Eberswalde hat gewählt:
Umbruch im Stadtparlament
Vier Stadtverordnete aus dem Kiez (von fünf gewählten)
maxe. Die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung am 26. Mai brachten gehörig Schwung in die eingeschlafene Demokratie im Finowtal. Die Hauptverlierer des Abends waren trotz massiver Wahlwerbung mit jeweils drei Mandatsverlusten gegenüber 2014 die CDU, Die Linke und die SPD, wobei hier der SPD das Mandat des 2014 als "Unabhängiger" gewählten Dr. Hans Mai zuzurechnen ist, der diesmal auf der SPD-Liste kandidierte.
Linke und SPD verloren allerdings bereits 2016 jeweils ein Fraktionsmitglied durch Austritt. Die beiden Dissidenten riefen dann 2017 das Bündnis Eberswalde als neue Gruppierung ins Leben.
Von den neun Mandatsverlusten der bisherigen drei "Großen" profitierte insbesondere die AfD, die aus dem Stand 5 Mandate errang. Die Grünen konnten ein Mandat gewinnen, während die FDP von Bürgermeister Boginski stagnierte und jetzt zu zwei Dritteln eine Familienfraktion bildet.
Eine Halbierung der Sitze von zwei auf einen mußte die Bürgerfraktion Barnim verbuchen.
Als Gewinner gingen die Bürgerbündnisse Eberswalde und Finow aus den Wahlen hervor, die nunmehr jeweils über drei Mandate verfügen können. Die Listenvereinigung PARTEI/ALE errang einen Sitz.
Insgesamt hatten 17 Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Brandenburgischen Viertel ihre Kandidatur zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung angemeldet.
Allein sechs Kandidaten aus dem Kiez (von insgesamt acht) bot die Listenverbindung Die PARTEI Alternative Liste Eberswalde (PARTEI/ALE) auf, von denen zwei in den Wahlkreis 1 „exportiert“ wurden.
Es folgten Die Linke mit 3 Bewerbern aus dem Kiez und die Bürgerfraktion Barnim und die FDP mit jeweils 2 Kandidaten, die im Viertel wohnen.
Jeweils einen Bewerber aus dem Brandenburgischen Viertel boten die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und das Bündnis Eberswalde auf. Hinzu kam ein Einzelbewerber.
Damit hatten acht der zwölf angetretenen Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerber Kandidaten mit Wohnsitz im Brandenburgischen Viertel auf ihren Listen.
Von den 17 Kandidaten aus dem Brandenburgischen Viertel konnten 5 ein Mandat erringen. Der FDP-Vertreter Ralph-Peter Hoeck nahm sein Mandat allerdings nicht an. Er ist allerdings auch im Kreistag Barnim vertreten.
Insgesamt haben sich die Kräfteverhältnisse im Stadtparlament verschoben, was in der Zukunft zu interessanten Abstimmungsergebnissen führen dürfte. Die Rolle der etablierten Parteien läßt nach, während engagierte Bürgergruppen mehr Einfluß gewinnen. Für die Demokratie mag das kein Schaden sein.
(27. Mai 2019, zuletzt geändert am 23. Juni 2019)
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