Öffentliches Internet im Kiez
Im November 2017 hatten die Eberswalder Stadtverordneten die Installation öffentlicher WLAN-Hotspots im Stadtgebiet beschlossen. Für das Brandenburgische Viertel war so ein öffentlicher Internetzugang im Bereich des Potsdamer Platzes vorgesehen. Später kam der »Club am Wald« als zweiter geplanter Standort im Kiez dazu.
Anfang Oktober informierte der Eberswalder Verwaltungsdezernent Maik Behrendt im Ausschuß für Wirtschaft und Finanzen, daß beide Standorte im vierten Quartal 2019 mit jeweils einem Access Point (AP) realisiert wurden.
Bereits 2018 waren WLAN-Hotspots auf dem Marktplatz (1 AP) und im Bürgerbildungszentrum »Amadeu Antonio« (6 AP) installiert worden. Im zweiten Quartal 2019 wurde zudem begonnen, den Tierpark mit WLAN zu versorgen (bisher 7 AP). Ziel ist eine »flächendeckende Ausleuchtung«, wozu im Tierparkgelände noch weitere 5 bis 7 AP realisiert werden müssen. Ebenfalls bereits realisiert sind 3 AP zur Internetversorgung im Familiengarten (I. Quartal 2020). In Verantwortung der Stadt soll dann noch ein weiterer WLAN-Hotspot für den Bahnhofsvorplatz installiert werden. Realisiert werden soll dieser Zugang im Zusammenhang mit dem Bau des Fahrradparkhauses.
Alles zusammen kostet für die Hardware einschließlich der Installation knapp 28.000 Euro, von denen 15.000 Euro mittels der EU-Förderung »WiFi4EU« finanziert wird, so daß knapp nur 12.000 Euro aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt werden müssen. Hinzu kommen jährliche Kosten von 10.000 Euro für Datenleitung, Verwaltung und Service, die von der Stadt zu tragen sind.
Weitere freie Internetzugänge (17 AP) wird es in Regie des Landes Brandenburg im Rahmen der Initiative »1.500 Hotspots für BB« geben, allerdings keine davon im Brandenburgischen Viertel.
»Bürgerfreifunk« als Alternative
In der gleichen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses nutzte Martin Knopp aus dem Brandenburgischen Viertel die Einwohnerfragestunde, um für eine weitere Möglichkeit zu werben, einen möglichst flächendeckenden freien Internetzugang in der Stadt zu erreichen. Möglich sei das mit dem sogenannten »Bürgerfreifunk«.
Für viele Einwohner gehört der Internetzugang inzwischen zur häuslichen Standardausstattung, oft als Flatrate, deren Kapazität eher selten tatsächlich ausgeschöpft wird. Mittels »Bürgerfreifunk« wäre es möglich, diese freien Kapazitäten auch anderen zugänglich zu machen.
Martin Knopp schlägt vor, daß jeder Einwohner, der sich dazu bereit erklärt, ein bestimmtes Budget und einen zusätzlichen WLAN-Router erhält, um damit seinen eigenen Internetanschluß mit de Öffentlichkeit zu teilen. Durch den zusätzlichen Router ist das Freifunknetz absolut getrennt vom privatenNetz des Anschlußeigentümers. Das sei kostengünstiger als große WLAN-Hotspots an speziellen Punkten in der Stadt aufzubauen. Mit dem »Bürgerfreifunk« könne ein über die ganze Stadt verteiltes großes öffentliches WLAN-Netz aufgebaut werden.
Lisa Rothe – 28. November 2020
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