Das Einkaufszentrum »Heidewald«.
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NETTO und das Einkaufszentrum »Heidewald«:
Silberstreif oder Fata Morgana?
Bericht von der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung
Die Oktobersitzung der Stadtverordneten begann mit ziemlich ernsthaften technischen Problemen der Übertragung akustischer und visueller Signale. Wahrscheinlich wehrte sich die Technik gegen die avisierte Abschaltung des Livestreams in der kommenden Wahlperiode.
Als Einwohnerin fragte Christiane Neu aus der Ringstraße in Finow, ob der Bürgermeister eine außerordentliche Einwohnerversammlung zu den Fragen der Nahversorgung einberufen könnte, weil die Situation durch den Auszug von Kaufland aus dem Einkaufszentrum »Kleiner Stern« mehr als schlecht sei.
Von Seiten der Stadtverwaltung nahm der Bürgermeister zur ganzen Gemengelage Kaufland/Heidewald im anschließenden Tagesordnungspunkt Stellung. Er könne momentan noch keine Lösung präsentieren, so Götz Herrmann, aber die Probleme lägen ihm »sehr am Herzen«.
Er ging zuerst auf das Heidewaldcenter im Brandenburgischen Viertel ein, das dringend eine Sanierung brauche, um den ganzen zentralen Standort im Viertel zukunftsfähig zu machen und zu erhalten. Zur Zeit laufe ja noch der Rechtstreit zwischen NETTO und den Eigentümern Sanli/Bechtolsheim – solange gibt es noch weiter Verkauf – aber an dessen Ende könnte der Auszug stehen und für den Fall, daß es seitens des Centerbetreibers keinen Ersatz gibt, habe die Stadtverwaltung eine Notfallösung vorbereitet. Es gebe eine Vereinbarung mit der AWO – einem starken Partner –, in einem ehemaligen Geschäft der Frankfurter Allee 55 einen »Minimarkt« einzurichten, der den mobil eingeschränkten Bürgern zur Verfügung stände, um die wichtigsten Lebensmittel einzukaufen.
Der Stadtverordnete Carsten Zinn, der nur eine Hausnummer weiter wohnt, bemängelte die Größe des Ladens und sah die Gefahr von langen Schlangen, was insbesondere im Winter abträglich sei, überhörte aber wohl den eingeschränkten Versorgungsauftrag dieses geplanten Geschäfts. Götz Herrmann informierte über ein Treffen von Herrn Sanli mit ihm im August im Rathaus und ihm wurde von dessen Seite versichert, es gebe schon einen Vertrag mit einem Vollsortimenter, der nach der Sanierung des »Heidewald« einziehen wird, sowie mit einer Drogeriekette und einem »Foodcourt«, was immer das heißen möge.*
Herr Zinn wollte nicht an dieses »vorgezogene Weihnachtsmärchen«, wie er es nannte, glauben und warf dem Bürgermeister vor, nur die »Investoren fett machen zu wollen«, während die Interessen der Einwohner weniger wichtig seien. Auf diesen Vorwurf reagierte Götz Herrmann ziemlich ungehalten, die »Welt ist kein Wunschkonzert« und man müsse die Situation abwägen und sich auch für den Erhalt der Ortsteilzentren einsetzen. Angebote für die grüne Wiese hätten sie zur Genüge. Es gebe viele Diskussionen, man mache sich Gedanken und das zu kritisieren sei natürlich sehr leicht. Die Wahrheit ist, die Interessen der Bürger seien für das Rathaus wichtig, aber man muß auch die Eigentümerseite sehen, die Bürger »nur als Kunden« wahrnehmen würden...
J.G. – 25. Oktober 2023
Der Artikel wird hier gekürzt wiedergegeben. Der Bürgermeister berichtete auch über seine Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum »Kleinen Stern« in Finow. In den Beschlußvorlagen ging es um die Etablierung der Clara-Zetkin-Siedlung als eigenständiger Ortsteil mit einem Ortsbeirat als Ortsteilvertretung (das Brandenburgische Viertel ist derezeit ein Ortsteil ohne Ortsteilvertretung), um den Bebauungsplan »Neues Messingwerk« und um einen Prüfauftrag zur Sanierung der Biesenthaler Straße in Finow. Der vollständige Beitrag kann hier nachgelesen werden
* Als Food-Court bezeichnet man besonders im anglophonen Raum einen Bereich innerhalb eines Gebäudes, in dem es Verkaufsstellen verschiedener eigenständiger Restaurants und Imbisse gibt, jedoch die Sitzplätze in gemeinsam genutzten Sitzgruppen zentral angeordnet sind. (Wikipedia)
Siehe auch:
eberswalder-ansichten.de/blog
»Nahversorgung im Kiez gesichert«
»Wie schnell wird es gehen?«
»Nun soll´s schnell gehen«
»Entscheidung vor Gericht«
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik

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»Die Kopfwäsche« von Peter Fritzsche.
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Kunst im Kiez:
Nasse Angelegenheit
»Die Kopfwäsche« - eine Bronzeskulptur von Peter Fritzsche, geboren 1938 in Freital (Sachsen), die in Eberswalde seit 1983 an der Ecke Frankfurter Alle / Spreewaldstraße steht, ist nur eines von vielen Werken dieses spezifischen DDR-Künstlers, die im öffentlichen Raum zu bewundern sind.
Die gleiche Skulptur steht übrigens auch in Freital, seiner Heimatstadt, in die Peter Fritzsche 1972 zurückkehrte. Dort wird sie »Kopfwaschbrunnen« genannt, natürlich mit fließendem Wasser. Auch in Chemnitz befindet sich ein Abguß. Leicht erotisch soll er an die kleinen Freuden des Alltags erinnern.
In Eberswalde befinden sich noch weitere Kunstwerke des Bildhauers, der im VEB Elbe-Naturstein Dresden Steinmetz gelernt und von 1959-1964 an der Hochschule für Bildene Künste Dresden studiert hat, nämlich »Die Wildsau« im Familiengarten (Kopien in Strausberg und Schwerin), die »Kranichgruppe« von 1968, die vor dem futuristischen Tierparkgebäude steht (Kopien in Schwedt und Frankfurt/Oder) und »Der Löwe und die Maus« von 1975, die im Park am Weidendamm aufgestellt ist und von der sich Kopien in der Nationalgalerie Berlin, in der Städtischen Galerie Dresden sowie in Eisenhüttenstadt und Erfurt befinden.
Insgesamt verschönern 26 Fritzsche-Skulpturen aus Bronze oder Sandstein die Stadtlandschaften Ostdeutschlands. Der talentierte Künstler ist am 7. November 2022, also vor knapp einem Jahr in seiner Heimatstadt verstorben.
Jürgen Gramzow – 16. Oktober 2023
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Josef Nowinka, Mädchen mit Chrysantheme, Öl auf Karton, 68 x 49 cm
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Galerie Fenster:
Fabelhafte Bilderwelten
Sibylle Mania & Josef Nowinka
Noch bis zum 5. November halten wir in der Galerie Fenster mit den Ausstellungen von Sibylle Mania »Ateliers« und »Die fabelhafte Bilderwelt von Josef Nowinka« den Blick in eine ganze Reihe von Wunderkammern bereit.
Die Eröffnung feierten wir mehrstündig mit einem Konzert von Falk Zenker und in Anwesenheit der Weimarer Künstlerin Sibylle Mania. Zudem bekamen wir überraschend Besuch von Michael Nowinka, dem Sohn des 2014 verstorbenen Josef Nowinka. Der Maler wurde erst nach seinem Tode entdeckt und dies ist vor allem ein Verdienst des Galeristen Johannes Zielke, mit dessen Galerie LÄKEMÄKER wir auch die Ausstellung bei uns realisieren konnten.
Sibylle Mania Fotos sind Fenster in die Welt künstlerischer Prozesse. Über einen langen Zeitraum hinweg hat sie Ateliers von Malern, Bildhauern, Keramikern, Fotografen, Metallgestaltern und Grafikern portraitiert. Und Josef Nowinkas Kunst ist eine Entdeckung. Seinen Werken wohnt etwas Lustvolles und Spielerisches inne.
Die Galerie in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde ist im Ausstellungszeitraum bis zum 5. November 2023 immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet und darüber hinaus zu den Veranstaltungen. Desweiteren öffnen wir die Galerie nach Vereinbarung zu allen möglichen und auch unmöglichen Zeiten. Bitte diesbezüglich am besten per eMail via
anfragen.
Die Wohnungsgenossenschaft 1893 eG ermöglicht mit ihrer Unterstützung unsere Galeriearbeit.
Udo Muszynski – 15. Oktober 2023
Siehe auch:
»Zwei neue Ausstellungen«
Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail:
· www.mescal.de
· www.1893-wohnen.de
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Beim Rundgang durch den Kiez in der Kyritzer Straße. Im Hintergrund das Vereinshaus der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG.
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Beteiligungsprojekt im Brandenburgischen Viertel:
»Allgerechte« Mobilität
maxe. Wie die Pressestelle der Stadtverwaltung Eberswalde mitteilte, kamen am Vormittag des 25. September Vertreterinnen und Vertreter des Seniorenbeirats, des Behindertenverbands, des Stadtentwicklungsamtes, des Tiefbauamtes, des Amtes für Generationen, Sport und Integration sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eberswalde zusammen, um die Barrierefreiheit in zwei Gebieten des Brandenburgischen Viertels unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungen zu diskutieren.
Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden von Antonia Gergs und Katharina Brunnert vom Quartiersmanagement begrüßt. Die Anwesenden tauschten Gedanken und Ideen aus, wie das Viertel noch zugänglicher, bewegungsfreundlicher und »allgerechter« gestaltet werden kann. Dazu zählen beispielsweise Bordsteinabsenkungen an Straßenquerungen, Rampen für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, taktile Leitsysteme sowie ein kontrastreicher Straßenraum.
Im Rahmen eines Rundgangs besichtigten die Teilnehmenden exemplarisch Teile der Kyritzer Straße sowie der Rathenower Straße. Dabei fand ein lebhafter und konstruktiver Austausch über sichtbare Barrieren und mögliche Lösungsansätze statt.
Die gesammelten Ideen sollen in einem gemeinsamen Maßnahmenkatalog aufgenommen und hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit im Rahmen der ohnehin geplanten Modernisierungsmaßnahmen im Viertel geprüft werden.
»Die Veranstaltung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren und barrierefreien Gemeinschaft«, heißt es in der Pressemitteilung. »Die Teilnehmenden sind optimistisch, daß ihre Bemühungen dazu beitragen werden, das Brandenburgische Viertel für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Gäste des Quartiers attraktiver zu machen.«
(15. Oktober 2023)
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail:
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· internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de
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Nikki und Clarissa »Gepflegt Entgleisen« (Puppenspiel & Comedy)
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»Helle Stunde« sucht Sponsoren
Kultur im Kiez
Die First Lady des Glamours kommt am Mittwoch der Woche, es ist der 11. Oktober 2023, zur womöglich letzten Hellen Stunde mit Kultur in der Saison 2023. Mit einem Weltstar auf Tour kann es ziemlich anstrengend sein. Sie war Special Guest auf Kleopatras Krönungsfeier, tanzte mit Leo auf der Titanic und von wem hat wohl Marylin Monroe ihren Hüftschwung gelernt…?
Die Rede ist natürlich von Clarissa Zockovic, die im goldenen Rollstuhl thronend von den großen Momenten aus ihrem Leben berichtet. Ist sie einmal in Fahrt werden die Tage länger und wilder und die Pointen immer zotiger. Nicht immer leicht für Pflegerin Nikki, den verbalen Entgleisungen etwas entgegen zu setzen. Am Ende hilft da doch nur die Medizin...
Die 57. »Helle Stunde mit Kultur« beginnt wie gewohnt um 11 Uhr am Vormittag. Treffpunkt ist der Potsdamer Platz im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde.
Im Zusammenhang: Die »Helle Stunde mit Kultur« im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde ist sozusagen die kleine Schwester von Guten-Morgen-Eberswalde. Während das Stammschiff seit dem 14. Juli 2007 ununterbrochen an jedem Sonnabendvormittag und in der Regel im Zentrum der Stadt seine Bahnen zieht, ist die Helle Stunde nun auch schon in seiner dritten Sommersaison und lädt immer am Mittwochvormittag auf den Potsdamer Platz des Brandenburgischen Viertels von Eberswalde. Das selbstgesetzte Vorhaben für das laufende Kalenderjahr lautet: 23 Ausgaben in 23. Auf Grund der erfreulichen Unterstützung durch die Wohnungsunternehmen WHG, 1893, AWO und TAG, sowie die Sparkasse Barnim, das Referat für Smart City und Stadtmarketing der Stadt Eberswalde und das Quartiersmanagement des Brandenburgischen Viertels konnten nunmehr 21 Ausgaben realisiert werden. Für die Ausgaben 22 und 23 werden noch Sponsoren gesucht. Wenn es gelingt, weitere Unterstützer zu gewinnen, dann laden wir im Kalenderjahr noch zu ein oder zwei Bonusausgaben…
Kontakt:
Die Galerie Fenster in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel hat während der Laufzeit der aktuellen Ausstellungen bis zum 5. November 2023 immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Darüber hinaus öffnen wir die Galerie aber auch zu allen möglichen und auch unmöglichen Zeiten auf Anfrage. Dazu gibt es immer wieder Veranstaltungen. Im Oktober treffen wir uns zum Beispiel zweimal zum SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt, ein erstes Mal jetzt am Donnerstag, dem 12. Oktober 2023 um 19 Uhr.
Shared Reading wurde vor mehr als 15 Jahren von Dr. Jane Davis entwickelt und wird seitdem erfolgreich als literaturbasierte Intervention von The Reader in Liverpool durchgeführt. Mehr als 15.000 Menschen in mehr als 400 Gruppen erleben jede Woche die Wirkung von Shared Reading, in Bibliotheken, in Gemeindezentren, Unternehmen, Schulen, Gefängnissen und Kliniken. In Eberswalde haben wir uns bereits Ende 2019 ein erstes Mal zu diesem besonderen Lesekreis zusammengefunden. Unter der Leitung von Carsten Sommerfeldt lassen wir uns gemeinsam von Geschichten und Gedichten leiten und erleben eine Wirkung, die wohltut und hilft, uns selbst und andere klarer zu sehen. Wer zuhört, gehört bereits dazu. Ein herzliches Willkommen!
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Mit den beiden aktuellen Ausstellungen in der Galerie Fenster haben wir gleich eine ganze Reihe von Wunderkammern geöffnet. Zum einen führt uns die Weimarer Künstlerin Sibylle Mania mit ihrer Fotoserie in die Ateliers von Künstlern, zum anderen tauchen wir in die fabelhafte Bilderwelt des Malers Josef Nowinka, eines erst nach seinem Tode zunehmend entdeckten Künstlers.Â
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Leidenschaftlich, verspielt und provokativ. FUSK, das dänisch-deutsche Jazztrio um Bandleader und Schlagzeuger Kasper Tom Christiansen gastiert zur 849. Ausgabe von Guten-Morgen-Eberswalde am kommenden Sonnabend, dem 14. Oktober 2023 im Paul-Wunderlich-Haus. Das Konzert ist zugleich Auftakt einer kleinen dreiteiligen Reihe «Jazz zwischen den Jahren« in Kooperation mit dem Festival Jazz in E.Â
In diesem Zusammenhang gastieren hier auch noch das schweizerische Quintett Pilgrim (4.11.) und das Berliner Trio »derek plays eric« (9.12.).
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FUSK, mit dabei sind Andreas Lang am Kontrabaß und Baßklarinettist Rudi Mahall, spielt freudvollen Swing und macht sich dabei auf zu quicklebendigen und griffigen Aktionen. So entsteht erfrischende Musik, die lustvoll mit unseren Hörgewohnheiten spielt, indem sie sie einerseits bedient und andererseits aber auch gegen den Strich bürstet. »FUSK macht glücklich!«, faßte ein Kritiker zusammen.Â
Zu überprüfen bei Guten-Morgen-Eberswalde. Konzertstart ist wie gewohnt um Halbelf am Vormittag und der Eintritt zur Veranstaltungsreihe ist frei. Spenden für die freie Kulturarbeit sind hingegen wichtig und gern gesehen.
Am Abend des Tages beginnt die 20. PROVINZIALE, das Filmfest in Eberswalde. Alles zum Programm vom 14. bis 21. Oktober 2023 im Haus Schwärzetal auf filmfest-eberswalde.de.
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Udo Muszynski – 9. Oktober 2023
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Mit der Bimmelbahn durch den Kiez
Unter Beisein von Bürgermeister Götz Herrmann wird der »Spreewaldpark« mit einem echten Spreewaldkahn und vielen weiteren Spielgeräten eröffnet.
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Tag der Baukultur:
Die Bimmelbahn im Kiez
Eine Bimmelbahn im Brandenburgischen Viertel – das gab es noch nie! Zumindest bis zum Sonnabend, den 23. September zum Brandenburger »Tag der Baukultur«.
An diesem Tag öffneten wir, die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893, unsere Türen und zeigten, was in den letzten sechs Jahren »BRAND.VIER« alles geschaffen wurde. An sieben verschiedenen Stationen konnten die BesucherInnen unser Projekt BRAND.VIER hautnah erleben.
Großes Interesse fand unter anderem die Musterwohnung in der Oderbruchstraße. Hier konnten wir zeigen, was aus der 0-8-15 Platte alles gemacht werden kann. In der 4-Zimmer-Wohnung ist der alte Hallenser Typ kaum noch wiederzuerkennen.
Zusätzlich haben wir zusammen mit Bürgermeister Götz Herrmann den fertiggestellten Spreewaldpark an die Bewohnerinnen und Bewohner im Wohnhof an der Cottbuser Straße übergeben. Der Spreewaldkahn und neue Spielgeräte laden nun zu einem geselligen Nachmittag mit den Kindern ein.
Riesig gefreut haben wir uns auch über die Teilnahme der Vereine in der H15 (Genossenschafts-Vereinshaus in der Havellandstraße 15). Das gesamte Haus stand für die Besucherinnen und Besucher offen und die Vereine konnten sich und ihre Arbeit präsentieren.
Auch der Verein SV Motor öffnete seine Sporthalle und bot viel zum Mitmachen an.
Wer lieber auf Kunst und Kultur steht, wurde auch nicht enttäuscht. Die Galerie Fenster in unserer WERFT (im Vereinsschiff in der Prignitzer Straße 50/52) wurde geöffnet und die Kunst am Bau in der Havellandstraße 24 und 26 konnte begutachtet werden.
Die Stationen konnten zu Fuß abgelaufen werden oder mit unserem BRAND.VIER Express abgefahren werden. Die Bimmelbahnen wurden gut genutzt und waren für groß und klein das absolute Highlight.
Wir schauen auf einen schönes Event zurück, mit vielen intensiven Gesprächen und staunenden Augen.
Caroline Breit
Team Marketing,
Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG
(26. September 2023)
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Blick auf die Wohngebäude in der Flämingstraße.
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Abschiebungen gefährden Leben!
Abschiebeversuch nach Rußland
In der Nacht von Mittwoch (20.9.) zu Donnerstag (21.9.) stand die Polizei vor der Tür einer tschetschenischen Familie in der Flämingstraße im Brandenburgischen Viertel. Die Familie lebt bereits seit 2014 in der BRD.
Die Polizisten wollten den Mann und die Frau der Familie abholen, um sie nach Rußland abzuschieben. Der bereits volljährige Sohn wäre allein zurückgeblieben. Die Familie war von der Aktion völlig überrascht, schien eine Abschiebung nach Rußland doch wegen des Krieges in der Ukraine zur Zeit als ausgeschlossen. Der Mann war in der Situation so verzweifelt, daß er mit seinem Selbstmord drohte, daraufhin brach die Polizei die Aktion ab.
Bereits vor ein paar Tagen endete in Eberswalde ein Abschiebeversuch, nachdem ein Mann aus Angst vor der Polizei aus dem fünften Stock sprang und sich dabei lebensgefährlich verletzte.
»Die Abschiebeversuche versetzen die Geflüchteten die in Eberswalde leben in Angst und Schrecken. Das muß sofort ein Ende haben!« so Thomas Janoschka von der Initiative Barnim solidarisch. »Stattdessen brauchen die Menschen Sicherheit und klare Bleibeperspektiven.«
»Vollkommen unverständlich ist es auch, warum die Behörden jetzt wieder beginnen Menschen nach Rußland abzuschieben. Männer müssen in Rußland immer damit rechnen zwangsweise in den Krieg in der Ukraine geschickt zu werden«, so Thomas Janoschka. »Wir fordern die Bundesregierung und die Brandenburger Landesregierung auf, sofort einen Abschiebestopp nach Rußland auszusprechen.«
Initiative »Barnim solidarisch« (refugees-welcome@so36.net) –
24. September 2023
Siehe auch:
»Wieder ein Sprung vom Balkon«
»Stopp Polizeigewalt! Stopp Abschiebungen!!«
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde:
»Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«
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»Wir alle sind Salah« - unter diesem Motto stand die Demo und Kundgebung am Antirassismustag 2021. Zehn Tage zuvor, am 11. März 2021, hatte sich Salah Tayyar aus dem Tschad aus Angst vor drohender Abschiebung in den Tod gestürzt.
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Abschiebungen gefährden Leben!
Wieder ein Sprung vom Balkon
maxe. Schon wieder hat sich in Eberswalde ein von Abschiebung bedrohter Mensch vom Balkon gestürzt.
Am Morgen des 5. September klingelte die Polizei in Eberswalde an der Tür seiner Wohnung in der Schwärzeseestraße. Ihm war unklar, ob er oder sein Mitbewohner nach Pakistan abgeschoben werden sollte. In einer Panikreaktion springt der junge Mann vom Balkon im 5. Stock. Lebensgefährlich verletzt kommt er ins Krankenhaus.
Das Bündnis Barnimer Bürgerasyl sowie Freundinnen und Freunde des Betroffenen riefen daraufhin für den folgenden Freitag, den 8. September zu einer Demonstration vom Hauptbahnhof Eberswalde zum Markt auf. »Wir kritisieren das agressive und unmenschliche Vorgehen der Polizei und daß zum wiederholten Mal bei Abschiebeversuchen im Barnim Menschen in Lebensgefahr gebracht wurden«, so die Aufrufer. »Wir fordern ein sofortiges Ende aller Abschiebungen! Rassismus tötet!!«
Vor zweieinhalb Jahren, am 11. März 2021, war Salah Tayyar aus dem Tschad vom Balkon seiner ebenfalls im 5. Stock gelegenen Wohnung in der Senftenberger Straße aus Angst vor einer Abschiebung in den Tschad
in den Tod gesprungen.
An der Praxis der Barnimer Abschiebungsbehörde änderte das nichts. Immer wieder werden Menschen, die seit vielen Jahren in der BRD leben, teilweise unter Einsatz heftiger Polizeigewalt abgeholt und oft ohne Gepäck und Geld in ihre Heimatländer geschafft.
(24. September 2023)
Siehe auch:
»Stopp Polizeigewalt! Stopp Abschiebungen!!«
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde:
»Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«
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Das Brandenburgische Viertel.
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»Sozialraumkonferenz« im Kiez
Angebote bündeln und Zusammenarbeit entwickeln
maxe. Anfang Juli fand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Potsdamer Allee ein vierstündiger Dialog der Stadtverwaltung mit den Akteuren verschiedener Vereine, Einrichtungen und Institutionen im Brandenburgischen Viertel statt. Zu dieser »Sozialraumkonferenz« hatte das Eberswalder Amt für Generationen, Sport und Integration eingeladen. Organisiert wurde dies vom Berliner »BÜRO BLAU – räume. bildung. dialoge. gemeinnützige GmbH«, das dafür von der Stadtverwaltung beauftragt worden war.
Bernd Schlüter, Dezernent für Soziales, Bildung und Kultur, begrüßte die Teilnehmenden und wies auf die im Jahr 2022 erarbeitete
Sozialstudie
hin. Darin seien »die Problemlagen im Brandenburgischen Viertel« definiert und das Zusammenspiel zwischen den Angeboten und Einrichtungen sozialer Infrastruktur dem Bedarf der Wohnbevölkerung gegenübergestellt worden. »Darauf aufbauend«, so der Dezernent, »hat die Sozialraumkonferenz das Ziel, unterschiedliche Angebote zu bündeln, Überschneidungen sowie Lücken festzustellen und Ideen zur künftigen Zusammenarbeit zu entwickeln«.
Sandra Schneider vom BÜRO BLAU gab dann zunächst einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Sozialstudie, die 2022 von der Landesweiten Planungsgesellschaft mbH (LPG) zum Brandenburgischen Viertel erstellt wurde. Infolge der Aufnahme von Flüchtlingen und durch Investitionen von Wohnungsunternehmen wuchs die Bevölkerung im Kiez. Die Studie gibt mit 2,8 Prozent bis 2030 auch für die Zukunft eine positive Bevölkerungsprognose ab. Dadurch und durch den Abriß weiterer Wohnblöcke verringerte sich der Wohnungsleerstand auf 13 Prozent (2021). Die Mehrheit der Einwohner sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden und plant keinen Umzug.
Gegenüber den anderen Stadtteilen weist der Kiez einen höheren Anteil jüngerer Menschen auf und zugleich einen deutlich höheren Anteil an ausländischen Staatsbürgern. Viele Menschen sind arbeitslos und ein hoher Anteil lebt in sogenannten Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II – »Bürgergeld«, ehem. »Hartz IV«). Die Hälfte aller Kinder im Kiez lebt in solchen »Bedarfsgemeinschaften« – Ausdruck für eine verbreitete Kinderarmut im Kiez.
Sandra Schneider wies darauf hin, daß die Studie überwiegend mit den sozialen, sportlichen und kulturellen Angeboten im Kiez zufrieden sind. Fehlende Angebote wurden vor allem im Bereich Kunst und Kultur, Kino und Theater, Sport und Freizeit sowie altersspezifische Angebote für Jugendliche gesehen. Aber auch Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter 14 Jahren wurden bemängelt. Insbesondere besteht ein großer Bedarf an Angeboten für die von Armut betroffenen Kinder im Kiez. Schließlich fehle es auch an sozialen Treffpunkten, Begegnungsstätten für die verschiedenen Altersgruppen. Dazu gehören auch Cafés, Bars oder Kneipen sowie Fitneßangebote, die für die Menschen hier auch bezahlbar sind.
In der anschließenden Diskussionsrunde aktualisierten die Teilnehmer die sozialen Angebote und tauschten sich darüber aus, welche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit bestehen. Danach ordneten sie die bestehenden Angebote fünf Zielgruppen zu (Familien und Kinder, Jugendliche, Senioren, Menschen mit Migrationsgeschichte sowie schwer erreichbare Gruppen wie Obdachlose und Suchterkrankte) und identifizierten Überschneidungen und Lücken. Die so entstandene Übersicht bildete die Grundlage für die anschließende Diskussion in fünf moderierten Kleingruppen.
In diesen Gruppen wurden jeweils an einem separaten Tisch nacheinander drei Fragestellungen diskutiert:
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus Überschneidungen und Lücken bei den Angeboten?
- Wie kann eine stärkere Zusammenarbeit oder die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erreicht werden?
- Wie kann die Sichtbarkeit der Angebote verbessert werden?
Am Tisch 1 zum Thema »Familien und Kinder« übernahm Frank Baumann, Geschäftsführer von BÜRO BLAU, die Moderation.
Mit der Jugend beschäftigte man sich am zweiten Tisch, den Maike Herbst vom BÜRO BLAU moderierte.
Am Tisch 3 ging es um die älteren Menschen. Hier fungierte Sandra Schneider, ebenfalls vom BÜRO BLAU, als Moderatorin.
Den Tisch 4 »Menschen mit Migrationsgeschichte« moderierte die Amtsleiterin für Generationen, Sport und Integration Sarah Schmidt.
Die Quartiersmanagerin Katharina Brunnert übernahm die Maderation am fünften Tisch für die »schwer erreichbare Gruppen (Obdachlose, Suchterkrankte)«.
Mehr zu den Diskussionen an den Tischen in einem weiteren Beitrag.
(23. September 2023)
Siehe auch: »Alles wird besser«
Dietrich-Bonhoeffer-Haus · Potsdamer Allee 35 · 16227 Eberswalde
Tel: 03334 383930 · Fax: 03334 383931
eMail: gemeindezentrum-bbv@t-online.de
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Potsdamer Platz am 1. September:
Fête de la Viertel
maxe. Am Freitag, 1. September und Weltfriedenstag, feierten zahlreiche Einwohner auf dem Potsdamer Platz die Fête de la Viertel. Zum diesjährigen Stadtfest gab es Ponyreiten, einen Fahrrad- und Rollerparcours, Bastelaktionen, einen Kletterturm und vieles mehr.
Viele im Kiez agierende Vereine, Institutionen und Einrichtungen hatten Stände aufgebaut, um sich zu präsentieren und mit den Einwohnerinnen und Einwohnern ins Gespräch zu kommen.
Ab 18 Uhr erfreute der Finowfurter Rapper Joe vor allem die jüngeren Besucher. Am späteren Abend traten dann auch noch Experience II und Guido + die G*Hilfen auf, bevor gegen 21.30 Uhr Ruhe auf dem Potsdamer Platz einzog.
(2. September 2023)
Siehe auch:
»Ponyreiten für den Weltfrieden – Veranstaltungen im Kiez«
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
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· internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de
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Weltfriedenstag 2023
maxe. Der im Kiez ansässige Chor IWUSCHKA ließ es sich nicht nehmen, am 1. September, dem Weltfriedenstag, seinen Beitrag zur traditionellen Friedenskundgebung auf dem Eberswalder Marktplatz zu leisten. Mit dem Überfall des faschistischen Deutschland auf Polen am 1. September 1939 begann der 2 Weltkrieg, der mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter allein 27 Millionen Einwohner der Sowjetunion. Das heutige Rußland sieht sich in der Tradition des opferreichen Kampfes gegen den deutschen Faschismus. Im blutigen Krieg in der Ukraine beziehen sich die ukrainischen Machthaber hingegen auf die Traditionen der Bandera-Nationalisten, die offen mit den deutschen Faschisten kollaborierten und u.a. viele Tausende Juden und Polen ermordeten.
An der diesjährigen Veranstaltung zum Weltfriedenstag nahmen etwa fünfzig bis hundert Menschen teil, die meisten hielten allerdings, warum auch immer, einen gewissen Abstand ein und saßen auf den Bänken unter den Platanen oder am Springbrunnen (»Pißrinne«) und trauten sich nur sporadisch ins »Zentrum des Geschehens«.
Zeitgleich feierte sich das regionale Establishment im wunderlichen Kreishaus selbst. Wie zu erfahren war, ging es wohl um »30 Jahre Landkreis Barnim«. Eingelassen wurden nur geladene Gäste. Unter anderen wurde der Eberswalder Bürgermeister Götz Herrmann gesehen, der daher keine Zeit fand, mal bei der Weltfriedenstags-Kundgebung vorbeizuschauen. Durch die Glaswände des wunderlichen Eingangsbereiches waren weißgedeckte Tafeln zu sehen, an denen u.a. für die eingelassenen Gäste Sekt ausgeschenkt wurde...
(1. September 2023)

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Altkleider zu Müll (3)
maxe. Die Serie »Altkleider zu Müll« findet leider seine Fortsetzung. Diesmal traf es Altkleidercontainer auf dem »Heidewald«-Parkplatz. Hier findet sich eine Übersicht über die Standorte der Altkleidercontainer im Kiez.
(31. August 2023)
Siehe auch:
»Altkleidercontainer im Kiez«
»Altkleider zu Müll (2)«
»Altkleider zu Müll«
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Ponyreiten für den Weltfrieden
Veranstaltungen im Kiez im September
Wie die städtische Quartiersmanagerin Katharina Brunnert informiert, organisiert das Quartiersmanagement im Monat September eine ganze Reihe von Veranstaltungen im Kiez.
Es beginnt am Freitag, den 1. September, um 15 Uhr mit der »Fête de la Viertel« auf dem Potsdamer Platz. Dabei soll auch gewürdigt werden, daß dieser Tag als Weltfriedenstag begangen wird, in Erinnerung an den deutschen Überfall auf Polen vor 84 Jahren, der den Beginn des 2. Weltkrieges markierte. Für Unterhaltung sorgen unter anderem ein Kletterturm, Ponyreiten, Bastelaktionen, ein Fahrrad- und Rollerparcours sowie Getränke- und Essensstände. Auf der großen Bühne gibt es auch in diesem Jahr ein bundes Programm für die ganze Familie. Das Stadtteilfest klingt am Abend von 18 bis 21.30 Uhr mit Livemusik von Rapper Joe, Experience II und Guido + die G*Hilfen aus.
Am Montag (4. September) lädt das Bonhoefferhaus in der Potsdamer Allee 35 um 18 Uhr wieder zum Kiez-Kino ein. Gezeigt wird der Film »Sonne und Beton«.
Am Sonnabend, dem 16. September, gibt es zwischen 12.30 und 16 Uhr auf dem Parkplatz neben dem Sanitätshaus Koeppe einen Flohmarkt. Unter dem Motto »Komm mit deinen alten Sachen, die andern eine Freude machen« kann jeder seine nicht mehr benötigten Dinge zum Verkaufen mitbringen. Für passenden Utensilien (z.B. Tisch oder Decke) muß jeder selber sorgen.
Wichtig: Die Anmeldung eines Standes soll bis zum 1. September beim Quartiersmanagement (Tel. 03334/818245, eMail:
)
angemeldet werden.
Am darauffolgenden Sonnabend, das ist der 23. September, findet zur Einweihung der neuen Sportgeräte einschließlich der Tischtennisplatte im Barnim-Park (zwischen Potsdamer Allee und Rathenower Straße) ein Tischtennisturnier statt. Zwischen 14 und 18 Uhr sind alle eingeladen, die sich selbst sportlich betätigen oder beim Turnier zuschauen wollen. Tolle Preise sind zu gewinnen und es gibt einen Snack zur Stärkung.
Im Barnim-Park entstand in diesem Jahr eine Fitness-Anlage, um jederzeit an der frischen Luft Sport treiben zu können. Finanziert wurde die Anlage aus Mitteln des Programms »Sozialer Zusammenhalt«. Neben den Sportgeräten entstanden auch neue Sitzgelegenheiten zum Entspannen (neudeutsch: »Relaxen«).
An gleicher Stelle gibt es dann am Dienstag, den 26. September, von 10 bis 12 Uhr Training für Seniorinnen und Senioren. Angeboten werden in Trainingsintervallen á 30 Minuten leichte Übungen für alle Fitness-Level.
Von 16 bis 18 Uhr gibt es dann kostenlosen Calisthenics-Training für alle ab 14 Jahre. Vorgesehen sind zwei Zirkeleinheiten sowie kleine Wettkämpfe mit tollen Preisen. Trainiert wird »mit dem eigenen Körpergewicht und es werden keine weiteren Utensilien benötigt«. Selbstverständlich können hier auch Fragen rund um das Calisthenics-Training gestellt werden.
(30. August 2023)
Siehe auch:
»Personalwechsel im Stadtteilbüro«
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
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Das Einkaufszentrum »Heidewald«.
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Bürgermeister spricht mit Investor – ohne NETTO:
Nahversorgung im Kiez gesichert
Am 28. August 2023 trafen sich auf Einladung von Bürgermeister Götz Herrmann Herr Sahin Sanli (Eigentümerseite) sowie Herr Marco Bauer (Vertreter des Projektentwicklers Bechtolsheim Real Estate) mit dem Stadtoberhaupt und der Ersten Beigeordneten Anne Fellner im Rathaus. Ziel des Gesprächs war nichts weniger als die durchgängige Sicherung der Nahversorgung im Brandenburgischen Viertel.
»Wir als Verwaltung – vor allem aber die Bewohnerinnen und Bewohner des Brandenburgischen Viertels – brauchen eine klare Perspektive für die Entwicklung des Einkaufszentrums ‚Heidewald‘ als Versorgungszentrum des Ortsteils. Wir verstehen, daß es kein hinnehmbarer Zustand sein kann, für ein Stückchen Butter oder Brot erst längere Fahrwege mit Bus oder Auto in Kauf nehmen zu müssen«, so eröffnete und formulierte Bürgermeister Götz Herrmann die Erwartungen und die Zielsetzung der Stadt.
Sahin Sanli und seine Partner haben mit dem in die Jahre gekommenen Objekt Großes vor: Sie planen die dringend erforderliche Sanierung des Komplexes. Dabei soll ein moderner, zeitgemäßer Lebensmittler entstehen, welcher – ergänzt um weitere Geschäfte – auch Imbißangebote sowie einen Drogeriemarkt beherbergen soll. Verhandlungen mit den jeweiligen Ketten laufen bereits auf Hochtouren. Durch die umfassenden Umbauarbeiten am Haus will man nicht nur heutigen Einkaufsgewohnheiten entsprechen, sondern auch modernen baulichen Anforderungen genügen. Erstmalig soll es auch eine direkte Anbindung vom Parkplatz an die Einkaufsmall geben.
Dabei verspricht Sahin Sanli: »Auch in der Übergangszeit wird es einen kleinen Nahversorger im Heidewald geben. Dafür können Flächen genutzt werden, die nicht von den großen Umbaumaßnahmen betroffen sind.«
Einziger sprichwörtlicher Wermutstropfen: Aktuell ist es leider nicht möglich, einen genauen Zeitplan für die Entwicklungen aufzustellen, da damit zu rechnen ist, daß der bisherige Filialist unter Umständen gegen das am 18. August 2023 verkündete, bisher noch nicht rechtskräftige Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) in Berufung gehen wird. Darin wurde das Unternehmen zur Räumung und Herausgabe der Flächen sowie zur Zahlung von Nutzungsentschädigung verurteilt. Die Klärung dieser juristischen Auseinandersetzung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Dieser Zeitraum wird aber nicht ungenutzt verstreichen. Er soll zur Arbeit an einem neuen Bauantrag, der Abstimmung über die Zwischennutzung für den Nahversorger und gegebenenfalls für die Anpassung des Bebauungsplans genutzt werden. Letztere ist außerdem mit der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung abzustimmen.
»Ich bin zufrieden, daß es die offene und konstruktive Aussprache über den Fahrplan zur Erneuerung des Heidewaldes mit dem Eigentümer gegeben hat. Wir werden den Prozeß als Stadt eng begleiten und können optimistisch sein, daß es trotz der unvermeidlichen Einschränkungen während der Bauzeit immer eine Lösung für die Nahversorgung im Brandenburgischen Viertel geben wird«, so der Bürgermeister nach dem Termin.
Pressestelle der Stadt Eberswalde – 29. August 2028
Siehe auch:
»Wie schnell wird es gehen?«
»Nun soll´s schnell gehen«
»Entscheidung vor Gericht«
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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NETTO und das Einkaufszentrum »Heidewald«:
Wie schnell wird es gehen?
Im jüngsten MAXE-Artikel »Nun soll´s schnell gehen« bezogen wir uns auf eine Information des Stadtverordneten Carsten Zinn, die er selber als »unbestätigt« bezeichnete. Darin war die Rede davon, daß die NETTO-Filiale im Einkaufszentrunm »Heidewald« bis zum 1. September ihre gemieteten Gewerberäume räumen werde und zuvor ein »Abverkauf« stattfinden werde.
Nun erreichten uns Informationen von MAXE-Lesern, wonach zumindest die NETTO-Mitarbeiter von irgendwelchen »Abverkaufsaktionen« noch gar nichts wissen. Das Sortiment sei normal vorhanden, ebenso die Kundschaft, die zum Monatsende sowieso regelmäßig spärlicher wird, weil der Monat länger dauert als das Bürgergeld, sonstige Transverleistungen oder der Niedriglohn reicht. Manche meinten, es handele sich um eine der »üblichen MOZ-Fake-News«, wobei anzumerken ist, daß sich der Stadtverordnete nicht auf irgendwelche Informationen in der lokalen Tageszeitung bezogen hatte.
Bestätigt hat sich zumindest, daß es sich bei den Zinn'schen Informationen um unbestätigte Nachrichten handelte, wie er selbst angemerkt hatte. Hinsichtlich der in den anderen Teilen des Artikels geäußerten Vermutungen und Schlußfolgerungen ändert sich infolge der bestätigten Unbestätigtheit nichts.
Gerd Markmann –22. August 2023
Siehe auch:
»Nun soll´s schnell gehen«
»Entscheidung vor Gericht«
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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»Heidewald« wird leergezogen. Wie wir aus Erfahrung wissen, gibt es dann zwei Möglichkeiten: Der Abriß ist das übliche. Im Kiez kennen wir das. Unter guten Umständen, wenn staatliche Fördermittel fließen, wird zuweilen auch saniert.
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NETTO und das Einkaufszentrum »Heidewald«:
Nun soll´s schnell gehen
Besenreine Übergabe schon am 1. September?
Am 18. August hat das Landgericht Frankfurt (Oder) im Rechtsstreit zwischen dem neuen Eigentümer des EKZ »Heidewald« Sahin Sanli und seinem Mieter, dem Discounter NETTO aus Stavenhagen (das »schwarz-gelbe NETTO« im Unterschied zum rot-gelben EDEKA-Netto), zugunsten des Eigentümers Sanli entschieden und die Kündigungsschutzklage von NETTO abgewiesen.
Das Urteil verpflichtet NETTO, die im »Heidewald« angemieteten Gewerberäume mit sofortiger Wirkung herauszugeben. Unabhängig davon, daß NETTO den Gerichtsentscheid noch anfechten kann. »Vorläufig vollstreckbar« nennt sich die Pistole, die dem vor Gericht Unterlegenen rechtsstaatlich legitimiert auf die Brust gesetzt wird.
Ob seites NETTO noch mögliche Rechtsmittel eingelegt werden, wissen wir nicht. Wahrscheinlich lohnt das gar nicht, da mit dem aktuellen Eigentümer ohnehin kein Vertrauensverhältnis mehr bestehen kann, das die Voraussetzung für eine halbwegs funktionierende Geschäftsbeziehung darstellt. Bestenfalls könnte noch Geld erstritten werden, aber wohl kaum eine wirkliche Fortsetzung des Mietverhältnisses. Zumal die Richter, wie üblich, nicht mieterfreundlich urteilen.
Selbiges Vertrauensverhältnis hat Sahin Sanli mit seinem rigorosen und vor allem intransparenten Vorgehen allerdings sehr wahrscheinlich auch mit den Kiez-Bewohnern verspielt. Es darf spekuliert werden, daß es nie seine Absicht war, ein solches herzustellen. Es bleibt unklar, was für ein Geschäftsmodell darauf aufbauen kann, sofern es einigermaßen erfolgreich sein und entsprechende Profite abwerfen soll.
Kurzfristig wird die eingetretene Situation vermutlich erstmal jede positive Entwicklung in der zentralen Lage des Brandenburgischen Viertels verhindern. Berliner Gentrifizierungs-Methoden dürften hier noch nicht so wirklich umsetzbar sein. Natürlich denken Immobilienspekulanten langfristig. Die Interessen der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner spielen dabei bestenfalls eine sehr untergeordnete Bedeutung.
Inzwischen berichtete der hiesige Stadtverordnete Carsten Zinn, daß es - noch unbestätigte - Informationen gebe, wonach NETTO bestrebt ist, den Laden im »Heidewald« bis zum 1. September zu räumen. Das sind keine zwei Wochen, in denen die vorhandenen Warenbestände per Ausverkauf, wahrscheinlich mit erheblichem Preisnachlaß, unter die Leute gebracht werden können.
Die Eberswalder Stadtverwaltung hatte zuvor signalisiert, daß sie zeitnah alternative Standorte, ggf. auch temporär, für Container oder Verkaufszelte (sowas hat Anfang der 90er Jahre schonmal funktioniert), für NETTO oder auch andere zur Verfügung zu stellen. Wir werden sehen, ob und wie das funktioniert.
Die Menschen im Kiez sind erstmal »am Arsch«. Danke, Sahin Sanli.
Gerd Markmann – 21. August 2023
Siehe auch:
»Entscheidung vor Gericht«
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Das Einkaufszentrum »Heidewald«.
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»Heidewald«-Mieter NETTO klagt gegen Kündigung:
Entscheidung vor Gericht
Eilmeldung (18.8.23):
NETTO muß raus. Siehe unten.
maxe. Unter dem Aktenzeichen 11-O-232-22 soll am Freitag, den 18. August, um 13 UHR am Landgericht Frankfurt (Oder) die Entscheidung im Rechtsstreit zwischen dem Eigentümer des Einkaufszentrum »Heidewald« und dem Discounter Netto aus Stavenhagen (schwarzes Netto) öffentlich verkündet werden.
Der neue Eigentümer Sahin Sanli hatte dem Lebensmittelmarkt den Mietvertrag gekündigt, schon kurz nachdem er die Immobilie erworben hatte. Netto hatte sich gegen die Kündigung gerichtlich gewehrt. Während des laufenden Verfahrens hatten sich beide Seiten mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten.
Der Stadtverordnete Carsten Zinn hat indes registriert, daß seit einigen Wochen das Tagesangebot in der Netto-Filliale »einen ziemlich reduzierten und temporär unaufgeräumten Eindruck« hinterlasse. Es sei zu hoffen, so Zinn, »daß dies nicht als ein schlechtes Omen« hinsichtlich der Entscheidung des Landgerichtes zu werten ist.
Zinn weist indes darauf hin, daß den Kiez-Einwohnern »scheinbar nicht Bange werden« müsse. Der Eberswaldere Bürgermeister Götz Herrmann habe sich in dieser Hinsicht sehr optimistisch geäußert. Die Verwaltungsspitze im Rathaus habe bereits »mehrere Varianten im Köcher, um die Nahversorgung im sozialen Kiez weiterhin stabil und bedarfsgerecht abzusichern«, was aber aktuell noch »der strengsten Verschwiegenheit« unterliege.
Ob es solcher alternativen Varianten bedarf, verkündet das Landgericht Frankfurt (Oder) am Freitag.
(14. August 2023)
Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat heute seine Entscheidung verkündet. Das schwarze NETTO muß nach dem Richterspruch die im »Heidewald« gemieteten Gewerberäume herausgeben. Und zwar sofort. Allerdings kann die Entscheidung noch angefochten werden.
Wie auch immer der Rechtsstreit am Ende ausgeht, dürfte klar sein, daß sich der neue Eigentümer Sahin Sanli mit dieser Aktion im Kiez kaum beliebt gemacht haben dürfte.
(18. August 2023)
Siehe auch:
»Einfach zum kotzen«
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Suzanna und Gerhard Schiewe.
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Tango zur »Hellen Stunde«
Am Mittwoch der beginnenden Woche, am 16. August 2023, betreten wir bei der Hellen Stunde mit Kultur die Welt des Tangos. Die gemeinsame Leidenschaft von Sängerin Suzanna und Akkordeonist Gerhard Schiewe ist der Tango mit all seinen klangreichen Facetten. Die Arrangements stammen aus der Feder des Akkordeonisten. Eintauchen am Vormittag! Auch die 49. Ausgabe der Veranstaltungsreihe beginnt um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde.
Die aktuellen Ausstellungen »Pixel & Voxel« von Holger Lippmann und »Aqua Lilium« von Christine Jaschek in der Galerie Fenster, sind nur noch wenige Tage zu sehen! Die Galerie in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel hat am Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und am Freitag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Dazu treffen wir uns am Donnerstag, dem 17. August 2023 um 19 Uhr zum SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt, bevor wir dann heute in einer Woche, am Sonntag, dem 20. August 2023, um 14 Uhr und in Anwesenheit der beiden Künstler die Finissage feiern. Ein herzliches Willkommen!
Die Arbeiten von Christine Jaschek und Holger Lippmann sind zu erwerben, sprechen Sie uns gern an. In unserem kleinen Galerieshop haben wir zudem eine Reihe von zum Teil signierten Büchern von Künstlern, die bei uns aufgetreten sind oder aber ausgestellt haben.
Udo Muszynski – 13. August 2023
Vorausblick
Helle Stunde mit Kultur Nr. 50 am Mittwoch, 23. August, 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz:
Lukas Fröhlich & Tayfun Schulzke »Soundorchester« (www.lukasfroehlich.de)
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Über den »Schwarzen Weg« verläuft bereits jetzt eine viel befahrene Südroute vom Brandenburgischen Viertel in Richtung der Eberswalder Innenstadt. Eine kurze und sichere Verbindung zum Bahnhof müßte die Wege entlang der Drehnitzwiese und durch die Wohngebiete Westends erschließen.
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Neue Radfahr-Route im Süden Eberswaldes:
Online-Beteiligung für »Südroute«
maxe. »Die Stadt Eberswalde hat sich zum Ziel gesetzt«, schreibt das Berliner Planungsbüro Gertz Gutsche Rümenapp GbR, »den Umweltverbund und damit auch den Radverkehr zu stärken«. In diesem Sinne werde »die Umsetzung einer Südroute für den Radverkehr geplant, die die Stadtteile Finow, Brandenburgisches Viertel und Westend mit dem Zentrum bzw. den Hauptbahnhof von Eberswalde verbinden soll, um so auch im Süden eine Alternative zur B167 zu schaffen. Nördlich der B167 gibt es bereits mit dem Treidelweg eine attraktive Verbindung, die auch bestehen bleiben soll.«
Die neue Südroute soll »eine weitere attraktive Radverbindung« schaffen und zudem den Tierpark und das Krankenhaus besser an das Radverkehrsnetz anschließen. Mit einer entsprechenden Machbarkeitsstudie hat die Eberswalder Stadtverwaltung nun das genannte Planungsbüro beauftragt.
Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie gibt es eine sogenannte »Online-Beteiligung«, die seit Juli freigeschaltet ist. Noch bis zum 3. September können dort Vorschläge gemacht, Ideen eingebracht oder Hinweise gegeben werden.
Das Planungsbüro bittet zudem darum, sich an der »Umfrage« zu beteiligen. »Hier möchten wir zum Beispiel erfahren«, heißt es auf der Internetseite, »wie häufig Sie das Fahrrad nutzen und auf welchen Wegen Sie am liebsten fahren«.
Seitens der Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde«, deren Klage gegen die Ablehnung ihres Bürgerbegehren seit vier Jahren in einer Schublde des Frankfurter Verwaltungsgerichtes vor sich hin schmort, begrüßt die Suche nach einer vernünftigen Südroute. Die Stadtverwaltung folge damit den Vorschlägen der Bürgerinitiative, die sie 2017/18 im Rahmen ihrer Aktionen gegen die chaotische und gefährliche Radstreifen-Regelung in der Heegermühler Straße gemacht hatte.
Anna Fröhlich – 9. August 2023
Siehe auch:
Bürgerbegehren »Heegermühler Straße« ist zulässig,
Große Resonanz beim Bürgerbegehren Heegermühler Straße,
Bürgerbegehren auf dem Weg und
Internetseite der BI »Radwege in Eberswalde«
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Das Einkaufszentrum »Heidewald« wurde im Jahr 1994 eröffnet. Städteplanerisch machte es damals durchaus Sinn, dem kurz vorher in »Brandenburgisches Viertel« umbenannten größten Eberswalder Neubaugebiet ein räumliches Zentrum zu geben. Doch die optimistischen Prognosen der damaligen Stadtführung unter dem ein Jahr später abgewählten Bürgermeister Dr. Hans Mai (SPD), die von einer stark positiven Bevölkerungsentwicklung der Stadt ausgingen, erwiesen sich bald als Illusion. Als erste Folgen des neuen Einkaufszentrums wurden die bestehenden Kaufhallen, die das genossenschaftlich organisierte Westunternehmen EDEKA von der einstigen DDR-Konsum-Genossenschaft übernomnmen hatte, aufgegeben. Beide Kaufhallen sind inzwischen abgerissen.
Heute funktioniert auch die zentrale Einkaufsmeile im Kiez nicht mehr, obwohl der Nahversorger Netto sein Geschäft durchaus rentabel betreibt. Denn sonst würde Netto wohl kaum gegen den Rauswurf durch den neuen Eigentümer klagen. Aber der hat vermutlich gute Geschäftsbeziehungen mit einem anderen Nahversorger, sprich: einem Konkurrenten des Stavenhagener Netto...
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»Einfach zum kotzen«
»Heidewald«-Eigentümer will Nahversorger Netto los werden
Das ist einfach nur noch zum »kotzen«*, mit welcher permanenten Verlogenheit, ständiger Desinformation und Intransparenz in der Sache der Bürgermeister, die Erste Beigeordnete und der Wirtschaftsdezernent der Stadt Eberswalde einschließlich der aktuellen Eigentümer und sein beauftragter Projektentwickler gegenüber ehrenamtlichen Kommunalpolitikern und der Einwohnerschaft im Eberswalder Ortsteil Brandenburgisches Viertel agieren!!!
Der im Brandenburgischen Viertel wohnende Stadtverordnete Carsten Zinn reagiert mit diesen drastischen Formulierungen auf einen Artikel in der lokalen Tageszeitung vom 31. Juli, in dem es um den Verbleib der Netto-Filiale im Einkaufszentrum »Heidewald« geht.
Das Lokalblatt zitiert aus einer Stellungnahme der städtischen Pressestelle, in der es heißt: »Die Stadt Eberswalde bemüht sich bereits seit längerem um eine deutliche Verbesserung der Versorgungskapazität im Brandenburgischen Viertel. Um das zu erreichen, ist sie mit verschiedenen Interessenten für den Standort im Gespräch.« Es sei jedoch festzustellen, daß die Stadt keinen direkten Einfluß auf rein privatrechtliche Mietverhältnisse nehmen könne und dürfe. »Natürlich hoffen wir, daß Netto als einziger Nahversorger des Viertels im Einkaufszentrum verbleibt.«
Das 1994 im Brandenburgischen Viertel eröffnete Einkaufszentrum »Heidewald« habe schon bessere Zeiten gesehen, schreibt die Zeitung. Die einstige Bummelmeile für das Brandenburgische Viertel sei von Leerstand gekennzeichnet. In den vergangenen Jahren hatten unter anderem ein Friseur, ein Optiker, ein Spielzeugladen, ein Drogeriemarkt und ein Blumengeschäft aufgegeben. Zuletzt war bestätigt worden, daß der Modediscounter NKD seine dortige Filiale zum 31. Dezember 2023 schließt.
Seit 2021 hat das EKZ »Heidewald« einen neuen Eigentümer. Der Berliner Unternehmer Sahin Sanli hatte kurz darauf auch das zur Ruine verkommene Wohngebietszentrum mit der einstigen Wohngebietsgaststätte »Specht« erworben.
Sanli kündigte große Pläne an und erhielt von der Eberswalder Baudezernentin Anne Fellner einige
Vorschußlorbeeren.
»Unsere
Vorhaben in Eberswalde«, wird der Eigentümer von der lokalen Tageszeitung zitiert, »sind nach wie vor aktuell und werden gemeinsam mit dem Projektentwickler Bechtolsheim Real Estate vorangetrieben«. Über Fortschritte dabei werde zu gegebener Zeit informiert, so die Tageszeitung weiter, die sich im gleichen Artikel auf Auskünfte von Netto selbst beruft.
Auf Nachfrage habe Kirsten Geß, deren Düsseldorfer Beratungsfirma die Pressearbeit von Netto betreut, mitgeteilt: »Leider hat uns der Vermieter zum kurzfristigen Verlassen des Objekts aufgefordert«. Netto wolle gerne im »Heidewald« bleiben, so Geß. Dies sei auch Gegenstand der aktuellen Gerichtsverhandlungen, zu denen sie aufgrund des laufenden Verfahrens keine weiteren Informationen geben könne.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen bestätigte dem Blatt auch der Eigentümer Sahin Sanli. Im August sei ein Termin anberaumt, vor dem er »dazu keinerlei Details nennen« werde. Er sei sich aber mit der Eberswalder Rathausspitze darüber einig, daß es im »Heidewald« unbedingt auch in Zukunft einen Nahversorger geben müsse, was sogar »daß Herzstück all unserer Überlegungen« sei. Gemeinsam mit dem Projektentwickler Bechtolsheim Real Estate arbeite er daran, das EKZ zu sanieren, zu modernisieren und zu erweitern. Marco Bauer, der Berliner Niederlassungsleiter der Becholsheimer äußert sich, wenig überraschend, ähnlich zugeknöpft. Die öffentliche Präsentation erfolge, »sobald das geht«.
Während in anderen Städten ähnlich gelagerte Probleme von den Verantwortlichen aktiv angegangen werden, verweist die Eberswalder Stadtverwaltung darauf, »keinen direkten Einfluß auf privatrechtliche Mietverhältnisse nehmen« zu können und zu dürfen. Was impliziert, daß »indirekte Einflüsse« durchaus machbar wären. Die Stadtverwaltung beschränkt sich indes darauf, zu »hoffen …, daß Netto als einziger Nahversorger des Viertels im Einkaufszentrum verbleibt oder gegebenenfalls schnell ein vergleichbarer Nachmieter gefunden werden kann«.
Somit ist dem eingangs erwähnten Statement des Stadtverordneten Carsten Zinn durchaus zu widersprechen. Verlogenheit kann der Rathausspitze kaum vorgeworfen werden. Den zitierten Aussagen der Stadtverwaltung kann vielmehr entnommen werden, daß entsprechend dem neoliberalen Mainstream alles dem sogenannten »Markt« überlassen werden soll und die daraus entstehenden nachteiligen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger von der Rathausspitze bestenfalls bedauernd beobachtet werden. Böswilliger interpretiert würde das heißen: Ihr seid uns egal.
Eine solche moralisierende Sichtweise greift indes zu kurz. Die Agierenden in der Stadtverwaltung sind auch nur Produkt der vorherrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen das private Unternehmertum – je größer desto mehr – außerhalb jeglicher Kritik steht.
Die Nahversorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs gehört zu den grundlegenden Aufgaben der Grundversorgung und ist somit eine gesellschaftliche Angelegenheit. In der Vergangenheit mag das mittels privaten Versorgungsunternehmen funktioniert haben. Doch hat dieser Wirtschaftszweig inzwischen offenbar einen Zentralisierungs- und damit Monopolisierungsgrad erreicht, bei dem eine flächendeckende Grundversorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs sogar in großen städtischen Wohngebieten im »freien Spiel der Marktkräfte« nicht mehr funktioniert.
Hier scheint also ein gesellschaftliches Eingreifen dringend notwendig zu sein, um Schaden von den im Brandenburgischen Viertel lebenden Menschen abzuwenden.
Vorschläge, wie ein solches gesellschaftliches Eingreifen aussehen könnte, nimmt die MAXE-Redaktion unter
gerne entgegen. Vielleicht ergibt sich daraus eine öffentliche Diskussion mit Vorschlägen, die von unseren Volksvertretern in der Stadtverordnetenversammlung und vom Bürgermeister aufgenommen werden können.
Gerd Markmann – 31. Juli 2023
* – Die Bemerkung zum »kotzen« nimmt Bezug auf die Äußerung der Ersten Beigeordneten, stellvertretenden Bürgermeisterin und Baudezernentin Anne Fellner in der 41. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 27. Juni 2023 zum TOP 13.9 (dort in der Minute 21). In dem Tagesordnungspunkt ging es um die Bestätigung der Genehmigungsplanung für den Neubau eines Funktionsgebäudes im Westendstadion. Nach sehr kontroversen Diskussionen sagte Anne Fellner, die wohl versäumt hatte, zuvor ihr Mikrofon auszuschalten: »Ich könnt' kotzen«. Letztlich stimmten die Stadtverordneten der Genehmigungsplanung zu, allerdings unter der Bedingung, daß mit den betroffenen Keglern nochmals über deren Vorschläge, soweit sie kostenneutral umsetzbar sind, zu verhandeln sei.
Siehe auch:
Bebauungsplan für den »Specht«
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Die Quartiersmanagerinnen im Brandenburgischen Viertel Julia Klemm, Antonia Gergs (beide S.T.E.R.N. GmbH) und Katharina Brunnert (Stadt Eberswalde).
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Personalwechsel im Stadtteilbüro
maxe. Seit dem 1. Juni gehört ein neues Gesicht zum Kollektiv des Quartiersmanagements (QM) im Brandenburgischen Viertel. Antonia Gergs nahm die Stelle von Julia Hantke ein, die sich nach drei Jahren bei der S.T.E.R.N. GmbH und fast zweieinhalb Jahren im Brandenburgischen Viertel künftig neuen beruflichen Herausforderungen widmet.
Antonia Gergs war bisher als Werksstudentin bei der S.T.E.R.N. GmbH tätig und sammelte als solche unter anderem im Quartiersmanagement Strausberg erste Erfahrungen. Im Sommer schließt sie ihren Master in Stadt- und Regionalplanung ab. Bereits seit dem 1. Juni widmet sie sich als Projektmitarbeiterin voll und ganz dem Brandenburgischen Viertel und ist neben Katharina Brunnert und Julia Klemm nunmehr die dritte Ansprechpartnerin des QM im Kiez.
Das Eberswalder Quartiersmanagement ist dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr im Bürgerzentrum in der Schorfheidestraße 13 zu erreichen. Außerhalb der Sprechzeiten stehen die Quartiersmanagerinnen telefonisch und via eMail zur Verfügung.
(30. Juli 2023)
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail:
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· internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de
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Kinderschminken gehört regelmäßig zu den Rennern bei der »Fête de la Viertel«. Die Quartiersmanagerin Katharina Brunnert lädt zu »einem bunten Fest mit zahlreichen Möglichkeiten für Kinder und Erwachsene - Basteln, Ponnyreiten, Musik und Tanz und Verkaufsstände, die die Fete abrunden«.
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Geld für´s Kiezfest
Stadtverordneter konsultiert Dezernenten
maxe. Die finanziellen Mittel für die »Fête de la Viertel« am 1. September sollen inzwischen freigegeben worden sein. Darüber informierte am 27. Juli der frühere Ortsvorsteher und noch immer Stadtverordnete aus dem Kiez, Carsten Zinn.
»Im Rahmen einer persönlichen Vier-Augen-Konsultation mit dem neuen Bildungs-, Kultur-, Sozial- und Sportdezernenten der Stadt Eberswalde Bernd Schlüter (parteilos) am vergangenen Freitag, den 21. Juli, die von 13 bis circa 15.30 Uhr andauerte, hat Dezernent Bernd Schlüter auf nochmalige persönliche Nachfrage mir bestätigt, daß die beantragten finanziellen Mittel unter anderem für die Fête de la Viertel freigegeben sind. Das dürfte mittlerweile auch das Quartiersmanagement im Sozialen Kiez bestätigen können.«
Die Feinplanung, so Zinn, könne nun vorangetrieben werden »und die relevante Armateurband für die Abendveranstaltung gebunden werden, soweit das bereits nicht schon geschehen ist«.
Der Stadtverordnete, der seit März zur Fraktion Bündnis Eberswalde gehört, die seitdem den Namen »Bündnis Eberswalde / Einzelstadtverordnetenschaft« trägt, vergaß auch nicht darauf hinzuweisen, daß die gesicherte Finanzierung auch für die Stadtteilfeste in Westend sowie das Feuerwehrjubiläum »100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sommerfelde« gelte.
Zumindestens das 11. Parkfest in Westend stellt dabei eine direkte Alternative zur »Fête de la Viertel« dar. Wie das Kiezfest im Brandenburgischen Viertel beginnt das Parkfest am Freitag, den 1. September, um 15 Uhr. In Westend gibt es allerdings noch einen zweiten Tag. Auch am Sonnabend wird in unserem Nachbarstadtteil von 15 bis 0 Uhr gefeiert, unter anderem ab 21. Uhr mit der Rolling-Stones-Tribute-Band »Starfucker«.
Ebenfalls am Freitagnachmittag findet auf dem Eberswalder Marktplatz die traditionelle Veranstaltung zum Weltfriedenstag statt.
Ronald Schild – 28. Juli 2023
Siehe auch:
»Haushaltssperre contra Kiezfest«
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Bereits 2019 mußten sich die Veranstalter der »Fête de la Viertel« nicht über zu geringen Zulauf beklagen.
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Haushaltssperre contra Kiezfest
maxe. Am 23. Mai hat der Eberswalder Kämmerer eine haushaltswirtschaftliche Sperre erlassen, weil per Hochrechnung der aktuell geplanten Ausgaben und Einnahmen sich in den kommenden fünf Jahren ein eklatantes Haushaltsdefizit aufbauen würde.
Somit sind nur noch Aufwendungen und Auszahlungen zulässig, zu deren Leistungen die Stadtverwaltung rechtlich verpflichtet oder die für eine Weiterführung notwendiger Aufgaben unaufschiebbar sind. Dazu gehört beispielsweise, daß neues Personal eingestellt wird, um alle Personalstellen laut Stellenplan zu besetzen.
»Es werden alle Aufwendungen und Auszahlungen der Stadtverwaltung für das Haushaltsjahr 2023 nochmals auf ihre Erforderlichkeit und Notwendigkeit hin überprüft«, teilte die Stadtverwaltung auf der Sitzung des Sprecherrates für das Brandenburgische Viertel am 6. Juli mit. Die Haushaltssperre betrifft auch die Mittel des Quartiersmanagements, obwohl diese weitgehend aus zweckgebundenen Fördermitteln stammen.
Das heißt, für alle Projekte, die zum 25. Mai noch nicht beschieden waren, ist die Finanzierung unsicher. Dies betrifft auch die beiden Stadtteilfeste »Fête de la Viertel« am 1. September und den Kiez-Weihnachtsmarkt am 17. Dezember. Zwar ist der Antrag für die beiden Feste ist bereits gestellt, aber es gibt bisher noch keine Mittelfreigabe durch den Stadtkämmerer.
Das Stadtteilfest »Fête de la Viertel« soll am 1. September von 15 bis 21.30 Uhr unter dem Motto »Weltfriedenstag« stattfinden. Da es sich um eine städtische Veranstaltung handelt, dürften inhaltlich kaum Abweichungen von den offiziellen Narrativen zu erwarten sein.
Von der Eberswalder Friedensinitiative wird übrigens etwa zeitgleich am 1. September die traditionelle Veranstaltung zum Weltfriedenstag auf dem Eberswalder Marktplatz veranstaltet. Mit dabei wird u.a. der Chor IWUSCHKA sein, der daher bei der Kiez-Fete fehlen wird.
Auf dem Potsdamer Platz liegt von 15 bis 18 Uhr der Fokus auf einem Familienprogramm mit Ständen und Programmpunkten für Familien. Dem soll sich von 18 bis 21.30 Uhr ein Bühnenprogramm vor allem für Jugendliche, aber auch ältere Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels anschließen.
Für das Kiez-Fest liegen bereits einige Angebote von Programmpunkten wie Ponyreiten, ein Eiswagen und auch einem Sicherheitsdienstleister vor. Allerdings können bindende Verträge erst geschlossen werden, wenn der Antrag von der Kämmerei der Stadt Eberswalde bewilligt wurde.
Zahlreiche Akteure aus dem Kiez wollen sich auch wieder ohne Honorar in Form von Ständen und Aktionen für Kinder und Familien am Fest beteiligen.
(26. Juli 2023)
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Baumpflege nach dem Sturm
maxe. Wie die Nachrichten berichteten, wurde die Hauptstadt am Wochenende von einem Unwetter mit Sturm und starkem Regen heimgesucht. Eberswalde blieb weitgehend davon verschont. Es fiel zwar einiges an Wasser aus den Wolken, doch der Sturm kam hier eher als starker Wind mit teilweisen Böen an. Die meisten Bäume ließen sich dadurch nicht dazu bringen, ihr Totholz abzuwerfen.
Auch wenn die Äste den stärksten Stürmen widerstehen, ist Sicherheit eine wichtige Sache, für die die Grundstückseigentümer haften. Daher engagierte die Eberswalder Wohnungsgenossenschaft am Tag nach dem Unwetter eine Altenhofer Holzfällerfirma, um auf einem ihrer Wohnhöfe die trockenen Äste von den Bäumen abzuschneiden. Auch einige Misteln wurden entfernt, die sich auf einigen Birken angesiedelt hatten.
Was der Sturm nicht schaffte, leisteten nun die fleißigen Kettensägenarbeiter aus Altenhof. Die Verkehrssicherheit ist wieder hergestellt.
(26. Juli 2023)
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Die wuchernde Natur verbirgt mehr und mehr die Ruine des einstigen Mehrzweckwohngebietszentrums »Specht«, in deren zerstörten Resten zuletzt obdachlose Menschen Zuflucht gesucht hatten.
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SPECHT wurde »freigezogen«
maxe. Die Ruine des einstigen Mehrzweckgebäudes mit Wohngebietsgaststätte »Specht« diente seit längerem einem obdachlosen Bewohner des Brandenburgischen Viertels als halbwegs wettergeschützte Unterkunft und insbesondere Schlafstätte. Bisher störte sich niemand daran – weder an der Nutzung der Ruine als Asyl für einen Obdachlosen, noch daran, daß es in diesem reichen Land überhaupt Menschen ohne Obdach gibt. Für diese Menschen ist laut Gesetz das Ordnungsamt zuständig, was heißt, Menschen ohne Obdach werden vorrangig als Störung der öffentlichen Ordnung wahrgenommen.
Wie der einstige Ortsvorsteher im Brandenburgischen Viertel Carsten Zinn nun herausfand, hat sich die Bechtolsheim Real Estate Düsseldorf Niederlassung Berlin als neue Eigtenümrin des »Spechts« sich von ihren »illegalen Haupt- und Nebenmietern in besagter Immobilie getrennt«. Eine Zwangsräumung, so Zinn, sei nicht notwendig gewesen, »denn besagte Mieterschaft(en) sollen freiwillig das 'Spielfeld' geräumt haben. Aktuell neues Quartier soll in einem bisher unbekannten Waldstück sein, vermutlich sehr nahe am Brandenburgischen Viertel.«
Ob die Bechtolsheim Real Estate damit signalisiert hat, gegebenenfalls zeitnah die »Specht«-Ruine abzureißen, »um damit die Grundlage zu legen, daß an besagter Stelle Hochhäuser á la DUBAI 007 durch die neue Eigentümerschaft entstehen können«, hat Carsten Zinn bisher nicht ermitteln können.
(19. Juli 2023)
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Das Brandenburgische Viertel von oben.
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Baujahr 2023 im Kiez
Es gibt im sozialen Kiez von Eberswalde von vielfältigen Aktivitäten zu berichten, bei denen in Beton-, Holz- oder Metall-Bauwerke investiert wurde, um die Infrastruktur umfassend zu ertüchtigen. Zum einen hat 50-Hertz die Stromtrasse erneuert, mit leistungsstärkeren Masten, die allerdings in der Einflugschneise des Finower Flughafens nicht so hoch ausfielen.
Die neuen Leitungen der 380-kV-Hochspannungstrasse werden derzeit genutzt, um den Strom der alten 220-kV-Trasse durch das Eberswalder Stadtgebiet zu leiten, denn hier wurden die Masten der alten Strom-Trasse bereits abgebaut. Derzeit arbeitet der Netzbetreiber 50-Hertz eifrig daran, die 380-kV-Trasse im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin fertig zu bauen.
Das neue Betongold ist in der Cottbuser- und Spreewaldstraße zu finden, wo im vergangenen Jahr neue Wohnungsnutzer einzogen oder die alten wieder zurückkamen, nachdem die vier Wohnblöcke generalüberholt wurden. Dort sind inzwischen auch die Außenanlagen so gut wie fertig, nur am »Spreewaldpark« im Hof wird noch gewerkelt. Dort entsteht ein Spielplatz mit neuen Klettertürmen und Hügellandschaften.
Gleich gegenüber befindet sich auch eine nagelneue Goldgrube, ein halboffenes zweistöckiges Parkdeck, dessen Stellplätze angemietet werden können. Kontrolliert wird per Kamera, die die Kfz-Kennzeichen erfaßt. Wenn das nicht schon KI ist!?
Weiteres Betongold entsteht gerade im »Quartier Oderbruch«, wo fünf Blöcke der Genossenschaft umfassend saniert werden, nachdem sämtliche Mieter in alle Winde verstreut wurden. Voraussichtlich im September ziehen hier in einigen Wohnungen die ersten (oder alten) Mieter wieder ein, teilweise mit Außengang am Haus und Fahrstuhl. Bis die Außenanlagen wieder grün sind, kann es noch ein Weilchen dauern, bestimmt bis 2024, wenn der Ukrainekrieg vorbei ist.
Ganz fix ging es allerdings mit dem sogenannten Schorfheideplatz. In nur wenigen Wochen wurden die alten Betonplatten der Beeskower Straße entfernt, die Abdeckung des Kollektors erneuert, die Straßenkreuzung grundhaft ausgebaut und asphaltiert, die vorgesehenen Wege plaziert, Mulden für die Wasserversickerung angelegt und neue Bäume gepflanzt. Respekt!
Ob es auch so schnell mit der Sanierung der Cottbuser Straße geht, wird sich zeigen. Dort müssen auch Betonplatten entfernt werden, die noch DDR-Standard waren und im 1. Bauabschnitt ist man noch nicht einmal bei der Asphaltierung. Es entstehen wieder Parkbuchten, allerdings mit viel weniger Stellplätzen als früher. Dafür gibt es ja jetzt das Parkhaus (siehe oben).
Im Bereich des III. Bauabschnittes gibt es auch Bewegung. Die Märkische Schule bekommt einen großen Anbau, damit der erweiterte Betreuungsbedarf der dortigen Kinder auch Platz findet. Wenn Sie sich fragen: Wo ist nur diese Schule? – Sie stoßen direkt mit der Nase auf sie, wenn sie in der Potsdamer Allee Nord durch den gestalteten Durchgang nach Westen gehen und so zur Rheinsberger Straße gelangen.
Weiter südlich, einen Katzensprung weiter, direkt angrenzend an den Hof der Grundschule, haben wir jetzt unser neues Holzhaus: einen nagelneuen Kinderhort, der auch baulich den Schwerpunkt auf körperliche Bewegung der Jüngsten setzt, die sich dort in vielfältigster Hinsicht austoben können. Platz ist für 150 Kinder und zwölf Erzieher. Die Baumaßnahme dauerte 33 Monate und kostete rund acht Millionen Euro. Nun hat die Stadt Eberswalde kein Geld mehr.
Jürgen Gramzow – 30. Juni 2023
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Die Gestaltung des großzügigen Außenbereichs stellte den letzten verbliebenen Bauabschnitt des Neubauprojekts dar. Am 25. Mai 2023 konnte auch dieser feierlich eröffnet werden. Bürgermeister Götz Herrmann gab hierzu den sprichwörtlichen Startschuß, bevor das neue Außengelände durch die Kinder des Hortes in Beschlag genommen wurde. Einen brandneuen Easy Rider-Roller hatte das Stadtoberhaupt dafür ebenfalls im Gepäck.
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»Kinderinsel« mit Außenanlage
maxe. Seit Ende Mai sind nun auch die Außenanlagen des neuen Hortes »Kinderinsel« fertig. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, dauerte der Bau insgesamt, einschließlich der halbjährigen Planungsphase und dem Gestaltungswettbewerb nur 33 Monate. Nach der offiziellen Eröffnung im Februar kamen noch vier Monate hinzu, in denen die 4.660 Quadratmeter große Außenanlage hergestellt wurden.
»Dieser neue Hort in Holzbauweise«, so die städtische Pressestelle, »bietet Platz für 150 Hortkinder plus zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die modernen und hellen Innenräume haben den Kindern verschiedene Möglichkeiten der Beschäftigung zu bieten. So gibt es unter anderem eine Kinderküche, einen Sport- und Bewegungsraum, einen Forscherraum sowie einen Entspannungsraum. Die Einrichtung zeichnet sich durch ein bewegungsorientiertes Profil aus.«
Dies können die Kinder seit Ende Mai nun auch im Freien, um nach Herzenslust zu spielen, zu toben und ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen. »Bewegung ist gesund und Kinder brauchen sie ganz besonders, um sich adäquat entwickeln zu können, sagte Bürgermeister Götz Herrmann zur Übergabe der Außenanlage am 25. Mai. Neben genügend Raum zum »auspowern« finden sie auf dem Gelände auch Rückzugs- und Ruheorte an der frischen Luft. »Ich bin begeistert und stolz, daß wir dieses Bauvorhaben so erfolgreich und zufriedenstellend abschließen konnten. Allen Beteiligten möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen«, so der Bürgermeister.
Bei der Planung und Gestaltung des Außenbereichs wurden die Wünsche der Kinder erfragt und weitestgehend berücksichtigt. So finden sich dort nun eine Kletterinsel, ein Wasserspielplatz, eine Rollerstrecke, eine Spielwiese, ein »Strand« mit Spielsand, Hängematte und Holzdeck sowie geschützte Pergolagärten.
»Die Anmutung der neuen Außenanlagen lädt nicht nur zur Bewegung ein, sie beflügelt auch die kindliche Fantasie«, meint die Baudezernentin und Erste Beigeordnete Anne Fellner. »Durch ihre suggestive Beschaffenheit liefert die Anlage spannende Motive und ein inspirierendes Umfeld für die Spiele der Kinder. So besticht der Hort 'Kinderinsel' nicht nur durch seine generell nachhaltige Bauweise sowie die Stärkung der sozialen Infrastruktur im Viertel, auch für die geistige Entwicklung der Kinder wird buchstäblich spielerisch ein Beitrag geleistet.«
Durch die unmittelbare Nähe zur Grundschule Schwärzesee bilden Hort und Schule eine räumliche und funktionale Einheit. Das finanzielle Auftragsvolumen der Außenanlagen liegt bei rund 735.000 Euro. Auftragnehmer war die Firma Brodmann Garten- und Landschaftsbau aus Biesenthal. Die Fachplanung oblag der Kubus Freiraumplanung GmbH & Co. KG Berlin.
(16. Juni 2023)
Siehe auch:
»Kinderinsel« eingeweiht,
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Vergiß dein nicht
»Engagierter Stammtisch« zum Thema Demenz
maxe. Am 12. Juni, von 17 bis 19 Uhr, widmet sich der »Engagierte Stammtisch« in der Seniorenbegegnungsstätte »Silberwald«, (Spreewaldstraße 1) unter dem Titel »Vergiß dein nicht« dem Thema Demenz. Dies teilte Katja Schmidt von der Freiwilligenagentur Eberswalde mit.
Der Stammtisch bietet engagierten Menschen aus und um Eberswalde die Gelegenheit, sich zu dem Thema miteinander auszutauschen.
Die Leiterin der Begegnungsstätte Nicole Vormum wird eine kurze Einführung geben. Katja Schmidt freut sich sehr, daß Sandra Santos von der Stiftung Lobethal dazu kommt und einen »Demenzsimulator« mitbringt, der den Teilnehmenden einen kleinen Einblick in die Welt von Demenzkranken geben soll.
Anschließend wird Zeit zum Austausch dazu, aber auch zu anderen Themen rund um freiwilliges Engagement bleiben.
Weitere Stammtische diesen Jahres zum Vormerken:
- 4. September, 17 bis 19 Uhr:
»Reiche Ernte - Permakultur, Hügelbeet & Co.«
- 22. November, 17 bis 19 Uhr:
»Aber nicht nachmachen?« – Experimente mit Kindern
Die Freiwilligenagentur freut sich, wenn die Stammtische Intesse finden. Katja Schmidt bittet um eine vorherige Anmeldung per
zur besseren Planung.
(8. Juni 2023)
Siehe auch:
»Februaraktionen im Silberwald«
»Nikolausmarkt im Silberwald«
Begegnungsstätte »Silberwald« · Spreewaldstraße 1 · 16227 Eberswalde
Träger: Kontakt Eberswalde e.V. · Projektleiterin: Nicole Vormum
Tel. 03334/3876980 · Fax: 03334/3879754 · eMail:
Wir verstehen uns als ein Ort der Begegnungen und wir sind Ansprechpartner für Senioren, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Demenz und selbstverständlich deren Angehörige. Wir wollen helfen, unterstützen, Wissen vermitteln. In unseren Räumlichkeiten finden täglich wechselnde Angebote zur Aktivierung, Beschäftigung und Betreuung statt. Zusätzlich können wir im Alltag unterstützen (Begleitungen zu Ärzten, Hilfe im Haushalt, etc.).
Bürgerstiftung Barnim Uckermark · Freiwilligenagentur Eberswalde
Katja Schmidt · Puschkinstraße 13, Zi 1.13 · 16225 Eberswalde
Tel: 03334 2594959 · eMail:
Haben Sie schon unseren Engagementfinder entdeckt? Unter www.freiwillig-in-eberswalde.de finden Sie viele spannende Engagementangebote oder können Ihre Organisation oder Initiative und Ihre Suche nach Freiwilligen registrieren lassen.
Die Freiwilligenagentur Eberswalde ist ein Projekt der Bürgerstiftung Barnim Uckermark. Sie wird gefördert von der Stadt Eberswalde und dem Landkreis Barnim.
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Galerie Fenster:
Zwei neue Ausstellungen
Eröffnung am 8. Juni in der Prignitzer Straße 50
Am 8. Juni werden in der Galerie Fenster um 19 Uhr die Sommerausstellungen »Pixel & Voxel« von Holger Lippmann und »Aqua Lilium« von Christine Jaschek eröffnet.
Holger Lippmann gehört zu den Pionieren der Netzkunst und bezeichnet einen Teil seines Werkes als digitale Malerei. Neben »Pixel« sind mit Voxel« auch Skulpturen zu sehen. Mit Holger Lippmann verbindet uns schon eine jahrelange Zusammenarbeit, die 2007 ihren Ausgangspunkt nahm, als wir seine Videoinstallation »Minimal Garden« beim Abschlußkonzert des Festivals Jazz in E. No. 13 auf dem »größten Balkon der Stadt«, dem damals noch nicht der Öffentlichkeit übergebenen Parkdeck in der Pfeilstraße, auf großen transparenten Leinwänden zum Strahlen brachten. Für 400 Besucher ein Abend, der kaum in Vergessenheit geraten kann.
Zuletzt war Holger Lippmann am 20. Februar 2021 zu Gast in unserem Studio Halbelf No. 8 (oder auch bei Guten-Morgen-Eberswalde No. 711) und wir sprachen mit ihm über seine künstlerische Arbeit. Zu sehen ist diese Ausgabe immer auch noch auf dem Mescal Youtube Kanal.
Von Christine Jaschek sind bei uns vor allem Fotografien zu sehen, einige Unterwasservideos ergänzen die Präsentation. Die Künstlerin bezieht ihre Inspiration aus der unberührten Natur Brandenburgs und ihre Bearbeitungen heimischer Flora und Fauna sind frisch und neu.
Das Künstlerpaar lebt und arbeitet in Wandlitz und wird zur Ausstellungseröffnung anwesend sein, für die livemusikalische Umrahmung der Vernissage sorgt Holger Lippmann höchstselbst.
Mit der Eröffnung unserer 16. und 17. Ausstellung wechseln wir auch zu neuen Sommeröffnungszeiten. Bis zum 20. August haben wir jetzt immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Dazu wird es ausgewählte Veranstaltungen geben, beispielsweise treffen wir uns einmal im Monat zum SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt.
Die Galerie Fenster in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde kann nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden. Am besten einen Termin via
vereinbaren.
Udo Muszynski – 6. Juni 2023
Siehe auch:
»Noch zweimal in der Galerie«
Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail:
· www.mescal.de
· www.1893-wohnen.de
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Foto: (v. l. n. r.) Julia Klemm (Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel), Anne Fellner (Erste Beigeordnete und Baudezernentin) sowie Franziska Fiebig und Heike Pankrath (beide vom Stadtentwicklungsamt) führen durch das Brandenburgische Viertel. Rund ein Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner folgten ihnen.
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Ein Spaziergang durch den Kiez
Stadtführung mit der Ersten Beigeordneten
In jedem Jahr findet auf Initiative von Bund, Ländern, dem Deutschen Städtetag sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund der bundesweite Aktionstag »Tag der Städtebauförderung« statt, dieses Mal am 13. Mai. Wie die Pressestelle der Stadtverwaltung mitteilte, beteiligte sich die Stadt in diesem Jahr mit einem Spaziergang durch das Brandenburgische Viertel an der Initiative.
Ein gutes Dutzend interessierter Bürgerinnen und Bürger nutzte die Gelegenheit, um mit der Ersten Beigeordneten und Baudezernentin Anne Fellner den aktuellen »Status Quo« im Viertel zu diskutieren sowie den fachbezogenen Erläuterungen von Heike Pankrath aus dem Stadtentwicklungsamt zu lauschen.
Der Spaziergang startete auf dem Potsdamer Platz, wo eines der insgesamt vier Willkommensschilder im Viertel steht. Der Weg der Gruppe führte an insgesamt sieben Stationen vorbei, die »exemplarisch für stadtentwicklerische Maßnahmen der Stadt Eberswalde sowie ihrer Partner stehen können«, so die Pressestelle.
Der Anfang Februar eingeweihte Hort »Kinderinsel« in der Kyritzer Straße durfte dabei nicht fehlen. Das zweite von insgesamt drei neuen Regenrückhaltebecken, das im vergangenen Jahr in der Neuruppiner Straße entstand, war die nächste Station. Leider entstand hier mal wieder ein »technisches Bauwerk«, das den Zweck erfüllt, aber nicht in die Landschaft paßt. Im Vorfeld gegebene Anregungen blieben ungehört. Schließlich besuchten die Spaziergänger den »gerade in der Neugestaltung befindlichen Schorfheideplatz. Letzterer soll Ende dieses Jahres fertiggestellt werden und unter anderem neue Sitzgelegenheiten zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität bereithalten.«
Die Stadt Eberswalde hat in den vergangenen Jahren zahlreiche soziale und bauliche Maßnahmen zur Entwicklung des Brandenburgischen Viertels auf den Weg gebracht, wird berichtet. Allein die angelaufenen sieben Stationen am »Tag der Städtebauförderung« entsprechen in etwa einem Finanzvolumen von 9 Millionen Euro, zusammengesetzt aus Mitteln von Bund, Land und Kommune.
Nachdem in den vergangenen zwanzig Jahren etliche Millionen in den Abriß von Wohnungen geflossen sind, wird das Land Brandenburg entsprechend der
Kooperationsvereinbarung
zwischen Land, Stadt und Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG bis 2024 etwa 52 Millionen Euro aus der Wohnraumförderung für die Sanierung von Wohnungen der Genossenschaft bereitstellen. Hinzu kommen etwa 7,2 Millionen Euro aus der Städtebauförderung für die soziale Entwicklung des Viertels. Davon wurde unter anderem der Neubau des Hortes »Kinderinsel« in der Kyritzer Straße finanziert. Weitere Mittel davon verwendete die Stadt zur Bezahlung des externen Quartiersmanagements.
»Zukunft kann immer nur nach vorne gestaltet und nach hinten verstanden werden«, versucht sich die Baudezernentin Anne Fellner in philosophischer Erklärung. Im Brandenburgischen Viertel setzte die Stadt Eberswalde eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der sozialen Infrastruktur, des Wohnungsbaus sowie der Klimaanpassung um. »Trotz unbestreitbarer Herausforderungen, arbeiten wir an einer lebendigen und attraktiven Zukunft für das Viertel«, so die Dezernentin.
Anna Fröhlich – 6. Juni 2023
Siehe auch:
»Bauarbeiten im Kiez«,
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Bevölkerung | 6.720 |
Bevölkerungswachstum seit 2012 | 420 (6,7 %) |
Bevölkerung unter 16 Jahre alt | 1.236 (18,4 %) |
Bevölkerung ab 65 Jahre | 1.371 (20,4 %) |
nicht-deutsche Bevölkerung | 1.435 (21,4 %) |
Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 | 1.897 (49,6 %) |
Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 | 637 (16,7 %) |
Anteil der Transferleistungsbeziehenden nach SGB II | 1.791 (26,7 %) |
Wohnungsbestand | 4.029 |
Leerstand | 522 (13,0 %) |
Quelle: Stadt Eberswalde, Abfrage der Daten zu Demografie und Wohnen 2012–2021
Stand: 31.12.2021.
Inzwischen liegen längst neuere Daten vor. Mit Stand vom 30.04.2023 lebten 6.826 Menschen mit Hauptwohnsitz im Brandenburgischen Viertel, weitere 78 mit Nebenwohnsitz – insgesamt also 6.904.
Davon sind 1.691 (24,8 %) ausländische Staatsbürger (im Unterschied zur obigen Tabelle wurden hier Einwohner mit doppelter Staatsbürgerschaft mitgezählt). 1.272 (18,6 %) sind unter 16 Jahre und 1.394 (20,4 %) über 65 Jahre alt.
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Alles wird besser
Neue Sozialstudie zum Brandenburgischen Viertel
Nach den Jahren 1999 und 2012 wurde im Jahr 2022 erneut eine Sozialstudie vom Büro LPG – Landesweite Planungsgesellschaft mbH aus Berlin für das Brandenburgische Viertel erstellt. In der aktuellen Studie werden die Entwicklungen der Wohnbevölkerung, die Identität und das Image des Quartiers sowie die Ausstattung und Nachfrage nach sozialer Infrastruktur den vorherigen Studien vergleichend gegenübergestellt. Schwerpunktmäßig soll dabei die Ermittlung von Problemlagen im Brandenburgischen Viertel gelingen. Insbesondere wird dabei das Zusammenspiel von Angeboten und Einrichtungen sozialer Infrastruktur mit den Bedarfen der Wohnbevölkerung analysiert, um Optimierungspotentiale abzuleiten.
In den letzten Jahren wurde im Brandenburgischen Viertel eine positive Entwicklung angestoßen, die auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren im Rahmen einer Befragung in Zusammenhang mit der Studie wahrgenommen wird.
Etwa 52 Millionen Euro aus der Wohnraumförderung stellt das Land Brandenburg bis 2024 für die Sanierung von Wohnungen der Genossenschaft 1893 eG bereit. Für den gleichen Zeitraum (2020 bis 2024) erhält die Stadt Eberswalde etwa 7,5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung für die soziale Entwicklung im Viertel. Diese wurden unter anderem für den Neubau des Hortes »Kinderinsel« in der Kyritzer Straße sowie die Arbeit des Quartiersmanagements aufgewendet.
Durch solche Maßnahmen wird das Brandenburgische Viertel zunehmend als Wohnstandort für neue Bevölkerungsgruppen interessant. Dennoch bestehen große Herausforderungen für das Viertel fort.
Aus gutachterlicher Sicht ergeben sich auf Grundlage der Sozialstudie insbesondere folgende Handlungserfordernisse, die prioritär bearbeitet werden sollten:
- Die Versorgungssituation im Brandenburgischen Viertel muß verbessert werden. Der Ausbau der Nahversorgung wäre ein wesentlicher Schritt zu mehr Zufriedenheit und würde die Attraktivität des Viertels maßgeblich steigern.
- Der öffentliche Raum im Brandenburgischen Viertel muß entwickelt werden, sodaß er seine Funktion als sozialer Begegnungsort besser erfüllen kann. Aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner ist insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung und die Ausstattung mit Sitzbänken und anderem Stadtmobiliar sowie attraktiver Bepflanzung Optimierungsbedarf gegeben.
- Das Brandenburgische Viertel weist eine Vielzahl von Einrichtungen und Angeboten, insbesondere im sozialen Bereich auf. Ohne das Engagement ehrenamtlich tätiger Personen wäre ein Großteil dieser Angebote in der jetzigen Form nicht zu betreiben. Die Sichtbarkeit der verschiedenen Akteurinnen und Akteure muß als zentrale Aufgabe verbessert werden.
- Anders als für Kinder gibt es im Brandenburgischen Viertel kaum altersspezifische Angebote für Jugendliche. Das ergibt sich sowohl aus der Haushaltsbefragung als auch aus den Erkenntnissen aus den Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort. Die Gruppe der Unter-16-Jährigen bildet derzeit rund 18 % der Gebietsbevölkerung im Vergleich zu rund 14 % im Jahr 2012.
- Aus der vielfältigen Bevölkerungsstruktur im Brandenburgischen Viertel ergeben sich auch besondere Herausforderungen, insbesondere für die Integrationsarbeit. Es ist besonders wichtig, daß sich Neuankömmlinge gut und schnell eingliedern können, um ihre Teilhabe-Chancen zu erhöhen und um das Zusammenleben im Viertel zu fördern. Sprach- und Integrationskurse sind dafür essentiell, aber auch niedrigschwellige Beratungsangebote vor Ort und die ehrenamtlichen Netzwerke.
- Auch hier wäre ein Großteil der bestehenden Angebote ohne das Engagement ehrenamtlich tätiger Personen in der jetzigen Form nicht zu betreiben. Die Erhaltung, Stärkung sowie finanzielle Absicherung bestehender Strukturen sind somit wesentlich für ein attraktives Brandenburgisches Viertel.
Seitens der Verwaltung haben Sarah Schmidt, die kommissarische Amtsleiterin des Amtes für Generationen, Sport und Integration und Katharina Brunnert, die Quartiersmanagerin im Brandenburgischen Viertel, die Erarbeitung der Studie begleitet.
»Noch vor den Sommerferien wird es eine Sozialraumkonferenz mit Akteurinnen und Akteuren im Viertel geben, um insbesondere die Punkte Sichtbarkeit der Angebote, Ausbau der Angebote für Jugendliche und Integrationsarbeit aufzugreifen und gemeinsam Optimierungen und positive Entwicklungen voran zu treiben«, berichtet Sarah Schmidt.
Katharina Brunnert ergänzt dazu: »Noch während der Erarbeitung der Studie wurden bereits von der Stadtverwaltung eine Bank am Eingang Prignitzer Straße und eine öffentliche Toilette im Märkischen Park installiert. Am 13. Mai wurde im Rahmen des Freiwilligentages auf dem sogenannten Jugendplatz im Barnim Park damit begonnen, einen Work-Out-Bereich zu installieren. Damit wird gemeinsam mit Jugendlichen und weiteren Engagierten ein attraktives Angebot zentral im Viertel geschaffen werden«.
Die Sozialstudie finden Sie auf der Homepage der Stadt Eberswalde unter diesem
Link.
Pressestelle der Stadtverwaltung Eberswalde – 17. Mai 2023
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail:
· internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de
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Bürgerempfang im Kiez
maxe. Erstmals fand am 22. April der aus dem traditionellen Neujahrsempfang hervorgegangene und in das Frühjahr verschobene Bürgerempfang des Bürgermeisters im Ortsteil Brandenburgischen Viertel statt.
Dem Ex-Bürgermeister Friedhelm Boginski, der den traditionell für eingeladene Gäste vorbehaltenen Neujahrsempfang nach seinem Amtsantritt zum Bürgerempfang umfunktioniert hatte, war es den aus verschiedensten Gründen nicht gelungen, den Bürgerempfang auch einmal im Kiez zu veranstalten. Dann mußte der Bürgerempfang einige Jahre lang wegen Corona ausfallen.
Der neue Bürgermeister Götz Herrmann schaffte es gleich beim ersten Mal, das Event im Brandenburgischen Viertel zu veranstalten. Bereits zur offiziellen Eröffnung um 15 Uhr waren zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner auf dem Platz. Im Laufe des Nachmittags wurde es dann zuweilen im »Märkischen Park« richtig voll...
(22. April 2023)
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Kiez-Kino
maxe. Das Kiez-Kino ist ein kostenloses Angebot für Menschen aus Eberswalde - insbesondere aus dem Brandenburgischen Viertel. Geplant sind zunächst von April bis August 2023 monatliche Filmabende, jeweils um 18 Uhr am ersten Montag im Monat in den Räumlichkeiten des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses (Potsdamer Allee 37). Der dafür erforderlichen Förderung in Höhe von 1.500 Euro hat der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel im März zugestimmt.
Das Programm soll zum einen unterhalten und zum andern auch Anstoß sein für Reflektion mit der Möglichkeit, im Anschluß an die Filme ins Gespräch zu kommen.
Die Filme sollen als eine Art niederschwellige Brücke zu den eigenen Emotionen fungieren und Zugänge schaffen für einen offenen Austausch. Bei der Filmauswahl wird der Fokus auf Themen wie Familie, Gemeinschaft, Sozialisation, Identität, Wandel usw. gesetzt und dabei auf die Sehgewohnheiten und des Publikums Rücksicht genommen. Das Programm soll durch eine ausgewogene Auswahl an Genres, wie beispielsweise Komödien oder Sozialdramen eine breite Zielgruppe ansprechen.
Wie Jörg Renell und seine Kollegen mitteilten, haben sie für die ersten Vorstelllungen bereits Filme herausgesucht. Falls das Projekt auf Zustimmung und Akzeptanz stößt, sollen es eine Fortsetzung des Projekts gebem.
(3. April 2021 - Update am 21. April 2023)
Dietrich-Bonhoeffer-Haus · Potsdamer Allee 35 · 16227 Eberswalde
Tel: 03334 383930 · Fax: 03334 383931
eMail: gemeindezentrum-bbv@t-online.de
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+++ Bitte Nachtrag beachten (unten) +++
Amt für Kita und Schule sieht »keine Verpflichtung«:
Nachhilfe fürs Schwimmen
Eingeplantes Geld anderweitig ausgegeben
maxe. Im Haushalt der Stadt Eberswalde sind Mittel für den Schwimmunterricht der 3. Klassen an den städtischen Grundschulen eingeplant. Im Schuljahr 2021/22 blieb jedoch für lange Zeit die Schwimmhalle geschlossen und der Schwimmunterricht fiel aus. Die Folge ist, daß eine ganze Jahrgangsstufe Eberswalder Kinder nicht schwimmen kann.
Inzwischen hat die Schwimmhalle wieder geöffnet. Doch ein Nachholen des Schwimmunterrichts ist nicht möglich. Eine Verpflichtung für das Amt für Kitas und Schulen gebe es nicht, heißt es von dort. Somit könnten die Gelder, die dafür eingeplant waren, auch einfach im Amtshaushalt anders genutzt werden. Davon wurde Gebrauch gemacht, so daß das Geld bis zum Jahresende 2022 ausgegeben wurde. Die Kinder der nun 4. Klassen haben somit keine Möglichkeit, den Schwimmunterricht nachholen zu können.
In der Grundschule Schwärzesee versuchte man, dennoch eine Lösung für die Kinder zu finden. Daher beantragte die Grundschule entsprechende Mittel aus dem Programm »Sozialer Zusammenhang – Investitionen im Quartier«. Insgesamt 30 Kindern der 4. Klassen sollen so in den Osterferien an einem Schwimmlernkurs teilnehmen können.
Der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel sprach sich für diese Förderung aus, ohne allerdings sich mit seiner Kritik an dem erneuten Mißbrauch des Förderprogramms für die Erfüllung von städtischen oder staatlichen Aufgaben zurückzuhalten. Es mag sein, so mehrere Sprecherratsmitglieder, daß es formal »keine Verpflichtung« der Verwaltung gebe, sich um einen Ersatz für den ausgefallenen Schwimmunterricht zu kümmern. Sie zeigten sich dennoch fassungslos angesichts der »skandalösen Verantwortungslosigkeit«, diese Gelder einfach für andere Zwecke auszugeben, statt alles zu versuchen, solche einschneidenden Ausfälle möglichst auszugleichen.
Inwieweit die anderen Grundschulen über Möglichkeiten verfügen, neue Mittel für den Schwimmunterricht des benachteiligten Schülerjahrgangs aufzutreiben, ist nicht bekannt.
(1. April 2023)
Nachtrag vom 5. April 2023:
Wie das Quartiersmanagement mitteilt, gab es innerhalb der Stadtverwaltung in dieser Woche nochmals Abstimmungen zum Nachholprojekt Schwimmkurs mit Seepferdchenprüfung der 4. Klasse der Grundschule Schwärzesee. Im Ergebnis werden die Kosten nun vom Amt 40 (Amt für Kindertagesstätten und städtischen Grundschulen) übernommen, »da es zuvor leider zu Mißverständnissen der Finanzierung kam«.
Siehe auch:
»Profinachhilfe vom Duden-Institut«,
»Sprecherrat neu konstituiert«,
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel · Stadtteilbüro im Bürgerzentrum
Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: 03334/818245 · mobil: 0176/95498220
eMail:
· internet: www.meinbrandenburgischesviertel.de
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Im Viertel nach Zwölf
Jahreszeiten kommen und gehen im Brandenburgischen Viertel. Vieles verändert sich im Laufe der Zeit. Aber der Kiez bleibt bei seinem Rhythmus, egal welche Wohltaten oder Plagen über die Bewohner hereinbrechen.
Am Mittwoch gab es wieder »Tote Oma« im Zentralimbiß des Heidewald-Centers. Im Gülüm-Bistro kann man schön gemütlich drinnen sitzen, seinen Kaffee trinken oder ein Pils, oder aus den täglich wechselnden Tagesgerichten auswählen. Wenn man das nötige Kleingeld hat. Ehrlicherweise muß man sagen, die Portionen werden immer kleiner und die Preise immer größer. Das ist aber im angrenzenden Supermarkt genauso, und wenn man von dort seine Waren bezieht, muß man das natürlich einkalkulieren. Einzig die Tasse Kaffee bei Märkisch Edel gleich um die Ecke ist immer noch bei einssiebzig und das ist die große Ausnahme beim sonstigen Angebot.
Mit »Doppelwumms« bekommen jetzt viele schlechtergestellte Leute mehr oder zum ersten Mal Wohngeld und können das Preisdesaster etwas ausgleichen. Was die Nebenkostenabrechnungen bringen werden, wird sich zeigen im Laufe des Jahres. Aber nicht nur zentral bei Ümit kann man zu Mittag speisen, sondern auch beim DRK-Heim gegenüber am Potsdamer Platz oder in der großen AWO-Kantine, die täglich zwei unterschiedliche warme Mahlzeiten für die 80 Bewohner des großen Pflegeheims kocht und eben auch für Gäste, darunter Stammkunden oder gelegentliche. Die Preise sind moderat. Donnerstags gibt es oft Fisch und samstags meist nur einen Eintopf. Man kann schon von Glück sagen, daß man jetzt, nach zwei Jahren Restriktionen, wieder drinnen sitzen und speisen kann und nicht wie ein räudiger Hund vor der Eingangstür abgefertigt wird.
Wenn das Mittagsmahl geschafft ist, erfolgt in vielen Häusern der nächste Gassigang. Die lieben Vierbeiner wollen sich wieder entleeren und schnüffeln und Frauchen oder Herrchen haben ausgiebig Zeit, mit anderen Hundeausführern zu palavern: über den Müll, der herumliegt, über den Krach der Sanierungs-Baustellen, über die Säufer, über die Preise, über die Mieten oder über die explodierenden Tierarztkosten. Alles explodiert zur Zeit. Nicht nur fernab im Osten. Die Flüchtlinge werden immer mehr und finden kaum noch Wohnraum. Einhundertachtzig Wohnungen wurden in den letzten Jahren dem Erdboden gleichgemacht. Nun fehlen sie. Hinzu kommen momentan fünf Blöcke aus denen im letzten Jahr 200 Bewohner vertrieben wurden und die jetzt mit Bauarbeiten belegt sind. Wenn die einmal voll vermietet sind, steigt automatisch das Mietniveau für Plattenbauten der ganzen Gegend.
Die neu sanierten Wohnungen kann sich nicht jede Familie, nicht jeder Arbeitsloser leisten. Noch kamen die Vormieter ein paar Straßen weiter unter, in nur teilsanierten Häusern. Aber irgendwann geht da der Sanierungszirkus weiter und dann die Frage: Wohin? Wir retten das Weltklima aber bleiben sozial auf der Strecke. Mit WBS und Wohnungsförderung kommt man auch auf 500,- warm. Da hilft nur noch, die Heizung auszulassen. Die Wohnung ist ja dann gut gedämmt. Dadurch sinkt auch der internationale Gaspreis und wir brauchen weniger von diesen umweltschädlichen Fracking-Tankern. Soweit die Theorie bei 16 Grad im Frühling.
Die Gassigeher sind behördlich angehalten, immer ein schwarzes Tütchen dabeizuhaben, und mit einem geschickten Griff, der die Finger wärmt, wird das Äußere nach innen gestülpt und das Tütchen in der nächsten Abfallbox entsorgt. Soweit die Theorie. Der Theorie nach sollen die Mieten der neusanierten Wohnungen im »Quartier Oderbruch« nicht über 8 EUR kalt gehen. Man kann jetzt schon wetten: es werden viele Auswärtige herziehen, aus Gegenden, wo die Preise schon jetzt unbezahlbar sind. Große Wohnungen sollen Familien anlocken, oder Mieter mit Luxusanspruch. Aber Luxus hier im Kiez? Das ist irgendwie fehl am Platze und die Fluktuation der nächsten Jahre wird wieder die Spreu vom Weizen trennen.
Man hat große Pläne. Die Genossenschaft mit ihrem BRAND VIER und die städtische Gesellschaft mit der Cottbuser und Finsterwalder. Gleich nebenan befindet sich die größte Flüchtlingsunterkunft des Landkreises, der Wohnverbund an der Potsdamer Allee, für die sogar ein Wachschutz sorgt. Menschenkinder aller Herren Länder hoffen auf eine Zukunft in einem friedlichen Land. Unsere ukrainischen Gäste können sich mittlerweile beim Bäcker gewählter ausdrücken und müssen nicht mehr mit dem Finger zeigen; privat bleiben sie natürlich weiterhin beim Russisch und finden auch Hilfe und Unterstützung bei etlichen Russlanddeutschen, die hier seit Jahrzehnten zu Hause sind. Sprache verbindet. Die gegenwärtige Politik entzweit.
Unsere Brüder und Freunde sollen jetzt Kinderschänder und Vergewaltiger sein? Jedenfalls drängt sich einem dieser Eindruck auf, wenn man Fernsehen schaut oder die Zeitung liest. Aber die Kontakte werden abgeschnitten und untersagt. Man kann sich nicht mehr objektiv informieren. Es gibt nur noch eine Einheitsmeinung, die sagt: unsere Freunde sind jetzt die BÖSEN überhaupt. Viele glauben das. Wissenschaftler glauben, unsere ganze Welt steht nur noch Sekunden vor Zwölf. Bis zum großen Bimbam. Einmal diese unversöhnliche Hetze und Aufrüstung, die zum Atomkrieg führen kann, und zum anderen das Klima. Die Kipp-Punkte sind bald erreicht, so die Auffassung, und die extremen Wetterereignisse werden dramatisch zunehmen. Mit ihnen Dürren, Überschwemmungen, Hungersnöte und Fluchtwellen. Kriege dazu.
Wenn bei uns im Viertel die älteren Jahrgänge die ewigen Jagdgründe aufsuchen, wird wieder Platz für die nächste Generation. Einheimische Kinder werden dann in den Wohnungen spielen oder Familien gründen, oder auch Zugezogene von nah und fern sichern sich hier ihre Existenz. Und um Viertel nach Zwölf holen sich im Viertel wie eh und je die Bauarbeiter ihre Bockwurst im Laden und Herrchen und Frauchen wissen wieder, was sie an ihren treuen Vierbeinern haben: einen gesunden Gang an frischer Luft!
Jürgen Gramzow – 20. März 2023

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Wird der Wohnblock in der Rheinsberger Straße demnächst aus dem Dornröschenschlaf geholt?
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Ehemaliger Bahn-Wohnblock in der Rheinsberger Straße:
Ende des Dornröschenschlafs?
Seit vielen Jahren besticht der inzwischen einsam in der Flur stehende Wohnblock in der Rheinsberger Straße vor allem durch seinen Leerstand. Einst hatte die Deutsche Bahn das Haus aus den Beständen der DDR-Reichsbahn übernommen – und sich nicht weiter darum gekümmert, nichtmal um um eine Abrißförderung. Irgendwann war dann auch der letzte Mieter ausgezogen.
Schließlich erbarmte sich die Chorona-Immobiliengesellschaft von Steffen Branding und erwarb den Wohnblock, vermutlich zu sehr günstigen Konditionen. Doch bevor hier Pläne zur weiteren Nutzung heranreifen konnten, entschied sich Branding für einen grundsätzlichen Wandel seiner Geschäftspolitik. Bereits seit 2018 gehört Chorona zur Stiftung Preußischer Liegenschaften, die sich 2021 weitgehend aus Eberswalde zurückzog und einen Großteil des Eberswalder Wohnungsbestandes an die Unternehmensgruppe Becker & Kries veräußerte. Ob der leerstehende Wohnblock in der Rheinsberger Straße in diesem Zusammenhang ebenfalls an Becker & Kries ging, wurde nicht kommuniziert.
Inzwischen ist zumindest klar, daß auch hier der Eigentümer wechselte. Dies bestätigte die Eberswalder Baudezernentin Anne Fellner im Februar auf Nachfrage des Stadtverordneten Carsten Zinn. Die Verwaltung habe »bereits mit dem neuen Eigentümer Kontakt aufgenommen«, so Fellner. Dieser plane, »den Wohnblock für Wohnen zu reaktivieren und Mittel für den sozialen Wohnungsbau zu beantragen«. Namen nannte die Dezernentin nicht.
Becker & Kries zeichnen für den Wohnblock in der Rheinsberger Straße nicht verantwortlich, fand Carsten Zinn heraus. Im Internet sei hingegen eine Rheinsberger Straße GmbH & Co. KG mit Sitz in Berlin zu finden.
Anna Fröhlich – 19. März 2023 (bearbeitet am 20.3.23)
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Neue Ausstellungen in der Galerie Fenster:
Wogen wiegen und Garagengalerie
Eröffnung am 19. März, 14 Uhr
Kurz vor knapp und wie man sonst noch zu sagen pflegt, jedenfalls hoffentlich noch rechtzeitig hinsichtlich unserer beiden Veranstaltungen am bevorstehenden Wochenende. Mein Kollege Klaus Gollin und ich waren am Beginn der Woche unterwegs ins westfälische Münster, haben dort die Künstlerin Anastasiya Nesterova in ihrem Atelier besucht und eine Werkauswahl ihrer Arbeiten mit nach Eberswalde genommen. Denn: Die neuen Ausstellungen in der Galerie Fenster werden jetzt am Sonntag, dem 19. März 2023 um 14 Uhr in der Prignitzer Straße 50 im Brandenburgischen Viertel von Eberswalde eröffnet. Die Arbeiten von Anastasiya Nesterova, neben einigen Gemälden hauptsächlich mehrfarbige Grafiken, strahlen nun schon in unseren häufig lichtdurchfluteten oberen Räumen und sind in der Zusammenstellung unter dem Titel »Wogen wiegen« sozusagen empfangsbereit.
Bis in die gestrigen späten Abendstunden hat auch der Architekt und Fotograf Martin Maleschka aus Eisenhüttenstadt in unserem »Fotokabinett« im Erdgeschoß gewerkelt und seine »Garagengalerie« eingerichtet, die wir parallel zur Nesterova Ausstellung am kommenden Sonntag eröffnen.
Musikalisch begleitet wird die Ausstellungseröffnung vom »Erfinder des Garagenjazz«, dem Gitarristen Dirk Berger. Sein Sound paßt aber nicht nur gut in den Garagenkosmos, sondern auch zur Weite der Bilder von Anastasiya Nesterova. Seien Sie gespannt. Eine herzliche Einladung!
In unser »kleines Buchlädchen« in der Galerie Fenster haben wir im Zusammenhang mit den aktuellen Ausstellungen einige neue Veröffentlichungen aufgenommen. So sind nun die beiden von Martin Maleschka bei DOMpublishers erschienenen Architekturführer »Baubezogene Kunst DDR - Kunst im öffentlichen Raum von 1950 bis 1990«, sowie »Eisenhüttenstadt« zu haben. Dazu das im Züricher Verlag PARK BOOKS herausgegebene »Garagenmanifest«, welches auch einen Foto-Essay von Martin Maleschka enthält. Das Buch über den »Lebensraum DDR-Garage«, als ein wenig beachtetes urbanes Phänomen erfährt hier seine Würdigung. Die Veröffentlichung wurde im Herbst 2022 auf der Frankfurter Buchmesse mit dem renommierten DAM Architectural Book Award 2022 ausgezeichnet und gehört damit zu den zehn besten Architekturbüchern des Jahres.
Aber auch von Anastasiya Nesterova bieten wir einen kleinen Katalog zum Kauf an und das Beste: Ihre wunderbaren bei uns gezeigten Arbeiten sind ebenfalls zu erwerben.
Beide Ausstellungen haben eine Laufzeit bis zum 14. Mai 2023. Wir begleiten die Präsentationen mit einem dichten Programm. Los geht es bereits am Donnerstag der kommenden Woche, am 23. März 2023. In unserer Serie der »Neubauviertelfilme« zeigen wir um 19 Uhr mit »Kalle Kosmonaut« eine Ende des Vorjahres in die Kinos gekommene zehnjährige Dokumentation über das Leben des jungen Kalle in Hellersdorf und wie soziale Ungleichheit eine Biografie bestimmen kann.
Udo Muszynski – 17. März 2023
Siehe auch:
»KUNSTspaziergang mit Hans Jörg Rafalski: Auf Spurensuche im Finowtal«
»Kunst, Konzert und Kaffeekränzchen«
»Galerie-Sonntage mit Klavier«
»Film und Fest in der Galerie«
»Zwei Ausstellungen im Freizeitschiff«
»Galerie Fenster wird größer«
Galerie Fenster · Prignitzer Straße 50 · 16227 Eberswalde
eMail:
· www.mescal.de
· www.1893-wohnen.de
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Im Herbst begannen die Bauarbeiten im zweiten Bauabschnitt des Genossenschaftsprojekts BRAND VIER mit den Häusern in der Oderbruchstraße. Inzwischen sind auch die anderen Wohnhäuser in dem Karee leergezogen. Die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG widmet sich nun bereits den beiden Wohnblocks in der Prenzlauer Straße 36 - 52. Die Häuser wurden eingerüstet und die alte Wärmedämmung wird entfernt. Mit einem Kran wurden die Betonteile der Loggien, die den Genossenschaftsblock mit dem Haus der WHG verbanden, entfernt. Weitere Infos
hier.
Die Außenanlagen des Hortneubaus »Kinderinsel« sollen in diesem Frühjahr fertig werden. Soweit es das Wetter zuläßt, wird bereits jetzt fleißig daran gearbeitet.
Die Herbststürme haben manchen Dächern im Kiez arg zugesetzt. Nach den unmittelbaren Notreparaturen wird jetzt begonnen, »entsprechend den Vorschriften« zu reparieren.
Die »Märkische Schule« in der Rheinsberger Straße 36 wird erweitert. Das hat der Schulträger, der Landkreis Barnim, beschlossen und nun in Gang gesetzt.
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Bauarbeiten im Kiez
Gegenwärtig wird an vielen Stellen im Brandenburgischen Viertel gebaut. Für die umfangreichste Bautätigkeit sorgt nach wie vor die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG mit ihrem Großprojekt BRAND VIER, mit dem sie gegenwärtig in der Prenzlauer und in der Oderbruchstraße aktiv ist.
Die Erneuerung der Heizleitungen im Bereich des Genossenschaftshauses in der Havellandstraße sind weitgehend abgeschlossen. Dies gilt auch für den Hortneubau der Stadt Eberswalde, bei dem im Frühjahr noch Arbeiten an den Außenanlagen anstehen. Mit dem Frühjahr wird die Stadt dann auch in der Cottbuser und in der Schorfheidestraße/Ecke Senftenberger Straße (sog. »Schorfheideplatz«) mit der Erneuerung der Straßen beginnen.
Seit kurzem wird auch zwischen der Brandenburger Allee und der Rheinsberger Straße gearbeitet. Die Stürme im Herbst 2022 hatten an mehreren Häusern der städtischen Wohnungsbau- und Hausverwaltungsgesellschaft (WHG) die Dächer beschädigt. Darunter in der Frankfurter Allee (gegenüber dem Einkaufszentrum »Heidewalde«) und in der Brandenburger Allee 37-45. In der Brandenburger Allee »wird das Dach jetzt entsprechend den Vorschriften repariert«, wie Doreen Boden von der WHG auf MAXE-Nachfrage informierte. Aufgrund der Arbeitsschutzvorschriften ist es notwendig, dafür ein Gerüst aufzustellen.
Ein paar Meter weiter, in der Rheinsberger Straße, hat der Landkreis Barnim als Träger der »Märkischen Schule« mit der Errichtung eines Erweiterungsbaus begonnen. Hierfür wurde neben der Schule ein Turmdrehkran aufgestellt, der die Wohnhäuser an den beiden Alleen (Brandenburger und Potsdamer) überragt. Verbunden mit dem Erweiterungsbau wird es auch eine »gebäudenahe Hofgestaltung« geben. Die Baugenehmigung durch das zuständige Bauordnungsamt der Stadt Eberswalde wurde am 5. Januar 2023 erteilt. Der Entwurf stammt von dem Dresdner Architektenbüro Klinkenbusch-Kunze-Seidel. Verantwortlich für den Rohbau ist die Firma Schneider Systembau aus Radeburg bei Dresden. Geplant ist, den Erweiterungsbau bis Ende 2023 fertigzustellen.
Anna Fröhlich – 18. Februar 2023 (bearbeitet am 14.03.2023)
Siehe auch:
»Kinderinsel eingeweiht«,
»WHG investiert im Kiez«,
»1893-Dialogbox eröffnet«,
»Neuer Platz mit alten Bäumen«
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Der Weg zwischen dem Kiez und dem Bahnübergang am Tierpark wird wegen der Färbung des feinschluffigen Untergrunds "schwarzer Weg" genannt.
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Regen und schwarzer Schlamm
maxe. Die Beleuchtungsanlage am »schwarzen Weg«
zwischen Brandenburgischem Viertel und Tierpark ist inzwischen wie angekündigt erneuert worden. Der Weg selbst ist noch im alten Zustand.
Der Regen, der der Landschaft gut tut, verwandelt den Schwarzen Weg zuweilen in einen Schwarzen Schlammweg. Der Ausbau zu einem Allwetter-Rad-und-Fußweg würde vieles mehr Kosten als das Malen von Markierungen für sogenannte Radschutzstreifen auf vorhandenem Asphalt und ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.
(10. Januar 2023)
Siehe auch:
»Mehr Licht im Wald«
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Platte wird weiter »neu aufgelegt«
Ausstellung in der Potsdamer Allee regelmäßig geöffnet
Im Jahr 2021 wurde meine Ausstellung "Die Platte neu auflegen: Die Entwicklung des Brandenburgischen Viertels und die Geschichten seiner Bewohner." von Bewohnern des Viertels regelmäßig geöffnet. Da die Kooperation mit der WHG bestehen bleibt und somit auch die Ausstellung möchte ich nun einem anderen Bewohner des Viertels die Möglichkeit geben die Räumlichkeiten regelmäßig (jeden Montag 10-12 Uhr, jeden letzten Sonntag im Monat 16-18 Uhr) zu öffnen und sich damit einen kleinen Bonus zum Hartz4 dazu zu verdienen.
Das Leben auf Hartz4 und ohne Beschäftigung hat sich im Viertel seit der Wende über Generationen hinweg eingebrannt. Die Menschen scheinen sich damit arrangiert zu haben, es herrscht eine einheitliche Perspektivlosigkeit, Stillstand. Meine Ausstellung hat sich in den letzten Jahren, seit ihrer Eröffnung, nicht nur als Möglichkeit zur Identifikation im neuen Lebensraum für Geflüchtete erwiesen, sondern auch als Zentrum verborgener Erinnerungen. Thomas Otto, alleinerziehender Vater von zwei Söhnen, ist selbst hier im Viertel geboren und aufgewachsen. Keiner könnte diesen Job besser erledigen, als er.
Ungeachtet der Wiederaufnahme der regelmäßigen Öffnungszeiten können weiterhin über facebook, Telefon und eMail individuelle Termine (Mo-Sa 10-20 Uhr, So 12-18 Uhr) mit mir gebucht werden.
Mascha Heß – 26. Dezember 2022
Anmerkung: Der Sprecherrat im Brandenburgischen Viertel stimmte dem Förderantrag von Mascha Heß zu. Das Honorar für Thomas Otto orientiert sich am gesetzlichen Mindestlohn. Die Förderung beginnt im Dezember und ist für 10 Monate, also bis Ende September 2023, geplant. Im Sprecherrat fand sich bei 2 Enthaltungen eine deutliche Mehrheit für die weitere Offenhaltung der Ausstellung »Die Platte neu auflegen«.
Siehe auch:
»Die Platte neu Auflegen«
»Vernissage: Lebensgeschichten-Projekt«
»Lebensgeschichten gesucht«
Maschas Galerie · Potsdamer Allee 61 · 16227 Eberswalde
Öffnungszeiten: jeden Montag 10-12 Uhr, jeden letzten Sonntag im Monat 16-18 Uhr

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Demo »Wir alle sind Salah« am Antirassismustag 2021. Zehn Tage zuvor, am 11. März 2021 hatte sich Salah Tayyar aus dem Tschad aus Angst vor drohender Abschiebung in den Tod gestürzt. Eineinhalb Jahre später erlebte ein Landsmann von ihm eben das, wovor sich Salah gefürchtet hatte: eine brutale Abschiebung.
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22. Dezember 2022, 15 bis 16 Uhr:
Stopp Polizeigewalt!
Stopp Abschiebungen!!
Kundgebung vor der Ausländerbehörde in Eberswalde
maxe. Es war am 11. März 2021, als sich Salah Tayyar aus Angst vor der drohenden Abschiebung in sein Heimatland Tschad vom Balkon seiner Wohnung in der Senftenberger Straße
in den Tod stürzte. Vor mittlerweile neun Jahren war er in die BRD gekommen in der Hoffnung, hier Schutz zu finden vor den Verfolgungen im Tschad.
Der Barnimer Ausländerbehörde ging der Freitod eines ihrer Schützlinge
»am Bürokratenarsch vorbei«, wie es in einem MAXE-Artikel von damals hieß. Kürzlich machte dieser Teil des Barnimer Landratsamtes wiederum deutlich, daß sich dort seither nichts geändert hat.
»In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2022 hat die Polizei einen Geflüchteten aus Eberswalde in den Tschad abgeschoben«, alarmierte die Initiative »Barnim solidarisch« die Öffentlichkeit. Tatort: die Gemeinschaftsunterkunft »Haus der Toleranz« in unserem Nachbarortsteil Finow. Der Betroffene kam wie sein Landsmann Salah Tayyad vor 9 Jahren in die BRD.
Die Abschiebung wurde durch die Polizei mit großer Brutalität umgesetzt. Er wurde mitten in der Nacht von mehr 12 Polizisten überwältigt. Sie haben ihn geschlagen, auf den Boden gedrückt und etwas in den Bauch gespritzt, so daß er sofort bewußtlos wurde. Ohne Gepäck, Geld, Informationen – und ohne Schuhe – haben sie ihn nach der Landung des Abschiebeflugzeugs auf dem Flughafen in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena gehen lassen. Nach so langer Zeit kennt er niemanden mehr im Tschad.
Organisiert wurde die Abschiebung von der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung Barnim. Die Initiative »Barnim für alle« daher ruft zu einer Demonstration vor der Ausländerbehörde in der Goethestraße / Ecke Pfeilstraße gegen die menschenverachtende Abschiebungspraxis auf. In dem Aufruf heißt es:
»Wir fragen uns, ob so etwas einer deutschen Person passieren könnte. Die Polizei ist eine rassistische Behörde, die Geflüchtete verachtet und mißhandelt.
Darum laden wir euch alle zu einer Kundgebung am Donnerstag, den 22.12.2022, von 15 bis 16 Uhr ein. Wir treffen uns vor der Ausländerbehörde in Eberswalde, um zu erklären, daß die Ausländerbehörde mit Hilfe der Polizei ein Verbrechen begangen hat.
Wir werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde laut und kraftvoll zur Verantwortung ziehen. Dieser sehr unmenschliche Skandal bleibt nicht unbeachtet.
Kein Mensch ist illegal.«
(veröffentlicht am 21. Dezember 2022)
Siehe auch:
»Abschiebung mittels Polizeigewalt«
»Behördliche Unmenschlichkeit«
»Weihnachtsgeschenk des Landrats«
Antirassismustag in Eberswalde:
»Wir sind alle Salah!«
»Bürgerstiftung Barnim Uckermark: Zum Tod von Salah Tayyar«
»Ein Mensch springt in den Tod«
Barnim für alle
Kleine, große und Dauerspenden (z.B. 10 Euro pro Monat) für die politische Arbeit sind sehr willkommen. Spendenkonto bei der Sparkasse Barnim: Barnim für alle
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Für Spenden zur Hilfe im aktuellen Fall bitte den Betreff: Tschad angeben.
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Symbolbild
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Neues aus dem Nachbar-Ortsteil Finow:
Kaufland am Kleinen Stern zieht um
Ab Oktober '23 im Ex-Real in Finowfurt
maxe. Seit längerer Zeit kocht die Gerüchteküche. Nun ist es offenbar amtlich. Wie die MAXE-Redaktion erfahren hat, soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kaufland-Filiale am Kleinen Stern in Finow am 8. Dezember mitgeteilt worden sein, daß die Filiale am 18. Oktober 2023 nach Finowfurt umzieht. Sämtliche Mitarbeiter würden übernommen, heißt es.
Noch einen Tag vorher, am 7. Dezember, hatte der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn vorläufige Entwarnung gegeben. Er habe eben mit René Hoffmann, Senior Projektleiter Immobilienentwicklung Expansion Region Ost bei der Kaufland Dienstleistungs GmbH & Co. KG gesprochen, der ihm versicherte, daß zum Kauflandstandort in Finow am Kleinen Stern »definitiv weder im Positiven noch im Negativen eine abschließende Entscheidung getroffen worden« sei. Es gebe »durchaus aktuell unternehmensintern strategische Überlegungen, inwieweit ein Dreier- oder nur noch ein Zweier-Modell«, dann mit Standorten nur noch in Finowfurt (ehemals Real) und an der Angermünder Straße in Eberswalde, »betriebswirtschaftlich sinnvoll und zukunftsorientiert ist«.
Nach unbestätigten Informationen soll die Firma EDEKA als Nachfolger für die Verkaufsräume am Kleinen Stern gewonnen worden sein.
(10. Dezember 2022)
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Antworten kamen nach einem Vierteljahr:
E-Autos und Balkonkraftwerke
Wie können Alternative Energien im Kiez genutzt werden?
maxe. Der fraktionslose Stadtverordnete aus dem Brandenburgischen Viertel Carsten Zinn hatte zur 1. Sitzung der städtischen informellen Arbeitsgruppe (AG) Wohnen am 23. August mehrere Fragen gestellt. Am 2. Dezember antwortete schließlich die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes Silke Leuschner. Eine »ehere Beantwortung war leider aufgrund von Krankheit nicht möglich«, entschuldigte sich die Amtsleiterin, auf das Verständnis des Stadtverordneten hoffend. MAXE dokumentiert nachfolgend die Fragen und die Antworten:
Wo und wie werden in Zukunft E-Autos im Brandenburgischen Viertel geladen?
Aktuell sind im Brandenburgischen Viertel sechs öffentliche Ladepunkte verfügbar. Die Auslastung dieser ist derzeit als geringfügig einzustufen. Im weiteren Umfeld sind zusätzliche 12 Ladepunkte verfügbar, womit in einem ca. 2 Kilometerradius insgesamt 18 Ladepunkte verfügbar sind. Diese wurden durch die Kreiswerke Barnim in Kooperation mit unterschiedlichen Standortpartnern errichtet. Die aktuellen Standorte sind unter folgendem Link einzusehen:
www.ladenetz-barnim.de.
In einem Wohngebiet ist insbesondere das wohnungsnahe Laden von Interesse. Daher werden beim Aufbau von Ladeinfrastruktur in Zukunft auch verstärkt Wohnungsmarktakteure aktiv. Die Kreiswerke Barnim stehen dazu bereits im Austausch mit den Wohnungsunternehmen.
Werden zukünftig Windräder eine stärkere Rolle als bisher für die Energiegewinnung spielen?
Mit dem neuen »Wind-an-Land-Gesetz« ist davon auszugehen, daß der Anteil Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung weiter zunehmen wird. Inwiefern ein Ausbau innerhalb des Eberswalder Stadtgebietes erfolgen wird, ist abhängig von der Umsetzung des neuen Gesetzes und der Ausweisung von entsprechend geeigneten Flächen. Abgesehen davon, ist auch die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen möglich. Diese sind, unter bestimmten Voraussetzungen, auch ohne Baugenehmigung zu errichten.
Dürfen Mieterinnen und Mieter ihren Balkon für kleinteilige Photovoltaik-Anlagen nutzen?
Beim Aufstellen steckerfertiger PV-Anlagen spielen neben den baulichen Gegebenheiten die privatrechtlichen Vertragsverhältnisse des Mieters und Vermieters, das Haftungsrisiko z.B. für unsachgemäße Installation, Netzüberlastung, Leitungsbrand, Abstürzen der Balkon-Module (Verkehrssicherung), die Anmeldung beim Netzbetreiber und letztendlich auch das Stadtbild eine Rolle. Daher ist für jedes Objekt eine Einzelfallentscheidung notwendig und muß mit dem Vermieter abgestimmt werden. Mehr Informationen zur Zulässigkeit von Balkonkraftwerken gibt es
hier.
Bleibt die Abhängigkeit der Mieter/Vermieter am Fernwärmenetz bestehen?
Die Wahl der Wärmeversorgung seiner Liegenschaften obliegt dem Eigentümer. Dabei steht es ihm frei andere Wärmeversorgungsoptionen zu wählen, welche aber gesetzeskonform sein müssen (s.a. Gebäudeenergiegesetz). Ein Anschluß- und Benutzungszwang an die Fernwärmeversorgung ist in Eberswalde nicht mehr gegeben.
Wird das einstige Projekt »Fernwärme vom Holzkraftwerk« wieder ins Leben gerufen?
Derzeit ist unklar, in welcher Art und Weise der Betrieb des Holzkraftwerkes nach 2026 fortgesetzt wird, da ab diesem Zeitpunkt die garantierte Einspeisevergütung nach EEG entfällt. Die Stadt Eberswalde hat keinen unmittelbaren Einfluß auf die Betreibung und Nutzung. Dies fällt in die Zuständigkeit des Eigentümers.
Könnten die Stauschleusen des Finowkanals als Energielieferanten umfunktioniert
werden?
Das Gesamtpotential aller Staustufen im Eberswalder Stadtgebiet beträgt ca. 326 kW elektrische Leistung. Die zu erwartenden Leistungen reichen hierbei von unter 5 kW (Spechthausen) bis zu 72 kW (Stadtschleuse). Verglichen mit der Leistungsfähigkeit einer einzigen Windkraftanlage (3-6 MW) ist das energetische Potential als relativ gering einzuschätzen.
Bereits in den Jahren 2011/12 gab es Bemühungen an der Stadtschleuse eine Wasserkraftanlage zu installieren. Die bereits sehr konkreten Planungen des Investors scheiterten letztendlich an der fehlenden Wirtschaftlichkeit, welche auch in den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes bzw. der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie begründet war.
Diese geben vor, daß die Nutzung von Wasserkraft nur zugelassen werden darf, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation und für die Durchgängigkeit für aquatische Organismen, z.B. durch geeignete Fischtreppen, ergriffen werden. In diesem Zusammenhang spielen am Finowkanal insbesondere der begrenzt zur Verfügung stehende Platz und die geringe nutzbare Wassermenge eine Rolle. Nach Ansicht des Landesumweltamtes Brandenburg sind neue Anlagen auch nur dann genehmigungsfähig, wenn ausgeschlossen werden kann, daß diese weiteren ökologischen Schäden an den Gewässern verursachen. Die notwendigen Investitionskosten zur Vermeidung bzw. Verminderung ökologischer Schäden liegen bei Kleinwasserkraftanlagen in der Regel so hoch, daß der Betrieb trotz Förderung ökonomisch für den Betreiber keinen Sinn machen würde.
Das für den Finowkanal zuständige Wasser- und Schiffahrtsamt (WSA) hatte somit in den zurückliegenden Jahren keine genehmigungsfähigen Anträge oder Anfragen zur Installation von Anlagen zur Wasserkraftnutzung am Finowkanal vorzuliegen.
Ist bei einem notwendigen Straßenumbau oder einer dringenden notwendigen Straßensanierung vorgesehen, diese mit Rohren zu bestücken, in denen das erwärmte Medium für Warmwassergewinnung durchfließen kann?
Sofern die Fragestellung auf den Ausbau der Fernwärmenetze abzielt, wird darauf hingewiesen, daß die Stadtverwaltung selbst keine Fernwärmenetze betreibt, verbaut und auch vorsorglich keine Leerrohre für Fernwärme beim Straßenbau berücksichtigt. Dies erfolgt nur auf Antrag des jeweiligen Netzbetreibers.
(2. Dezember 2022)
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Im Hintergrund ist der U-förmige Baukörper des geplanten Wohngebäudes gut zu erkennen.
Der Bereich des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee« umfaßt neben dem eigentlichen »Specht«-Grundstück (Flurstück 226) weitere 400 Quadratmeter, die der Stadt Eberswalde gehören (Teile des Flurstücks 978).
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Im Dezember in der Stadtverordnetenversammlung:
Bebauungsplan für den »Specht«
In der Sprecherratssitzung am 17. November war es bereits kurz angedeutet worden. Nun wird es Realität. Es geht voran mit dem »Specht«. In ihrer Sitzung am 13. Dezember entscheiden die Eberswalder Stadtverordneten über die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 518 »Wohnquartier Frankfurter Allee«.
Im November 2020 hatte der Berliner Sahid Sanli das nach jahrelangem Leerstand zur Ruine verkommene Mehrzweckgebäude mit der einstigen Wohngebietsgaststätte »Zum Specht« erworben. Ein Jahr später kaufte Sanli auch das Einkaufszentrum »Heidewald«.
Im Spätsommer trat dann mit der Bechtolsheim Real Estate ein neuer Projektträger in Erscheinung, der künftig auch als neuer Eigentümer fungieren sollte. Letzteres ist jedoch, wie sich inzwischen herausstellte, noch in der Schwebe. Aktuell gehören sowohl der »Specht« als auch das EKZ »Heidewald« weiterhin der Sanli-Firmengruppe und Becholtsheim agiert lediglich im Auftrag.
Dennoch soll zumindest in Sachen »Specht« nun erstmal alles sehr schnell gehen. Zwischen Bekanntmachung und Beschlußfassung liegen keine drei Wochen. Eine Woche vor der Entscheidung der Stadtverordneten gibt zunächst noch am 6. Dezember eine Vorberatung im städtischen Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt.
Auch die Aufstellung des Bebauungsplanes selbst soll »im beschleunigten Verfahren« erfolgen. Insbesondere soll auf die Durchführung einer Umweltprüfung gemäß Paragraph 2 Absatz 4 Baugesetzbuch ebenso verzichtet werden, wie auf die Durchführung einer »frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit« und »der Behörden und Träger öffentlicher Belange« (§§ 3, 4 und 13 BauGB).
Das Plangebiet umfaßt das ehemalige Mehrzweckgebäude mit Wohngebietsgaststätte einschließlich der Außenanlagen sowie die unmittelbar angrenzenden Flächen. Es hat eine Größe von 0,48 Hektar. Darin eingeschlossen sind auch 400 Quadratmeter städtischer Fläche, die zur »Arrondierung des Grundstückszuschnittes und zur Erfüllung baurodnungsrechtlicher Vorschriften (Abstandsflächen)« nötig sind.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes soll hier »eine geordnete städtebauliche Entwicklung abgesichert werden«, heißt es im Beschlußtext. Ziel sei die »Neuerrichtung einer mehrgeschossigen Wohnbebauung.
Nach dem Rückbau aller baulichen Anlagen soll eine kompakte Wohnbebauung bis sieben Vollgeschosse errichtet werden. Für den ruhenden Verkehr ist eine Tiefgarage vorgesehen. Entsprechend den bereits veröffentlichten Vorstellungen bildet die geplante dreiseitige Bebauung einen U-förmigen Baukörper mit einer Öffnung nach Westen zur Abendsonne. Zur Wahrung der Privatsphäre der Bewohner soll das Erdgeschoß als Hochparterre ausgebildet werden. Insgesamt sind etwa 130 Wohnungen vorgesehen, gemischt für Alleinstehende und Familien.
Seitens der Stadtverwaltung werden diese Entwicklungsabsichten begrüßt. »Die zusätzlichen Wohnungen werden den Wohnstandort Brandenburgisches Viertel stabilisieren und zur Aufwertung und Attraktivierung des Viertels beitragen. Neben den Aktivitäten der anderen ansässigen Wohnungsbauunternehmen und der Stadt selber im Viertel ergänzen diese Entwicklungsabsichten« nach Auffassung der Verwaltung, »das Bestreben, das Brandenburgische Viertel als guten Wohnort zu qualifizieren«.
Maßnahmen zur Berücksichtigung von Klimaschutzbelangen werden im weiteren Planverfahren geprüft und festgelegt. Erläuterungen dazu werden dann erst im Begründungsteil zum Bebauungsplanentwurf erfolgen. Sie können dann als Festsetzungen im Bebauungsplan selbst oder im zugehörigen städtebaulichen Vertrag gesichert werden. Hierzu gehören beispielsweise Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung, zur Bauweise, zur Gebäudeausrichtung, zur Vegetation und zur Begrünung von Dachflächen, zur Nutzung erneuerbarer Energien, zum Regenwasserrückhalt oder zu klimafreundlicher Mobilität.
Anna Fröhlich – 23. November 2022
Siehe auch:
Neue Pläne für den Kiez
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Schwärzesee-Schule »macht stark«
maxe. Der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn hatte in der Vergangenheit mehrfach kritisiert, daß die Grundschule Schwärzesee nicht am Programm »Schule macht stark« teilnimmt, obwohl die Voraussetzungen und Erfordernisse hier mehr als möglicherweise anderswo gegeben sind.
Die Fördermittelbeantrager und -geber scheinen den Stadtverordneten erhört zu haben. Wie Zinn – noch mit mehreren Fragezeichen versehen – mitteilt, d.h. er fordert die Adressaten seiner eMail auf, mittels
Link zur eigenen Recherche auf – wie dem auch sei, jedenfalls, so das Resultat der Recherche, gehört die Grundschule Schwärzesee inzwischen zu den am Programm »Schule macht stark« teilnehmenden Schulen.
Die Grundschule Schwärzesee, kann der dortigen
Selbstbeschreibung entnommen werden, ist seit dem 1. August 2019 Schule für gemeinsames Lernen. »Derzeit lernen hier in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 443 Schülerinnen und Schüler aus 21 verschiedenen Ländern und arbeiten 26 Lehrkräfte, zwei pädagogische Fachkräfte, vier Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, eine Sekretärin und ein Hausmeister vor Ort. Unser gemeinsames Ziel ist die Wiederherstellung und Verbesserung der (Bildungs-)Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler gegenüber gleichaltrigen Kindern in anderen Stadtgebieten oder Städten.
Viele Elemente aus unserem früheren zehnjährigen Projekt 'Boxenstopp' zur Gewaltpräventation an Schulen sind fest installiert und tragen dazu bei, daß die Kinder und das gesamte Team der Grundschule Schwärzesee gemeinsam an Regeln für die Ordnung, Sicherheit und das Zusammenlernen arbeiten. Dazu gehören zum Beispiel Klassenversammlungen und Hofaufsichten. Mit vielen Projekten gestalten wir unser Schulhaus und das Schulgelände, wie beispielsweise den Schulgarten, die Wandgestaltung mit einer regionalen Künstlerin, den Bolzplatz und die Klettergeräte auf dem Schulhof.
Wir wünschen uns in der Initiative 'Schule macht stark' den Austausch mit Wissenschaft und anderen Schulen mit ähnlichen Problemlagen und erhoffen uns ein Lernen von- und miteinander, um unseren Zielen kurz- und langfristig näher zu kommen. Wir wünschen uns, daß die besonders herausfordernde Arbeit an unserer Schule bildungspolitisch Anerkennung findet und Bedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte angepaßt bzw. verändert werden.«
(17. November 2021)
Grundschule Schwärzesee, Kyritzer Straße 29, 16227 Eberswalde
Telefon: 03334 32025 · Telefax: 03334 356415
eMail:
Internet: www.grundschule-schwaerzesee.de

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Die »Promenade Brandenburgisches Viertel« verläuft von der Spechthausener Straße zwischen den AWO-Würfelhäusern und der Specht-Ruine bis zum EKZ »Heidewald« und weiter über den Potsdamer Platz an Schule, Hort und 1893-Vereinshaus vorbei bis zur Straße Zum Schwärzesee.
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Die Kiez-Promenade
Die wenigsten Bewohner des Brandenburgischen Viertels wissen, daß ihr Kiez über eine offiziell so benannte Promenade verfügt. Im Brandenburg-Viewer ist die Promenade zu finden, wenn man auf das Brandenburgische Viertel in Eberswalde zoomt und in der Auswahl »Liegenschaftskataster« die Ansicht »Flurstücke + Gebäude« aktiviert.
Dort ist zu sehen, daß sich die Kiez-Promenade von der Spechthausener Straße nördlich der »Specht«-Ruine und des neuen Sanitätshauses, dann südlich des AWO-Altersheims und weiter nördlich der »Heidewald«-Sporthalle und des Parkplatzes des Einkaufszentrums »Heidewald« bis zum Hintereingang des EKZ in der Schwedter Straße erstreckt.
Diese zentrale Wegachse des östlichen Wohngebiets setzt sich westlich des EKZ »Heidewald« über den Potsdamer Platz auf den Wegen südlich des Schul-/Hortkomplexes in der Kyritzer Straße fort und wird weitergeführt mit dem Weg nördlich des Vereinshauses der Wohnungsgenossenschaft an der Havellandstraße und weiter bis zur Schwärzeseestraße.
Westlich des Potsdamer Platzes trägt die Promenade im Brandenburgischen Viertel allerdings laut Brandenburgviewer nicht mehr diesen Namen. Das hat sicherlich damit zu tun, daß die städtischen Planungsbehörden irgendwann zur Jahrtausendwende die gesamtheitliche Gestaltung des Viertels aus dem Auge verloren hatten. Fast zwei Jahrzehnte lang stand der Abriß von Wohngebäuden im Kiez im Vordergrund des planerischen Interesses. Etwa ein Drittel der einstigen Wohngebäude im Viertel fielen der Abrißbirne zum Opfer.
Inzwischen ist die ganzheitliche Planung des Viertels wieder mehr oder weniger aktuell. Daher sollte an die alten Planungen erinnert werden, aus denen sicherlich die eine oder andere Anregung geschöpft werden kann.
Anna Fröhlich – 6. November 2022
Siehe auch:
Der »Schorfheideplatz«
Den Kiezeingang West gestalten
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Wie die Überprüfung im Juni ergab, halten sich 13 Prozent der Verkehrsteilnehmer in der Potsdamer Allee nicht an die dort vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
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Verkehrssicherheit im Kiez
87 Prozent der Verkehrsteilnehmer haben die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Potsdamer Allee eingehalten. Wie die Leiterin des Eberswalder Tiefbauamtes Heike Köhler Anfang Oktober den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnung und Umwelt (ASWU) berichtete, stand das stadteigene Dialogdisplay vom 1. bis 29. Juni in der Potsdamer Allee in Nordrichtung vor der Nummer 54. Die große Mehrheit der Fahrzeugführer hielt sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit im Wohngebiet. Mit welchen Geschwindigkeiten sich die registrierten »Verkehrsrowdies« die Straße entlang bewegten und zu welchen Zeiten, wurde nicht mitgeteilt.
Möglicherweise beschränkt sich die Meßmöglichkeit von Geschwindigkeitsüberschreitungen auch auf den Wert Ja oder Nein. Auf dem Display des Gerätes wird jedenfalls mittels rotem oder grünem »Smily« nicht mehr angezeigt. Geahndet werden Geschwindigkeitsverstöße mittels solch einem Dialog Display nicht.
Das Haus Nummer 54 sucht man in der Potsdamer Allee vergeblich. In diesem Bereich gibt es nur auf der östlichen Seite Häuser, die mit ungeraden Nummern benannt sind. Etwa gegenüber den Nummern 53 und 55 befindet sich der Eingang zum Spielplatz des sogenannten Barnim-Parks. Insofern machte die Wahl des Display-Standorts einigen Sinn.
Hier gibt es von Eltern, deren Kinder diesen Spielplatz nutzen, bereits seit längerem Forderungen nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen. Nicht zuletzt weil auch die nur 13 Prozent Raser für die dort spielenden Kinder eine Gefahr darstellen und sehr wahrscheinlich auch 30 km/h für so manche Situation zu schnell sein kann.
Laut Informationen, die die MAXE-Redaktion nachträglich erhielt, sollen in einem Fall sogar 100 km/h gemessen worden sein.
Wie die Tiefbauamtsleiterin Heike Köhler informierte, wird es im Bereich des Spielplatzes künftig tatsächlich verkehrsberuhigende Maßnahmen geben. Zwei »Berliner Kissen«, also Schwellen, die auf der Fahrbahn angebracht werden und eine niedrige Geschwindigkeit erzwingen, sind bestellt und »werden unmittelbar nach der Lieferung eingebaut«, so Heike Köhler, »um damit für mehr Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu sorgen«.
Anna Fröhlich – 1. November 2022, letzte Änderung: 10. November 2022
Siehe auch:
»Barrieren gegen Raserei«
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Zu einen Koch- und Musikfest hatte der Alnus e.V. am 22. Oktober Gärtnerinnen und Gärtner sowie Menschen aus dem der Nachbarschaft in ihren Gemeinschaftsgarten »Zusammenwachsen« eingeladen.
Es gab leckere Kürbissuppe nach ukrainischem Rezept, zubereitet in einem mit Holz befeuerten Suppen-Ofen. Gut zu wissen, daß es sowas gibt.
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Gemeinschaftsgarten »ZusammenWachsen«:
75 Menschen beim Gartenfest
maxe. Schon aus der Ferne waren am Samstagabend die Gesänge zu hören, mit dem typischen blechernen Klang der Frauenchören aus dem ostslawischen Sprachraum. Verantwortlich dafür waren einige ukrainische Frauen, die im Gemeinschaftsgarten in der Beeskower Straße im Kreis zusammensaßen.
Der Alnus e.V., als Betreiber des Gemeinschaftsgartens, hatte am 22. Oktober zum Koch- und Musikfest eingeladen. Rund 75 Gäste konnten die Gemeinschaftsgärtner begrüßen. Unter ihnen auch viele Flüchtlinge aus der Ukraine.
»Eberswalde nimmt eine dynamische Entwicklung", stellt Paul Venuß vom Alnus e.V. fest. Neue Menschen kommen in die Stadt, gewohnte Dinge ändern sich. Das treffe besonders auf das Brandenburgische Viertel zu. Ist der Kiez »soziale Brennpunkt«, neue Heimat oder vielleicht gar das Viertel mit den größten Potentialen und Chancen? »Durch die verschiedenen Perspektiven und Geschichten seiner Bewohnerinnen und Bewohner wird zwar Vielfalt im Brandenburgischen Viertel erzeugt«, so Paul Venuß, »aber auch der soziale Zusammenhalt auf seine Weise herausgefordert«.
Der Gemeinschaftsgarten trägt den vieldeutigen Namen »Zusammenwachsen«. Trotz des langen Bestehens ging der Blick bisher nur selten über den Gartenzaun hinaus ins Viertel, hat der Trägerverein selbstkritisch festgestellt. Dabei bietet der Gemeinschaftsgarten gerade das Potential, auch über den Gartenzaun hinaus das »Zusammenwachsen« der Menschen im Kiez zu befördern. Das Koch- und Musikfest im Garten war hierfür ein erster Schritt.
(22. Oktober 2022)
Siehe auch:
»Koch- und Musikfest im Gemeinschaftsgarten«
»Gemeinschaftsgarten und BücherboXX«
» Mama spielt die beste Musik...«
»Frühjahrsputz im Zeichen
der Willkommenskultur«
Barnimer Bürgerpost 5/2012, Seite 11
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Hier soll die künftige Kita entstehen. Das Foto stammt aus dem Jahr 2012, also bevor die Sporthalle ihre kreative Graffiti-Fassadengestaltung erhielt.
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Neue AWO-Kita im Kiez:
Der Bau verzögert sich
Vor einem Jahr,
am 1. Oktober 2021,
hatte sich der Verein für Rehabilitations- und Kindertagesstättensport (REKI e.V.) formal aufgelöst und war als Abteilung in den Stadtverband Eberswalde der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgenommen worden. Zugleich übernahm die AWO auch die Sporthalle in der Schorfheidestraße 30 samt dem umfangreichen Außengelände.
Mit den Grundstücken der beiden Schulen, die einst dort standen, und der übriggebliebenen Sporthalle rundete die AWO ihren Grundstücksbesitz ab. Dieser erstreckt sich nun von den beiden Würfelhäusern an der Spechthausener Straße bis zum Pflegeheim »Wolfswinkel« (früher »Max Reimann«), das ebenfalls von der AWO Eberswalde betrieben wird.
Die AWO verfügt damit über einen beträchtlichen Flächenvorrat. Schon im Zusammenhang mit der Übernahme der REKI-Sporthalle durch die AWO gab es Gerüchte, daß auf der Brachfläche zwischen der Sporthalle und dem Neubau des Sanitätshauses, dort wo einst die Rosa-Luxemburg-Oberschule stand, im Zusammenwirken der AWO Eberswalde mit der AWO Bernau eine Integration-Kita mit etwa 160 Plätzen entstehen soll.
Kurze Zeit später wurde bestätigt, daß dies der eigentliche Anlaß der Fusion war, wenngleich dann nur noch von 100 Plätzen die Rede war. Folgerichtig wurde die neue Kita durch Beschluß des Barnimer Jungendhilfeausschusses auch in den Kitabedarfsplan des Landkreises für 2022 bis 2027 aufgenommen.
Seither wurde wenig an Fortschritten bekannt. An Gerüchten, wonach die Eberswalder Stadtverwaltung »massiv blockieren« würde, ist jedoch nichts dran. Darüber informierte der fraktionslose Stadtverordnete Carsten Zinn. Von der für Bauordnung zuständigen Amtsleitung habe er erfahren, daß bislang weder eine Bauvoranfrage noch ein Bauantrag dazu vorliege. Selbst der nötige Vorstandsbeschluß soll noch offen sein, war aus AWO-Kreisen zu erfahren.
Ursprünglich sollte der Bau 2023 beginnen. Die Inbetriebnahme war für 2024 angestrebt. Bedarf ist mehr als genug vorhanden. Trotz der bisherigen Erweiterungen an Kitaplätzen fehlen seit längerer Zeit ständig bis zu 200 Plätze in Eberswalde. Im Brandenburgischen Viertel kommt der erhöhter Integrationsbedarf vieler nichtdeutscher Kinder hinzu. In den 1990er Jahren hatte das bei der damals verstärkten Einwanderung von meist russischsprachigen Rußlanddeutschen noch relativ gut funktioniert. Damals gab es allerdings auch noch eine ausreichende Zahl an Kitaplätzen. In unserem Kiez wurden nach 1990 von fünf Kindertagesstätten drei geschlossen, zuletzt 2006 die Kita »Spatzennest«, sowie eine (Kita »Gestiefelter Kater« räumlich halbiert).
Aktuell sind wieder vier Kitas im Brandenburgischen Viertel am Netz. Neben den Kitas »Arche Noah« und »Gestiefelter Kater« gibt es seit mehreren Jahren beim Buckow e.V. die Kita »Kleeblatt«. Das Gebäude in der Spreewaldstraße war zu DDR-Zeiten als Kinderkombination gebaut worden. Und der Schulhort »Kinderinsel« der »Schwärzesee«-Grundschule wird voraussichtlich im November sein neues Gebäude auf dem früheren Schulstandort an der Kyritzer Straße beziehen.
Ronald Schild – 21. Oktober 2022
Siehe auch:
»REKI e.V. hat sich aufgelöst«
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Oben sehen Sie den aktuellen Zustand des von den neuen Investoren für ihre Pläne in Anspruch genommenen Areals. Unten sind die visualisierten Vorstellungen der Projektentwickler für das EKZ »Heidewald« und das »Specht«-Grundstück zu sehen. Leider werden nach der vorliegenden Grobplanung für die Neugestaltung der Fläche zwischen dem EKZ und der Sporthalle »Heidewald« alle vorhandenen Bäume weichen müssen. Hier sollten seitens die städtischen Gremien ihren Einfluß geltend machen, um das vorhandene Grün möglichst zu erhalten.
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»Heidewald« und »Specht«:
Neue Pläne für den Kiez
maxe. Im vergangenen Jahr wurde vermeldet, daß sowohl die »Specht«-Ruine als auch das Einkaufszentrum »Heidewald« mit dem türkischstämmigen Geschäftsmann Sahin Sanli einen neuen Eigentümer haben. In der Sitzung des städtischen Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt (ASWU) stellte sich nun als Projektträger für die beiden Objekte »Specht« und »Heidewald« die Bechtolsheim Real Estate vor, die beide Immobilien von dem Berliner Geschäftsmann Sahin Sanli erworben hat. Sanli war selbst erst vor kurzem neuer Eigentümer der Grundstücke geworden. Ende 2020 hatte er die »Specht«-Ruine und im Herbst 2021 den »Heidewald« erworben. Für die Projekte in Eberswalde gründete Sahin Sanli die Projekt Specht Eberswalde GmbH und die Projekt HDW Eberswalde GmbH. Daneben gehören zu der als Muttergesellschaft fungierenden LIRIK Real Estate GmbH Sanlis noch mehrere andere Projektgesellschaften.
Zunächst war die Entwicklung von »Specht« und »Heidewald« als Kooperationsprojekt geplant, bevor die Entscheidung zur vollständigen Übernahme der beiden Projektgesellschaften durch die Bechtolsheim Real Estate fiel.
Bei dem neuen Neu-Eigentümer handelt es sich um ein inhabergeführtes Immobilienunternehmen der Brüder Philipp und Matthias von Bechtolsheim. Die Gesellschaft investiert seit über 20 Jahren BRD-weit »in Entwicklungsprojekte in diversen Bereichen«, erfuhren die Ausschußmitglieder.
In einer Präsentation wurden Bilder mit den Vorstellungen der Projektentwickler gezeigt. Demnach soll das Dach vom EKZ »Heidewald« mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Auf dem derzeitigen Parkplatz sollen neben der Heidewald-Sporthalle zwei siebengeschossige Wohnhäuser entstehen, die über Laubengänge mit dem EKZ verbunden werden. Auch das »Specht«-Grundstück ist für eine Wohnbebauung vorgesehen, U-förmig und ebenfalls mit sieben Geschossen. Insgesamt dürften etwa 150 neue Wohnungen geplant sein, die dem Kiez etwa 400 bis 500 neue Bewohner bescheren.
Bei den dargestellten Planungen handelt es sich sicherlich zunächst um sehr grobe Überlegungen, die später zu konkretisiern sind. Die Präsentation kann von der Internetseite des
Sitzungsdienstes der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung als PDF heruntergeladen werden.
Wenn infolge von Sanierung und Neubau wieder mehr Menschen im Brandenburgischen Viertel wohnen, wird es für die Stadt Eberswalde wichtig sein, auch mit der Entwicklung der Infrastruktur Schritt zu halten. Sofern nicht ausschließlich Seniorenwohnen angestrebt wird, sondern auch junge Familien angelockt werden, ist beispielsweise die entsprechende Bereitstellung von Kita- und Schulplätzen notwendig. Da bereits jetzt die Schwärzeseeschule aus allen Nähten platzt, sollte darüber nachgedacht werden, den geplanten Oberschulneubau von dem ungünstigen Standort in der Nähe der 380-kV-Hochspannungsleitung in den Kiez zu holen und dies zugleich mit einer Erweiterung des Grundschulangebotes zu verbinden.
(14. September 2022, Foto-Update am 16. September 2022, letzte Änderung: 25. September 2022)
Siehe auch:
»Heißer Herbst« im Kiez?
Ortsteil ohne Lebensmittelmarkt?
Hoffnung im »Sozialen Brennpunkt«
»Specht« hat neuen Eigentümer
Reimannviertel geplant mit Hallenbad, Sauna, Bibliothek und Poliklinik
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Die »Dialogbox« an der Frankfurter Allee.
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»Dialogbox« eröffnet
Zeitweiliger Beratungscontainer der Wohnungsgenossenschaft
maxe. Seit Anfang Juli steht gegenüber der Einmündung der Spreewaldstraße in die Frankfurter Allee ein Büro-Container. Nun ist auch der Innenausbau abgeschlossen und am 1. August folgte die offizielle Eröffnung des zeitweiligen Werbe- und Beratungsbüros der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG. Die Anlaufstelle für Mitarbeiter und Mieter soll bis Ende 2024 in Betrieb sein.
»Wir wollen da sein, wo unsere Mieter leben«, wird Caroline Breit vom Marketing-Team der Genossenschaft in der lokalen Tageszeitung zitiert. Zumindest, solange das Brandenburgische Viertel die größte Baustelle der Genossenschaft darstellt. Der Container sei die »kleine Schwester des großen Lofts« im Hauptsitz der Genossenschaft in der Ringstraße 183.
Das vom Namen des Kiezes abgeleitete Projekt »Brand Vier« basiert auf einer Kooperaktionsvereinbarung mit dem Land Brandenburg und der Stadt Ebereswalde sieht vor, bis 2024 elf Wohnblocks mit insgesamt 468 Wohnungen saniert werden. 33 Aufgänge sollen barrierefrei gestaltet werden, wodurch 340 Wohnungen stufenlos erreichbar werden. Mindestens 284 Wohnungen sollen als Sozialwohnungen (mit Kaltmieten von 4,90 € oder 6,00 €) ausgewiesen werden.
Mit dem »Aktionsraum Cottbus« steht der erste Bauabschnitt mit drei neu gestalteten Wohnblocks und 168 Wohnungen in der Cottbuser und Spreewaldstraße kurz vor der Fertigstellung. In Bau sind noch die Außenanlagen im Innenhof sowie eine Parkgarage mit rund 80 Stellplätzen auf zwei Etagen, die für 35 bis 40 € pro Monat gemietet werden können. Zugleich werden vorhandene Stellplätze an den Straßen zurückgebaut.
In diesem Jahr soll mit dem »Aktionsraum Oderbruch« der zweite Bauabschnitt begonnen werden. Derzeit ist der Leerzug der zu sanierenden fünf Wohnblocks in der Oderbruchstraße und der Prenzlauer Allee in vollem Gange. Einige Bewohner beziehen sanierte Wohnungen im »Aktionsraum Cottbus«, andere wollen wieder zurück in ihre bisherige Wohnung und beziehen Ausweichwohnungen in den erst teilsanierten Wohnungen in der näheren Umgebung. Wieder andere verlassen den Kiez, bleiben aber meist in der Genossenschaft.
Als dritter Bauabschnitt soll 2024 der »Aktionsraum Barnim« folgen. Angesichts der gestiegenen Baupreise und der Kapazitätsprobleme im Bausektor bleibt allerdings fraglich, ob das Geld und nicht zuletzt auch die eingeplante Zeit ausreichen. Ursprünglich sollten bis 2030 weitere 16 Wohnblocks im Brandenburgischen Viertel eine Grundsanierung erhalten.
Die nun übergebene »Dialogbox« entstand aus drei alten Baucontainern und soll, so heißt es, dem Mietergespräch, der Beratung, für die Unterzeichnung von Verträgen oder für Teambesprechungen dienen. Auch Kooperationen mit Partnern, wie dem Quartiersmanagement, seien angedacht. Feste Öffnungszeiten wird es nicht geben. Vielmehr könnten Genossenschaftsmitglieder bei Gesprächsbedarf Termine vereinbaren.
(3. August 2022)
Siehe auch:
»Der Genossenschaftscontainer«
»Baustart mit »Sprechblasen« und "Maskottchen"«
»Der Brausediebstahl«
»Initiative: Denkmalschutz für einen Plattenbau!«
»Abriß abgesegnet«
»Denkmalschutz für Abrißblock«
»Unser Viertel wird weiter zerstört!«
»Großprojekt BRAND.VIER«
»Aktionen gegen Wohnungsabriß und Mietsteigerung«
»Unglaublich! – Wohnungsgenossenschaft auf neuen (Miet)Höhen«
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Die Erste Beigeordnete und Baudezernentin Anne Fellner beim Nageleinschlagen.
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Richtfest für Hortneubau
Zwei Monate Verzug – Eröffnung im November fraglich
Die Stadt Eberswalde baut im Brandenburgischen Viertel. Auf einer Gesamtfläche von 6.500 Quadratmetern entsteht seit dem ersten Spatenstich im November 2021 ein Hortneubau für insgesamt 150 Kinder. Großzügige Freianlagen sollen in Kürze zum Toben, Spielen und Entdecken einladen. Alles in unmittelbarer Nähe zur Grundschule Schwärzesee, welche mit dem Hort eine räumliche und funktionale Einheit bilden wird. Die Stadt ist damit gut aufgestellt, wenn die Anforderungen an die Ganztagsbetreuung ausgeweitet werden.
Am Donnerstag, dem 7. Juli, konnte nun Richtfest gefeiert werden. Den symbolischen letzten Nagel hämmerte Eberswaldes Baudezernentin und Erste Beigeordnete Anne Fellner ins Holz.
»Eberswalde ist erfolgreich auf dem Holzweg!«, scherzte die Dezernentin in ihrer Ansprache. »Mit dem Neubau des Hortes, hier in der Kyritzer Straße, verbinden wir nicht nur nachhaltiges Bauen mit guten Zielen für die Zukunft, wir schaffen auch Synergieeffekte für die angrenzende Grundschule Schwärzesee, deren Raumkapazitäten durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes zunehmen werden. Unsere Priorität liegt auf der sozialen Infrastruktur unserer Stadt.«
Ungefähr zwei Monate liegen die Bauarbeiten aktuell in Verzug. Grund für die zeitliche Verschiebung sind die mangelnde Verfügbarkeit von Baumaterialien und Corona-bedingte Fertigungsausfälle. Auch bestimmte Bauprodukte wie Holz, Stahl oder Elektronik stellen die Bauverantwortlichen vor Herausforderungen.
»Wir liegen, trotz aller unwägbaren Widrigkeiten, gut in der Zeit. Ob die für November 2022 anvisierte Eröffnung gelingt, können wir im Moment jedoch leider nicht versprechen«, so Anne Fellner.
Um gegebenenfalls den Ausbau in bereits fertiggestellten Bereichen vorziehen zu können, wird das Gebäude in drei Bauabschnitten errichtet. Der Gebäuderohbau steht zu gut 90 Prozent, die Dachdecker haben ihre Tätigkeit aufgenommen und auch der Innenausbau hat begonnen. Geplant ist bis Ende August die Arbeiten mit Schnellestrich abzuschließen, damit im Anschluss alle anderen Gewerke ihre Verrichtungen aufnehmen können. Die Gestaltung der Außenanlagen ist für das Frühjahr 2023 angesetzt.
Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus der Städtebauförderung von Bund und Land (Teilprogramm SZH Sozialer Zusammenhalt) sowie mit Zuschüssen aus der LandesKitaInvest-Richtlinie 2019-2022 der ILB. Ursprünglich anberaumt war eine Summe von 6,6 Millionen Euro, momentan ist man mit 6,54 Millionen (80 Prozent Förderung, 20 Prozent Bauherrenteil) im Kostenrahmen. Aktuell sind jedoch erhebliche Baupreissteigerungen zu verzeichnen.
Pressestelle der Stadtverwaltung – 8. Juli 2022
Siehe auch:
»Auf dem Holzweg«,
»Bürgermeister auf der Hortbaustelle«,
»Brandenburger Allee voll gesperrt«,
»Amtierende auf Baustellenvisite«
»Das Märchen von Kiefern im Innenhof«
»Kloppe« für die Baudezernentin
»Hortneubau in 30 Monaten«
»Straßenbaumaßnahme Frankfurter Allee: Öffnung und Sperrung«
»Wettbewerb für Hortneubau«
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Die sogenannte »Uckermarkleitung« verläuft in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern im Brandenburgischen Viertel und in Finow-Ost. Einige der Masten, die die Häuser deutlich überragen stehen bereits und werden aktuell mit den Stromseilen bespannt. Die Gefährdung der hier wohnenden Menschen spielte in der Entscheidungsfindung schon lange keine Rolle mehr. Nun ging das Gericht auch über den Schutz von Vögeln hinweg. Die Stromleitung darf gebaut werden.
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380kV-Freileitung Bertikow – Neuenhagen (»Uckermarkleitung«)
Skandalöse Fehlentscheidung
Bundesverwaltungsgericht Leipzig verkündete sein Urteil
Am 21. Juni 2022 ist über die Klage des NABU-Brandenburg gegen den Beschluß des Landesbergamts im Planergänzungsverfahren für die von 50 Hertz geplante Leitung mündlich verhandelt worden. Am Montag, den 5.7.2022, wurde das Urteil des 4. Senats des Bundesverwaltungsgerichts verkündet.
Das Gericht hat die Klage abgewiesen und auch nicht einen der Beweisanträge, die unser Anwalt gestellt hatte für den Fall daß die Klage abgewiesen würde, befürwortet. Dieses Urteil ist aus unserer Sicht ein glattes Fehlurteil, das weder juristisch noch fachlich gerechtfertigt ist.
Es ist eine skandalöse Fehlentscheidung mit schweren Folgen für unsere Region, nicht nur für die Vogelwelt, sondern für den Natur- und Landschaftsschutz, für die unmittelbaren Trassenanwohner und auch für die ökonomische Entwicklung der Region. Der naturnahe Tourismus wird die Orte, die in Sichtweite der Trasse liegen meiden, die Immobilien in Trassennähe werden einen erheblichen Wertverlust erleiden und der Imageschaden für Anbieter und Verarbeiter von Lebensmitteln in der Region ist nicht abzuschätzen. Die Bürgerinitiative hat von schon zu Beginn des Konflikts auf diese Risiken hingewiesen.
Das Urteil wird für die Vogelwelt im Biosphärenreservat und im Randow-Welse-Bruch verheerende Folgen haben. Beim Herbst- und Frühjahrszug wird man das, wenn die Leitung steht, sehen können. Denn die Freileitung durchschneidet den Nordosten Brandenburgs, das Gebiet mit dem hochwertigsten Vogelaufkommen in Deutschland.
Hier leben auch viele gefährdete Arten, deren Lebensbedingungen durch die 380kV-Freileitung erheblich beeinträchtigt werden.
Es ist nicht nachvollziehbar, wie der 4. Senat dazu kommt, festzustellen, daß eine erhebliche Beeinträchtigung der geschützten Arten im Gebiet des Landiner Haussees und des Felchowsees, zwischen denen die Freileitung verlaufen wird, ausgeschlossen ist. In den verschiedenen Schriftsätzen und in der mündlichen Verhandlung haben unsere Experten, ausgewiesene und anerkannte Ornithologen, dargelegt, weshalb eine erhebliche Gefährdung der geschützten Vogelarten nicht auszuschließen ist, wie der gesetzliche Auftrag lautet.
Mit dem heutigen Urteil werden diese Argumente vom Tisch gewischt.
Auch die Ausführungen zum zweiten Schwerpunkt in der mündlichen Urteilsbegründung sind nicht akzeptabel, denn hier bezieht das Gericht, ohne auf die Details der Problematik einzugehen, einen komfortablen rechtspositivistischen Standpunkt, indem es – ungeachtet der Tatsache, daß in Europa seit gut zehn Jahren 1000 km Erdkabel im Hoch- und Höchstspannungsbereich in Betrieb sind – feststellt, daß der Einsatz von Erdkabeln im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) nur in den im EnLAG genannten Pilotprojekten vorgesehen sei.
Daß die Verfassungskonformität des EnLAG »zweifelhaft« ist (so das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutsche Bundestags) und das EnLAG durch die Begrenzung des Einsatzes von Erdkabeln auf die Pilotprojekte im Falle von Abweichungsprüfungen in europäischen Schutzgebieten möglicherweise mit EU-Recht kollidiert, diese Hinweise werden vom Gericht ignoriert bzw. nicht für relevant erachtet. Eine Vorlage der Klage beim EuGH hat der 4. Senat abgelehnt.
Als Konsequenz der Abweisung der Klage ergibt sich auch, die Kostenentscheidung, die allein zu Lasten des Klägers geht.
Juristisch ist also das letzte Wort gesprochen, ein böses Wort, das das Vertrauen in den Rechtsstaat untergräbt, gerade weil es nicht nachvollziehbar ist, vor allem weil es im Vorfeld der mündlichen Verhandlung eine Reihe von Entscheidungen gab, die zu unseren Gunsten ausgefallen sind. Immerhin hat das Gericht einen teilweisen Baustopp für 2/3 der Trasse verfügt und uns im Eilverfahren Rechtsschutz gewährt.
Nachvollziehbar ist allerdings, daß 50 Hertz durch seine Baumaßnahmen »auf eigenes Risiko« (Beschluß des BVerwG) Fakten geschaffen hat, die das Gericht offenkundig nicht unbeeindruckt gelassen haben.
Es gibt keine Möglichkeit, dieses Urteil durch einen andere Instanz überprüfen zu lassen. Das BVerwG ist hier – eine Konsequenz des EnLAG – erste und letzte Instanz. Ich sehe auch keine Möglichkeit, daß wir den Konflikt vor das Bundesverfassungsgericht tragen. Der Rechtsweg ist erschöpft und es ist bitter, festzustellen, daß man nicht Recht bekommen hat.
Wir werden die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann noch einmal ausführlich diese »Rechtsfindung« würdigen.
So bitter das Urteil ist, das heute gesprochen wurde, so bitter es ist, festzustellen, daß die Bürgerinitiative ihr Ziel, den Schutz von Mensch und Natur im Einzugsbereich der Trasse nicht erreicht hat, so ziehe ich dennoch für die Bürgerinitiative eine positive Bilanz.
Wir haben, getragen vom Engagement der Bürger, den Vorhabenträger und die Genehmigungsbehörde gezwungen, ihr Planungen wiederholt zu überarbeiten und damit das Verfahren entschleunigt. Wir haben zwei gerichtliche Baustopps erfochten und den Vorhabenträger zu einer Fülle von Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen veranlaßt.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß wir durch das in diesem Konflikt erfochtene Urteil aus dem Jahr 2016 den Artenschutz erheblich und nachhaltig prägen und verbessern konnten, denn die Pflicht einer artbezogenen Prüfung, die heute gang und gebe ist, haben wir damals durchgesetzt.
Senftenhütte, 5. Juli 2022
Hartmut Lindner, Sprecher der Bürgerinitiative:
Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!
Siehe auch:
»Masten wachsen gen Himmel«
»50Hertz schafft Tatsachen«
»Licht für alle – und das kostenlos!«
»Beschleunigungszuschläge«
»Eine breite Schneise im Wald...«
Bürgerinitiative »Biosphäre unter Strom – keine Freileitung durchs Reservat!«
Barnimer Bürgerpost: »So banal wie die Realität«
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Der »Schorfheideplatz« im Brandenburgischen Viertel
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Neuer Platz mit alten Bäumen
Entwurfsplanung für Einmündung Beeskower/Schorfheidestraße
maxe. Die Bezeichnung »Schorfheideplatz« hatte nie einen offiziellen Status. Nun fällt in der überarbeiteten Entwurfsplanung auch der größere gepflasterte Platz weg, der diesen Namen gerechtfertigt hätte.
Das Baudezernat der Stadtverwaltung hat auf die öffentliche Kritik, die hier im Kiezmagazin MAXE und zu den Beratungen im Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr (ASWU) geäußert wurde, positiv reagiert. Nachdem die ursprüngliche Variante im Februar vom Einreicher zurückgezogen wurde, entwickelte das Tiefbauamt nun gemeinsam mit dem beauftragten Ingenieurbüro Weiland aus Gransee eine alternative Planvariante. Die Versickerung des Regenwassers an Ort und Stelle in den als flache und begehbare Mulden gestalteten Grünflächen blieb Bestandteil des Entwurfsplans. Der Versiegelungsanteil wird durch den Verzicht auf die gepflasterte Platzfläche weiter reduziert. Die veränderte Gestaltung erlaubt nun auch, daß alle vorhandenen Bäume erhalten bleiben. Zusätzlich sollen 13 Bäume neu gepflanzt werden.
Die Beeskower Straße dient als Zufahrt zum Wirtschaftshof und Parkplatz des AWO Pflegeheims »Im Wolfswinkel« sowie zum Innenhof und Parkplatz der Studentenwohnheime an der Prenzlauer und Strausberger Straße. Die Beläge der Fahrbahnen und Gehwege bestehen derzeit aus verschiedenen Materialien wie Asphalt, Pflaster und Betonplatten und sind stellenweise stark beschädigt. Nur wenige Borde sind abgesenkt, was die Barrierefreiheit sehr eingeschränkt. Die unübersichtliche Wegeführung trägt ihren Teil dazu bei, daß die Verkehrssituation in dem Bereich vor allem für Fußgänger und Radfahrer recht unübersichtlich ist.
Im neuen Entwurfsplan bleibt die jetzige Straßenführung erhalten. Lediglich die Fahrbahnbreiten sollen in der Schorfheidestraße auf 4,75 m und in der Beeskower Straße auf 4,50 m reduziert werden. In der Schorfheidestraße werden im Spielplatzbereich zudem gepflasterte Rampen zur Verkehrsberuhigung gebaut. Die Zufahrten für PKW, LKW, Rettungs- und Entsorgungsfahrzeuge zu den anliegenden Grundstücken wird auch nach dem Umbau sichergestellt sein, wird in der neuen Planung versprochen.
Die Gestaltung der Wege und damit die Führung des Fuß- und Radverkehrs soll die bestehenden Wegeverbindungen aufgreifen und durch breitere Absenkungen der Bordsteine sowie erneuerter Wegebeläge die Barrierefreiheit verbessern. Die Gehwege erhalten eine wassergebundene Decke, was den Versiegelungsgrad weiter senkt. Lediglich im Bereich oberhalb des Kollektors der EWE soll wieder eine Asphaltdeckschicht aufgebracht werden, da hier eine Befahrung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten, nicht zuletzt am Lüftungsbauwerk des Kollektors, möglich sein muß.
Die vorhandenen Alt- und Jungbäume können erhalten bleiben, weil die bisherige Straßenführung beibehalten wird. Die geplanten zusätzlichen Bäume sollen die Durchgründung der Straßenzüge optimieren. Unter den Baumscheiben sollen Rigolen zur Wasserspeicherung eingebaut werden, um den Wasserbedarf der Bäume auch bei Trockenheit und Hitze zu gewährleisten.
Schließlich soll eine neue Beleuchtungsanlage entlang der Gehwege gebaut werden, um die Orientierung und das Sicherheitsgefühl auch im Dunkeln zu stärken.
Für die Neugestaltung der insgesamt etwa 1.770 Quadratmeter großen Fläche sollen circa 355.000 Euro ausgegeben werden. Die Finanzierung der der Maßnahme soll zu zwei Dritteln über Fördermittel des Bundes und des Landes erfolgen.
Der Beginn der Baumaßnahme ist Anfang 2023 vorgesehen. Die Bauzeit wird voraussichtlich zehn Monate betragen.
Am 5. April beraten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt über die erneuerte Entwurfsplanung bevor am 26. April die Stadtverordnetenversammlung die Entscheidung fällen wird.
(5. April 2022)
Siehe auch:
Beschlußvorlage zur geänderten Entwurfsplanung vom April 2022
»Bäume bleiben erstmal stehen«
»Erstmal alle Bäume fällen«
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Weidenkätzchen gehören zur ersten Bienennahrung nach dem Winter.
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Imkern im Quartier
Sprecherrat bewilligte 4.500 Euro aus Projektfonds
maxe. Bereits 2021 hat Bernd Pfeifer im Brandenburgischen Viertel begonnen, ein Imkerprojekt aufzubauen. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Einschränkungen infolge der Corona-Maßnahmen konnte das Projekt allerdings nicht fertiggestellt werden. Das soll nun nachgeholt werden. Bernd Pfeifer hat in diesem Zusammenhang beim
Quartiersmanagement
einen Förderantrag gestellt, über den am 17. Februar der Sprecherrat in einer Online-Beratung befunden hat.
»Ziel ist es«, so Pfeifer, »Interessenten und Mitwirkende aus dem Quartier und der Umgebung den Umgang mit Honigbienen theoretisch und praktisch nahezubringen. Dabei steht der Umgang mit Insekten im allgemeinen und speziell mit der Honigbiene im Vordergrund.« Ganz nebenbei soll mit dem Projekt auch das Interesse für Holzarbeiten geweckt und vorhandenes Wissen im Quartier für jedermann unter professioneller Anleitung zugänglich gemacht werden. »Die bereits sechs Interessierten bauen die noch nötigen Utensilien selber und lernen gemeinsam, wie mit Honigbienen umgegangen wird.« Mittelfristig sei es das Ziel, auch Schulen und Kitas für das Thema zu interessieren.
»Als Unterstützer habe ich das Quartiersmanagement, die Wohngenossenschaft 1893 e.G. und den Hebewerk e.V. gefunden, die uns den schon vorhandenen Unterstand für die 2 Bienenvölker und einen Raum für Imkerutensilien in der Havellandstr. 15 ermöglichen. Der dort ansässige Verein Hebewerk e.V. gestattet uns die Benutzung der vereinseigenen Holzwerkstatt.«
Die sechs Projektmitglieder haben bereits begonnen, die vorhandenen Trogbeuten vorzubereiten und die notwendigen Waben bauen. Um weiterzumachen werden nun die beantragten Fördergelder für die weiteren Material- und Personalkosten benötigt, sagt Bernd Pfeifer. »Für die Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation möchten wir die Internetpräsenz des Quartiermanagements nutzen. Der Start der Bienenhaltung beginnt mit der Beutenbelegung und wird voraussichtlich Anfang April erfolgen.«
Die Materialkosten betragen 1.700 Euro. Neben Materialien für die Bienenstöcke sind das Imkerutensilien (z.B. Honigschleuder), Schutzkleidung sowie Schulungsmaterial und Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Plakate, Prospekte...). Als Honorar werden 2.800 Euro veranschlagt, wobei eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro pro Stunde zugrunde gelegt wird. Kalkuliert sind je 60 Stunden Tätigkeit von vier Menschen sowie jeweils eine Person mit 30 Stunden bzw. 10 Stunden.
Der Sprecherrat stimmte der Finanzierung der beantragten 4.500 Euro aus den Mitteln des Quartiersprojektfonds zu.
(28. Februar 2022)
Hebewerk e.V.
Adresse: Zwischenraum H15/ Hebewerk e.V., Havellandstraße 15, 16227 Eberswalde
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Das Regenwasserversickerungsbecken an der Ecke Frankfurter Allee/Spechthausener Straße.
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Neues Grün am Sickerbecken
maxe. Die Grünfläche am entstandenen Regenrückhaltebecken an der Ecke der Frankfurter Allee/Spechthausener Straße wurde bereits im letzten Jahr mit Seniorinnen und Senioren der AWO und Kindern der Kita »Gestiefelter Kater« erfolgreich bepflanzt. »Bereits im letzten Jahr planten wir mit den Beteiligten eine weitere Aktion im Jahr 2022«, schreibt der Initiator Frank Neumann in einem weiteren Projektantrag, mit dem er sich jetzt an das Quartiersmanagement im Kiez wandte. »Dabei ist es mir immer noch wichtig«, so Neumann, »Pflanzenarten aus dem Brandenburger Land auszuwählen und weiterhin auf insekten- und vogelfreundliche Sträucher zu achten. Hier möchte ich Kindern das Setzen und Pflegen der Sträucher nahebringen und eine Kommunikation zwischen verschiedenen Altersgruppen und deren Erfahrungen anregen.«
Ein weiterer wichtiger Punkt sei es, eine angenehme Aufenthaltsqualität für alle an diesem Ort zu schaffen. Aus diesem Grund wurde 2021 bereits eine Bank vom Bauhof gesetzt.
»Im vergangenen Jahr mußten wir die Erfahrung machen«, sagt der Naturliebhaber, der selbst im Brandenburgischen Viertel wohnt, »daß Pflanzenarten wie Himbeere, Brombeere und Rhododendron gestohlen werden«. Daher habe er sich diesmal für andere Blühsträucher entschieden (Schneeball, Forsythie, Schlehe, Sanddorn und Falscher Jasmin). Auch das erneute Sähen von Regiosaatgut ist geplant. Die Auswahl der Pflanzensorten wurden bereits mit dem Tiefbauamt besprochen. Die weitere Pflege der Pflanzen und die Mäharbeiten übernimmt ab 2022 der Bauhof. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern wird Frank Neumann aber auch in diesem Jahr nach der Anpflanzung immer mal wieder vorbeischauen und für die Bewässerung der Pflanzen sorgen.
Insgesamt soll das Projekt mit 240 Euro aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements gefördert werden. Mit Geldern aus dem Aktionsfonds können kleine Projekte und Initiativen von Einwohnern des Brandenburgischen Viertels oder hier Aktiven bis zu einer Höhe von 250 Euro einfach und unbürokratisch gefördert werden. Der Sprecherrat gab auf seiner Online-Sitzung am 17. Februar dem Projekt und der Förderung seine Zustimmung.
(27. Februar 2022)
Siehe auch:
»Quadratisch, praktisch, häßlich«
»Regenwasserversickerung Nr. 2 «
»Klimaanpassung im Kiez«
»Regenwasser bleibt im Kiez«
»Regenentwässerung angepaßt«
»Warum nicht zur Landschaft passend?«
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Die WHG will im Brandenburgischen Viertel neue Wohnungen bauen und ihre unsanierten Wohnungen in der Finsterwalder und Cottbuser Straße im zweiten Bauabschnitt modernisieren.
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11 Millionen Euro für Neubau und Modernisierung:
WHG investiert im Kiez
maxe. Der Aufsichtsrat der stadteigenen WHG Wohnungsbau- und -hausverwaltungsgesellschaft mbH Eberswalde hat am 26. Mai in seiner 48. Sitzung »den Weg frei gemacht für ein weiteres millionenschweres Stadtentwicklungsvorhaben der WHG«.
Mit mehr als 18,5 Millionen Euro sei das WHG Sanierungs- und Instandhaltungsprogramm 2021 bereits »sehr ehrgeizig und ambitioniert«, sagt Doreen Boden, Prokuristin und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der WHG.
Nun hat der Aufsichtsrat weitere 11 Millionen Euro genehmigt, die von 2021 bis 2024 in einen Neubau und für Modernisierungen im Brandenburgischen Viertel investiert werden.
Die WHG folgt mit dieser Investition dem Beispiel der Wohnungsgenossenschaft 1893 eG, die durch Fördermittel unterstützt von 2020 bis 2024 insgesamt 57 Millionen Euro in den Umbau und die Modernisierung von Wohnblocks im Brandenburgischen Viertel verbaut. Bestandteil der Investitionen der Genossenschaft sind auch der Abriß von drei Wohnblocks, von denen zwei bereits »zurückgebaut« worden sind. Der dritte Abriß der Genossenschaft in der Brandenburger Allee 15 bis 21 soll im Winter 2021/22 realisiert werden.
Die WHG will demgegenüber als erster Wohnungsanbieter seit mehr als 20 Jahren im Brandenburgischen Viertel neue Wohnungen bauen.
(31. Mai 2021)
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Auf dem Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung sollen neue Gewerbe- und Wohngebäude mit bis zu 80 Wohnungen entstehen. (Karte aus dem
Bericht zur Städtebaulichen Machbarkeitsstudie für die Grundstücke Eberswalder Straße Ecke Spechthausener Straße in Eberswalde)
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Vor den Toren des Brandenburgischen Viertels:
Ein neues Zentrum für Eberswalde
maxe. Im Dezember haben die Eberswalder Stadtverordneten mehrheitlich beschlossen, den
Bebauungsplan Nr. 527 »Finowtal«
aufzustellen. Der Bebauungsplan befaßt sich mit dem etwa anderthalb Hektar großen Gelände südlich der Eberswalder Straße zwischen dem Toom-Baumarkt und der Spechthausener Straße einschließlich des ehemaligen Friedhofs Eisenspalterei. Auch das Bethaus neben dem Friedhof ist einbezogen. Nach eigenen Aussagen des Bauträgers konnte er das Grundstück allerdings noch nicht wie beabsichtigt erwerben.
Bei dem Bauträger handelt es sich um die
IZ GmbH & Co. KG
mit Sitz in der Coppistr. 3 in Eberswalde. Die IZ arbeitet eng mit der
Anevix Union GmbH
aus der Drehnitzstraße zusammen. Aktuelle Projekte in Eberswalde sind das einstige Bahnhofshotel, ein Doppelhaus am Finowkanal, vier Doppelhäuser in Finow (am Ortsausgang Richtung Finowfurt) und ein Mehrfamilienhaus in der Spechthausener Straße (ehemaliger Lindenhof).
Bereits 2007 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Areal südöstlich der Spechthausener Kreuzung beschlossen. Damals sollten »weitere städtebaulich unerwünschte Ansiedlungen von Discountern im Kreuzungsbereich ausgeschlossen werden und eine Lenkung dieser in das EKZ Heidewald unterstützt werden«. Nun gilt eine »geänderte Zielsetzung«, die mit der Stadtverwaltung abgestimmt wurde.
Von einer »Lenkung« beabsichtigter Gewerbeansiedlungen in das EKZ Heidewald ist keine Rede mehr. Vielmehr sollen »Wohnen und Arbeiten am Standort Eisenspalterei gestärkt werden. Generelle Ziele der Stadtentwicklung Eberswalde wie die Stärkung der Erwerbsgrundlage, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie eine auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklung wurden in die Standortentwicklung integriert.«
Laut der
städtebaulichen Machbarkeitsstudie, die am 1. Dezember im Ausschuß für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt
präsentiert
wurde, beabsichtigt die IZ GmbH & Co. KG eine Neubebauung für Büro-, Service- und Dienstleistungsnutzungen (Gewerbe), vielleicht auch mit einem Hotel und einer integrierten Kindertagesstätte sowie für Wohnungen.
Der Gewerbeteil soll in zusammenhängender viergeschossigen Blockrandbebauung an der Eberswalder Straße zwischen dem alten Friedhof und der Kreuzung sowie in etwa gleicher Länge von der Kreuzung entlang der Spechthausener Straße entstehen. Dem soll sich, baulich mit dem Gewerbeteil verbunden, ein Mehrfamilienhaus anschließen. Weitere Wohnhäuser sind im hinteren Bereich des Grundstückes vorgesehen. Die Studie schlägt in einer Variante 80 Wohnungen mit Flächen zwischen 41 und 108 Quadratmetern vor. Eine zweite Variante beschränkt den Mietwohnungsbau auf den vorderen Bereich mit insgesamt 32 Wohnungen. Im hinteren Bereich wäre dann Platz für 19 »Townhäuser« (Reihenhäuser) mit Wohnflächen zwischen 181 und 214 Quadratmetern.
Letzteres könnten sich sicherlich nur Menschen mit höherem Einkommen leisten. Für die Linksfraktion ist die Mietpreisentwicklung bei Neuvermietungen in Eberswalde »besorgniserregend«. Daher setzte sie eine
Änderung
des Aufstellungsbeschlusses durch. Als Ziel wird nun festgeschrieben, daß für 25 Prozent des Gesamtwohnbestandes geförderter sozialer Wohnraum vorzusehen ist. Davon abgesehen begrüßen die Linken »die Entwicklung des Geländes und die grundsätzlichen Planungen«.
Nach diesen »grundsätzlichen Planungen« wird sich die bisherige Ansammlung von Lebensmittel- und Fachmärkten sowie Kfz-Werkstätten in profanen Zweckbauten mit zugehörigen Parkplätzen zu einem neuen Zentrumsbereich in Eberswalde entwickeln.
Wie sich dies auf die bisherigen Zentren (Innenstadt, Finow und Brandenburgisches Viertel) auswirken wird, ist in der Machbarkeitsstudie nicht untersucht worden. Nachteilig dürfte das neue Zentrum vor allem für das Brandenburgische Viertel und hier insbesondere für das Einkaufszentrum »Heidewald« wirken, das dann möglicherweise bald billig zu haben ist.
Im Viertel selbst hat zuletzt der Neubau eines Sanitätshauses mit zwei Arztpraxen zur weiteren Angebotsdezentralisierung innerhalb des Ortsteils beigetragen, was dem seit zwanzig Jahren faktisch verfolgten städtebaulichen Prinzip entspricht.
Die Stadtverwaltung wurde von den Stadtverordneten beauftragt, »die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit« zu gewährleisten. Zu diesem Zweck soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden. Dabei soll auch bekannt gemacht werden, daß der Bebauungsplan »im beschleunigten Verfahrung ohne Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt werden soll«.
(27. Dezember 2020)
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Frostiger Blick über die Brachflächen südlich der Brandenburger Allee auf den Abriß-Block der Wohnungsgenossenschaft in der Brandenburger Allee 15-21 (rechts). Eine Neugestaltung des Bereichs soll den »Stadtteileingang West« künftig aufwerten.
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Beteiligungsverfahren auf Einladung:
Den Kiezeingang West gestalten
Bereits seit Jahren wird die nach 1990 entstandene Situation an den Eingangsbereichen ins Brandenburgische Viertel im Westen wie im Osten als »städtebaulicher Mißstand« bewertet. Durch die neuen Förderstrukturen für den Stadtumbau können künftig dafür Fördermittel akquiriert werden. Dadurch gerieten diese Mißstände nun auch in den Fokus konkreter Planungen der Stadtverwaltung.
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Frankfurter Allee wird ab Januar, sobald es das Wetter zuläßt der östliche Eingang des Brandenburgischen Viertel – also die Einmündung der Frankfurter Allee in die Spechthausener Straße neu gestaltet. Dabei wird inbesondere das geplante Regenwasserversickerungsbecken als neues gestalterisches Element ins Auge fallen (siehe
»Regenentwässerung angepaßt«).
Der anschließende Bereich – von der »Specht«-Ruine abgesehen – hat bereits mit dem neuen Sanitätshaus eine gewisse Aufwertung erfahren. Allerdings zum Nachteil der Auslastung des Stadtteilzentrums am Potsdamer Platz und nicht zuletzt wegen fehlender Forderung und Förderung auf architektonisch-gestalterischem Minimalniveau.
Am westlichen Zugang zum Brandenburgischen Viertel, also für den Bereich an der Brandenburgischen Allee zwischen Schwärzesee- und Lehnitzseestraße, ist ab kommendem Jahr ähnliches geplant. Ein Planungsbüro ist bereits mit der Ideenfindung beauftragt und eigentlich sollte es schon 2020 ein erstes Beteiligungsverfahren für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kiezes geben. Das konnte wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Nun soll im Rahmen des Beteiligungsverfahren »Stadtteileingang West« im I. Quartal ein Workshop stattfinden, allerdings nur eingeschränkt auf 30 Personen, die speziell eingeladen werden. Interessenten können sich an das Quartiersmanagement oder direkt an das Eberswalder Baudezernat wenden.
Ob der Termin wie geplant im Januar stattfinden kann, hängt vor allem davon ab, wie sich die Ausbreitung des Covid-19-Virus nach den aktuell verschärften Kontaktsperren weiterentwickelt – ist also ungewiß.
Am westlichen Kiezeingang dominieren nach den Wohnungsabrissen der vergangenen Jahre südlich der Brandenburger Allee vor allem Brachflächen das Bild. Die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG will für die Erweiterung der Brachen – trotz der Proteste gegen weiteren Abriß von Wohnungen – einen weiteren Beitrag leisten und auch den nördlichen Teil bis zur Lehnitzseestraße, soweit in ihrem Besitz, in eine Abrißbrache umwandeln. Wie östlich der Lehnitzseestraße bereits geschehen.
Zu dem städtebaulichen Desaster hatte zuvor schon die Stadt Eberswalde beigetragen, indem sie die beiden Schulgebäude südlich der Brandenburger Allee (Albert-Einstein-Schule und die alte Schwärzeseeschule) unmittelbar nach Schließung bzw. Umzug abreißen ließ. Auf dieser Fläche soll nun, sozusagen als erster Akt der Wiederaufwertung des Stadtteileingangs West, der Neubau eines Hortes entstehen (siehe
»Wettbewerb für Hortneubau«).
Auf der bislang als wilder Parkplatz genutzten Freifläche südlich des aktuellen Abrißblocks und nördlich der ehemaligen Kaufhalle wird nach aktuellen Überlegungen im Rahmen eines Kunstprojekts ein Wasserspielplatz entstehen. Daneben könnte auf dem Grundstück zwischen Havelland- und Schwärzeseestraße ein neues Ärztehaus gebaut werden, in das dann auch der jetzt noch im beanchbarten Genossenschafts-Abrißblock in der Brandenburger Allee 15-21 praktizierende Zahnarzt einziehen könnte.
Daß es zum Abriß des Wohnblocks keine genossenschaftsinterne Alternative gibt, hatte die Genossenschaftsgeschäftsführung zuletzt im Frühsommer nachdrücklich gegenüber anfragenden Kaufinteressenten klar gemacht. In der virtuellen Sprecherratssitzung am 19. November erläuterte die Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Genossenschaft Claudia Riethbaum die Gründe. Das Sprecherratsmitglied Frank Neumann hatte zuvor sein Bedauern zu den Abrissen von Wohnungen geäußert. »Wir nennen es nicht Abriß, sondern Rückbau«, stellte sie klar. Die Zusagen zum »Rückbau« von drei Wohnblöcken sei notwendig gewesen, »damit uns Banken überhaupt angucken«.
Zwei Wohnhäuser in der Cottbuser Straße und in der Brandenburger Allee sind bereits »zurückgebaut«.
Der »Rückbau« der Brandenburger Allee 15-21, so die Genossenschaftsmitarbeiterin, soll im Herbst 2021 erfolgen.
Mitarbeiter des städtischen Stadtentwicklungsamtes reden unverblümt von den städtebaulichen Chancen, die sich durch den Abriß und die dadurch entstandenen und entstehenden Brachflächen ergeben.
Sowohl Abriß als auch Neubau generiert zusätzliches Bruttosozialprodukt und sorgt damit für den notwendigen Aufschwung – und für teurere Mieten.
Diese Chancen sollen unter anderem bei der Gestaltung des »Stadtteileingangs West« umgesetzt werden.
Nicht zuletzt deshalb ist bei den jetzt angelaufenen Planungen eine möglichst breite Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner notwendig.
Die Einschränkungen wegen der Pandemiebekämpfung erschweren das, soweit bisherige Beteiligungsformate beibehalten werden. Es entstehen aber zugleich Chancen für eine erweiterte Bürgerbeteiligung, wenn auf Streams, Chats und andere Onlinebeteiligungsmöglichkeiten zurückgegriffen wird. Wichtig für eine Beteiligung ist vor allem eine größtmögliche Transparenz in der Diskussion. Wer sich beteiligen will muß schließlich wissen, woran sie oder er sich beteiligt und was zu befürworten oder zu kritisieren ist.
Man darf gespannt sein, wie sich das »Beteiligungsverfahren Stadtteileingang West« entwickelt und inwieweit dabei tatsächlich die Interessen und Wünsche der Kiez-Bewohner Berücksichtigung finden.
Gerd Markmann – 25. Dezember 2020
Siehe auch:
»Regenentwässerung angepaßt« und
»Wettbewerb für Hortneubau«
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Das »Wimmelbild« von Sophia Schrade steht
hier
zum Herunterladen zur Verfügung.
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Zum Ausmalen:
Ein Wimmelbild für den Kiez
maxe. Quartiersmanagerin Julia Klemm informierte am 17. September den Sprecherrat »Soziale Stadt« über die Fertigstellung eines »Wimmelbildes« vom Brandenburgischen Viertel. Das Bild zum Ausmalen kann vervielfältigt werden und wird vom Quartiersmanagment bereitgestellt.
Gezeichnet wurde das »Wimmelbild« von der Eberswalder Grafikerin Sophia Schrade (www.sophiaschrade.com). Sophia Schrade arbeitet derzeit an einem Malbuch über die Fête de la Viertel 2020, in das weitere »identitätsstiftende Bauwerke« im Kiez, wie das Freizeit-Schiff in der Prignitzer Straße.
(30. September 2020)
Quartiersmanagement Brandenburgisches Viertel
Kontaktbüro Soziale Stadt / Bürgerzentrum · Schorfheidestraße 13 · 16227 Eberswalde
Telefon: (Di) 03334 81 82 45, (Mo, Mi-Fr) 030 44 36 36-85
Mobil: 0176 95 49 82 20
Sprechzeiten: Dienstag, 13 - 16 Uhr, Donnerstag, 10 – 13 Uhr
eMail: quartiersmanagement@eberswalde.de"
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Archiv der MAXE-Druckausgaben
Alle Druckausgaben von MAXE, dem Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel, die 2012 bis 2014 im Kiez verteilt wurden, sind im Archiv als PDF abrufbar.
Hier geht's zum Archiv: MAXE gedruckt
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