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Frostige Zeiten

Mal ein paar Krümel Schnee, mal ein bißchen Frost in der Nacht und am Morgen malerischer Rauhreif, der die Landschaft verschönt. So richtig knacken läßt es der Winter bislang in diesem Jahr nicht. Aber dafür haben wir ja extra den Klimawandel erfunden, der uns immerhin enorme Mengen Heizenergie sparen läßt.

Den Monatsplan Januar der Begegnungsstätte »Silberwald« (Spreewaldstr. 1) gibt es hier.


Livestream der aktuellen Stadtverordnetenversammlung.

Eine breite Schneise wird durch den Wald südlich des Brandenburgischen Viertels geschlagen. Auch in der Nähe von Schönholz (Foto) und von Melchow wurden Fällarbeiten beobachtet.

Höchstspannungsfreileitung durch die Stadt:
Eine breite Schneise im Wald...

maxe. Harvester arbeiten sich durch den Wald südwestlich des Brandenburgischen Viertels. Sie schlagen eine 70 bis 100 Meter breite Schneise in den Forst. Wie von den Forstarbeitern zu erfahren war, verläuft hier, pararallel zur bestehenden 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung, die Trasse der geplanten 380-kV-Freileitung zwischen Bertikow und Neuenhagen.

Seit zwölf Jahren kämpft die Bürgerinitiative (BI) »Biosphäre unter Strom – keine Freileitung durchs Reservat!« gegen den Bau, unterstützt von der Stadt Eberswalde, die sich 2008 auch an der Klage gegen das Vorhaben beteiligt hatte.

Eine 380-kV-Freileitung weist gegenüber der bestehenden 220-kV-Leitung deutlich mächtigere Dimensionen auf und hat erhebliche Auswirkungen auf die Landschaft, die Tiere (insbesondere die Vögel) und nicht zuletzt durch das elektromagnetische Feld auf die Menschen. Im Stadtgebiet soll die Leitung zwischen Brandenburgischem Viertel und Finow-Ost verlaufen. Notwendige Sicherheitsabstände zur Wohnbebauung können hier nicht eingehalten werden. Gesundheitliche Auswirkungen auf die Menschen, die in der Nähe der Leitungen wohnen, können nicht ausgeschlossen werden.

Nicht zuletzt deshalb gibt es in der Stadt Eberswalde eine klare Beschlußlage der Stadtverordnetenversammlung gegen die Freileitung. Die Stadt hat auch den gemeinsamen Appell von 2016 (BI, die Städte Angermünde und Eberswalde sowie die Ämter Britz-Chorin-Oderberg und Joachimsthal) an den Brandenburgischen Ministerpräsidenten mitunterzeichnet.

Als Alternativen sind ein anderer Trassenverlauf unter Umgehung der Stadt und des Biosphärenreservates denkbar oder die Verlegung als Erdkabel. Dagegen sperrt sich der Träger des Vorhabens, die 50Hertzt GmbH. Trotz ihrer mehrfachen Niederlagen vor Gericht hält die Firma an der Trasse und an der Freileitung fest. Und wie schon bei den vorherigen Versuchen erhielt die Firma in einem neuerlichen Planfeststellungsverfahren im Sommer 2020 den Segen des Landesbergamtes.

Dem folgte wiederum die Klage der Bürgerinitiative im Verbund mit dem NABU Brandenburg. Den Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz, also den Baustopp während des laufenden Verfahrens, lehnte das Bundesverwaltungsgericht im November ab.

»50 Hertz nutzt die Möglichkeit«, sagt BI-Sprecher Hartmut Lindner, »die das Bundesverwaltungsgericht eröffnet hat, indem es unserem Antrag, den Baustopp über die ganze Trasse zu verhängen, nicht gefolgt ist, sondern sich mit der Zusicherung, daß 50Hertz auf dem nördlichen Abschnitt, dem eigentlichen Konfliktgebiet von Golzow bis Bertikow, keine Baumaßnahmen durchführen werde, begnügt hat«.

Offensichtlich schielt 50Hertz mit einem Blick auf den Behördenumgang mit der Tesla-Fabrik des US-Milliardärs Elon Musk bei Grünheide. Der »reichste Mann der Welt« darf dort auch schonmal losbauen, obwohl noch gar keine rechtsgültige Genehmigung vorliegt.

Gerd Markmann – 10. Januar 2021

Siehe auch: Bürgerinitiative »Biosphäre unter Strom – keine Freileitung durchs Reservat!«




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