Streik im Öffentlichen Nahverkehr
In Eberswalde fahren am Freitag wahrscheinlich keine Busse
maxe. Für Freitag, den 2. Februar, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu einem ganztägigen Streik im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Auch die Beschäftigten der Barnimer Busgesellschaft wurden aufgerufen, sich an dem bundesweiten Warnstreik zu beteiligen. Der Streik soll mit der Frühschicht beginnen. Sehr wahrscheinlich ist davon auch der Obusverkehr in Eberswalde betroffen.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV in über 130 kommunalen Unternehmen. »Da jetzt in allen Bundesländern Tarifverhandlungen stattgefunden haben und ohne Ergebnis geblieben sind, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck zu machen«, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. »Wir haben einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV und einen unglaublichen Druck auf die Beschäftigten. In allen Tarifbereichen fallen täglich Busse und Bahnen aus, weil es nicht genug Personal gibt. Es muß dringend etwas geschehen, damit die Beschäftigten entlastet werden.« Bereits im Dezember hatten die Beschäftigten Forderungen für die Tarifrunde aufgestellt, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen. Die Verkehrswende benötige auch eine echte Arbeitswende im Verkehr, so Behle.
In Brandenburg hatte die Unternehmerseite in der Verhandlungsrunde am 11. Januar sogar Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen gefordert, wie die Reduzierung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Die Unternehmen seien offensichtlich »geistig noch nicht im Jahr 2024 angekommen. Die Beschäftigten sind durch die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr massiven gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Sie sollen jetzt auch noch mit Einschnitten bei Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall bestraft werden. Mit dem Streik am Freitag werden die Kollegen ihren Chefs zeigen, was sie davon halten.« erklärt dazu der ver.di Verhandlungsführer für den TV Nahverkehr Brandenburg Jens Gröger.
(1. Februar 2024)
|