Beachhandball:
Erfolgreiche Sondierungsgespräche
Zonenboys verhandeln mit dem Handball-Verband Brandenburg
maxe. Daß in den letzten Wochen und Monaten Sondierungsgespräche in der Politik mehr und mehr ins öffentliche Interesse rückten, ist hinlänglich bekannt. Wenn sich jedoch der Handballverband (HVB) Brandenburg in Sachen Beachhandball zu Sondierungsgesprächen animiert fühlt, stellt das wohl ein Novum dar.
Ein erstes Gespräch des HBV-Beachhandball-Sondierungsgespräche-Vertreters mit dem Zonenboys Eberswalde e. V. über eine mögliche Zusammenarbeit fand bereits im Dezember in Eberswalde statt. Zunächst ging es darum, die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Sportart Beachhandball in Brandenburg zu evaluieren und Grundlagen einer zukünftigen Zusammenarbeit zu erarbeiten.
Auf Seiten des Handball-Landesverbandes stand hierbei die Grundsatzentscheidung des DHB (Deutscher Handball Bund) im Fokus, der mit dem Ziel Olympia 2024 leistungsfähige Auswahlteams aufstellen möchte, die bei einem möglichen Olympischwerden der Sportart zur internationalen Spitze gehören. Den Zonenboys geht es hingegen besonders darum, den Beachhandballsport in Brandenburg in der Breite zu entwickeln. Recht schnell wurde während der Sondierung klar, daß sich die Ziele beider Parteien grundsätzlich überschneiden und gut vereinbar sind.
Schnell war man sich auch darüber einig, daß die Zonenboys als Ausrichter der offenen Brandenburgischen Landesmeisterschaften in Eberswalde seit 2016 im Hinblick auf die Entwicklung der Sportart in Brandenburg in »Vorkasse« gegangen waren. Nicht zuletzt da der Handball-Landesverband seine Aktivitäten in Sachen Beachhandball seit 2009 auf Eis legte.
Bereits im Vorfeld stand allerdings auch fest, daß der HVB den Zonenboys zwar für die geleistete Arbeit dankt, diese aber nur im besten Sinne toleriert. Denn eigentlich gehört zur Vergabe eines Landesmeistertitels auch ein Landesverband. Für den HVB stand somit auch fest, daß eine mögliche Zusammenarbeit zwischen nur über eine Mitgliedschaft des Zonenboys Eberswalde e.V. im HVB zu realisieren sei. Genau an dieser Stelle zeigen sich jedoch Probleme, welche es zunächst unbürokratisch auszuräumen galt. Denn die Mitgliedschaft eines reinen Beachhandballvereins im Landesverband ist satzungstechnisch bisher nicht geklärt.
»Die Mitgliedschaft in einem Landesverband ist bekanntlich nicht nur mit Rechten, sondern auch mit Pflichten verbunden«, klärte der stellvertretende Vorsitzende der Zonenboys Mirko Wolfgramm, der die Gespräche auf Seiten der Zonenboys leitete, im Nachhinein auf. »Gerade bei den Pflichten gibt es allerdings Bereiche, in denen wir nicht oder nur schwer liefern könnten, weder können noch wollen wir am eigentlich vorgesehenen Hallenhandball- Ligaspielbetrieb teilnehmen, noch können wir Hallenschiedsrichterquoten erfüllen. Und auch die Spielfähigkeitsanforderungen in Sachen Meldung und Registrierung der Aktiven sind für uns nicht erfüllbar, da die meisten Zonenboys ihre handballerische Heimat in anderen Vereinen haben.«
Der HVB zeigte hier Entgegenkommen. Der Landesverband will die Pflichten eines Beachhandballvereins anders werten als die eines Hallenhandballvereins. So könnte die bereits durch die Zonenboys durchgeführte Aus- und Weiterbildung von Beachhandballschiedsrichtern sowie die Planung, Durchführung und Organisation der Landesmeisterschaften an die Stelle der eigentlichen Mitgliedspflichten rücken.
Abschließend berieten beide Parteien auch das Thema Jugendarbeit. Auch hier war man sich darüber einig, daß es in den folgenden Jahren zu einer Aufbauarbeit kommen muß, auch und nicht zuletzt um kommende Generationen früh in den Kontakt mit der Sportart zu bringen und um das Nachwachsen von Seniorenteams sicherzustellen. Grundsätzlich könnte auch hierbei das Konzept der offenen Landesmeisterschaften zum Tragen kommen, wobei man die Entwicklung im Jugendbereich nicht zwingend über das Knie brechen will. Sollte es in der näheren Zukunft jedoch Jugendmeisterschaften in Brandenburg geben, dürften diese wohl auch in Eberswalde beheimatet sein.
Nach dem Abschluß der Gespräche verblieb man mit der beidseitigen Erkenntnis, daß die Gespräche sehr positiv verliefen und sehr große Schnittmengen vorhanden sind.
Für die Zonenboys ging es nun nur noch darum, die Mitglieder des Vereins für eine Zusammenarbeit zu überzeugen. Der Vereinsvorstand hatte eine entsprechende Beschlußvorlage für die Mitgliederversammlung der Zonenboys am 16. Dezember 2017 vorbereitet. Anhand einer Präsentation informierte Mirko Wolfgramm ausführlich über das Gespräch mit dem HBV Brandenburg. Nach der intensiven Diskussion gab es ein einstimmiges Votum der Vereinsmitglieder für die künftige Zusammenarbeit mit dem Handball-Landesverband.
Zonenboys-Präsident Philipp Meichßner stellte erfreut fest: »Die Grundlagen und Gemeinsamkeiten für eine Zusammenarbeit zwischen den Zonenboys und dem HVB sind mehr als nur gegeben. Nach vielen Jahren des Stillstandes in Sachen Beachhandball könnte der Sport in Brandenburg wieder zu alter Stärke erwachen. Besonders der Aspekt, daß sich sowohl der Verband als auch unsere Mitglieder so positiv in dieser Angelegenheit zeigten, macht Hoffnung auf die Zukunft.«
Pressemitteilung des Zonenboys Eberswalde e.V.
(veröffentlicht am 11. Januar 2018)
Siehe auch: »Sieger im Sand« und
»Erste Schritte im Sand«
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