 380-kV-Hochspannungsleitung oder wohl vielmehr in der Nähe. Die Flächen direkt unter der Leitung bleiben aus Sicherheitsgründen sicherlich unbepflanzt.
Die Pflanzaktion selbst geht auf den diesjährigen Eberswalder Stadtlauf zurück. Die Läufer konnten bei ihrer Anmeldung gleich die angebotenen Baum-Bons mitbestellen, die nun zur aktuellen Pflanzaktion eingelöst werden können.
Zum Ablauf der Aktion heißt es im Flyer des Vereins: »Parken | Anmelden | Baumsetzlinge einpflanzen | Urkunde abholen | Imbiss, Heißgetränk und Aktionen vor Ort genießen | an der Feuerschale wärmen | stolz nach Hause fahren«. Es wird noch ausdrücklich darauf hingewiesen, die Baum-Bons und einen eigenen Spaten mitzubringen sowie auf wetterfeste Bekleidung zu achten. Auch mit dem Obus ist die Pflanzfläche leicht zu erreichen. Von den Haltestellen in der Brandenburger Allee sind nur noch 350 Meter zu Fuß zu bewältigen
Ronald Schild – 1. November 2022
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Die Vernissage, zu der Galeriebetreiber Udo Muszynski und Hans Jörg Rafalski mit einigen Worten die rund 60 Gäste begrüßten, wurde von
Richard Koch (Trompete) musikalisch begleitet.
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Zwei Ausstellungen im Freizeitschiff
Grafiken von Hans Ticha & Fotos von Hans Jörg Rafalski
maxe. Am letzten Sonntag im Oktober – einem schönen sonnigen Tag mit angenehmen spätsommerlichen Temperaturen um die 20 Grad – gab es im Freizeit-Schiff der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG eine besondere Premiere. In der Galerie Fenster wurden gleich zwei Ausstellungen eröffnet, die beide bis Ende Februar 2023 zu sehen sein werden.
In den bisherigen Räumen im Obergeschoß können Grafiken von Hans Ticha besichtigt werden. Ticha, Jahrgang 1940, arbeitete zunächst als Lehrer für Kunsterziehung und Geschichte in Lindenthal bei Leipzig, bevor er von 1965-1970 an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee studierte und anschließend als freischaffender Maler und Buchillustrator in Berlin (Ost) arbeitete. Seit 1993 lebt und arbeitet er im Maintal.
Im Oktober wurde Hans Ticha auf der Frankfurter Buchmesse für sein Lebenswerk geehrt. In Eberswalde ist die bislang größte öffentliche Zusammenstellung seiner Grafiken zu sehen. Die Grafiken können »von der Wand« weg gekauft werden. Die Leerstellen werden durch neue Grafiken gefüllt...
Unter dem Titel »Erosion« zeigt Hans Jörg Rafalski in dem neuen Galerieraum im Erdgeschoß Fotos & Fundstücke der Industriekultur des Finowtals. Der Eberswalder wurde 1965 geboren und machte sich 1995 als Grafik- und Kommunikationsdesigner seltständig – mit Farbe, Sprache und Fotografie (und vielem mehr). In seinem Buch »Erosion – Spuren der Industriekultur im Finowtal« betrachtet er erzählerisch und in atmosphärischen Bildern die großartige Vergangenheit des bedeutendsten historischen Industriestandortes der Mark Brandenburg sowie das, was in der Gegenwart davon noch nachvollziehbar ist. Mit seiner Fotoserie zum Oder-Havel-Kanal wurde er Gewinner des 18. Brandenburgischen Kunstpreises 2021 in der Kategorie Fotografie.
Neben den ausgestellten Fotos sind zu den Öffnungszeiten der Galerie auch die drei bisher in Rafalskis Verlag »Papierwerken« erschienenen Bücher (EROSION – Spuren der Industriekultur am Finowkanal / IRLAND – Das wunderbare Land der 41000 Himmel und O’Sullivans / EROSION – Spurensuche am Finowkanal) erhältlich.
Die Galerie Fenster hat an jedem Donnerstag von 17 bis 21 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung.
(30. Oktober 2022)
Siehe auch:
»Galerie Fenster wird größer«
Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail:
· www.mescal.de
· www.1893-wohnen.de
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Vom EKZ Heidewald gibt es einen guten Ausblick. Dank des von der Stadt zur Verfügung gestellten öffentlichen WLAN sogar einen Ausblick in die Welt.
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Öffentliches WLAN am EKZ »Heidewald«:
Bei bestem Ausblick
Der Landkreis wird's schon richten
22. Oktober 2022: Bei den Mädels von Märkisch Edel am Potsdamer Platz konnte man bei bestem Ausblick auf den Trubel am Heidewald in Ruhe seinen Kaffee trinken und im öffentlichen WLAN mal im Livestream nachschauen, was es Neues aus der Eberswalder Stadtpolitik gab.
Die Stadtverordnetenversammlung (StVV) tagte nämlich am Dienstag – also 2 Tage vorher – und es gab dort neben einigen trockenen Informationen zur Lage auch heftige Vorwürfe, mit denen sich einige Stadtverordnete bedacht hatten.
Aber erst zu den Infos: Bürgermeister Götz Herrmann berichtete von seinen jüngsten Aktivitäten, darunter die Verabschiedung von sieben langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die der Stadt 40 Jahre treu gedient haben. Auch war er auf der privaten Abschiedsparty des Zoodirektors Dr. Hensch anwesend und hielt eine Rede. Zur Finanzierung dieser Party trugen auch einige Sponsoren bei, was offiziell unbedenklich erscheint, weil ja privat gewesen.
Das nahm der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn, der im Brandenburgischen Viertel wohnt, als Steilvorlage, um überhaupt das Thema Korruption anzusprechen.
Er hielt der Stadtverwaltung vor, nicht angemessen auf anonyme Vorwürfe gegenüber dem Leiter der Feuerwehr zu reagieren. Auf Details soll hier nicht eingegangen werden. Carsten Zinn thematisierte auch ein angeblich problematisches Unterstellungsverhältnis in einem Dezernat, was seiner Meinung nach ein unabhängiges Agieren unmöglich mache.
Der Bürgermeister meinte dazu, auf Klatsch und Tratsch werde er nicht eingehen.
Weil Herr Zinn noch die Staatsanwaltschaft und den rbb erwähnte, fühlte sich Sebastian Walter (Die Linke) dazu aufgerufen, die Moralkeule zu schwingen und dem umtriebigen Stadtverordneten vorzuwerfen, er würde Drohungen ausstoßen. So könne man nicht agieren und man müsse einen »Ethikkodex« einführen für die Stadtverordneten. Auf Deutsch hieße das natürlich »Maulkorb« und Carsten Zinn erwiderte darauf nur: »Von einem Studienabbrecher lasse ich mich doch nicht ...« Der Vorsitzende unterbrach den Disput.
Es ging also hoch her in der Oktobersitzung unserer Stadtverordneten. Frank Banaskiewicz (FDP/Bürgerfraktion Barnim) schlug vor, wenn man schon die Schulleiterin der Bürgelschule nicht loswerde, die nach Ansicht der Eltern und der meisten Lehrer untragbar ist, so könne man doch einfach die Schüler auf die anderen Grundschulen der Stadt verteilen.
Dieses Ansinnen könne er gleich ablehnen, antwortete der für die Schulen verantwortliche Sozialdezernent Prof. Dr. Jan König. Die anderen Schulen arbeiteten sowieso schon am Limit und könnten das nicht leisten.
Es sei sehr bedauerlich, wie die gegenwärtige Lage aus beamtenrechtlicher Sicht sei.
Das Bildungsministerium duckt sich in dieser Frage weg und Justizia ist auf beiden Augen blind. Die Opfer sind die Schüler.
»Wie ist die Stadt auf die kommende Wintersaison gerüstet, angesichts der kritischen Lage?« wollte ein anderer Stadtverordneter wissen. Zum Beispiel gebe es Benzinvorräte bei der Feuerwehr, so Prof. König, der als Dezernent auch dafür verantwortlich ist. Wieviel könne er momentan nicht sagen.
Die Stadtverwaltung überlege sich ein Konzept, die Sporthallen als mögliche Wärmestuben einzurichten, wo auch im Falle eines Blackouts die Möglichkeit bestünde, sich heiß zu duschen und sich aufzuwärmen. Dabei meinte er natürlich nicht die Halle an sich, sondern die Vorräume, die gewöhnlich die Umkleideräume beherbergen. Ansonsten, so der Dezernent, sei in einem solchen Katastrophenfalle der Landkreis Barnim zuständig und über dessen Aktivitäten könne er keine Auskunft geben, mangels Wissen.
Hoffen wir also, daß der Landkreis alle nötigen Vorkehrungen trifft, daß die Barnimer Bürger nicht erfrieren, nicht verhungern, nicht verdursten, auf Toilette gehen und sich waschen können! Zum Stromsparen kann natürlich jeder selber seinen Beitrag leisten...
J.G. – veröffentlicht am 25.10.2022
Siehe auch:
eberswalder-ansichten.de
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Zu einen Koch- und Musikfest hatte der Alnus e.V. am 22. Oktober Gärtnerinnen und Gärtner sowie Menschen aus dem der Nachbarschaft in ihren Gemeinschaftsgarten »Zusammenwachsen« eingeladen.
Es gab leckere Kürbissuppe nach ukrainischem Rezept, zubereitet in einem mit Holz befeuerten Suppen-Ofen. Gut zu wissen, daß es sowas gibt.
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Gemeinschaftsgarten »ZusammenWachsen«:
75 Menschen beim Gartenfest
maxe. Schon aus der Ferne waren am Samstagabend die Gesänge zu hören, mit dem typischen blechernen Klang der Frauenchören aus dem ostslawischen Sprachraum. Verantwortlich dafür waren einige ukrainische Frauen, die im Gemeinschaftsgarten in der Beeskower Straße im Kreis zusammensaßen.
Der Alnus e.V., als Betreiber des Gemeinschaftsgartens, hatte am 22. Oktober zum Koch- und Musikfest eingeladen. Rund 75 Gäste konnten die Gemeinschaftsgärtner begrüßen. Unter ihnen auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine.
»Eberswalde nimmt eine dynamische Entwicklung", stellt Paul Venuß vom Alnus e.V. fest. Neue Menschen kommen in die Stadt, gewohnte Dinge ändern sich. Das treffe besonders auf das Brandenburgische Viertel zu. Ist der Kiez »soziale Brennpunkt«, neue Heimat oder vielleicht gar das Viertel mit den größten Potentialen und Chancen? »Durch die verschiedenen Perspektiven und Geschichten seiner Bewohnerinnen und Bewohner wird zwar Vielfalt im Brandenburgischen Viertel erzeugt«, so Paul Venuß, »aber auch der soziale Zusammenhalt auf seine Weise herausgefordert«.
Der Gemeinschaftsgarten trägt den vieldeutigen Namen »Zusammenwachsen«. Trotz des langen Bestehens ging der Blick bisher nur selten über den Gartenzaun hinaus ins Viertel, hat der Trägerverein selbstkritisch festgestellt. Dabei bietet der Gemeinschaftsgarten gerade das Potential, auch über den Gartenzaun hinaus das »Zusammenwachsen« der Menschen im Kiez zu befördern. Das Koch- und Musikfest im Garten war hierfür ein erster Schritt.
(22. Oktober 2022)
Siehe auch:
»Koch- und Musikfest im Gemeinschaftsgarten«
»Gemeinschaftsgarten und BücherboXX«
» Mama spielt die beste Musik...«
»Frühjahrsputz im Zeichen
der Willkommenskultur«
Barnimer Bürgerpost 5/2012, Seite 11
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Hier soll die künftige Kita entstehen. Das Foto stammt aus dem Jahr 2012, also bevor die Sporthalle ihre kreative Graffiti-Fassadengestaltung erhielt.
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Neue AWO-Kita im Kiez:
Der Bau verzögert sich
Vor einem Jahr,
am 1. Oktober 2021,
hatte sich der Verein für Rehabilitations- und Kindertagesstättensport (REKI e.V.) formal aufgelöst und war als Abteilung in den Stadtverband Eberswalde der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgenommen worden. Zugleich übernahm die AWO auch die Sporthalle in der Schorfheidestraße 30 samt dem umfangreichen Außengelände.
Mit den Grundstücken der beiden Schulen, die einst dort standen, und der übriggebliebenen Sporthalle rundete die AWO ihren Grundstücksbesitz ab. Dieser erstreckt sich nun von den beiden Würfelhäusern an der Spechthausener Straße bis zum Pflegeheim »Wolfswinkel« (früher »Max Reimann«), das ebenfalls von der AWO Eberswalde betrieben wird.
Die AWO verfügt damit über einen beträchtlichen Flächenvorrat. Schon im Zusammenhang mit der Übernahme der REKI-Sporthalle durch die AWO gab es Gerüchte, daß auf der Brachfläche zwischen der Sporthalle und dem Neubau des Sanitätshauses, dort wo einst die Rosa-Luxemburg-Oberschule stand, im Zusammenwirken der AWO Eberswalde mit der AWO Bernau eine Integration-Kita mit etwa 160 Plätzen entstehen soll.
Kurze Zeit später wurde bestätigt, daß dies der eigentliche Anlaß der Fusion war, wenngleich dann nur noch von 100 Plätzen die Rede war. Folgerichtig wurde die neue Kita durch Beschluß des Barnimer Jungendhilfeausschusses auch in den Kitabedarfsplan des Landkreises für 2022 bis 2027 aufgenommen.
Seither wurde wenig an Fortschritten bekannt. An Gerüchten, wonach die Eberswalder Stadtverwaltung »massiv blockieren« würde, ist jedoch nichts dran. Darüber informierte der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn. Von der für Bauordnung zuständigen Amtsleitung habe er erfahren, daß bislang weder eine Bauvoranfrage noch ein Bauantrag dazu vorliege. Selbst der nötige Vorstandsbeschluß soll noch offen sein, war aus AWO-Kreisen zu erfahren.
Ursprünglich sollte der Bau 2023 beginnen. Die Inbetriebnahme war für 2024 angestrebt. Bedarf ist mehr als genug vorhanden. Trotz der bisherigen Erweiterungen an Kitaplätzen fehlen seit längerer Zeit ständig bis zu 200 Plätze in Eberswalde. Im Brandenburgischen Viertel kommt der erhöhter Integrationsbedarf vieler nichtdeutscher Kinder hinzu. In den 1990er Jahren hatte das bei der damals verstärkten Einwanderung von meist russischsprachigen Rußlanddeutschen noch relativ gut funktioniert. Damals gab es allerdings auch noch eine ausreichende Zahl an Kitaplätzen. In unserem Kiez wurden nach 1990 von fünf Kindertagesstätten drei geschlossen, zuletzt 2006 die Kita »Spatzennest«, sowie eine (Kita »Gestiefelter Kater« räumlich halbiert).
Aktuell sind wieder vier Kitas im Brandenburgischen Viertel am Netz. Neben den Kitas »Arche Noah« und »Gestiefelter Kater« gibt es seit mehreren Jahren beim Buckow e.V. die Kita »Kleeblatt«. Das Gebäude in der Spreewaldstraße war zu DDR-Zeiten als Kinderkombination gebaut worden. Und der Schulhort »Kinderinsel« der »Schwärzesee«-Grundschule wird voraussichtlich im November sein neues Gebäude auf dem früheren Schulstandort an der Kyritzer Straße beziehen.
Ronald Schild – 21. Oktober 2022
Siehe auch:
»REKI e.V. hat sich aufgelöst«
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The Booty Jive brachte galaktische Musik auf den Potsdamer Platz.
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Zugabe zur »Hellen Stunde« am 5. Oktober:
Jazz und Soul aus der Galaxis
maxe. Am 5. Oktober gab's auf dem Wochenmarkt im Brandenburgischen Viertel die vorerst letzte »Helle Stunde mit Kultur«. Als zusätzliche Veranstaltung – als Dank der Veranstalter – kamen die Musiker von The Booty Jive mit ihrer galaktische Musik auf den Potsdamer Platz.
Letztlich brachten die Musiker aus den galaktischen Welten ziemlich groovigen Jazz und Soul zum Vortrag, der auch sehr junge Mensche begeisterte. Es war ein deutlicher musikalischer Kontrast zur bayerischen Volksmusik mit Harry & Moe Jaksch in der Vorwoche. Die Begeisterung der Zuhörerinnen und Zuhörer hingegen kontrastierte kaum.
(11. Oktober 2022)
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Ökologisches Stadtgrün versus Ordnung und Sauberkeit?
Grünflächen als naturnahe Biotope
Kiezspaziergang am 13. Oktober
Liebe Freunde des Stadtgrüns,
nicht immer findet ökologische Stadtgestaltung den Zuspruch aller Anwohnerinnen und Anwohner. Manchmal kollidiert der angestrebte Artenreichtum mit dem Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit, und naturnahe Biotope können einen ungepflegten Eindruck machen. Wenn man nicht weiß, was dahintersteckt, kommen dann Fragen auf.
Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Grünflächenrundgang im Brandenburgischen Viertel am 13. Oktober, den wir in Zusammenarbeit mit dem BV-Quartiersmanagement organisiert haben. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Sitz des Quartiersmanagements in der Schorfheidestraße 13.
Eingeladen sind alle, die sich für Blühwiesen, Hecken und städtische Biotope interessieren und natürlich alle, die im BV wohnen. Der Rundgang soll eine Gelegenheit sein, eigene Fragen und Probleme loszuwerden, mehr über Grünflächenmanagement in der Stadt zu erfahren und praktische Bürgerbeteiligung zu üben. Wir hoffen auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Interessengruppen.
Viele Grüße euer
ALNUS e.V. – 7. Oktober 2022
Siehe auch: »Walk & Talk« und Grünflächenbesichtigung
ALNUS e.V. · c/o Hochschule für nachhaltige Entwicklung
Schicklerstraße 5 · 16225 Eberswalde · www.alnus-eberswalde.de
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Oben sehen Sie den aktuellen Zustand des von den neuen Investoren für ihre Pläne in Anspruch genommenen Areals. Unten sind die visualisierten Vorstellungen der Projektentwickler für das EKZ »Heidewald« und das »Specht«-Grundstück zu sehen. Leider werden nach der vorliegenden Grobplanung für die Neugestaltung der Fläche zwischen dem EKZ und der Sporthalle »Heidewald« alle vorhandenen Bäume weichen müssen. Hier sollten seitens die städtischen Gremien ihren Einfluß geltend machen, um das vorhandene Grün möglichst zu erhalten.
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»Heidewald« und »Specht«:
Neue Pläne für den Kiez
maxe. Im vergangenen Jahr wurde vermeldet, daß sowohl die »Specht«-Ruine als auch das Einkaufszentrum »Heidewald« mit dem türkischstämmigen Geschäftsmann Sahin Sanli einen neuen Eigentümer haben. In der Sitzung des städtischen Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt (ASWU) stellte sich nun als Projektträger für die beiden Objekte »Specht« und »Heidewald« die Bechtolsheim Real Estate vor, die beide Immobilien von dem Berliner Geschäftsmann Sahin Sanli erworben hat. Sanli war selbst erst vor kurzem neuer Eigentümer der Grundstücke geworden. Ende 2020 hatte er die »Specht«-Ruine und im Herbst 2021 den »Heidewald« erworben. Für die Projekte in Eberswalde gründete Sahin Sanli die Projekt Specht Eberswalde GmbH und die Projekt HDW Eberswalde GmbH. Daneben gehören zu der als Muttergesellschaft fungierenden LIRIK Real Estate GmbH Sanlis noch mehrere andere Projektgesellschaften.
Zunächst war die Entwicklung von »Specht« und »Heidewald« als Kooperationsprojekt geplant, bevor die Entscheidung zur vollständigen Übernahme der beiden Projektgesellschaften durch die Bechtolsheim Real Estate fiel.
Bei dem neuen Neu-Eigentümer handelt es sich um ein inhabergeführtes Immobilienunternehmen der Brüder Philipp und Matthias von Bechtolsheim. Die Gesellschaft investiert seit über 20 Jahren BRD-weit »in Entwicklungsprojekte in diversen Bereichen«, erfuhren die Ausschußmitglieder.
In einer Präsentation wurden Bilder mit den Vorstellungen der Projektentwickler gezeigt. Demnach soll das Dach vom EKZ »Heidewald« mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Auf dem derzeitigen Parkplatz sollen neben der Heidewald-Sporthalle zwei siebengeschossige Wohnhäuser entstehen, die über Laubengänge mit dem EKZ verbunden werden. Auch das »Specht«-Grundstück ist für eine Wohnbebauung vorgesehen, U-förmig und ebenfalls mit sieben Geschossen. Insgesamt dürften etwa 150 neue Wohnungen geplant sein, die dem Kiez etwa 400 bis 500 neue Bewohner bescheren.
Bei den dargestellten Planungen handelt es sich sicherlich zunächst um sehr grobe Überlegungen, die später zu konkretisiern sind. Die Präsentation kann von der Internetseite des
Sitzungsdienstes der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung als PDF heruntergeladen werden.
Wenn infolge von Sanierung und Neubau wieder mehr Menschen im Brandenburgischen Viertel wohnen, wird es für die Stadt Eberswalde wichtig sein, auch mit der Entwicklung der Infrastruktur Schritt zu halten. Sofern nicht ausschließlich Seniorenwohnen angestrebt wird, sondern auch junge Familien angelockt werden, ist beispielsweise die entsprechende Bereitstellung von Kita- und Schulplätzen notwendig. Da bereits jetzt die Schwärzeseeschule aus allen Nähten platzt, sollte darüber nachgedacht werden, den geplanten Oberschulneubau von dem ungünstigen Standort in der Nähe der 380-kV-Hochspannungsleitung in den Kiez zu holen und dies zugleich mit einer Erweiterung des Grundschulangebotes zu verbinden.
(14. September 2022, Foto-Update am 16. September 2022, letzte Änderung: 25. September 2022)
Siehe auch:
»Heißer Herbst« im Kiez?
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Neue Sozialarbeiterin im Kiez
maxe. Wenke Brendel ist seit dem 1. Juni 2022 im Brandenburgischen Viertel für die Stiftung SPI als Sozialarbeiterin tätig. Die SPI hat ihren Sitz im Bürgerzentrum in der Schorfheidestr.13.
Am 14. Juli stellte sie sich im Kiez-Sprecherrat vor, der sich an diesem Tag in der neuen Senioren-Begegnungsstätte »Silberwald« in der Spreewaldstraße 1 traf. Derzeit macht sie sich mit ihrem Wirkungsbereich vertraut, der vorwiegend den Potsdamer Platz und die anliegenden Parks umfaßt. Sie wird selbstverständlich auch darüber hinaus wirken, versicherte Wnke Brendel den Sprecherratsmitgliedern. Den Schwerpunkt in ihrer Arbeit legt sie auf die Prävention.
Wenke Brendel ist Teil des SPI-Jugend-Teams in Eberswalde, das im gesamten Stadtgebiet tätig ist. Das Jugend-Team Eberswalde bietet sozialpädagogische Jugendförderung auf der Grundlage des Jugendhilfeplans des Landkreises Barnim.
Seit 2008 kooperiert das Jugend-Team mit zwei Obgerschulen und einer Grundschule in der Stadt. Ziel dieser Jugendförderung am Standort Schule ist es, die soziale Kompetenz des einzelnen Jugendlichen zu stärken sowie Klassen die Möglichkeit zu geben, ihr Klassenklima samt individueller Problemlagen zu verbessern. Individualle Beratungen, sozialpädagogische Gruppenarbeit sowie offene Gesprächs-, Kontakt- und Freizeitangebote gehören dazu.
Neben der Jugendförderung an den Schulen bietet die SPI die mobile Jugendförderung an, bei dem die »Streetworker« des Teams die Kinder und Jugendlichen an den Plätzen aufsucht, wo sie ihre Freizeit verbringen, um sie bei sozialen Problemen zu beraten und zu begleiten, wenn sie nicht durch andere soziale Hilfsangebote erreicht werden. Im Brandenburgischen Viertel übernimmt Wenke Brendel diese Aufgabe.
(11. August 2022)
Stiftung SPI · Jugend-Team Eberswalde · Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334 818302 · eMail:
Ansprechperson: Maren Gumlich
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Die »Dialogbox« an der Frankfurter Allee.
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»Dialogbox« eröffnet
Zeitweiliger Beratungscontainer der Wohnungsgenossenschaft
maxe. Seit Anfang Juli steht gegenüber der Einmündung der Spreewaldstraße in die Frankfurter Allee ein Büro-Container. Nun ist auch der Innenausbau abgeschlossen und am 1. August folgte die offizielle Eröffnung des zeitweiligen Werbe- und Beratungsbüros der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG. Die Anlaufstelle für Mitarbeiter und Mieter soll bis Ende 2024 in Betrieb sein.
»Wir wollen da sein, wo unsere Mieter leben«, wird Caroline Breit vom Marketing-Team der Genossenschaft in der lokalen Tageszeitung zitiert. Zumindest, solange das Brandenburgische Viertel die größte Baustelle der Genossenschaft darstellt. Der Container sei die »kleine Schwester des großen Lofts« im Hauptsitz der Genossenschaft in der Ringstraße 183.
Das vom Namen des Kiezes abgeleitete Projekt »Brand Vier« basiert auf einer Kooperaktionsvereinbarung mit dem Land Brandenburg und der Stadt Ebereswalde sieht vor, bis 2024 elf Wohnblocks mit insgesamt 468 Wohnungen saniert werden. 33 Aufgänge sollen barrierefrei gestaltet werden, wodurch 340 Wohnungen stufenlos erreichbar werden. Mindestens 284 Wohnungen sollen als Sozialwohnungen (mit Kaltmieten von 4,90 € oder 6,00 €) ausgewiesen werden.
Mit dem »Aktionsraum Cottbus« steht der erste Bauabschnitt mit drei neu gestalteten Wohnblocks und 168 Wohnungen in der Cottbuser und Spreewaldstraße kurz vor der Fertigstellung. In Bau sind noch die Außenanlagen im Innenhof sowie eine Parkgarage mit rund 80 Stellplätzen auf zwei Etagen, die für 35 bis 40 € pro Monat gemietet werden können. Zugleich werden vorhandene Stellplätze an den Straßen zurückgebaut.
In diesem Jahr soll mit dem »Aktionsraum Oderbruch« der zweite Bauabschnitt begonnen werden. Derzeit ist der Leerzug der zu sanierenden fünf Wohnblocks in der Oderbruchstraße und der Prenzlauer Allee in vollem Gange. Einige Bewohner beziehen sanierte Wohnungen im »Aktionsraum Cottbus«, andere wollen wieder zurück in ihre bisherige Wohnung und beziehen Ausweichwohnungen in den erst teilsanierten Wohnungen in der näheren Umgebung. Wieder andere verlassen den Kiez, bleiben aber meist in der Genossenschaft.
Als dritter Bauabschnitt soll 2024 der »Aktionsraum Barnim« folgen. Angesichts der gestiegenen Baupreise und der Kapazitätsprobleme im Bausektor bleibt allerdings fraglich, ob das Geld und nicht zuletzt auch die eingeplante Zeit ausreichen. Ursprünglich sollten bis 2030 weitere 16 Wohnblocks im Brandenburgischen Viertel eine Grundsanierung erhalten.
Die nun übergebene »Dialogbox« entstand aus drei alten Baucontainern und soll, so heißt es, dem Mietergespräch, der Beratung, für die Unterzeichnung von Verträgen oder für Teambesprechungen dienen. Auch Kooperationen mit Partnern, wie dem Quartiersmanagement, seien angedacht. Feste Öffnungszeiten wird es nicht geben. Vielmehr könnten Genossenschaftsmitglieder bei Gesprächsbedarf Termine vereinbaren.
(3. August 2022)
Siehe auch:
»Der Genossenschaftscontainer«
»Baustart mit »Sprechblasen« und "Maskottchen"«
»Der Brausediebstahl«
»Initiative: Denkmalschutz für einen Plattenbau!«
»Abriß abgesegnet«
»Denkmalschutz für Abrißblock«
»Unser Viertel wird weiter zerstört!«
»Großprojekt BRAND.VIER«
»Aktionen gegen Wohnungsabriß und Mietsteigerung«
»Unglaublich! – Wohnungsgenossenschaft auf neuen (Miet)Höhen«
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Die Erste Beigeordnete und Baudezernentin Anne Fellner beim Nageleinschlagen.
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Richtfest für Hortneubau
Zwei Monate Verzug – Eröffnung im November fraglich
Die Stadt Eberswalde baut im Brandenburgischen Viertel. Auf einer Gesamtfläche von 6.500 Quadratmetern entsteht seit dem ersten Spatenstich im November 2021 ein Hortneubau für insgesamt 150 Kinder. Großzügige Freianlagen sollen in Kürze zum Toben, Spielen und Entdecken einladen. Alles in unmittelbarer Nähe zur Grundschule Schwärzesee, welche mit dem Hort eine räumliche und funktionale Einheit bilden wird. Die Stadt ist damit gut aufgestellt, wenn die Anforderungen an die Ganztagsbetreuung ausgeweitet werden.
Am Donnerstag, dem 7. Juli, konnte nun Richtfest gefeiert werden. Den symbolischen letzten Nagel hämmerte Eberswaldes Baudezernentin und Erste Beigeordnete Anne Fellner ins Holz.
»Eberswalde ist erfolgreich auf dem Holzweg!«, scherzte die Dezernentin in ihrer Ansprache. »Mit dem Neubau des Hortes, hier in der Kyritzer Straße, verbinden wir nicht nur nachhaltiges Bauen mit guten Zielen für die Zukunft, wir schaffen auch Synergieeffekte für die angrenzende Grundschule Schwärzesee, deren Raumkapazitäten durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes zunehmen werden. Unsere Priorität liegt auf der sozialen Infrastruktur unserer Stadt.«
Ungefähr zwei Monate liegen die Bauarbeiten aktuell in Verzug. Grund für die zeitliche Verschiebung sind die mangelnde Verfügbarkeit von Baumaterialien und Corona-bedingte Fertigungsausfälle. Auch bestimmte Bauprodukte wie Holz, Stahl oder Elektronik stellen die Bauverantwortlichen vor Herausforderungen.
»Wir liegen, trotz aller unwägbaren Widrigkeiten, gut in der Zeit. Ob die für November 2022 anvisierte Eröffnung gelingt, können wir im Moment jedoch leider nicht versprechen«, so Anne Fellner.
Um gegebenenfalls den Ausbau in bereits fertiggestellten Bereichen vorziehen zu können, wird das Gebäude in drei Bauabschnitten errichtet. Der Gebäuderohbau steht zu gut 90 Prozent, die Dachdecker haben ihre Tätigkeit aufgenommen und auch der Innenausbau hat begonnen. Geplant ist bis Ende August die Arbeiten mit Schnellestrich abzuschließen, damit im Anschluss alle anderen Gewerke ihre Verrichtungen aufnehmen können. Die Gestaltung der Außenanlagen ist für das Frühjahr 2023 angesetzt.
Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus der Städtebauförderung von Bund und Land (Teilprogramm SZH Sozialer Zusammenhalt) sowie mit Zuschüssen aus der LandesKitaInvest-Richtlinie 2019-2022 der ILB. Ursprünglich anberaumt war eine Summe von 6,6 Millionen Euro, momentan ist man mit 6,54 Millionen (80 Prozent Förderung, 20 Prozent Bauherrenteil) im Kostenrahmen. Aktuell sind jedoch erhebliche Baupreissteigerungen zu verzeichnen.
Pressestelle der Stadtverwaltung – 8. Juli 2022
Siehe auch:
»Auf dem Holzweg«,
»Bürgermeister auf der Hortbaustelle«,
»Brandenburger Allee voll gesperrt«,
»Amtierende auf Baustellenvisite«
»Das Märchen von Kiefern im Innenhof«
»Kloppe« für die Baudezernentin
»Hortneubau in 30 Monaten«
»Straßenbaumaßnahme Frankfurter Allee: Öffnung und Sperrung«
»Wettbewerb für Hortneubau«
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Die sogenannte »Uckermarkleitung« verläuft in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern im Brandenburgischen Viertel und in Finow-Ost. Einige der Masten, die die Häuser deutlich überragen stehen bereits und werden aktuell mit den Stromseilen bespannt. Die Gefährdung der hier wohnenden Menschen spielte in der Entscheidungsfindung schon lange keine Rolle mehr. Nun ging das Gericht auch über den Schutz von Vögeln hinweg. Die Stromleitung darf gebaut werden.
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380kV-Freileitung Bertikow – Neuenhagen (»Uckermarkleitung«)
Skandalöse Fehlentscheidung
Bundesverwaltungsgericht Leipzig verkündete sein Urteil
Am 21. Juni 2022 ist über die Klage des NABU-Brandenburg gegen den Beschluß des Landesbergamts im Planergänzungsverfahren für die von 50 Hertz geplante Leitung mündlich verhandelt worden. Am Montag, den 5.7.2022, wurde das Urteil des 4. Senats des Bundesverwaltungsgerichts verkündet.
Das Gericht hat die Klage abgewiesen und auch nicht einen der Beweisanträge, die unser Anwalt gestellt hatte für den Fall daß die Klage abgewiesen würde, befürwortet. Dieses Urteil ist aus unserer Sicht ein glattes Fehlurteil, das weder juristisch noch fachlich gerechtfertigt ist.
Es ist eine skandalöse Fehlentscheidung mit schweren Folgen für unsere Region, nicht nur für die Vogelwelt, sondern für den Natur- und Landschaftsschutz, für die unmittelbaren Trassenanwohner und auch für die ökonomische Entwicklung der Region. Der naturnahe Tourismus wird die Orte, die in Sichtweite der Trasse liegen meiden, die Immobilien in Trassennähe werden einen erheblichen Wertverlust erleiden und der Imageschaden für Anbieter und Verarbeiter von Lebensmitteln in der Region ist nicht abzuschätzen. Die Bürgerinitiative hat von schon zu Beginn des Konflikts auf diese Risiken hingewiesen.
Das Urteil wird für die Vogelwelt im Biosphärenreservat und im Randow-Welse-Bruch verheerende Folgen haben. Beim Herbst- und Frühjahrszug wird man das, wenn die Leitung steht, sehen können. Denn die Freileitung durchschneidet den Nordosten Brandenburgs, das Gebiet mit dem hochwertigsten Vogelaufkommen in Deutschland.
Hier leben auch viele gefährdete Arten, deren Lebensbedingungen durch die 380kV-Freileitung erheblich beeinträchtigt werden.
Es ist nicht nachvollziehbar, wie der 4. Senat dazu kommt, festzustellen, daß eine erhebliche Beeinträchtigung der geschützten Arten im Gebiet des Landiner Haussees und des Felchowsees, zwischen denen die Freileitung verlaufen wird, ausgeschlossen ist. In den verschiedenen Schriftsätzen und in der mündlichen Verhandlung haben unsere Experten, ausgewiesene und anerkannte Ornithologen, dargelegt, weshalb eine erhebliche Gefährdung der geschützten Vogelarten nicht auszuschließen ist, wie der gesetzliche Auftrag lautet.
Mit dem heutigen Urteil werden diese Argumente vom Tisch gewischt.
Auch die Ausführungen zum zweiten Schwerpunkt in der mündlichen Urteilsbegründung sind nicht akzeptabel, denn hier bezieht das Gericht, ohne auf die Details der Problematik einzugehen, einen komfortablen rechtspositivistischen Standpunkt, indem es – ungeachtet der Tatsache, daß in Europa seit gut zehn Jahren 1000 km Erdkabel im Hoch- und Höchstspannungsbereich in Betrieb sind – feststellt, daß der Einsatz von Erdkabeln im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) nur in den im EnLAG genannten Pilotprojekten vorgesehen sei.
Daß die Verfassungskonformität des EnLAG »zweifelhaft« ist (so das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutsche Bundestags) und das EnLAG durch die Begrenzung des Einsatzes von Erdkabeln auf die Pilotprojekte im Falle von Abweichungsprüfungen in europäischen Schutzgebieten möglicherweise mit EU-Recht kollidiert, diese Hinweise werden vom Gericht ignoriert bzw. nicht für relevant erachtet. Eine Vorlage der Klage beim EuGH hat der 4. Senat abgelehnt.
Als Konsequenz der Abweisung der Klage ergibt sich auch, die Kostenentscheidung, die allein zu Lasten des Klägers geht.
Juristisch ist also das letzte Wort gesprochen, ein böses Wort, das das Vertrauen in den Rechtsstaat untergräbt, gerade weil es nicht nachvollziehbar ist, vor allem weil es im Vorfeld der mündlichen Verhandlung eine Reihe von Entscheidungen gab, die zu unseren Gunsten ausgefallen sind. Immerhin hat das Gericht einen teilweisen Baustopp für 2/3 der Trasse verfügt und uns im Eilverfahren Rechtsschutz gewährt.
Nachvollziehbar ist allerdings, daß 50 Hertz durch seine Baumaßnahmen »auf eigenes Risiko« (Beschluß des BVerwG) Fakten geschaffen hat, die das Gericht offenkundig nicht unbeeindruckt gelassen haben.
Es gibt keine Möglichkeit, dieses Urteil durch einen andere Instanz überprüfen zu lassen. Das BVerwG ist hier – eine Konsequenz des EnLAG – erste und letzte Instanz. Ich sehe auch keine Möglichkeit, daß wir den Konflikt vor das Bundesverfassungsgericht tragen. Der Rechtsweg ist erschöpft und es ist bitter, festzustellen, daß man nicht Recht bekommen hat.
Wir werden die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann noch einmal ausführlich diese »Rechtsfindung« würdigen.
So bitter das Urteil ist, das heute gesprochen wurde, so bitter es ist, festzustellen, daß die Bürgerinitiative ihr Ziel, den Schutz von Mensch und Natur im Einzugsbereich der Trasse nicht erreicht hat, so ziehe ich dennoch für die Bürgerinitiative eine positive Bilanz.
Wir haben, getragen vom Engagement der Bürger, den Vorhabenträger und die Genehmigungsbehörde gezwungen, ihr Planungen wiederholt zu überarbeiten und damit das Verfahren entschleunigt. Wir haben zwei gerichtliche Baustopps erfochten und den Vorhabenträger zu einer Fülle von Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen veranlaßt.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß wir durch das in diesem Konflikt erfochtene Urteil aus dem Jahr 2016 den Artenschutz erheblich und nachhaltig prägen und verbessern konnten, denn die Pflicht einer artbezogenen Prüfung, die heute gang und gebe ist, haben wir damals durchgesetzt.
Senftenhütte, 5. Juli 2022
Hartmut Lindner, Sprecher der Bürgerinitiative:
Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!
Siehe auch:
»Masten wachsen gen Himmel«
»50Hertz schafft Tatsachen«
»Licht für alle – und das kostenlos!«
»Beschleunigungszuschläge«
»Eine breite Schneise im Wald...«
Bürgerinitiative »Biosphäre unter Strom – keine Freileitung durchs Reservat!«
Barnimer Bürgerpost: »So banal wie die Realität«
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Die Schulräume in der oberen Etage der Sparkassenfilliale am Potsdamer Platz stehen künftig leider nicht mehr für das "LernEngel"-Projekt zur Verfügung. Im neuen Schuljahr bieten die "LernEngel" ihre Dienste in Räumlichkeiten an, die von der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG zur Verfügung gestellt werden.
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Nachhilfeprojekt soll 2022/23 weitergeführt werden:
»LernEngel« an der GS Schwärzesee
»Grünes Licht« für 12.500 Euro Förderung
maxe. Seit dem Juli 2021 konnte die SchutzengelWerk gGmbH ein kostenfreies Nachhilfeangebot im Brandenburgischen Viertel für einkommensschwache Familien etablieren. Der Fokus liegt auf der individuellen Einzel- und Gruppennachhilfe der Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schwärzesee, um Lernrückstände abzubauen, die infolge der Corona-Maßnahmen entstanden sind. Über 130 Kinder erhielten wöchentlich Nachhilfe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch oder in der Lese- und Rechtschreibförderung.
Auf Grund der hohen Nachfrage – aktuell nutzen etwa 115 Kinder das Nachhilfeangebot – soll das Projekt ab dem 1. August 2022 nahtlos weiter fortgesetzt werden – unter dem Titel »LernEngel«. Nach wie vor erhält jedes Kind, welches sich anmeldet, eine Stunde pro Woche Nachhilfe nach Bedarf in den genannten Fächern. Beim Einstieg eines Kindes findet eine Lernstandserhebung statt und kontinuierliche Verlaufskontrollen, um die Nachhilfe paßgenau zu gestalten.
Im Sprecherrat »Soziale Stadt« berichtete die Leiterin des Projektes am 19. Mai von einem über 80%igen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Daher hat das Projekt sowohl für benachteiligte Familien als auch für Familien mit Migrationshintergrund einen integrativen Charakter, welches durch Bildung die Teilhabe fördert. Damit entspricht das Projekt der Richtlinie für kommunale Förderung von sozialen Maßnahmen und Initiativen der Stadt Eberswalde. Der Ausschuß für Kultur, Soziales und Integration (AKSI) der Stadt Eberswalde hat auf seiner Sitzung am 16. Juni entsprechend dieser Richtlinie 5.000 Euro für die verbleibenden Monate im Jahr 2022 bewilligt. Nach Abschluß des Projekts wird dem AKSI eine Evaluation vorgelegt.
Der Sprecherrat »Soziale Stadt« (künftig »Sozialer Zusammenhalt«) im Brandenburgischen Viertel hatte bereits am 18. Mai weitere 7.500 Euro für das »LernEngel«-Projekt bewilligt und zwar für den gesamten Projektlaufzeit vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2023.
Die Projektkosten für das gesamte Schuljahr betragen insgesamt rund 95.000 Euro, die größtenteils durch Spenden und Sponsoring erbracht werden.
(23. Juni 2022)
Siehe auch:
Hausaufgabenhilfe bei »Kontakt«
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So sahen einige Standorte mit Altkleidercontainern zeitweise im vorigen Jahr aus. Zum Jahresende sind die Verträge mit dieser Altkleiderfirma gekündigt worden, während der städtische Bauhof die Standorte bereinigte.
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Standorte:
Altkleidercontainer im Kiez
maxe. im vorigen Jahr waren einige Standplätze von Altkleidercontainern zum Problem geworden (siehe
»Altkleider zu Müll« und »Altkleider zu Müll (2)«).
Noch im vorigen Jahr wurde hier eine Lösung gefunden, die vor allem darin bestand, daß die Container jener Firma, die die Abholung und Sauberhaltung nicht in den Griff bekam, entfernt wurden. Die Stellplätze selbst wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des städtischen Bauhofes gereinigt.
Nun gab es eine Anfrage eines Kiezbewohners, der nach einem Altkleidercontainer in der Nähe der Havellandstraße fragte. Die MAXE-Redaktion wandte sich an die Pressestelle der Stadtverwaltung mit der Bitte, eine Übersicht mit den Standorten der Altkleidercontainer im Kiez zur Verfügung zu stellen.
Dies hat der Pressesprecher Johan Bodnar nun dankenswerterweise getan. Altkleidercontainer stehen im Brandenburgischen Viertel an folgenden Stellen:
- Flämingstraße gegenüber Hausnummer 1
- Gubener Straße gegenüber Hausnummer 5 auf dem Parkplatz
- Lübbenauer Straße Ecke Spreewaldstraße
- Nauener Straße gegenüber Hausnummer 4
- Schwedter Straße gegenüber Hausnummer 34
- Schorfheidestraße Höhe Hausnummer 14
- Templiner Straße gegenüber Hausnummer 1
- Zum Schwärzesee Höhe Hausnummer 45
(10. Mai 2022)
Siehe auch:
»Altkleider zu Müll« und
»Altkleider zu Müll (2)«
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Kita »Gestiefelter Kater«:
Eine echte Spielstraße
Eine echte Straße auf dem Spielplatz – diese Idee entstand in der Ideenwerkstatt 2020/2021 der Kita »Gestiefelter Kater«. Familien und Teammitglieder wurden im Rahmen der Werkstatt befragt, welche Veränderungen sie sich für das Außengelände der Kita wünschen.
Der Spielplatz der Kita verfügte bereits über eine asphaltierte Fahrbahn für Kinderfahrzeuge mit einem leichten Gefälle und Kurven, welche sich über das Kita-Gelände erstreckt. Dort sind die Drei- bis Zehnjährigen sehr gerne mit verschiedensten Fahrzeugen unterwegs.
»Die Kinder genießen es, mit Tempo den 'Berg' hinabzufahren und sich in die Kurve zu legen. Doch wenn viele Kinder die gleiche Idee haben, kann es schon mal eng und gefährlich werden. Die jüngeren Kinder fühlen sich erst recht nicht so sicher. Da kam die Idee, die Asphaltstraße mit einer Fahrbahnmarkierung zu versehen, wie gerufen«, so die Leiterin der Kita, Dörthe Schmidt.
Mit Hilfe der Firma Straßenverkehrstechnik Thiele GmbH wurde diese Idee verwirklicht. Am 29. März 2022 war es soweit, das Wetter und die Temperaturen passend für den Farbauftrag. Richtungspfeile, Fußgängerüberwege, Haltelinien und Radwegmarkierungen machen jetzt das Fahren noch viel interessanter. Demnächst werden noch dazu passende Verkehrszeichen aufgestellt.
»So wird die Strecke auf dem Kitagelände noch authentischer und führt die Kinder noch realistischer an den realen Straßenverkehr heran. Ein guter Beitrag zum Thema Verkehrssicherheit«, so Kerstin Ladewig, Leiterin des Amtes für Bildung, Jugend und Sport.
Die Finanzierung erfolgte über Fördermittel aus dem Kiez-Kita-Programm des Landes Brandenburg in Höhe von ca. 600 Euro.
Pressestelle der Stadtverwaltung Eberswalde – 26. April 2022
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Der »Schorfheideplatz« im Brandenburgischen Viertel
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Neuer Platz mit alten Bäumen
Entwurfsplanung für Einmündung Beeskower/Schorfheidestraße
maxe. Die Bezeichnung »Schorfheideplatz« hatte nie einen offiziellen Status. Nun fällt in der überarbeiteten Entwurfsplanung auch der größere gepflasterte Platz weg, der diesen Namen gerechtfertigt hätte.
Das Baudezernat der Stadtverwaltung hat auf die öffentliche Kritik, die hier im Kiezmagazin MAXE und zu den Beratungen im Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr (ASWU) geäußert wurde, positiv reagiert. Nachdem die ursprüngliche Variante im Februar vom Einreicher zurückgezogen wurde, entwickelte das Tiefbauamt nun gemeinsam mit dem beauftragten Ingenieurbüro Weiland aus Gransee eine alternative Planvariante. Die Versickerung des Regenwassers an Ort und Stelle in den als flache und begehbare Mulden gestalteten Grünflächen blieb Bestandteil des Entwurfsplans. Der Versiegelungsanteil wird durch den Verzicht auf die gepflasterte Platzfläche weiter reduziert. Die veränderte Gestaltung erlaubt nun auch, daß alle vorhandenen Bäume erhalten bleiben. Zusätzlich sollen 13 Bäume neu gepflanzt werden.
Die Beeskower Straße dient als Zufahrt zum Wirtschaftshof und Parkplatz des AWO Pflegeheims »Im Wolfswinkel« sowie zum Innenhof und Parkplatz der Studentenwohnheime an der Prenzlauer und Strausberger Straße. Die Beläge der Fahrbahnen und Gehwege bestehen derzeit aus verschiedenen Materialien wie Asphalt, Pflaster und Betonplatten und sind stellenweise stark beschädigt. Nur wenige Borde sind abgesenkt, was die Barrierefreiheit sehr eingeschränkt. Die unübersichtliche Wegeführung trägt ihren Teil dazu bei, daß die Verkehrssituation in dem Bereich vor allem für Fußgänger und Radfahrer recht unübersichtlich ist.
Im neuen Entwurfsplan bleibt die jetzige Straßenführung erhalten. Lediglich die Fahrbahnbreiten sollen in der Schorfheidestraße auf 4,75 m und in der Beeskower Straße auf 4,50 m reduziert werden. In der Schorfheidestraße werden im Spielplatzbereich zudem gepflasterte Rampen zur Verkehrsberuhigung gebaut. Die Zufahrten für PKW, LKW, Rettungs- und Entsorgungsfahrzeuge zu den anliegenden Grundstücken wird auch nach dem Umbau sichergestellt sein, wird in der neuen Planung versprochen.
Die Gestaltung der Wege und damit die Führung des Fuß- und Radverkehrs soll die bestehenden Wegeverbindungen aufgreifen und durch breitere Absenkungen der Bordsteine sowie erneuerter Wegebeläge die Barrierefreiheit verbessern. Die Gehwege erhalten eine wassergebundene Decke, was den Versiegelungsgrad weiter senkt. Lediglich im Bereich oberhalb des Kollektors der EWE soll wieder eine Asphaltdeckschicht aufgebracht werden, da hier eine Befahrung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten, nicht zuletzt am Lüftungsbauwerk des Kollektors, möglich sein muß.
Die vorhandenen Alt- und Jungbäume können erhalten bleiben, weil die bisherige Straßenführung beibehalten wird. Die geplanten zusätzlichen Bäume sollen die Durchgründung der Straßenzüge optimieren. Unter den Baumscheiben sollen Rigolen zur Wasserspeicherung eingebaut werden, um den Wasserbedarf der Bäume auch bei Trockenheit und Hitze zu gewährleisten.
Schließlich soll eine neue Beleuchtungsanlage entlang der Gehwege gebaut werden, um die Orientierung und das Sicherheitsgefühl auch im Dunkeln zu stärken.
Für die Neugestaltung der insgesamt etwa 1.770 Quadratmeter großen Fläche sollen circa 355.000 Euro ausgegeben werden. Die Finanzierung der der Maßnahme soll zu zwei Dritteln über Fördermittel des Bundes und des Landes erfolgen.
Der Beginn der Baumaßnahme ist Anfang 2023 vorgesehen. Die Bauzeit wird voraussichtlich zehn Monate betragen.
Am 5. April beraten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt über die erneuerte Entwurfsplanung bevor am 26. April die Stadtverordnetenversammlung die Entscheidung fällen wird.
(5. April 2022)
Siehe auch:
Beschlußvorlage zur geänderten Entwurfsplanung vom April 2022
»Bäume bleiben erstmal stehen«
»Erstmal alle Bäume fällen«
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Christian Vahrson, Prokurist der Kreiswerke Barnim (li.) und Johannes Schlößer (re.), Projektmanager Barnimer Energiegesellschaft mbH überreichen Informationstafeln zu den installierten Solaranlagen auf den Dächern der Grundschule Schwärzesee und der Turnhalle Heidewald an die Stadt Eberswalde, vertreten durch Bert Bessel (Leiter des Amtes Hochbau und Gebäudewirtschaft, 2.v.l.) und Kerstin Ladewig (Leiterin Amt für Bildung, Jugend und Sport, 2.v.r.).
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Grundschule »Schwärzesee« und Sporthalle »Heidewald«:
Sonnenstrom für‘s Klassenzimmer
Kreiswerke Barnim betreiben Solaranlagen im Kiez
maxe. Gemeinsam mit der Stadt Eberswalde haben die Kreiswerke Barnim zwei Solaranlagen auf den Dächern der Grundschule Schwärzesee (Leistung: 138 kWp) und der dazugehörigen Sporthalle Heidewald (Leistung: 190 kWp) realisiert. Diese sind bereits im Dezember 2020 in Betrieb gegangenen Anlagen haben schon gute Arbeit geleistet. Die gebührende öffentlichkeitswirksame Einweihung fiel damals den Einschränkungen der Coronamaßnahmen zum Opfer. Am 8. März wurde das nachgeholt.
»Die Anlagen produzierten in ihrem ersten Betriebsjahr zusammen mehr als 300.000 kWh Strom und konnten den Strombedarf von Schule und Sporthalle zu 100% decken«, sagt Christian Vahrson, der Prokurist der Kreiswerke Barnim. »Das ist eine gelungene Investition an diesem Bildungsstandort und ein tolles Signal an die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte. Hier finden sie ein weiteres Stück gelebte Nachhaltigkeit in der Stadt Eberswalde vor.«
Um die »grünen Kraftwerke« auf dem Dach für alle Nutzer der Gebäude sichtbar zu machen, überreichte Christian Vahrson zwei Informationstafeln mit den wichtigsten Daten der Anlagen und einem Blick aus der Vogelperspektive. Kerstin Ladewig, Leiterin des Eberswalder Amtes für Jugend, Bildung und Sport nahm die Informationstafeln im Namen der Grundschule Schwärzesee entgegen und zeigte sich begeistert: »So lassen sich die Solaranlagen gut in den Unterricht integrieren. Ganz direkt können die Kinder einen Bezug zur Solarenergie herstellen und haben diese Art der Energieerzeug täglich im Blick.«
Installiert und betrieben werden die Solaranlagen durch die SUN:BAR GmbH, ein Tochterunternehmen der Kreiswerke Barnim. Die Stadt Eberswalde hat die Dachflächen langfristig an die SUN:BAR verpachtet.
»Wir konnten hier am Standort gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen«, freut sich auch Bert Bessel, Leiter des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Eberswalde. »Im Zuge des Solaranlagenbaus wurden die Dächer beider Gebäude erneuert oder ertüchtigt, finanziert durch die eingenommene Pacht.«
Alle Beteiligten sind sich einig: Dieses Modell kann im wahrsten Sinne weiter Schule machen. Gemeinsam mit der Stadt Eberswalde werden aktuell weitere Dächer öffentlicher Einrichtungen auf solare Nutzbarkeit überprüft. Neben den Anlagen auf dem Schulkomplex im Brandenburgischen Viertel konnten die Kreiswerke im letzten Jahr auch Solarstromprojekte auf dem neuen Gebäude der Ahrensfelder Grundschule und dem Dach des Begegnungszentrums in Lunow realisieren.
Die Kreiswerke, mit ihrer beratenden Tochtergesellschaft der Barnimer Energiegesellschaft GmbH (BEG) unterstützt die Barnimer Kommunen, Unternehmen, Vereine sowie öffentliche Institutionen bei der Planung und Errichtung von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dach- oder Freiflächen.
Die Stadt Eberswalde hätte solche Hilfe eigentlich nicht nötig, verfügt sie doch mit der SSGE Solarstrom GmbH Eberswalde, einem Tochterunternehmen der stadteigenen WHG Wohnungsbau- und Hausverwaltungsgesellschaft, selbst über die Strukturen, solche Projekte umzusetzen. Wieso die Stadtverwaltung dennoch auf die Kreiswerke als Partner zurückgreift, wurde weder in den zuständigen Gremien besprochen noch beschlossen.
(14. März 2022)
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Weidenkätzchen gehören zur ersten Bienennahrung nach dem Winter.
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Imkern im Quartier
Sprecherrat bewilligte 4.500 Euro aus Projektfonds
maxe. Bereits 2021 hat Bernd Pfeifer im Brandenburgischen Viertel begonnen, ein Imkerprojekt aufzubauen. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Einschränkungen infolge der Corona-Maßnahmen konnte das Projekt allerdings nicht fertiggestellt werden. Das soll nun nachgeholt werden. Bernd Pfeifer hat in diesem Zusammenhang beim
Quartiersmanagement
einen Förderantrag gestellt, über den am 17. Februar der Sprecherrat in einer Online-Beratung befunden hat.
»Ziel ist es«, so Pfeifer, »Interessenten und Mitwirkende aus dem Quartier und der Umgebung den Umgang mit Honigbienen theoretisch und praktisch nahezubringen. Dabei steht der Umgang mit Insekten im allgemeinen und speziell mit der Honigbiene im Vordergrund.« Ganz nebenbei soll mit dem Projekt auch das Interesse für Holzarbeiten geweckt und vorhandenes Wissen im Quartier für jedermann unter professioneller Anleitung zugänglich gemacht werden. »Die bereits sechs Interessierten bauen die noch nötigen Utensilien selber und lernen gemeinsam, wie mit Honigbienen umgegangen wird.« Mittelfristig sei es das Ziel, auch Schulen und Kitas für das Thema zu interessieren.
»Als Unterstützer habe ich das Quartiersmanagement, die Wohngenossenschaft 1893 e.G. und den Hebewerk e.V. gefunden, die uns den schon vorhandenen Unterstand für die 2 Bienenvölker und einen Raum für Imkerutensilien in der Havellandstr. 15 ermöglichen. Der dort ansässige Verein Hebewerk e.V. gestattet uns die Benutzung der vereinseigenen Holzwerkstatt.«
Die sechs Projektmitglieder haben bereits begonnen, die vorhandenen Trogbeuten vorzubereiten und die notwendigen Waben bauen. Um weiterzumachen werden nun die beantragten Fördergelder für die weiteren Material- und Personalkosten benötigt, sagt Bernd Pfeifer. »Für die Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation möchten wir die Internetpräsenz des Quartiermanagements nutzen. Der Start der Bienenhaltung beginnt mit der Beutenbelegung und wird voraussichtlich Anfang April erfolgen.«
Die Materialkosten betragen 1.700 Euro. Neben Materialien für die Bienenstöcke sind das Imkerutensilien (z.B. Honigschleuder), Schutzkleidung sowie Schulungsmaterial und Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Plakate, Prospekte...). Als Honorar werden 2.800 Euro veranschlagt, wobei eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro pro Stunde zugrunde gelegt wird. Kalkuliert sind je 60 Stunden Tätigkeit von vier Menschen sowie jeweils eine Person mit 30 Stunden bzw. 10 Stunden.
Der Sprecherrat stimmte der Finanzierung der beantragten 4.500 Euro aus den Mitteln des Quartiersprojektfonds zu.
(28. Februar 2022)
Hebewerk e.V.
Adresse: Zwischenraum H15/ Hebewerk e.V., Havellandstraße 15, 16227 Eberswalde
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Das Regenwasserversickerungsbecken an der Ecke Frankfurter Allee/Spechthausener Straße.
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Neues Grün am Sickerbecken
maxe. Die Grünfläche am entstandenen Regenrückhaltebecken an der Ecke der Frankfurter Allee/Spechthausener Straße wurde bereits im letzten Jahr mit Seniorinnen und Senioren der AWO und Kindern der Kita »Gestiefelter Kater« erfolgreich bepflanzt. »Bereits im letzten Jahr planten wir mit den Beteiligten eine weitere Aktion im Jahr 2022«, schreibt der Initiator Frank Neumann in einem weiteren Projektantrag, mit dem er sich jetzt an das Quartiersmanagement im Kiez wandte. »Dabei ist es mir immer noch wichtig«, so Neumann, »Pflanzenarten aus dem Brandenburger Land auszuwählen und weiterhin auf insekten- und vogelfreundliche Sträucher zu achten. Hier möchte ich Kindern das Setzen und Pflegen der Sträucher nahebringen und eine Kommunikation zwischen verschiedenen Altersgruppen und deren Erfahrungen anregen.«
Ein weiterer wichtiger Punkt sei es, eine angenehme Aufenthaltsqualität für alle an diesem Ort zu schaffen. Aus diesem Grund wurde 2021 bereits eine Bank vom Bauhof gesetzt.
»Im vergangenen Jahr mußten wir die Erfahrung machen«, sagt der Naturliebhaber, der selbst im Brandenburgischen Viertel wohnt, »daß Pflanzenarten wie Himbeere, Brombeere und Rhododendron gestohlen werden«. Daher habe er sich diesmal für andere Blühsträucher entschieden (Schneeball, Forsythie, Schlehe, Sanddorn und Falscher Jasmin). Auch das erneute Sähen von Regiosaatgut ist geplant. Die Auswahl der Pflanzensorten wurden bereits mit dem Tiefbauamt besprochen. Die weitere Pflege der Pflanzen und die Mäharbeiten übernimmt ab 2022 der Bauhof. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern wird Frank Neumann aber auch in diesem Jahr nach der Anpflanzung immer mal wieder vorbeischauen und für die Bewässerung der Pflanzen sorgen.
Insgesamt soll das Projekt mit 240 Euro aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements gefördert werden. Mit Geldern aus dem Aktionsfonds können kleine Projekte und Initiativen von Einwohnern des Brandenburgischen Viertels oder hier Aktiven bis zu einer Höhe von 250 Euro einfach und unbürokratisch gefördert werden. Der Sprecherrat gab auf seiner Online-Sitzung am 17. Februar dem Projekt und der Förderung seine Zustimmung.
(27. Februar 2022)
Siehe auch:
»Quadratisch, praktisch, häßlich«
»Regenwasserversickerung Nr. 2 «
»Klimaanpassung im Kiez«
»Regenwasser bleibt im Kiez«
»Regenentwässerung angepaßt«
»Warum nicht zur Landschaft passend?«
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Konzert vor dem AWO-Pflegeheim mit Tobias Emmerich.
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Konzert vor dem Pflegeheim:
Hab Dank für Deine Zeit
maxe. Vom Veranstalter des Konzerts vor dem AWO-Pflegeheim »Wolfswinkel« war am 21. Januar wenig zu sehen. Das Fehlen von Bürgermeisterwahlkampf war keineswegs ein Mangel. Die von Tobias BIA Emmerich vorgetragenen Lieder wirkten umso mehr, gingen in die Seele der knapp 50 Zuhörenden, zu denen neben Bewohnern und Mitarbeitern des Pflegeheims auch mehrere Bewohner aus dem Viertel gehörten, die auf der MAXE-Seite oder aus anderen Quellen von dem Konzerttermin gehört hatten.
Trotz beißender Kälte, die das Gitarrenspiel zur Tortur werden ließ, begeisterte BIA seine Zuhörer mit Liedern von Hannes Wader und Reinhard Mai. Sein Lied zum Abschluß, »Hab Dank für Deine Zeit«, widmete er ganz konkret den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegeheim.
(27. Januar 2022)
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Die WHG will im Brandenburgischen Viertel neue Wohnungen bauen und ihre unsanierten Wohnungen in der Finsterwalder und Cottbuser Straße im zweiten Bauabschnitt modernisieren.
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11 Millionen Euro für Neubau und Modernisierung:
WHG investiert im Kiez
maxe. Der Aufsichtsrat der stadteigenen WHG Wohnungsbau- und -hausverwaltungsgesellschaft mbH Eberswalde hat am 26. Mai in seiner 48. Sitzung »den Weg frei gemacht für ein weiteres millionenschweres Stadtentwicklungsvorhaben der WHG«.
Mit mehr als 18,5 Millionen Euro sei das WHG Sanierungs- und Instandhaltungsprogramm 2021 bereits »sehr ehrgeizig und ambitioniert«, sagt Doreen Boden, Prokuristin und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der WHG.
Nun hat der Aufsichtsrat weitere 11 Millionen Euro genehmigt, die von 2021 bis 2024 in einen Neubau und für Modernisierungen im Brandenburgischen Viertel investiert werden.
Die WHG folgt mit dieser Investition dem Beispiel der Wohnungsgenossenschaft 1893 eG, die durch Fördermittel unterstützt von 2020 bis 2024 insgesamt 57 Millionen Euro in den Umbau und die Modernisierung von Wohnblocks im Brandenburgischen Viertel verbaut. Bestandteil der Investitionen der Genossenschaft sind auch der Abriß von drei Wohnblocks, von denen zwei bereits »zurückgebaut« worden sind. Der dritte Abriß der Genossenschaft in der Brandenburger Allee 15 bis 21 soll im Winter 2021/22 realisiert werden.
Die WHG will demgegenüber als erster Wohnungsanbieter seit mehr als 20 Jahren im Brandenburgischen Viertel neue Wohnungen bauen.
(31. Mai 2021)
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Auf dem Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung sollen neue Gewerbe- und Wohngebäude mit bis zu 80 Wohnungen entstehen. (Karte aus dem
Bericht zur Städtebaulichen Machbarkeitsstudie für die Grundstücke Eberswalder Straße Ecke Spechthausener Straße in Eberswalde)
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Vor den Toren des Brandenburgischen Viertels:
Ein neues Zentrum für Eberswalde
maxe. Im Dezember haben die Eberswalder Stadtverordneten mehrheitlich beschlossen, den
Bebauungsplan Nr. 527 »Finowtal«
aufzustellen. Der Bebauungsplan befaßt sich mit dem etwa anderthalb Hektar großen Gelände südlich der Eberswalder Straße zwischen dem Toom-Baumarkt und der Spechthausener Straße einschließlich des ehemaligen Friedhofs Eisenspalterei. Auch das Bethaus neben dem Friedhof ist einbezogen. Nach eigenen Aussagen des Bauträgers konnte er das Grundstück allerdings noch nicht wie beabsichtigt erwerben.
Bei dem Bauträger handelt es sich um die
IZ GmbH & Co. KG
mit Sitz in der Coppistr. 3 in Eberswalde. Die IZ arbeitet eng mit der
Anevix Union GmbH
aus der Drehnitzstraße zusammen. Aktuelle Projekte in Eberswalde sind das einstige Bahnhofshotel, ein Doppelhaus am Finowkanal, vier Doppelhäuser in Finow (am Ortsausgang Richtung Finowfurt) und ein Mehrfamilienhaus in der Spechthausener Straße (ehemaliger Lindenhof).
Bereits 2007 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung beschlossen. Damals sollten »weitere städtebaulich unerwünschte Ansiedlungen von Discountern im Kreuzungsbereich ausgeschlossen werden und eine Lenkung dieser in das EKZ Heidewald unterstützt werden«. Nun gilt eine »geänderte Zielsetzung«, die mit der Stadtverwaltung abgestimmt wurde.
Von einer »Lenkung« beabsichtigter Gewerbeansiedlungen in das EKZ Heidewald ist keine Rede mehr. Vielmehr sollen »Wohnen und Arbeiten am Standort Eisenspalterei gestärkt werden. Generelle Ziele der Stadtentwicklung Eberswalde wie die Stärkung der Erwerbsgrundlage, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie eine auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklung wurden in die Standortentwicklung integriert.«
Laut der
städtebaulichen Machbarkeitsstudie, die am 1. Dezember im Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt
präsentiert
wurde, beabsichtigt die IZ GmbH & Co. KG eine Neubebauung für Büro-, Service- und Dienstleistungsnutzungen (Gewerbe), vielleicht auch mit einem Hotel und einer integrierten Kindertagesstätte sowie für Wohnungen.
Der Gewerbeteil soll in zusammenhängender viergeschossigen Blockrandbebauung an der Eberswalder Straße zwischen dem alten Friedhof und der Kreuzung sowie in etwa gleicher Länge von der Kreuzung entlang der Spechthausener Straße entstehen. Dem soll sich, baulich mit dem Gewerbeteil verbunden, ein Mehrfamilienhaus anschließen. Weitere Wohnhäuser sind im hinteren Bereich des Grundstückes vorgesehen. Die Studie schlägt in einer Variante 80 Wohnungen mit Flächen zwischen 41 und 108 Quadratmetern vor. Eine zweite Variante beschränkt den Mietwohnungsbau auf den vorderen Bereich mit insgesamt 32 Wohnungen. Im hinteren Bereich wäre dann Platz für 19 »Townhäuser« (Reihenhäuser) mit Wohnflächen zwischen 181 und 214 Quadratmetern.
Letzteres könnten sich sicherlich nur Menschen mit höherem Einkommen leisten. Für die Linksfraktion ist die Mietpreisentwicklung bei Neuvermietungen in Eberswalde »besorgniserregend«. Daher setzte sie eine
Änderung
des Aufstellungsbeschlusses durch. Als Ziel wird nun festgeschrieben, daß für 25 Prozent des Gesamtwohnbestandes geförderter sozialer Wohnraum vorzusehen ist. Davon abgesehen begrüßen die Linken »die Entwicklung des Geländes und die grundsätzlichen Planungen«.
Nach diesen »grundsätzlichen Planungen« wird sich die bisherige Ansammlung von Lebensmittel- und Fachmärkten sowie Kfz-Werkstätten in profanen Zweckbauten mit zugehörigen Parkplätzen zu einem neuen Zentrumsbereich in Eberswalde entwickeln.
Wie sich dies auf die bisherigen Zentren (Innenstadt, Finow und Brandenburgisches Viertel) auswirken wird, ist in der Machbarkeitsstudie nicht untersucht worden. Nachteilig dürfte das neue Zentrum vor allem für das Brandenburgische Viertel und hier insbesondere für das Einkaufszentrum »Heidewald« wirken, das dann möglicherweise bald billig zu haben ist.
Im Viertel selbst hat zuletzt der Neubau eines Sanitätshauses mit zwei Arztpraxen zur weiteren Angebotsdezentralisierung innerhalb des Ortsteils beigetragen, was dem seit zwanzig Jahren faktisch verfolgten städtebaulichen Prinzip entspricht.
Die Stadtverwaltung wurde von den Stadtverordneten beauftragt, »die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit« zu gewährleisten. Zu diesem Zweck soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden. Dabei soll auch bekannt gemacht werden, daß der Bebauungsplan »im beschleunigten Verfahrung ohne Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt werden soll«.
(27. Dezember 2020)
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Frostiger Blick über die Brachflächen südlich der Brandenburger Allee auf den Abriß-Block der Wohnungsgenossenschaft in der Brandenburger Allee 15-21 (rechts). Eine Neugestaltung des Bereichs soll den »Stadtteileingang West« künftig aufwerten.
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Beteiligungsverfahren auf Einladung:
Den Kiezeingang West gestalten
Bereits seit Jahren wird die nach 1990 entstandene Situation an den Eingangsbereichen ins Brandenburgische Viertel im Westen wie im Osten als »städtebaulicher Mißstand« bewertet. Durch die neuen Förderstrukturen für den Stadtumbau können künftig dafür Fördermittel akquiriert werden. Dadurch gerieten diese Mißstände nun auch in den Fokus konkreter Planungen der Stadtverwaltung.
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Frankfurter Allee wird ab Januar, sobald es das Wetter zuläßt der östliche Eingang des Brandenburgischen Viertel – also die Einmündung der Frankfurter Allee in die Spechthausener Straße neu gestaltet. Dabei wird inbesondere das geplante Regenwasserversickerungsbecken als neues gestalterisches Element ins Auge fallen (siehe
»Regenentwässerung angepaßt«).
Der anschließende Bereich – von der »Specht«-Ruine abgesehen – hat bereits mit dem neuen Sanitätshaus eine gewisse Aufwertung erfahren. Allerdings zum Nachteil der Auslastung des Stadtteilzentrums am Potsdamer Platz und nicht zuletzt wegen fehlender Forderung und Förderung auf architektonisch-gestalterischem Minimalniveau.
Am westlichen Zugang zum Brandenburgischen Viertel, also für den Bereich an der Brandenburgischen Allee zwischen Schwärzesee- und Lehnitzseestraße, ist ab kommendem Jahr ähnliches geplant. Ein Planungsbüro ist bereits mit der Ideenfindung beauftragt und eigentlich sollte es schon 2020 ein erstes Beteiligungsverfahren für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kiezes geben. Das konnte wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Nun soll im Rahmen des Beteiligungsverfahren »Stadtteileingang West« im I. Quartal ein Workshop stattfinden, allerdings nur eingeschränkt auf 30 Personen, die speziell eingeladen werden. Interessenten können sich an das Quartiersmanagement oder direkt an das Eberswalder Baudezernat wenden.
Ob der Termin wie geplant im Januar stattfinden kann, hängt vor allem davon ab, wie sich die Ausbreitung des Covid-19-Virus nach den aktuell verschärften Kontaktsperren weiterentwickelt – ist also ungewiß.
Am westlichen Kiezeingang dominieren nach den Wohnungsabrissen der vergangenen Jahre südlich der Brandenburger Allee vor allem Brachflächen das Bild. Die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG will für die Erweiterung der Brachen – trotz der Proteste gegen weiteren Abriß von Wohnungen – einen weiteren Beitrag leisten und auch den nördlichen Teil bis zur Lehnitzseestraße, soweit in ihrem Besitz, in eine Abrißbrache umwandeln. Wie östlich der Lehnitzseestraße bereits geschehen.
Zu dem städtebaulichen Desaster hatte zuvor schon die Stadt Eberswalde beigetragen, indem sie die beiden Schulgebäude südlich der Brandenburger Allee (Albert-Einstein-Schule und die alte Schwärzeseeschule) unmittelbar nach Schließung bzw. Umzug abreißen ließ. Auf dieser Fläche soll nun, sozusagen als erster Akt der Wiederaufwertung des Stadtteileingangs West, der Neubau eines Hortes entstehen (siehe
»Wettbewerb für Hortneubau«).
Auf der bislang als wilder Parkplatz genutzten Freifläche südlich des aktuellen Abrißblocks und nördlich der ehemaligen Kaufhalle wird nach aktuellen Überlegungen im Rahmen eines Kunstprojekts ein Wasserspielplatz entstehen. Daneben könnte auf dem Grundstück zwischen Havelland- und Schwärzeseestraße ein neues Ärztehaus gebaut werden, in das dann auch der jetzt noch im beanchbarten Genossenschafts-Abrißblock in der Brandenburger Allee 15-21 praktizierende Zahnarzt einziehen könnte.
Daß es zum Abriß des Wohnblocks keine genossenschaftsinterne Alternative gibt, hatte die Genossenschaftsgeschäftsführung zuletzt im Frühsommer nachdrücklich gegenüber anfragenden Kaufinteressenten klar gemacht. In der virtuellen Sprecherratssitzung am 19. November erläuterte die Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Genossenschaft Claudia Riethbaum die Gründe. Das Sprecherratsmitglied Frank Neumann hatte zuvor sein Bedauern zu den Abrissen von Wohnungen geäußert. »Wir nennen es nicht Abriß, sondern Rückbau«, stellte sie klar. Die Zusagen zum »Rückbau« von drei Wohnblöcken sei notwendig gewesen, »damit uns Banken überhaupt angucken«.
Zwei Wohnhäuser in der Cottbuser Straße und in der Brandenburger Allee sind bereits »zurückgebaut«.
Der »Rückbau« der Brandenburger Allee 15-21, so die Genossenschaftsmitarbeiterin, soll im Herbst 2021 erfolgen.
Mitarbeiter des städtischen Stadtentwicklungsamtes reden unverblümt von den städtebaulichen Chancen, die sich durch den Abriß und die dadurch entstandenen und entstehenden Brachflächen ergeben.
Sowohl Abriß als auch Neubau generiert zusätzliches Bruttosozialprodukt und sorgt damit für den notwendigen Aufschwung – und für teurere Mieten.
Diese Chancen sollen unter anderem bei der Gestaltung des »Stadtteileingangs West« umgesetzt werden.
Nicht zuletzt deshalb ist bei den jetzt angelaufenen Planungen eine möglichst breite Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner notwendig.
Die Einschränkungen wegen der Pandemiebekämpfung erschweren das, soweit bisherige Beteiligungsformate beibehalten werden. Es entstehen aber zugleich Chancen für eine erweiterte Bürgerbeteiligung, wenn auf Streams, Chats und andere Onlinebeteiligungsmöglichkeiten zurückgegriffen wird. Wichtig für eine Beteiligung ist vor allem eine größtmögliche Transparenz in der Diskussion. Wer sich beteiligen will muß schließlich wissen, woran sie oder er sich beteiligt und was zu befürworten oder zu kritisieren ist.
Man darf gespannt sein, wie sich das »Beteiligungsverfahren Stadtteileingang West« entwickelt und inwieweit dabei tatsächlich die Interessen und Wünsche der Kiez-Bewohner Berücksichtigung finden.
Gerd Markmann – 25. Dezember 2020
Siehe auch:
»Regenentwässerung angepaßt« und
»Wettbewerb für Hortneubau«
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Das »Wimmelbild« von Sophia Schrade steht
hier
zum Herunterladen zur Verfügung.
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Zum Ausmalen:
Ein Wimmelbild für den Kiez
maxe. Quartiersmanagerin Julia Klemm informierte am 17. September den Sprecherrat »Soziale Stadt« über die Fertigstellung eines »Wimmelbildes« vom Brandenburgischen Viertel. Das Bild zum Ausmalen kann vervielfältigt werden und wird vom Quartiersmanagment bereitgestellt.
Gezeichnet wurde das »Wimmelbild« von der Eberswalder Grafikerin Sophia Schrade (www.sophiaschrade.com). Sophia Schrade arbeitet derzeit an einem Malbuch über die Fête de la Viertel 2020, in das weitere »identitätsstiftende Bauwerke« im Kiez, wie das Freizeit-Schiff in der Prignitzer Straße.
(30. September 2020)
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel
Kontaktbüro Soziale Stadt / Bürgerzentrum · Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: (Di) 03334 81 82 45, (Mo, Mi-Fr) 030 44 36 36-85
Mobil: 0176 95 49 82 20
Sprechzeiten: Dienstag, 13 - 16 Uhr, Donnerstag, 10 – 13 Uhr
eMail: quartiersmanagement@eberswalde.de"
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Archiv der MAXE-Druckausgaben
Alle Druckausgaben von MAXE, dem Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel, die 2012 bis 2014 im Kiez verteilt wurden, sind im Archiv als PDF abrufbar.
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