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Herbst im Kiez

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Das Brandenburgische Viertel von oben. Baujahr 2023 im Kiez

Es gibt im sozialen Kiez von Eberswalde von vielfältigen Aktivitäten zu berichten, bei denen in Beton-, Holz- oder Metall-Bauwerke investiert wurde, um die Infrastruktur umfassend zu ertüchtigen. Zum einen hat 50-Hertz die Stromtrasse erneuert, mit leistungsstärkeren Masten, die allerdings in der Einflugschneise des Finower Flughafens nicht so hoch ausfielen.

Die neuen Leitungen der 380-kV-Hochspannungstrasse werden derzeit genutzt, um den Strom der alten 220-kV-Trasse durch das Eberswalder Stadtgebiet zu leiten, denn hier wurden die Masten der alten Strom-Trasse bereits abgebaut. Derzeit arbeitet der Netzbetreiber 50-Hertz eifrig daran, die 380-kV-Trasse im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin fertig zu bauen.

Das neue Betongold ist in der Cottbuser- und Spreewaldstraße zu finden, wo im vergangenen Jahr neue Wohnungsnutzer einzogen oder die alten wieder zurückkamen, nachdem die vier Wohnblöcke generalüberholt wurden. Dort sind inzwischen auch die Außenanlagen so gut wie fertig, nur am »Spreewaldpark« im Hof wird noch gewerkelt. Dort entsteht ein Spielplatz mit neuen Klettertürmen und Hügellandschaften.

Gleich gegenüber befindet sich auch eine nagelneue Goldgrube, ein halboffenes zweistöckiges Parkdeck, dessen Stellplätze angemietet werden können. Kontrolliert wird per Kamera, die die Kfz-Kennzeichen erfaßt. Wenn das nicht schon KI ist!?

Weiteres Betongold entsteht gerade im »Quartier Oderbruch«, wo fünf Blöcke der Genossenschaft umfassend saniert werden, nachdem sämtliche Mieter in alle Winde verstreut wurden. Voraussichtlich im September ziehen hier in einigen Wohnungen die ersten (oder alten) Mieter wieder ein, teilweise mit Außengang am Haus und Fahrstuhl. Bis die Außenanlagen wieder grün sind, kann es noch ein Weilchen dauern, bestimmt bis 2024, wenn der Ukrainekrieg vorbei ist.

Ganz fix ging es allerdings mit dem sogenannten Schorfheideplatz. In nur wenigen Wochen wurden die alten Betonplatten der Beeskower Straße entfernt, die Abdeckung des Kollektors erneuert, die Straßenkreuzung grundhaft ausgebaut und asphaltiert, die vorgesehenen Wege plaziert, Mulden für die Wasserversickerung angelegt und neue Bäume gepflanzt. Respekt!

Ob es auch so schnell mit der Sanierung der Cottbuser Straße geht, wird sich zeigen. Dort müssen auch Betonplatten entfernt werden, die noch DDR-Standard waren und im 1. Bauabschnitt ist man noch nicht einmal bei der Asphaltierung. Es entstehen wieder Parkbuchten, allerdings mit viel weniger Stellplätzen als früher. Dafür gibt es ja jetzt das Parkhaus (siehe oben).

Im Bereich des III. Bauabschnittes gibt es auch Bewegung. Die Märkische Schule bekommt einen großen Anbau, damit der erweiterte Betreuungsbedarf der dortigen Kinder auch Platz findet. Wenn Sie sich fragen: Wo ist nur diese Schule? – Sie stoßen direkt mit der Nase auf sie, wenn sie in der Potsdamer Allee Nord durch den gestalteten Durchgang nach Westen gehen und so zur Rheinsberger Straße gelangen.

Weiter südlich, einen Katzensprung weiter, direkt angrenzend an den Hof der Grundschule, haben wir jetzt unser neues Holzhaus: einen nagelneuen Kinderhort, der auch baulich den Schwerpunkt auf körperliche Bewegung der Jüngsten setzt, die sich dort in vielfältigster Hinsicht austoben können. Platz ist für 150 Kinder und zwölf Erzieher. Die Baumaßnahme dauerte 33 Monate und kostete rund acht Millionen Euro. Nun hat die Stadt Eberswalde kein Geld mehr.

Jürgen Gramzow – 30. Juni 2023




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