Nachtrag vom Juni:
Sprecherrat traf Quartiersmanagement
maxe. Am 11. Juni traf sich im Bürgerzentrum in der Schorfheidestraße
der Sprecherrat »Soziale Stadt« im Brandenburgischen Viertel. Erstmals
hatten Patricia Berndt und Ute Truttmann vom externen
Quartiersmanagement (QM) dazu eingeladen. Seit Anfang Mai sind die
beiden Mitarbeiterinnen der S.T.E.R.N. GmbH im Viertel tätig, um die
seit Anfang des Jahres bestehende Lücke auszufüllen.
Die ehrenamtlichen Mitglieder des Sprecherrates hatten zwar versucht,
eigenständig weiterzuarbeiten, aber der zuständige Sozialdezernent Prof.
Dr. Jan König hatte keine Zeit oder kein Interesse, so daß die nötige
Unterstützung seitens der Stadtverwaltung fehlte.
Diesmal hatte der Sozialdezernent den Weg ins Brandenburgische Viertel
gefunden, mußte allerdings wegen anderer terminlicher Verpflichtungen
bereits nach gut einer halben Stunde wieder los.
Zuvor informierte Dr. König die Sprecherratsmitglieder, daß das
Quartiersmanagement ein halbes Jahr nicht besetzt war, weil
Sozialreferentin Barbara Bunge in den Ruhestand und Quartiersmanagerin
Johanna Johne-Akcinar in Elternzeit gegangen sind und keine interne
Nachfolge gefunden wurde.
Die Umstellung auf das externe Quartiersmanagement nahm ein halbes Jahr
Zeit in Anspruch, in dem die Quartiersarbeit seitens der Stadtverwaltung
faktisch ruhte.
Die S.T.E.R.N. GmbH hatte im vorigen Jahr die Evaluation zur »Sozialen
Stadt« im Viertel durchgeführt und kennt dadurch die Situation sowie die
Akteure im Viertel. Das neue QM-Team möchte die positiven Ansätze
weiterführen und an manchen Stellen neue Impulse setzen.
Die Stadtverordneten hatten schon vor längerem die Fortführung des
Programms »Soziale Stadt« im Brandenburgischen Viertel beschlossen. Dazu
wird in diesem Jahr ein Integriertes Handlungskonzept (IEK) für das
Brandenburgische Viertel erarbeitet. Auch hierfür erhielt die S.T.E.R.N.
GmbH den Zuschlag. Dadurch, so Dr. König, können Synergien besser
genutzt werden.
Integrationsmanager im Bürgerbüro
Weiterhin informierte der Sozialdezernent den Sprecherrat »Soziale Stadt«, daß es künftig einen »Integrationsmanager« im Quartiersbüro in der Schorfheidestraße geben wird. Die Stadt
habe dafür eine 100%-Förderung erhalten, die bis zum Jahr 2021 dauere.
Es hatte sich offensichtlich bewährt, als 2015/16 zeitweise der aus dem
Bürgermeisterbüro verbannte Alexander Leifels die Aufgaben eines
Flüchtlingskoordinators übernommen hatte. Er wurde dann aber gänzlich
aus dem Stadtdienst entlassen, so daß diese Aufgaben fortan von der
Quartiersmanagerin nebenbei erledigt werden mußten. Infolge der
Förderung wird der Stadthaushalt durch diese Personalaufstockung nicht
belastet.
Zugleich kann über die Woche hinweg eine bessere Anwesenheit im
Quartiersbüro gewährleistet werden, so Dr. König. Die Stelle der
Sozialreferentin konnte bisher nicht besetzt werden. »Hierzu soll
zeitnah eine Lösung gefunden werden«, sagte der Dezernent.
Sprecherratsmitglied Frank Neumann begrüßte die Einstellung eines
Integrationsmanagers. Im Brandenburgischen Viertel gebe es einen hohen
Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Tabea Westphal vom
Eltern-Kind-Zentrum in der Kita »Arche Noah« bat den Dezernenten um
genauere Informationen zu den Aufgaben und der Rolle des
Integrationsmanagers.
Irina Holzmann vom »Kontakt« e.V. wies darauf hin, daß ihr Verein
bereits seit längerer Zeit Migrationsberatung im Viertel anbietet. Der
Verein »Kontakt« steht für die Förderung der Integration und die
Unterstützung und Hilfe für Zuwanderer sowie der Jugend- und
Seniorenarbeit. Der Verein ist auch Mitglied im Netzwerk für Integration
des Landkreises Barnim, im Landesintegrationsbeirat sowie der AG
Migrationsfachdienst. Auch an einem Integrationskonzept habe der
»Kontakt« e.V. mitgearbeitet. Leider wurde dieses Konzept bisher noch
nicht umgesetzt. Es wäre daher nicht sinnvoll, meinte Irina Holzmann,
eine weitere, zu den vorhandenen Beratungsangeboten parallel laufende
Beratungsstelle aufzubauen.
Dezernent Dr. König informierte, daß der Integrationsmanager mit einer
Vollzeitstelle eingestellt werde. Zu seinen Aufgaben gehören unter
anderen die Koordination der Flüchtlingsarbeit und der Angebote vor Ort.
Die von ihm angebotenen Beratungen dienten dem Ziel, die Migranten an
bestehende Angebote und Einrichtungen zu vermitteln. Insbesondere soll
er auch als Schnittstelle zum Job Center fungieren.
Sein Wirkungsbereich habe seinen Schwerpunkt im Brandenburgischen
Viertel, umfasse jedoch die gesamte Stadt Eberswalde.
18. Juli 2018
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