Kein Geld, kein Obdach und keine Ahnung wie es weitergeht? Ein Sturm legt die Deutsche Bahn lahm.
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Orkan »Xavier« präsentiert die Rechnung:
Zugbindung der Deutschen Bahn verursacht Millionenschaden
maxe. Das im Verlaufe des 5. Oktober 2017 über Deutschland ziehende Orkantief "Xavier" verursachte laut internen Schätzungen für die Kunden der Deutschen Bahn Schäden in zweistelliger Millionenhöhe. Nicht nur, daß die meisten Züge entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt fuhren, aus denen sich Fahrgastansprüche ergeben; die Menschen mußten ja auch irgendwo übernachten und dafür in Vorleistung gehen: für Zimmer in Pensionen und Hotels, die auf sofortiger Bezahlung bestanden. Und viele werden dafür nicht genügend Geld gehabt haben, oder es war kein Zimmer mehr frei. Die Bahn funktionierte die zwangsweise pausierenden Züge zu Hotelzügen um, aber eine Nacht auf einem Zugsitz zu verbringen, mit diesen Toiletten - dafür müßte es eigentlich Schmerzensgeld geben.
Das alles hätte vermieden werden können, wenn die Deutsche Bahn am Morgen dieses Donnerstages über die Medien die Aufhebung der Zugbindung verkündet hätte. So waren die Menschen gezwungen, sich der gefährlichen Reise auszusetzen, die genauso gut ein paar Tage später hätte stattfinden können. Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, lenkte die Deutsche Bahn zwei Tage später schließlich ein und erklärte die Gültigkeit aller Fahrkarten bis zum 15. Oktober.
Bei geschätzten 200.000 betroffenen Fernreisenden und einer durchschnittlichen Entschädigungssumme von 200 EUR ergibt sich für den Konzern nun ein Schaden von 40.000.000 EUR, der den Bahnkunden zu erstatten ist. Nicht eingerechnet sind dabei die Erstattungsansprüche von Hunderttausenden Pendlern, die nur mit dem Taxi zur Arbeit kamen. Die angeblich eingerichteten Busersatzverkehre waren nur Zeit- und Nervenverschwendung. Es fuhr meistens nichts und die Menschen wurden buchstäblich im Regen stehengelassen.
10. Oktober 2017
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