Trauer um die Bücherboxx auf dem Potsdamer Platz:
»Jetzt erst recht!«
An unserem Treffen an der umgestürzten BücherboXX am 14. März haben ca. 10-12 interessierte Menschen teilgenommen. Die Trauer und das Unverständnis über die beiden krminellen Attentate auf die BücherboXX und damit auf das »Buch« stand allen ins Gesicht geschrieben. Alle hatten verstanden, welche Vorteile diese kleine Straßenbibliothek für jeden Einzelnen und das Zusammenleben bringen könnte. Gerade deshalb sollte die Veranstaltung keine Beerdigung zweiter Klasse werden.
Im Gegenteil. An zwei Stehtischen mit Kaffee und Kuchen wurde besprochen, wie es weitergehen kann. Gedichte von Heinrich Heine und Erich Kästner wurden vorgetragen und Geigenmusik war auch vorgesehen. Spontanbesucher schlossen sich an und diskutierten mit. Die Stimmung war geprägt vom »Jetzt erst recht«. Und es wurden viele Geschichten erzählt vom Gebrauch und Nutzen der BücherboXX. Niemand kam auf die Idee, »aussortierte und schmutzige Bücher lesen zu müssen«.
Viele haben sich daran beteiligt, verkohlte und nasse Bücher aus der BoXX herauszufischen. Die Hälfte wurde geschafft, die andere Hälfte wird beim nächsten Mal geborgen. Die BücherboXX wurde mit Laken wieder eingehüllt und soll erst einmal bis zum 21. März liegen bleiben. Dann nämlich soll ein weiteres Treffen der Kümmerer stattfinden:
Ich möchte alle herzlich einladen, am kommenden Sonnabend, dem 21. März, wieder von 12 - 14 Uhr dabei zu sein, sofern es bis dahin kein Versammlungsverbot gibt.
Konrad Kutt - Initiator der BücherboXX
(15. März 2020)
Update am 19. März 2020:
Das Treffen ist aufgrund der Corona-Krise abgesagt worden.
Konrad Kutt informiert, daß die BücherboXX sobald wie möglich repariert und wieder aufgestellt wird, ggf. an einem sichereren Standort im Brandenburgischen Viertel.
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