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Herbst im Kiez

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Musizierende Kinder auf dem Adventsmarkt

Der Sprecherrat tagte im Bürgerzentrum:
Die Unverzichtbarkeit der Bratwurst auf Kiezfesten

maxe. Die Quartiersmanagerinnen im Brandenburgischen Viertel Patricia Berndt und Ute Truttmann luden die Mitglieder des Sprecherrats »Soziale Stadt« am Montag, den 11. Februar 2019, um 17 Uhr in das Bürgerzentrum in die Schorfheidestraße 13 ein. Der Sprecherrat tagte öffentlich. Einwohnerinnen und Einwohner des Viertels waren wie immer ausdrücklich eingeladen, hätten aber - aufgrund der Räumlichkeit - keinen Platz mehr gefunden. Das Interesse hielt sich jedoch in Grenzen.

Auf der Tagesordnung standen zuerst die Begrüßung durch das QM und die Vorstellung des neuen Integrationsmanagers durch Herrn Konaretzki aus der Stadtverwaltung. Herr Moysenko, der für die Integration Geflüchteter in Sachen Arbeit, Praktikum und Bewerbung zuständig sein soll, ist seit 4 Wochen Angestellter des Amtes für Beschäftigungsförderung in Vollzeit, stammt aus Russland und seine Stelle ist bis zum 31. Oktober 2021 befristet. Er spricht fließend Deutsch, Russisch und Englisch, ist seit 3 Jahren in Deutschland und hat seinen Master an der Universität Jena gemacht. Durch Netzwerkarbeit, Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, der IHK, dem Europäischen Sozialfond und dem Land Brandenburg will Herr Moysenko die Geflüchteten optimal fördern.

Voraussetzung sei die Ermittlung der Fähigkeiten, Fertigkeiten und der Problemlagen einer Person, wobei bei oftmals ein Dolmetscher für Arabisch gebraucht werde. Frau Berndt warf ein, die Synergien der beteiligten Partner im Prozess der Arbeitsvermittlung müssten zum Tragen kommen. Gerade das sei häufig ein Problem, erläuterte ein Sprecherratsmitglied. Vielfach würden die Bewohner des Wohnverbundes an sechs verschiedene Stellen geschickt und keiner wüßte, was schon abgearbeitet sei. Es fehlten Zuständigkeiten und auch der Datenschutz mache in der Kommunikation über Geflüchtete Schwierigkeiten. Die Lösung sei ein Laufzettel oder ein Beratungspass, mit dem man gute Erfahrungen gemacht habe. Der Integrationsmanager ist unter der Nummer des Quartiersmanagments erreichbar: 03334 / 81 82 45.

Als nächster Tagesordnungspunkt stand die Vorstellung von drei Anträgen auf finanzielle Förderung auf dem Programm. Der erste Redner - Herr Witt von »Integration durch Sport« mit Sitz seit 2017 in der Coppistraße - stellte sein geplantes Projekt vor: Offene Sportangebote für heimat- und orientierungslose Flüchtlinge aller Altersklassen soll eine große Zahl von Menschen im Viertel ansprechen und gerade Jugendliche könnten durch die Möglichkeit, in einem gesetzten Rahmen ihre Kräfte zu messen, erreicht werden. Die Spielplätze im Viertel seien am Abend und an den Wochenenden häufig überfüllt gewesen und es gab dadurch Beschwerden von Anwohnern. Die nahtlose Fortsetzung des bestehenden Projektes, welches in Zusammenarbeit mit der SPI und Motor Eberswalde geleistet werde und 4 Honorarkräfte benötige, war leider nicht möglich aufgrund von Verzögerungen im Prozess der Bewilligung der finanziellen Mittel. Die Fördersumme belaufe sich diesmal auf 20.078 Euro, wobei der Sprecherrat nur über den Anteil von 7.500,- entscheiden konnte. Alle Sprecherratsmitglieder stimmten dafür, nur der Eberswalder Sportclub enthielt sich der Stimme. Das Sportangebot für Geflüchtete hat sich im Brandenburgischen Viertel schnell herumgesprochen. Der Fußballsport für Jugendliche, das am samstagabends von 19-21 Uhr in der Motor-Halle stattfinde, werde schon langsam zu voll. Angebote im Westendstadion sowie in der Waldsportanlage würden hingegen, aufgrund der Entfernung, kaum angenommen werden, so Herr Witt von »Integration durch Sport«. Frank Neumann, Vertreter der Kita »Arche Noah«, bedauerte dies, da doch die Waldsportanlage mit viel Aufwand neu hergerichtet werde.


Gerade Jugendliche könnten durch die Möglichkeit,
in einem gesetzten Rahmen ihre Kräfte zu messen,
erreicht werden.

Die vorgestellten Projekte »Schullotsen an der Grundschule Schwärzesee« (550 EUR für 6 Termine) sowie »Spirkus« - artistische Spielangebote aus aller Welt vom Verein Wucki Zucki e.V., durchgeführt in der REKI-Sporthalle Schorfheidestraße - wurden durch den Sprecherrat ebenfalls bewilligt. Beate Gollnast erklärte in ihrer Vorstellung, daß bei Letzterem für insgesamt 50 Kinder 4 Erwachsene als Betreuer benötigt würden, die durch Artistik, Jonglieren und Klettern an einem Tuch den Kindern beibringen würden, wie man längere Zeit an einer Sache dran bleibt und wie sie auch Konfusion bewältigen könnten. Zwei ehrenamtliche Helfer seien aus Somalia, die eine Aufwandsentschädigung bekämen. Die Bewilligungssumme betrug 7.500 Euro.

Die Schlußrunde der Beratung läutete Patricia Berndt mit einem Rückblick auf die Arbeit des Quartiersmanagements im Jahr 2018 ein. Sie bat um Rückmeldungen der Anwesenden - allesamt verantwortliche Vertreter der Träger im Kiez - welche Verbesserungen, insbesondere bei den großen Festen, es geben könnte. Die Vertreterin der Grundschule konstatierte, zum Adventsmarkt 2018 wollten 90 Prozent der Besucher eine Bratwurst essen, doch diesmal hätte es keine Bratwurst gegeben. Auch das Bühnenprogramm, merkte Irina Dessert vom Kontakt e.V. an, war beim letzten Mal etwas dürftig. Frau Berndt erklärte, nur wenige Teilnehmer hätten den Mut, auf die Bühne zu gehen, da müsste man wohl für professionelle Auftritte sorgen. Außerdem hätte die Schnee-Atmosphäre gefehlt, bemängelte Jörg Renell vom Bonhoefferhaus mit Augenzwinkern. Für das Wetter sei nun mal das Quartiersmanagement zuständig, sprang ihm Gerd Markmann bei, der als einziger Einwohner im Brandenburgischen Viertel Mitglied im Sprecherrat ist.

Weitere Kritikpunkte am Adventsmarkt waren, daß der Weihnachtsbaum keine Beleuchtung gehabt hätte und daß die vielen Sitzgelegenheiten überdimensioniert waren, weil sich bei der Kälte niemand hinsetzen wollte. Und beim »Fete de la Viertel«, das dieses Jahr am 7. September stattfinden soll, wäre es wünschenswert, etwas professionelle Musik einzukaufen, sodaß man vielleicht auch am Abend etwas länger abtanzen könne. Leider müsse man Rücksicht auf das benachbarte Pflegeheim nehmen, so Ute Truttmann vom Quartiersmanagement.


Die beiden Akteure des externen Quartiersmanagements
sind zuwenig vor Ort und die Arbeit ist
an nur zwei Tagen pro Woche gar nicht zu schaffen.

Jörg Renell fragte nach der Perspektive des QM für die nächsten Jahre und bemängelte, daß die beiden Akteure der externen S.T.E.R.N.-GmbH zuwenig vor Ort seien und daß die Arbeit in nur zwei Tagen pro Woche gar nicht zu schaffen sei. Ute Truttmann sagte dazu, daß man sich mit der Finanzierung noch in der Phase der »Verstetigung« befinde und daß mit der Wiederaufnahme des Programms »Soziale Stadt« sich die Bedingungen verbessern würden. Frank Neumann von der evang. Kirche vermutete, daß ja bald Frau Johne-Akcinar zu den beiden Quartiersmanagerinnen stoßen könne, aber Herr Konaretzki von der Stadtverwaltung wies darauf hin, daß man noch nicht wisse, wann die hauptamtliche Quartiersmanagerin aus der Mutterschaftszeit zurückkomme und außerdem von diesem Gehalt die externe Beratung durch Frau Berndt und Frau Truttmann bezahlt werde. Ihr Vertrag laufe vorerst nur bis September 2019, so Patricia Berndt, deren Arbeitgeber in Berlin-Friedrichshain ihren Sitz hat.

Frau Berndt informierte die Teilnehmer der Sitzung noch, daß am 13. April 2019 der Frühjahrsputz »Sauberswalde« stattfinde, diesmal mit dem Schwerpunkt des neugeschaffenen Hundeauslaufplatzes an der südlichen Potsdamer Allee. Auch an der Drehnitzwiese könne man an diesem Tag gemeinsam im Wald aufräumen, fügte Frank Neumann hinzu.

(jg) - 12. Februar 2019




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